1656
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1656 | |
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Schweden unter Karl X. Gustav besiegt Polen-Litauen im Zweiten Nordischen Krieg in der Schlacht bei Warschau. |
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Mit der Belagerung von Rapperswil beginnt in der Eidgenossenschaft der Erste Villmergerkrieg. |
Die Niederlande schließen mit den Ahanta an der Goldküste den Vertrag von Butre. |
1656 in anderen Kalendern | |
Armenischer Kalender | 1104/05 (Jahreswechsel Juli) |
Äthiopischer Kalender | 1648/49 (10./11. September) |
Bengalischer Solarkalender | 1061/62 (Jahresbeginn 14. oder 15. April) |
Buddhistische Zeitrechnung | 2199/2200 (südlicher Buddhismus); 2198/99 (Alternativberechnung nach Buddhas Parinirvana) |
Chinesischer Kalender | 72. (73.) Zyklus
Jahr des Feuer-Affen 丙申 (am Beginn des Jahres Holz-Schaf 乙未) |
Chula Sakarat (Siam, Myanmar) / Dai-Kalender (Vietnam) | 1018/19 (Jahreswechsel April) |
Dangun-Ära (Korea) | 3989/90 (2./3. Oktober) |
Iranischer Kalender | 1034/35 |
Islamischer Kalender | 1066/67 (19./20. Oktober) |
Jüdischer Kalender | 5416/17 (18./19. September) |
Koptischer Kalender | 1372/73 (10./11. September) |
Malayalam-Kalender | 831/832 |
Seleukidische Ära | Babylon: 1966/67 (Jahreswechsel April)
Syrien: 1967/68 (Jahreswechsel Oktober) |
Vikram Sambat (Nepalesischer Kalender) | 1712/13 (April) |
Inhaltsverzeichnis
Ereignisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Politik und Weltgeschehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nord- und Osteuropa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 17. Januar: Schweden erzwingt durch bis an Königsberg herangerückte Truppen in der Zeit des Zweiten Nordischen Kriegs von Brandenburg den Königsberger Vertrag. Kurfürst Friedrich Wilhelm nimmt darin das Herzogtum Preußen als schwedisches statt bisher polnisches Lehen an.
- 17. Mai: Russland erklärt Schweden den Krieg.
- 23. Juni: Im Vertrag von Marienburg sichert sich Schwedens König Karl X. Gustav Brandenburg-Preußen als Bündnispartner im Zweiten Nordischen Krieg.
- 30. Juli: Schweden unter König Karl X. Gustav von Schweden und Brandenburger setzen sich gegen eine stärkere Armee aus Polen und Tataren in der Schlacht bei Warschau durch.
- 21. August: Beginn der Belagerung von Riga durch das Heer von Zar Alexei I. im Russisch-Schwedischen Krieg.
- 3. November: Der Vertrag von Niemież gewährt Polen-Litauen und dem Zarentum Russland eine zweijährige Verschnaufpause im Russisch-Polnischen Krieg. Der Waffenstillstand ist durch das Eingreifen Schwedens in Polen ausgelöst.
- 20. November: Im Vertrag von Labiau hebt während des Zweiten Nordischen Kriegs Schwedens König Karl X. Gustav seine Lehnshoheit über das Herzogtum Preußen und das Ermland auf. Der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm wird von ihm als souveräner Fürst von Preußen anerkannt.
Erster Villmergerkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 5. Januar: Nachdem Ende des Vorjahres mit der Hinrichtung von vier im Schwyzer Ort Arth lebenden Reformierten und der Flucht zahlreicher weiterer Reformierter nach Zürich flohen, die seit mehreren Jahren schwelenden Konflikte zwischen katholischen und reformierten Orten der Eidgenossenschaft eskaliert sind, ziehen Zürcher Kontingente nach Rheinau, um das Städtchen mitsamt dem Kloster Rheinau zu plündern.
- 6. Januar: Mit der Kriegserklärung durch Zürich an Schwyz beginnt der Erste Villmergerkrieg offiziell. Die katholischen Orte der Innerschweiz sichern Schwyz ihre Unterstützung zu. Auf reformierter Seite leistete einzig Bern in vollem Umfang Hilfe, während Schaffhausen lediglich Truppen zu defensiven Zwecken zur Verfügung stellt. Die meisten anderen reformierten Orte bleiben neutral.
- 7. Januar: General Hans Rudolf Werdmüller die Zürcher Hauptmacht nach Rapperswil, die Belagerung von Rapperswil beginnt. Kleine Einheiten nehmen Frauenfeld, Kaiserstuhl, Klingnau und Zurzach ein, andere verschanzen sich bei Oberwil und Kappel am Albis. Die Schaffhauser beziehen zwischen Wädenswil und Hütten Stellung.
