Slowakei

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Dieser Artikel behandelt die 1993 entstandene Slowakische Republik, zur Slowakei in den Jahren 1939 bis 1945 siehe Slowakischer Staat.
Slovenská republika
Slowakische Republik
Flagge der Slowakei
Wappen der Slowakei
Flagge Wappen
Amtssprache Slowakisch
Hauptstadt Bratislava
Staatsform parlamentarische Republik
Regierungssystem parlamentarische Demokratie
Staatsoberhaupt Präsident
Andrej Kiska
Regierungschef Ministerpräsident
Robert Fico
Fläche 49.034 km²
Einwohnerzahl 5.421.349 (31. Dezember 2014)
Bevölkerungsdichte 111 Einwohner pro km²
Bruttoinlandsprodukt
  • total (nominal)
  • total (KKP)
  • BIP/Einw. (nominal)
  • BIP/Einw. (KKP)
2013 (Stand: April 2014)[1]
  • 95.805 Mio. USD (63.)
  • 133.136 Mio. USD (65.)
  • 17.706 USD (44.)
  • 24.605 USD (41.)
Human Development Index 0,830 (35.)[2]
Währung Euro (EUR)
Gründung 1. Januar 1993
Nationalhymne Nad Tatrou sa blýska
Zeitzone UTC+1 MEZ
UTC+2 MESZ (März bis Oktober)
Kfz-Kennzeichen SK
ISO 3166 SK, SVK, 703
Internet-TLD .sk
Telefonvorwahl +421
Österreich Belgien Bulgarien Republik Zypern Tschechien Deutschland Dänemark Dänemark Estland Spanien Finnland Frankreich Frankreich Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich Griechenland Griechenland Ungarn Irland Italien Italien Italien Litauen Luxemburg Lettland Niederlande Polen Portugal Rumänien Schweden Slowenien Slowakei Island Montenegro Mazedonien Kroatien Türkei Türkei Malta Serbien Grönland Färöer Norwegen Norwegen Isle of Man Guernsey Jersey Andorra Monaco Schweiz Liechtenstein Vatikanstadt San Marino Albanien Kosovo Bosnien und Herzegowina Moldawien Weißrussland Russland Ukraine Autonome Republik Krim Kasachstan Abchasien Südossetien Georgien Aserbaidschan Aserbaidschan Armenien Iran Libanon Syrien Israel Jordanien Saudi-Arabien Irak Russland Tunesien Algerien MarokkoSlovakia in European Union.svg
Über dieses Bild

Die Slowakei (slowakisch Slovensko?/i), amtlich Slowakische Republik (slowakisch: Slovenská republika?/i), ist ein Binnenstaat in Mitteleuropa, der an Österreich, Tschechien, Polen, die Ukraine und Ungarn grenzt. Die Hauptstadt und gleichzeitig größte Stadt des Landes ist Bratislava.

Das Gebiet der heutigen Slowakei wurde am Wendepunkt des 5. und 6. Jahrhunderts von den Slawen besiedelt. Deren erstes politisches Gebilde war das Reich des Samo (7. Jahrhundert), später befand sich in der Slowakei eines der Zentren des frühmittelalterlichen Mährerreiches. Im 11. Jahrhundert wurde die Slowakei in das Königreich Ungarn eingegliedert, das ab 1526 Teil der Habsburgermonarchie und ab 1867 Teil Österreich-Ungarns war. Nach der Auflösung der Doppelmonarchie 1918 wurde die Slowakei Teil der neu gegründeten Tschechoslowakei, außer während der Zeit von 1939 bis 1945, als der Slowakische Staat existierte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der tschechoslowakische Staat wiederhergestellt. Am 1. Januar 1993 entstand nach friedlicher Aufteilung dieses Staatsgebildes die unabhängige Slowakische Republik als Nationalstaat der Slowaken.

Seit 2004 ist die Slowakei Mitglied der Europäischen Union und der NATO. Im Jahr 2007 wurden gemäß dem Schengen-Abkommen die Grenzkontrollen zu EU-Staaten aufgehoben, 2009 trat die Slowakei der Eurozone bei. Das Land ist eine demokratisch verfasste parlamentarische Republik. Mit Polen, Tschechien und Ungarn bildet die Slowakei die Visegrád-Gruppe.

Auf dem Human Development Index nimmt die Slowakei den 37. Platz innerhalb der sehr hoch entwickelten Staaten ein.[2]

Staatsbezeichnung und Ethnonym[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die heutige deutsche Bezeichnung des Gebietes und Staates, Slowakei, ist relativ neu und taucht erstmals in einer Petition an den österreichischen Kaiser im Jahr 1849 auf.[3] Die slowakische Landesbezeichnung Slovensko ist seit dem 15. Jahrhundert schriftlich belegt,[4] und leitete sich von der bereits im 9. Jahrhundert auftauchenden altslawischen Selbstbezeichnung aller Slawen, der Sloveni, ab. Im 14. Jahrhundert wurde das Gebiet der heutigen West- und Mittelslowakei oft als „Mattesland“ (slowakisch: Matúšová zem) bezeichnet, nach dem mächtigen magyarischen Fürsten Mattäus Csák. Seit dem 16. Jahrhundert wurde für das Gebiet der heutigen Slowakei zunehmend die Bezeichnung Oberungarn (slowakisch: Horné Uhorsko) verwendet, nachdem bis auf die heutige Slowakei der Großteil Ungarns unter türkischer Herrschaft stand.[5]

Ähnlichkeiten zwischen Slowakei und Slowenien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die heutige Selbstbezeichnung der westslawischen Slowaken leitet sich wie auch die der südslawischen Slowenen von der Urbezeichnung aller Slawen, der Sloveni, ab. So bezeichnen die Slowaken ihr Land als Slovensko, während Slowenien bei den Slowenen Slovenija heißt. Die slowakische Sprache wird auf Slowakisch als slovenčina, die slowenische Sprache auf Slowenisch als slovenščina bezeichnet. Das Wort für Slowakin (auf slowakisch) und Slowenin (auf slowenisch) ist in beiden Sprachen gleich: Slovenka. Der einzige größere Unterschied besteht heute in der männlichen Form: Während sich bei den Slowenen die männliche Originalform Slovenec bis heute erhalten hat, kam es bei den Slowaken im 15. Jahrhundert (unter tschechischem und polnischem Einfluss) zu einer Lautverschiebung, in deren Folge sich die ursprüngliche männliche Bezeichnung Sloven zum heutigen Slovák abänderte.[6]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Physische Karte
Der Berg Kriváň, das inoffizielle Symbol der Slowakei
Hauptartikel: Geographie der Slowakei

Naturraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Berg Drieňok in der Großen Fatra bei Mošovce

Die Slowakei erstreckt sich entlang der 48. und 49. nördlichen Breitengrade und hat eine maximale Ost-West-Ausdehnung von 429 Kilometern (von Záhorská Ves nach Nová Sedlica) und eine Nord-Süd-Ausdehnung von 197 Kilometern (von Obid nach Skalité). Im Norden und in der Mitte hat sie den Charakter eines Gebirgslandes, reicht aber im Süden bis in die Große und Kleine Ungarische Tiefebene. Der Staat hat einen Flächenanteil von fast einem Drittel des gesamten Karpatenbogens, vor allem der Westkarpaten. Die höchste Erhebung ist der Gerlachovský štít (Gerlsdorfer Spitze) in der Hohen Tatra mit 2655 m (zugleich der höchste Berg der gesamten Karpaten); die Zahl der Zweitausender beträgt etwa 100. Der niedrigste Punkt liegt am Fluss Bodrog bei Streda nad Bodrogom, wo der Fluss die Slowakei verlässt (94 m). Der geographische Mittelpunkt der Slowakei liegt am Berg Hrb bei Ľubietová, einer der beanspruchten Mittelpunkte Europas ist bei Kremnické Bane festgelegt. Die Slowakei hat folgende Grenzlängen zu den Nachbarländern: Österreich 127 km, Tschechien 265 km, Polen 597 km, Ukraine 98 km und Ungarn 679 km.[7]

Zwei Drittel der Fläche der Slowakei gehören zu den Karpaten, den Rest bilden Ausläufer der Pannonischen Tiefebene sowie ein kleiner Teil des Wiener Beckens.