- 8. Januar: Bern mobilisiert seine Truppen. Rund zwei Drittel der Soldaten werden allerdings benötigt, um die Grenzen zu den katholischen Nachbarn zu sichern. Die übrigen Soldaten ziehen unter dem Kommando von General Sigmund von Erlach in Richtung Aarau. Dort will man sich mit den Zürchern vereinigen, die aber ihre Kräfte in der ungünstig verlaufenden Belagerung von Rapperswil gebunden haben.
- 24. Januar: In der religiös motivierten ersten Schlacht von Villmergen besiegt die Streitmacht der katholischen Orte, wo Luzern die oberste Kriegsleitung übernommen hat, die Truppen der reformierten Orte.
- 10. Februar: Das Heer der Zürcher unter Hans Rudolf Werdmüller muss die Belagerung von Rapperswil abbrechen.
- Der Dritte Landfrieden vom 7. März stellt die alten Zustände wieder her, wie sie durch den Zweiten Kappeler Landfrieden von 1531 geschaffen worden sind. Damit ist die politische Hegemonie der Katholiken in der Eidgenossenschaft weiterhin gesichert.
Weitere Ereignisse im Heiligen Römischen Reich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 18. Januar: Julius Heinrich folgt seinem verstorbenen Halbbruder August als Herzog von Sachsen-Lauenburg.
- 8. Oktober: Nach dem Tod von Johann Georg I. wird sein Sohn Johann Georg II. Kurfürst von Sachsen und Erzmarschall des Heiligen Römischen Reichs.
Republik Venedig / Osmanisches Reich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1. Mai: Nach rund einem Jahr im Amt stirbt Carlo Contarini. Zu seinem Nachfolger als Doge von Venedig wird am 17. Mai nach 26 Wahlgängen der 81-jährige Francesco Cornaro gewählt. Der Kompromisskandidat stirbt allerdings bereits am 5. Juni. Schon im ersten Wahlgang wird sein Nachfolger Bertuccio Valier gewählt.
- 26. Juni: Die Venezianer unter Admiral Lorenzo Marcello besiegen die Osmanen in der Dardanellenschlacht.
Weitere Ereignisse in Europa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 13. Juni: Nachdem Oliver Cromwell den 1290 von Edward I. verhängten Judenbann aufgehoben hat, dürfen Juden sich wieder in England und den britischen Kolonien niederlassen.
- 6. November: In Portugal besteigt nach dem Tode Johann IV. dessen Sohn Alfons VI. als zweiter Herrscher aus dem Haus Braganza den Thron, regiert aber wegen Geistesschwäche praktisch nicht. Die Regentschaft für den 13-jährigen übernimmt vorläufig seine Mutter Luisa von Guzmán.
- Juan José de Austria wird Statthalter der spanischen Niederlande.
Afrika[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 27. August wird in der Ortschaft Butre an der westafrikanischen Goldküste zwischen den Niederlanden und den Ahanta der Vertrag von Butre geschlossen. Der Vertrag regelt die Oberhoheit der Niederlande und der Niederländischen Westindien-Kompanie über den Ort Butre und das umliegende Gebiet des oberen Ahanta. Faktisch entsteht dadurch ein niederländisches Protektorat über dieses Gebiet, das bis zum Verlassen der Goldküste durch die Niederländer im April 1872 aufrechtbleibt.
Asien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 27. Januar: Eine niederländische Streitmacht erobert auf der Insel Timor endgültig die von Portugiesen gehaltene Stadt Kupang, um deren Besitz es jahrelang mehrfach Kämpfe zwischen bewaffneten Einheiten beider Kolonialmächte gab.
- 10. April: Eine holländische Flotte erobert Colombo auf der Insel Ceylon.
Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ab September: Zwischen Berlin und Hamburg verkehrt die „fahrende Post“.
- In Stockholm wird die Palmstruchska banken gegründet, die 1661 die ersten Banknoten herausgeben wird.
Wissenschaft und Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Christiaan Huygens stattet eine Uhr mit einer Spiralfeder und einer Unruh aus, um das bis dahin gebräuchliche Uhrgewicht und das Pendel zu ersetzen.
- Nach zweijähriger Tätigkeit vollendet William Petty das Down Survey, mit dem ganz Irland in einem Kataster erfasst wird.
Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 19. Februar: Uraufführung des musikalischen Dramas Orontea von Antonio Cesti in Innsbruck
- 13. Juli: Uraufführung des Dramas Theti von Antonio Bertali an der Hofburg Wien in Wien
- 26. Juli: Der Maler Rembrandt van Rijn erklärt seine Zahlungsunfähigkeit.