Im Westen bei Bratislava beginnen die Karpaten mit den Kleinen Karpaten (Höhe bis 770 m), einem schmalen Gebirgszug, nordöstlich daran schließen sich die Weißen Karpaten (Biele Karpaty, bis 1000 m), Strážovské vrchy, Javorníky sowie verschiedene Gebirgen der Beskiden an, die die tschechische und später polnische Grenze folgen. Östlich von Žilina nimmt die Höhe weiter zu, mit Gebirgen wie Kleine und die Große Fatra (Malá/Veľká Fatra, bis 1700 m), die Niedere Tatra (Nízke Tatry, bis 2040 m) sowie die Tatra (Tatry, höchste Gipfel 2400–2655 m) an der polnischen Grenze. Im weiteren Verlaufe der Äußeren Karpaten sinkt die Höhe wieder, beginnend mit den Leutschauer Bergen sowie der Zipser Magura und weiter über die Niederen Beskiden bis zur ukrainischen Grenze (Höhe 500–1200 m); bei Bardejov liegt die Grenze zwischen den Westkarpaten und Ostkarpaten (in dieser Region auf Deutsch auch Waldkarpaten genannt).

Weiter im Inneren des Landes beginnen die Erhebungen mit dem Tribetz und dem Vogelgebirge bei Nitra beziehungsweise Topoľčany (bis 1340 m). Die Region westlich und südlich von Banská Bystrica ist von verschiedenen Gebirgszügen des Slowakischen Mittelgebirges (bis 1300 m), unter anderem von den Schemnitzer, Kremnitzer Bergen und der Poľana bedeckt. Die gesamte Fläche zwischen Detva (östlich von Zvolen) und Košice nimmt das Slowakische Erzgebirge (Slovenské rudohorie, bis knapp 1500 m) ein, wobei die Höhe generell vom Norden nach Süden sinkt. Östlich von Košice sind bedeutende Gebirgen die Slanské vrchy sowie der Vihorlat (bis knapp 1100 m).

Hügelland bei Unín, Teil der Landschaft Záhorie

Die Bevölkerung in Gebirgen des Landes konzentriert sich in einem der vielen Talkesseln; die bedeutendsten sind (von West nach Ost): die Považské podolie, die Hornonitrianska kotlina, die Žilinská kotlina, die Turčianska kotlina, die Zvolenská kotlina, die Podtatranská kotlina, die Juhoslovenská kotlina sowie die Košická kotlina.

Größere Niederungen befinden sich vor allem im Westen und Südosten des Landes. Zwischen der March und den Kleinen Karpaten befindet sich die Záhorská nížina, die sich mit der Landschaft Záhorie überschneidet. Geomorphologisch gesehen handelt es sich um einen Teil des Wiener Beckens. Etwa zwischen den Kleinen Karpaten und dem Slowakischen Mittelgebirge erstreckt sich das Donautiefland (Podunajská nížina), die auf Grund ihrer Größe und unterschiedlichen Landschaften sich weiter in die Donauebene (Podunajská rovina) im Südwesten zwischen Bratislava und Nové Zámky/Komárno sowie in das Donauhügelland (Podunajská pahorkatina) nördlich und östlich davon. Die Höhe variiert von 100 m im Süden bis 200 m im Norden. Im Bereich rund um Trebišov und Michalovce erstreckt sich das Ostslowakische Tiefland, das ähnlich wie das Donautiefland in einen ebenen und hügeligen Teil unterteilt wird.

Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Waag in Piešťany

Durch das Land verläuft die europäische Hauptwasserscheide zwischen dem Schwarzen Meer (Donau) und der Ostsee (Weichsel), wobei wenig mehr als 90 % des Landes in das Einzugsgebiet der Donau gehört. Die Donau (Dunaj) im Südwesten hat eine Länge von 172 km auf slowakischem Staatsgebiet (inklusive der Grenzen zu Österreich und Ungarn, 22,5 km beiderseits). Mit einem durchschnittlichen Abfluss von etwa 2000 m³/s (MQ) bei Bratislava ist sie mit Abstand der wasserreichste Fluss der Slowakei. Der längste slowakische Fluss ist die Waag mit einer Länge von 403 Kilometern, die den ganzen Norden und Westen des Landes durchfließt und einen Abfluss von 152 m³/s (MQ) bei Trnovec nad Váhom hat. Weitere bedeutende Flüsse sind die March (Morava) an den Grenzen zu Tschechien und Österreich, der Gran (Hron) in der Mitte, der Eipel (Ipeľ) an der Grenze zu Ungarn, sowie Sajó (Slaná), Hornád, Laborec, Latorica und Bodrog im Osten; die Theiß (Tisa) berührt die Südostecke des Landes. Zum Einzugsgebiet der Weichsel gehören lediglich der Poprad und der Dunajec (Grenze zu Polen) östlich der Tatra.

Natürliche Seeflächen konzentrieren sich in der Hohen Tatra, wo aufgrund der Vergletscherung während der Eiszeit zahlreiche Gebirgsseen entstanden; der größte ist der Veľké Hincovo pleso. Andernorts gibt es nur sehr wenige natürliche Seen. Landschaftsprägender sind Stauseen, die im Zuge der Flussregulierung zur Energiegewinnung entstanden. Die meisten befinden sich an der Waag, deren System auch als Waag-Kaskade (Vážska kaskáda) bekannt ist. Hierzu gehören der Liptauer Stausee (Liptovská Mara), Stausee Nosice, Sĺňava, Stausee Kráľová sowie weitere. Der größte ist der Orava-Stausee (35 km²), gefolgt von der Zemplínska šírava sowie dem Liptauer Stausee. Bedeutend sind zudem Stauseen des Donau-Wasserkraftwerks Gabčíkovo. Ausnahme sind die sogenannten tajchy rund um Banská Štiavnica, die im Zuge des dortigen Bergbaus entstanden.

Fauna und Flora[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Naturraum der Slowakei gehört zur gemäßigten Klimazone.

Es gibt insgesamt etwa 34.000 Tierarten, davon entfallen etwa 30.000 alleine auf Insekten. Es gibt 934 Arten von Spinnentieren, 352 Arten von Vögel, 346 Arten von Weichtieren, 90 Arten von Säugetieren, 79 Fischarten, 18 Amphibienarten und 12 Arten von Kriechtieren.[8]

Von den Säugetieren sind 24 Arten Fledermäuse: die bekanntesten Vertreter sind das Große Mausohr und die Kleine Hufeisennase. In den Mittel- und Hochgebirgen kann man immer noch Raubtiere wie Wölfe und Braunbären finden; in den Laubwäldern sind Füchse, Jagdwild, Wildkatzen, Wildschweine anzutreffen, im Nadelwald sind hingegen Braunbären Eichhörnchen und Luchse vertreten. Oberhalb der Waldgrenze kann man Tatra-Gemsen, Murmeltiere und Schneemäuse finden.[9]

Auf dem Gebiet der Slowakei gibt es etwa 13.100 Pflanzarten, davon ungefähr 3000 Algen und Blaualgen, 3700 Pilze, 1500 Flechten, 900 Moose und 4000 Gefäßpflanzen.[10] Gemäß der letzten Waldinventur (2004–2007) beträgt der Waldanteil an der Oberfläche 44,3 Prozent der Staatsfläche.[11]

Das herrschende Klima teilt das Land in mehrere Vegetationsstufen. Das Tiefland wurde größtenteils kulturlandschaftlich gestaltet, mit nur wenigen Überresten der ursprünglichen Wäldern. Auwald (Weiden, Pappeln) ist stark zurückgegangen, die besten Beispiele lassen sich entlang der Donau finden. Bis etwa 550 m Höhe (Tiefland, tiefer gelegene Gebirgen) kommen vorwiegend Eichen und Hainbuchen vor, in der Záhorie ist zudem Zirbelkiefer anzutreffen. Weiter bis 1100–1250 m (Mittelgebirgen) wachsen Buchen sowie Tannen, während Fichten sind bis zur Waldgrenze (1450–1700 m) zu finden, in der Tatra kommen zudem Zirbel vor. Oberhalb der Waldgrenze befindet sich die Krummholzstufe, während die reine Alpinstufe auf höchste Gipfel der Tatra beschränkt ist.[12] Insgesamt bestehen die Wälder aus 60 Prozent Laubwald und 40 Prozent Nadelwald, am häufigsten kommen Buchen (mit einem Anteil von mehr als 33 Prozent), Fichten und Eichen vor.[11]

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wetterstation am Lomnický štít

Die Slowakei liegt in der kontinental-gemäßigten Zone, wobei der Einfluss des ozeanischen Klimas (Golfstrom) nach Osten abnimmt. Regional gibt es jedoch Unterschiede, hauptsächlich zwischen dem gebirgigen Norden und südlichen Tiefländern.[13] Diese regionale Gegebenheiten werden in der folgenden Übersicht dargestellt. Die angegebenen Temperaturwerte sowie Niederschlag beziehen sich auf die Periode 1961 bis 1990.

Die wärmsten und trockensten Gebiete befinden sich im Süden. Typisch sind hier Donautiefland, Ostslowakisches Tiefland sowie niedriger gelegene Täler und Talkessel. Die durchschnittliche Jahrestemperatur erreicht 9 °C bis 11 °C, im Januar bewegt sich der Durchschnitt zwischen −2 °C und −1 °C, im Juli zwischen 18 °C und 21 °C.[14] Zudem sind die Temperaturwerte im Westen um etwa 1 °C höher als im Osten. Der jährliche Niederschlag ist auch der niedrigste, von etwa 500 mm bei Senec und Galanta bis 550 mm im Ostslowakischen Tiefland.[15] Diese Region wird von den Messstationen Bratislava, Hurbanovo und Košice repräsentiert, während die Messstation Kamenica nad Cirochou einen Übergang darstellt.

Zum mäßig warmen Klimagebiet gehören die innerkarpatischen Talkessel sowie die niedrigeren Gebirgen, wobei pro 100 Höhenmeter im Allgemeinen die durchschnittliche Temperatur um etwa 0,6 °C sinkt und der Niederschlag um etwa 50–60 mm zunimmt. In den an das Tiefland anschließenden Flusstälern von beispielsweise Waag, Nitra oder Hron schwankt die Jahrestemperatur zwischen 6 °C und 8 °C, in den höchsten Talkesseln (Popradská kotlina, Oravská kotlina) sinkt sie unter 6 °C. Gegen 1000 Höhenmeter erreicht die Jahrestemperatur Werte von 4 °C bis 5 °C. In den Talkesseln erreicht die durchschnittliche Temperatur im Januar Werte zwischen −5 °C und −3 °C, im Juli zwischen 14 °C und 16 °C. Dort fällt jährlich um 700–800 mm Niederschlag, in Teilen der Zips im Regenschatten der Gebirge nur etwa 600 mm. Messstationen befinden sich in Sliač, Poprad sowie Oravská Lesná.

Kaltes Klima herrscht in der gesamten Tatra, den oberen Teilen der Niederen Tatra sowie auf den höchsten Bergen der Kleinen und Großen Fatra, der Slowakischer Beskiden sowie des Slowakischen Erzgebirges. Charakterisiert wird das Klima von der niedrigsten Jahrestemperaturen: gegen 2000 Höhenmeter beträgt der jährliche Durchschnitt −1 °C, in den höchsten Gipfeln der Tatra −3 °C. Für den Januar sind die durchschnittlichen Werte in der Tatra von gegen –10 °C verzeichnet, im Juli erreicht der Durchschnitt etwa 3 °C. Der jährliche Niederschlag variiert von etwa 1400 mm in der Kleinen und Großen Fatra sowie der Niederen Tatra bis zu mehr als 2000 mm in der Tatra. Die Messstation für dieses Klima befindet sich am Gipfel des Lomnický štít (2632 m).

Rekorde wurden in Komárno mit 40,3 °C (20. Juli 2007) beziehungsweise in Vígľaš-Pstruša mit −41 °C (11. Februar 1929) gemessen.[14]

Im Allgemeinen konzentriert sich der Niederschlag auf den Sommer (Juni bis August) mit etwa 40 % der jährlichen Werte, im Frühling fällt gegen 25 %, im Herbst etwa 20 %, während der Restanteil von 15 % auf Winter entfällt. Der höchste je an einem Tag gemessene Niederschlag betrug in Salka insgesamt 231,9 mm am 12. Juli 1957. Im Sommer kommt es oft zu stürmischem Wetter, wobei fast jedes Jahr irgendwo der tägliche Niederschlag 100 mm erreicht. In den Gebirgen sowie Gebirgstälern und Talkesseln herrscht im Durchschnitt in 30–35 Tagen pro Jahr stürmisches Wetter, während im Tiefland dieser Wert geringer ist. Winterstürme kommen in der Slowakei selten vor. Abhängig von der Höhenlage kann es im Winter heftig schneien: In der Tatra können die Gipfel mehr als 200 Tage pro Jahr beschneit sein, in den beschatteten Tälern können Schneefelder manchmal ganzjährig liegen bleiben. Die Schneebedeckung fällt von 80–120 Tagen in den Gebirgen über 60–80 Tage in Talkessel bis auf 40 Tage in der Südslowakei ab. Nebel entsteht insbesondere im Herbst und Winter, vor allem in Talkesseln, während es in den höheren Lagen im Winter zu Temperaturinversionen kommen kann.[14]

Umwelt- und Naturschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Slowakei hat derzeit (Stand 2012) 23 großräumige Naturschutzgebiete sowie hunderte von kleinräumigen Schutzgebieten. Zur ersten Kategorie gehören neun Nationalparks. Der älteste und der größte ist der Tatra-Nationalpark mit 73.800 ha, andere bedeutende Nationalparks sind Nationalpark Niedere Tatra (72.842 ha), Nationalpark Poloniny (29.805 ha), Nationalpark Kleine Fatra (22.630 ha) und Nationalpark Slowakisches Paradies (19.763 ha). Dazu kommen noch 14 Landschaftsschutzgebiete, die neben Gebirgen auch drei Tieflandgebiete unter Schutz stellen. Weiter gehören 1.091 kleinräumige Schutzgebiete,[16] 382 Schutzgebiete europäischer Bedeutung[17] und 38 Vogelschutzgebiete.[18]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Land leben etwa 5,43 Millionen Einwohner. Die Bevölkerungsentwicklung hatte seit der Unabhängigkeit einen eher stagnierenden Verlauf. Mit einem Durchschnittsalter von 35,5 Jahren gehört die Slowakei zu den Staaten Europas mit einer eher jungen Bevölkerung.