- Diego Rodríguez de Silva y Velázquez malt eines seiner bedeutendsten und meistdiskutierten Werke Las Meninas.
- Bau der Cathedra Petri durch Gian Lorenzo Bernini bis 1666
Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 23. Januar: Der französische Philosoph und Theologe Blaise Pascal verfasst den ersten von insgesamt achtzehn unter einem Pseudonym erscheinenden Lettres provinciales. Er übt humoristisch beißende Kritik an der Methode der Kasuistik und am moralischen Verfall der Jesuiten.
Katastrophen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 2. Mai: Unachtsamer Umgang mit Holzkohle im Hause eines Bäckers löst den Stadtbrand von Aachen aus, bei dem sieben Achtel der Stadt zerstört werden. Aachen wird später als Badekurort wieder aufgebaut.
Historische Karten und Ansichten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Geboren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Geburtsdatum gesichert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 2. Januar: François Le Fort, Schweizer Vertrauter des Zaren Peter I., Reorganisator der russischen Streitkräfte und erster russischer Admiral († 1699)
- 16. Februar: Anthony Cary, 5. Viscount Falkland, britischer Politiker († 1694)
- 1. März: Hans Heinrich von Ahlefeldt, Herr auf Gut Seestermühe († 1720)
- 5. April: Franz Anton Freiherr von Landsberg, General und Gouverneur der Stadt Münster († 1727)
- 10. April: Heinrich Theobald Schenk, deutscher evangelischer Theologe und Kirchenliedkomponist († 1727)
- 16. Mai: Gustav Gabriel Appelmann, schwedischer Artillerieoffizier († 1721)
- 23. Mai: Anton Egon, Reichsfürst und gefürsteter Landgraf von Fürstenberg-Heiligenberg († 1716)
- 28. Mai: Anton Florian, Fürst von Liechtenstein († 1721)
- 31. Mai: Marin Marais, französischer Gambist und Komponist († 1728)
- 5. Juni: Joseph Pitton de Tournefort, französischer Geistlicher, Botaniker und Forschungsreisender († 1708)
- 4. Juli: John Leake, englischer Admiral († 1720)
- 20. Juli: Johann Bernhard Fischer von Erlach, österreichischer Architekt († 1723)
- 1. August: Xaver Jakub Ticin, sorbischer Jesuit und Sprachwissenschaftler († 1693)
- 6. September: Guillaume Dubois französischer Kardinal und Minister († 1722)
- 23. September: Wilhelm Hieronymus Brückner, deutscher Rechtswissenschaftler († 1736)
- 8. November: Edmond Halley, britischer Astronom, erkannte die Periodizität des Halleyschen Kometen († 1742)
- 19. November: Abraham Frencel, sorbischer Geistlicher, Geschichtsschreiber und Sprachkundler († 1740)
Geboren um 1656[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Anthony Brockholls, englischer Gouverneur der Provinz New York († 1723)
- Thomas Herbert, 8. Earl of Pembroke, britischer Politiker († 1733)
Gestorben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Todesdatum gesichert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1. Februar: Rudolf von Drachenfels, deutscher Verwaltungsbeamter und Gelegenheitsdichter (* 1582)
- 16. Februar: Johann Klaj, deutscher Dichter (* 1616)
- 19. März: Georg Calixt, deutscher Theologe (* 1586)
- 21. März: James Ussher, irischer anglikanischer Theologe und Verfasser einer Vielzahl theologischer und historischer Werke (* 1581)
- 7. April: Krzysztof Arciszewski, polnischer Adeliger, Militärführer, Ingenieur, Ethnograph, General, Vize-Gouverneur und Admiral (* 1592)
- 19. Juni: Hempo von dem Knesebeck, Mitglied der „Fruchtbringenden Gesellschaft“ (* 1595)
- 15. Juli: Marco Aurelio Severino, italienischer Anatom und Chirurg (* 1580)
- 11. August: Octavio Piccolomini, General Wallensteins und Kommandeur seiner Leibgarde (* 1599)
- 8. Oktober: Johann Georg I., Kurfürst von Sachsen und Erzmarschall des Heiligen Römischen Reiches (* 1585)
- 6. November: Johann IV., König von Portugal, der erste Monarch aus dem Hause Braganza (* 1604)
- 13. Dezember: Konrad Balthasar Pichtel, deutscher Jurist und Hofbeamter (* 1605)
Genaues Todesdatum unbekannt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Thomas Gage, englischer Geistlicher (* um 1597)
- John Hales, englischer Theologe und Wissenschaftler (* 1584)
- John Hall, englischer Schriftsteller (* 1627)
- Giovanni Giacomo Porro, italienischer Komponist, Kapellmeister und Organist (*1590)
- Heinrich Vollers, deutscher Organist (* 1583)