Ethnien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ethnische Zusammensetzung der Slowakei 2011

Bei den Volkszählungen in der Slowakei wird nach der Selbsteinordnung in Nationalitäten (slowak. národnosť, im Sinne der ethnischen Volkszugehörigkeit) gefragt, wobei diese alle Personen mit dauerhaftem Wohnsitz auf slowakischem Staatsgebiet umfassen. Die ethnische Struktur dürfte von den Ergebnissen abweichen, so zum Beispiel ist der Anteil der Roma wesentlich höher geschätzt als in offiziellen Statistiken. Der sogenannte „Atlas der Roma-Gemeinden“, Jahrgang 2013 gibt eine Schätzung von 402.840 Roma (etwa 7,5 %) an,[19] von Amnesty International ist die Zahl sogar auf 500.000 bis 900.000 geschätzt, was 9 bis 17 % der Bevölkerung entspräche.[20] Gerade bei der letzten Volkszählung im Jahr 2011 kam es zu gröberen Ungenauigkeiten.[21]

Bevölkerung der Slowakei nach Nationalität[22]
Volkszählung 2011 Volkszählung 2001 Volkszählung 1991
Nationalität Anzahl  % Anzahl  % Anzahl  %
slowakisch 4.352.775 80,7 4.614.854 85,8 4.519.328 85,7
magyarisch 458.476 8,5 520.528 9,7 567.296 10,8
romani 105.738 2,0 89.920 1,7 75.802 1,4
russinisch 33.428 0,6 24.201 0,4 17.197 0,3
tschechisch 30.367 0,6 44.620 0,8 52.884 1,0
ukrainisch 7.430 0,1 10.814 0,2 13.281 0,3
deutsch 4.690 0,1 5.405 0,1 5.414 0,1
mährisch 3.286 0,1 2.348 0,0 6.037 0,1
polnisch 3.084 0,1 2.602 0,0 2.659 0,1
russisch 1.997 0,0 1.590 0,0 1.389 0,0
bulgarisch 1.051 0,0 1.179 0,0 1.400 0,0
kroatisch 1.022 0,0 890 0,0 n.a. n.a.
serbisch 689 0,0 434 0,0 n.a. n.a.
jüdisch 631 0,0 218 0,0 134 0,0
andere 9.825 0,2 5.350 0,1 2.732 0,1
nicht ermittelt 382.493 7,0 54.502 1,0 8.782 0,2
Gesamt 5.397.036 100 5.379.455 100 5.274.335 100

Minderheitensprachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Ortschaft mit Minderheit werden nach dem Gesetz jene Ortschaften bezeichnet, wenn eine nicht slowakische Bevölkerungsgruppe bei mindestens 20 % der Gesamtbevölkerung bei zwei oder mehr Volkszählungen erreichte. In diesen Orten wird die Minderheitensprache als Zweite im Amtsverkehr verwendet. Auch Aufschriften auf öffentlichen Gebäuden erfolgen zweisprachig. So ist zum Beispiel in der Gemeinde Krahule, einer Gemeinde in der Mittelslowakei, als einziger Gemeinde in der Slowakei Deutsch die zweite Amtssprache. Im Jahr 2011 wurde gegen den Willen der Oppositionsparteien ein Gesetz verabschiedet, nach dem der Prozentsatz auf 15 % reduziert wird. Es handelt sich dabei neben Deutsch um die Sprachen Ungarisch, Tschechisch, Bulgarisch, Kroatisch, Polnisch, Romani, Ruthenisch und Ukrainisch.[23]

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verteilung der drei größten Religionsgemeinschaften der Slowakei 2001: römisch-katholisch (rot), evangelisch (gelb), griechisch-katholisch (türkis)
Die als Slawenapostel verehrten Kyrill und Method

Die Slowakei ist ein Land mit einer langen christlichen Tradition. Um das Jahr 828 ließ in der Stadt Nitra der dort residierende slawische Fürst Pribina die erste bekannte christliche Kirche auf dem Gebiet der heutigen Slowakei einweihen, 880 erfolgte die Gründung des Bistums Nitra. Im Jahr 863 kamen die byzantinischen Gelehrten und Priester Kyrill und Method ins Mährerreich und bauten dort eine eigenständige Kirchenorganisation mit altslawischer Liturgie auf. Method war von 870 bis 885 der Erzbischof von Mähren und Pannonien.

Die christlichen Kirchen spielten in der Geschichte der Slowaken eine herausragende Rolle, die slowakische Nationalbewegung des 18. und 19. Jahrhunderts war eng mit der Katholischen und der Evangelischen Kirche verbunden. Deren Priester bildeten bis ins 20. Jahrhundert hinein den Großteil der slowakischen Intelligenz. So wurde die erste slowakische Schriftsprache 1787 vom katholischen Priester Anton Bernolák veröffentlicht. Von 1843 bis 1846 kodifizierte der evangelische Gelehrte Ľudovít Štúr in Zusammenarbeit mit den evangelischen Priestern Jozef Miloslav Hurban und Michal Miloslav Hodža die heutige moderne slowakische Standardsprache. Das Trio führte auch bewaffnete slowakische Freiwilligenverbände gegen Ungarn 1848 und 1849. Nachdem die Slowakei 1918 Teil der Tschechoslowakei wurde, waren die Parteichefs der beiden einzigen rein slowakischen Parteien der katholische Priester Andrej Hlinka und der evangelische Pfarrer Martin Rázus.

Der Staatspräsident des ersten slowakischen Staates 1939 bis 1945, Jozef Tiso, war ebenfalls ein katholischer Priester. Während der Diktatur der Kommunisten (1948–1989) war die katholische Kirche in der Slowakei die wichtigste oppositionelle Kraft.[24]

Zentrum der evangelischen Christen in der Slowakei sind die westlichen Grenzgebiete zu Tschechien und vor allem die Mittelslowakei. Im Nordosten des Landes gibt es noch mehrheitlich griechisch-katholische Gläubige, hauptsächlich Volksangehörige der ruthenischen Minderheit.

Daneben existieren noch mehrere kleine protestantische Glaubensgemeinschaften (Methodisten, Baptisten, Brüdergemeinde und Pfingstler). Außerdem gibt es Zeugen Jehovas,Siebenten-Tags-Adventisten und andere. 1938 gab es noch etwa 120.000 Juden in der Slowakei, in Folge des Holocaust und der Auswanderung während des Kommunismus ist ihre Zahl jedoch auf rund 2.000 Personen gesunken.[25]

Die offizielle Zahl der Muslime in der Slowakei ist nicht bekannt, da der Islam keine eigenständige Kategorie bei der Volkszählung 2011 war. Die Anzahl der Gläubigen wird von der ansässigen Stiftung auf 5000 geschätzt.[26] Bratislava ist die einzige Hauptstadt innerhalb der EU, in der es keine Moschee gibt.[27]

Laut einer repräsentativen Umfrage des Eurobarometers glaubten im Jahr 2005 63 % der Menschen in der Slowakei an Gott, 26 % glaubten an eine andere spirituelle Kraft. 11 % Prozent der Befragten glaubten weder an einen Gott noch an eine andere spirituelle Kraft, 2 % der Slowaken waren unentschlossen.[28][29]

Bevölkerung der Slowakei nach Religionsbekenntnis[30]
Volkszählung 2011 Volkszählung 2001 Volkszählung 1991
Religionsbekenntnis Anzahl  % Anzahl  % Anzahl  %
Römisch-Katholische Kirche 3.347.277 62,0 3.708.120 68,9 3.187.120 60,4
Evangelische Kirche A. B. 316.250 5,9 372.858 6,9 326.397 6,2
Griechisch-Katholische Kirche 206.871 3,8 219.831 4,1 178.733 3,4
Reformierte Kirchen 98.797 1,8 109.735 2,0 82.545 1,6
Orthodoxe Kirche 49.133 0,9 50.363 0,9 34.376 0,7
Zeugen Jehovas 17.222 0,3 20.630 0,4 10.501 0,2
Evangelisch-methodistische Kirche 10.328 0,2 7.347 0,1 4.359 0,1
Kresťanské zbory 7.720 0,1 6.519 0,1 700 0,0
Apostolische Kirche 5.831 0,1 3.905 0,1 1.116 0,0
Brüderliche Einheit der Baptisten 3.486 0,1 3.562 0,1 2.465 0,0
Brüderbewegung 3.396 0,1 3.217 0,1 1.867 0,0
Siebenten-Tags-Adventisten 2.915 0,1 3.429 0,1 1.721 0,0
Judentum 1.999 0,0 2.310 0,0 912 0,0
Tschechoslowakische Hussitische Kirche 1.782 0,0 1.696 0,0 625 0,0
Altkatholische Kirche 1.687 0,0 1.733 0,0 882 0,0
Bahaitum 1.065 0,0 n.a. n.a. n.a. n.a.
Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage 972 0,0 58 0,0 91 0,0
Neuapostolische Kirche 166 0,0 22 0,0 188 0,0
andere 23.340 0,4 6.214 0,1 6.094 0,1
nicht ermittelt 725.362 13,4 697.308 13,0 515.551 9,8
Gesamt 5.397.036 100 5.379.455 100 5.274.335 100

Migration[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Slowakei gehört nicht zu den traditionellen Zielländern für Migranten und ist laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) ein „kulturell homogenes Land“, welches vom dramatischen Anstieg der Migration im 20. Jahrhundert nicht berührt wurde. Bis vor kurzem war die Slowakei fast ausschließlich ein Herkunftsland von Migranten, von dem Bürger aus verschiedenen Gründen ins Ausland migrierten. Bedeutendere Veränderungen brachte erst der Beitritt der Slowakei zur Europäischen Union und dem Schengenraum. Im Zeitraum seit dem Jahr 2004 verringerte sich vor allem die illegale Migration und die legale Migration verdreifachte sich. Obwohl die Slowakei bei der Anzahl ihres ausländischen Bevölkerungsanteils in den Jahren 2004 bis 2008 unter allen EU-Staaten die zweithöchste Zunahme verzeichnete, bleibt der Anteil von Ausländern an der Bevölkung auf niedrigem Niveau.

Derzeit (2015) beträgt der Ausländeranteil an der slowakischen Gesamtbevölkerung 1,56 %, womit die Slowakei unter allen EU-Staaten den sechstniedrigsten Wert aufweist. Davon kommen 42 % aus den Nachbarstaaten Tschechien, Ungarn, Polen, Österreich und Ukraine. Die nächstgrößere Gruppe unter ausländischen Staatsbürgern stellen in der Slowakei Personen mit süd- und osteuropäischer Staatsbürgerschaft dar (20,5 %). Insgesamt 8 % der Ausländer in der Slowakei sind asiatischer Herkunft. Von der Gesamtzahl der 58.321 ab dem Jahr 1993 gestellten Asylanträgen wurde 653 Personen Asyl und 672 Personen subsidiärer Schutz als weitere Form des internationalen Schutzes gewährt. Im Jahr 2015 wurden in der Slowakei 330 Asylanträge gestellt, von denen insgesamt 8 Personen Asyl gewährt wurde.[31]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Geschichte der Slowakei und Slowaken

Frühgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Römische Aufschrift in Trenčín zur Jahreswende 178 und 179

Das Gebiet der heutigen Slowakei wurde bereits vor 250.000 Jahren von Menschen besiedelt.[32] Das erste schriftlich erwähnte Volk auf diesem Gebiet waren die Kelten, die seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. eine bedeutende Ethnie Europas stellten und ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. auch die heutige Slowakei besiedelten. Mit den Kelten kam es zu einer weitreichenden Entwicklung in der Verarbeitung von Eisen, Lehm, Wolle und Leinen. Vor allem Waffen zählen zu den häufigsten keltischen Funden.[33] Im 1. Jahrhundert n. Chr. wurden die Kelten durch die germanischen Quaden abgelöst. Das Gebiet der heutigen Slowakei war dann Schauplatz mehrerer Römisch-Quadischer Kriege, von denen unter anderem auch die römische Inschrift im heutigen Trenčín (damals Laugaricio) zeugt. Die römische Anwesenheit beschränkte sich ansonsten auf den Donaulimes, mit Lagern in Gerulata (heute Rusovce) sowie Celemantia (heute Iža).[34]

Von Ende des 4. Jahrhunderts bis zur ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts war das Gebiet der Slowakei Teil des Königreiches der Hunnen. Nach dem Ende der Hunnenherrschaft kamen im Jahr 469 die Ostgoten in das Gebiet der heutigen Slowakei, zogen dann allerdings weiter nach Westen. Im Karpatenbecken ließen sich als nächstes die ostgermanischen Gepiden nieder. An der Wende vom 5. zum 6. Jahrhundert n. Chr. erreichten die Langobarden das Gebiet der heutigen Slowakei, zogen aber im Jahr 568 nach Norditalien.[35]

5. bis 10. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Statue des Fürsten Svatopluks I. auf der Burg Bratislava

Die slawischen Vorfahren der Slowaken erreichten das Gebiet der heutigen Slowakei am Ende des 5. Jahrhunderts und wurden dort im Laufe des 6. Jahrhunderts zur dominierenden Ethnie.[36] Ihr erstes politisches Gebilde war möglicherweise das im 7. Jahrhundert entstandene Reich des Samo,[37] im 8. Jahrhundert standen sie unter der Herrschaft der Awaren. Anfang des 9. Jahrhunderts entstand in der Stadt Nitra eines der Zentren des frühmittelalterlichen Mährerreiches. Der in Nitra residierende Fürst Pribina – entweder Herrscher eines eigenständigen Fürstentums Nitra oder ein mährischer Lokalherrscher[38] – ließ dort um das Jahr 828 die erste christliche Kirche auf dem Gebiet der heutigen Slowakei einweihen, wurde aber um 833 vom mährischen Fürst Mojmir I. (um 830–846) ins Exil verbannt.[39]

Das Mährerreich, welches das erste bedeutende slawische Staatswesen darstellte,[40] spielte und spielt eine herausragende Rolle für die slowakische Nationalidentität. Unter dem mährischen Fürst Rastislav (846–870) lehnten sich die Mährer mehrmals erfolgreich gegen die ostfränkische Vorherrschaft auf,[41] außerdem wurde von den byzantinischen Priestern Kyrill und Method die von ihnen geschaffene slawische Schriftsprache in Mähren als Liturgiesprache eingeführt. Rastislavs Nachfolger Svatopluk I. (871–894) setzte dessen Unabhängigkeitspolitik fort und schuf durch den Anschluss Wislaniens, Böhmens und möglicherweise auch der Lausitz, Schlesiens sowie Pannoniens ein slawisches Großreich,[42][43] das er militärisch erfolgreich gegen die Angriffe der Ostfranken, Bulgaren und Magyaren verteidigte.[44] Nach dem Tod Svatopluks I. im Jahr 894 ging das Mährerreich – durch einen Bürgerkrieg zwischen seinen Söhnen innerlich geschwächt – im ersten Jahrzehnt des 10. Jahrhunderts nach mehreren Angriffen der Magyaren unter. Das Gebiet der heutigen Slowakei geriet im Laufe des 10. Jahrhunderts dann schrittweise unter die Herrschaft des neuentstehenden ungarischen Staates.[45]

11. bis 19. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ľudovít Štúr, Kodifikator der slowakischen Schriftsprache und Aufstandsführer 1848/49

Im Jahr 1000 gründete der ungarische König Stephan I. das multiethnische Königreich Ungarn, in dem das Gebiet der Slowakei jedoch bis 1108 als Lehensherzogtum eine eigenständige Verwaltungseinheit bildete.[46] Danach wurde das Gebiet der Slowakei für mehr als 800 Jahre völlig in das Königreich Ungarn integriert. Der Mongolensturm 1241 und 1242 entvölkerte große Teile des Staatsgebietes, woraufhin deutsche Siedler zur Neubesiedlung ins Land geholt wurden. Diese begünstigen die Blütezeit des oberungarischen Bergbaus im 13. und 14. Jahrhundert, der europäische und weltweite Bedeutung erlangte. Eine andere Folge war die Errichtung zahlreicher Burgen.[47] Im Jahr 1465 wurde im Auftrag des ungarischen Königs Matthias Corvinus in Preßburg (heute Bratislava) die erste Universität auf slowakischem Gebiet gegründet. Sie wurde nach dessen Tod 1490 jedoch geschlossen. Nach der Niederlage des ungarischen Heeres gegen die Türken 1526 wurde Ungarn Teil der Habsburgermonarchie. Nachdem die Türken bis auf die heutige Slowakei den Großteil Ungarns erobert hatten, wurde die heutige slowakische Hauptstadt Bratislava Hauptstadt Ungarns und Krönungsstadt der ungarischen Könige (bis 1783 bzw. 1830)[48] sowie die Stadt Tyrnau Zentrum der ungarischen Kirche. Danach musste das Land unter fast ständigen Türkenkriegen leiden; im 17. Jahrhundert war Oberungarn (Slowakei) das Zentrum der antihabsburgischen Kuruzenaufstände. Der seit 1521 laufenden Reformation in Ungarn wurde im 17. Jahrhundert durch die Gegenreformation entgegengewirkt.[49]

Ende des 18. Jahrhunderts begann die Nationale Wiedergeburt der Slowaken. Der katholische Priester Anton Bernolák schuf 1787 die erste slowakische Schriftsprache, die sich jedoch nicht durchsetzen konnte. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts verfolgte die slowakische Nationalbewegung unter Ján Kollár und Pavel Jozef Šafárik eine intensive Zusammenarbeit mit der im österreichischen Teil der Monarchie aktiven tschechischen Nationalbewegung. 1846 veröffentlichte Ľudovít Štúr die bis heute gültige slowakische Schriftsprache.[50] Unter Führung Štúrs kämpften bewaffnete slowakische Freiwilligenverbände während der Ungarischen Revolution 1848/1849 an der Seite von Kroaten, Serben und Rumänen für die Loslösung ihrer Gebiete vom magyarisch dominierten Königreich Ungarn, was jedoch misslang.[51] Nach dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich 1867 kam es zu einer repressiven Magyarisierungspolitik, welche die nationale Existenz der Slowaken bedrohte.[52]

1918 bis 1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Milan Rastislav Štefánik, einer der drei Gründerväter der Tschechoslowakei

Nach dem Ersten Weltkrieg gründeten Slowaken und Tschechen 1918 ihren gemeinsamen Staat Tschechoslowakei, als einer von dessen Gründungsvätern wird Milan Rastislav Štefánik von den Slowaken verehrt. Mit dem Vertrag von Trianon wurde die Slowakei nach 1000 Jahren endgültig von Ungarn abgetrennt.[53] Die Tschechoslowakei ermöglichte den Slowaken bis 1938 als einziger Staat Osteuropas eine demokratische Entwicklung und Schutz vor dem ungarischen Revisionismus, jedoch nahmen wegen der Staatsdoktrin des Tschechoslowakismus und dem Zentralismus der Regierung in Prag Spannungen zwischen Slowaken und Tschechen zu. Dabei entwickelten sich die nationalistisch-klerikalen Ludaken unter Führung des katholischen Priesters Andrej Hlinka zum wichtigsten Sprachrohr der slowakischen Autonomieforderungen innerhalb des tschechoslowakischen Staates.[54]

Im September 1938 geriet die Tschechoslowakei ins Visier des nationalsozialistischen Dritten Reiches und verlor in Folge des Münchner Abkommens und des Ersten Wiener Schiedsspruchs große Teile ihres Staatsgebietes. Im März 1939 wurde auch der Rest des mittlerweile in Tschecho-Slowakei umbenannten Staates zerschlagen, als slowakische Politiker nach deutschen Drohungen einer ungarischen Besetzung der Slowakei einen unabhängigen Slowakischen Staat ausriefen.[55] Dieser erste slowakische Nationalstaat war eine Einparteiendiktatur der Ludaken unter Staatspräsident Jozef Tiso und Premierminister Vojtech Tuka, wobei sich insbesondere Tuka für eine bedingungslose Kollaboration mit dem Dritten Reich einsetzte.[56] Die Slowakei beteiligte sich ab 1941 am Krieg gegen die Sowjetunion. Der im August 1944 gegen den Einmarsch der Wehrmacht und die slowakische Kollaborationsregierung gerichtete Aufstand von Teilen der slowakischen Armee wurde nach zwei Monaten niedergeschlagen. Die Slowakei wurde im April 1945 von der Roten Armee besetzt und nach dem Zweiten Weltkrieg Teil der neugegründeten Tschechoslowakei.[57]

1945 bis 1992[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1948 übernahm die Kommunistische Partei der Tschechoslowakei (KSČ) die Macht im Staat. Es folgte zunächst eine stalinistische Diktatur unter den Parteichefs Klement Gottwald und Antonín Novotný.[58] In den 1960er Jahren kam es im slowakischen Landesteil zu einer Liberalisierung, nachdem Alexander Dubček 1963 Erster Sekretär der slowakischen Kommunisten wurde. Als Dubček zu Beginn des Jahres 1968 auch zum Parteichef der gesamten KSČ aufstieg, kam es zum sogenannten Prager Frühling, der jedoch durch den Einmarsch von Truppen des Warschauer Paktes (mit Ausnahme der Albaniens, der DDR und Rumäniens) niedergeschlagen wurde.[59] Unter Dubčeks Nachfolger Gustáv Husák folgte nun die sogenannte Normalisierung, bei der eine prosowjetische Neuausrichtung des Landes erfolgte. Als einzigen Punkt von Dubčeks Reformprogramm setzte Husák die Föderalisierung des Staates um, sodass nun eine Slowakische Sozialistische Republik und eine Tschechische Sozialistische Republik die Tschechoslowakei bildeten.[60]

Im November 1989 erfolgte mit der Samtenen Revolution der unblutige Sturz des kommunistischen Regimes, neuer tschechoslowakischer Staatspräsident wurde der Dissident Václav Havel, der ehemalige Reformkommunist Alexander Dubček wurde zum Parlamentspräsidenten gewählt.[61] Nach der demokratischen Wende kam es sehr bald wieder zu ersten Spannungen zwischen Slowaken und Tschechen. Der erste Konflikt wurde der als Gedankenstrich-Krieg bekannte Streit um den neuen Staatsnamen. Nach den ersten freien Wahlen im Juni 1990 verdeutlichten sich auch die unterschiedlichen Interessen in wirtschaftlichen, nationalen und außenpolitischen Fragen. Zum endgültigen Bruch kam es nach den Wahlen 1992. Der slowakische Ministerpräsident Vladimír Mečiar und der tschechische Ministerpräsident Václav Klaus konnten sich nicht auf eine gemeinsame Bundesregierung verständigen und einigten sich auf eine einvernehmliche Auflösung der Tschechoslowakei und deren Aufteilung in zwei unabhängige Staaten, die in der Silvesternacht zum 1. Januar 1993 friedlich erfolgte.[62]

Gegenwart (seit 1993)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vladimír Mečiar, „Staatsgründer“ der heutigen Slowakei und autoritärer Premier der 1990er Jahre

Nach der Unabhängigkeit dominierte bis 1998 Ministerpräsident Vladimír Mečiar die slowakische Politik, der insbesondere nach seinem Wahlsieg bei der Nationalratswahl 1994 zunehmend autoritär regierte.[63] Wirtschaftspolitisch verweigerte Mečiar die totale Öffnung der heimischen Wirtschaft, wie sie vom Westen gefordert wurde, und begünstigte bei Privatisierungen keine ausländischen Unternehmen, sondern vorrangig slowakische, meist seiner Partei nahestehende Firmen.[64][65][66] Außenpolitisch versuchte Mečiar die Slowakei in EU und NATO zu führen, gleichzeitig lag ihm aber daran, bei der außenpolitischen Orientierung eine Balance zwischen Russland und dem Westen zu erhalten. Da sie aber mit ihrer Innen- und Wirtschaftspolitik immer wieder gegen westliche Vorgaben verstieß, näherte sich die Slowakei immer mehr Russland an und geriet in Isolation zum Westen.[67][68]

Die nach der Nationalratswahl 1998 an die Macht gekommene Regierung unter Mikuláš Dzurinda leitete eine umfangreiche Öffnung der slowakischen Wirtschaft für ausländische Investoren ein und begann mit großangelegten Sparmaßnahmen im öffentlichen Sektor.[69] Die Außenpolitik wurde nun ausschließlich auf die USA und die EU ausgerichtet, der Beitritt zur NATO und Europäischen Union erfolgte jedoch erst 2004, nachdem sich Dzurinda bei der Wahl 2002 erneut durchsetzen konnte. In seiner zweiten Amtszeit realisierte Dzurinda in der Slowakei eine stark neoliberale Politik, im Rahmen der die Slowakei als erstes Land überhaupt eine Flat Tax von 19 % einführte.[70] Die Regierung Dzurinda wurde im westlichen Ausland als Reformregierung gelobt, traf jedoch wegen ihrer sozialen Einschnitte auf eine wachsende Unzufriedenheit innerhalb der slowakischen Bevölkerung.

Bei der Nationalratswahl 2006 siegte die linkspopulistische Smer-SD von Robert Fico, die sich nach einem Koalitionsabkommen mit den Nationalisten und der Mečiar-Partei zunächst starker Kritik aus dem Westen gegenübersah.[71] Unter der Regierung Fico trat die Slowakei 2007 dem Schengener Abkommen bei, die Einführung des Euro erfolgte am 1. Januar 2009.[72] In der Außenpolitik orientierte man sich wieder mehr an Russland, betonte aber weiterhin die Zugehörigkeit zu EU und NATO. Die neoliberale Wirtschaftspolitik der Ära Dzurinda wurde von der Regierung Fico beendet und Arbeiterrechte ausgebaut, die Flat Tax aber vorerst beibehalten.[73] Von 2010 bis 2011 kam es erneut zu einer kurzfristigen wirtschaftsliberalen Regierung unter Ministerpräsidentin Iveta Radičová, die an die neoliberale Politik der Regierungen Dzurinda anknüpfen wollte.[74] Die Regierungskoalition zerbrach aber 2011 vorzeitig wegen der Uneinigkeit der Regierungsparteien am EU-Rettungsschirm.

Bei der Nationalratswahl 2012 gewann die Smer-SD von Robert Fico die absolute Mehrheit der Stimmen und konnte damit die erste Alleinregierung in der Slowakei seit 1989 bilden.[75] Die während der ersten Regierung Fico noch beibehaltene Flat Tax, wurde nun im Rahmen einer Sanierung des Staatsbudgets 2013 abgeschafft[76] und Unternehmensabgaben sowie Steuern für Spitzenverdiener erhöht. Das Budgetdefizit wurde von 2013 bis 2014 von 4,3 % auf 3 % reduziert, womit die Slowakei wieder die Maastricht-Kriterien erfüllte.[77] In der Außenpolitik unterstützte die zweite Fico-Regierung die gemeinsame EU-Position gegenüber Russland während der Krimkrise und dem Krieg in der Ukraine seit 2014, übte aber gleichzeitig scharfe Kritik an den seitens der EU gegen Russland verhängten Wirtschaftssanktionen.[78] Während der Flüchtlingskrise in Europa 2015 erklärte die slowakische Regierung ähnlich wie die Regierungen anderer ehemaliger Ostblockstaaten, dass sie christliche Flüchtlinge bevorzuge und eine EU-Quotenregelung zur Umverteilung der Flüchtlinge aus Griechenland und Italien sowie einen dauerhaften verpflichtenden Verteilungsschlüssel auf alle EU-Staaten strikt ablehne.[79]

Nach der Nationalratswahl 2016 verlor Ficos Smer-SD ihre bisherige absolute Mehrheit deutlich und bildete eine breite Links-Rechts-Koalition.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Politisches System[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der slowakische Präsidentenpalast

Die Slowakei ist laut der Verfassung von 1992 eine Republik, die eine parlamentarische Demokratie darstellt. Staatsoberhaupt ist der Präsident, welcher für eine fünfjährige Amtszeit gewählt wird. Er teilt seine Macht mit dem Parlament. Die exekutive Macht im Land übt die Regierung der Slowakischen Republik mit dem Regierungsvorsitzenden (Ministerpräsidenten) an der Spitze aus.[80]

Die Regierung besteht aus dem Ministerpräsidenten (slowakisch predseda vlády), seinen Stellvertretern und Ministern. Die vom Staatspräsidenten ernannte Regierung muss binnen 30 Tagen nach ihrer Ernennung dem Parlament ihr politisches Programm vorlegen und um das Vertrauen des Hauses ersuchen. Sie kann darüber hinaus den Nationalrat jederzeit auffordern, ihr das Vertrauen auszusprechen, und grundsätzlich jede Abstimmung mit der Vertrauensfrage verbinden. Das Parlament kann seinerseits jeder Zeit der Regierung oder einem ihrer Mitglieder das Vertrauen absprechen. Hierzu bedarf es der absoluten Mehrheit aller Abgeordneten, über den Vertrauensantrag der Regierung wird hingegen mit einfacher Mehrheit entschieden. Der Verlust des parlamentarischen Vertrauens hat zwingend die Abberufung durch den Staatspräsidenten zur Folge.

Funktion Bild Name Partei Anmerkungen
Staatspräsident Andrej Kiska Senate of Poland.JPG Andrej Kiska unabhängig Im Amt seit 2014
Ministerpräsident Robert Fico (2008)a.jpg Robert Fico Smer-SD Im Amt seit 2012
Parlamentspräsident Andrej Danko.jpg Andrej Danko SNS Im Amt seit 2016

Unter der dritten Mečiar-Regierung (1994–1998) wurde die Slowakei auch als illiberale Demokratie charakterisiert, unter den Regierungen Dzurinda (1998–2006) löste sie sich jedoch aus dieser Verfestigung in Richtung rechtsstaatlicher Konsolidierung.[81]

Hingegen wird die Slowakei auch gegenwärtig, ähnlich wie Israel und einige weitere osteuropäische und asiatische Staaten, als ethnische Demokratie mit einem „konstitutionellen Nationalismus“ beschrieben, in der „die Dominanz einer ethnischen Gruppe institutionalisiert ist“.[82] Die Präambel der slowakischen Verfassung drückt die ethnonationale ideologische Grundlage der Slowakischen Republik aus:

„Wir, das slowakische Volk, in Erinnerung an das politische und kulturelle Erbe unserer Vorfahren und an die jahrhundertelangen Erfahrungen aus den Kämpfen um die nationale Existenz und die eigene Staatlichkeit, im Sinne des geistigen Erbes von Kyrillios und Methodios und des historischen Vermächtnisses des Großmährischen Reiches, ausgehend vom natürlichen Recht der Völker auf Selbstbestimmung, gemeinsam mit den im Gebiet der Slowakischen Republik lebenden Angehörigen der nationalen Minderheiten und ethnischen Gruppen, im Interesse einer dauerhaften friedlichen Zusammenarbeit mit den anderen demokratischen Staaten, in dem Bestreben, eine demokratische Regierungsform, Garantien für ein freies Leben, die Entwicklung der geistigen Kultur und der wirtschaftlichen Prosperität durchzusetzen, beschließen wir, die Bürger der Slowakischen Republik, durch unsere Vertreter diese Verfassung: […].[83]

Mit dieser Präambel wird das slowakische Volk als Staatsvolk definiert.[84] Somit betont die Präambel nicht eine Souveränität auf Grundlage der Bürger, sondern auf Grundlage der slowakischen Nation.[85] In der slowakischen Verfassung ist zwar jede Diskriminierung von Minderheiten untersagt und diesen das Organisationsrecht sowie die Möglichkeit kultureller Selbstbestimmung garantiert, aber gleichzeitig fungiert sie als Instrument zur Begründung der unumschränkten Herrschaft der Mehrheit.[86] Die Rechte der Minderheiten „dürfen nicht die Souveränität oder territoriale Integrität der Slowakei gefährden oder eine Diskriminierung der restlichen Bevölkerung verursachen“. Die slowakische Verfassung von 1992 signalisiere damit klar – so die Einschätzung von Robert J. Kaiser im Jahr 2014 –, dass „die Slowakei den Slowaken“ die Basis sei, auf welcher der Nationalstaat konstruiert werden wird.[87]

Parlament und Parteienlandschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

49
21
19
15
14
11
11
10
49 21 19 15 14 11 11 10 
Von 150 Sitzen entfallen auf:
Das Gebäude des slowakischen Nationalrats

Das Parlament der Slowakei ist der Nationalrat der Slowakischen Republik, welcher als Einkammerparlament mit insgesamt 150 Abgeordneten die Legislative ausübt und alle vier Jahre neu gewählt wird.

Die Slowakei ist seit ihrer Unabhängigkeit 1993 insgesamt in zwei große politische Hauptblöcke gespalten: Das erste Lager mit einer außenpolitisch eher östlichen Ausrichtung wird als „linkspopulistisch“[88] bzw. „sozial-national“[89] beschrieben. In den 1990ern wurde das Lager von der HZDS, seit Mitte der 2000er Jahre von der Smer-SD dominiert. Darüber hinaus wird auch die SNS sowie Linksparteien wie die ZRS und KSS dem Lager hinzugerechnet. Das zweite Lager mit einer außenpolitisch eher westlichen Ausrichtung wird als „Mitte-rechts“ bzw. „ultra-liberal“ beschrieben und umfasste historisch insbesondere die Parteien SDKÚ und KDH.

Eine wesentliche Konfliktlinie innerhalb der Gesellschaft mit entsprechendem Einfluss auf das Parteiensystem und Wahlentscheidung stellt zunächst die zwischen „Westlern“ und nationalen Traditionalisten dar. Darin manifestiert sich der tief verwurzelte Gegensatz zwischen den Anhängern einer säkular-liberalen Ordnung westlicher Prägung (dafür steht z. B. früher SDKÚ-DS) und den Verteidigern der historisch formierten Gemeinschaft (z. B. früher HZDS). Bedeutung hat auch die sozio-ökonomische Trennlinie, der Gegensatz von liberalen Marktwirtschaftlern (SDKÚ-DS) und staatlichen Interventionisten (z. B. Smer-SD). Schließlich ist die national-ethnische Trennlinie zu nennen, der Gegensatz von Slowaken (z. B. SNS) und Ungarn (z. B. Most–Híd).[90]

Bei der Nationalratswahl im März 2016 wurde die linksgerichtete Smer-SD von Ministerpräsident Robert Fico erneut stärkste Kraft, fiel allerdings von 44,4 % auf 28,3 % deutlich zurück und verfehlte mit 49 Sitzen deutlich die bei den letzten Wahlen erreichte absolute Mehrheit. Starke Zugewinne verzeichneten die sich klar von Fico abgrenzende neoliberale SaS (12,1 %) und die konservative Protestpartei OĽaNO (11,0 %). Einen Wahlerfolg verbuchen konnte auch das Lager der Nationalisten. Die nationalkonservative SNS schaffte deutlich den Wiedereinzug in den Nationalrat (8,6 %), die ultranationalistisch-extremistische ĽSNS zog erstmals ins Parlament ein (8,0 %). Weiter im Parlament vertreten sind die neue populistische Protestpartei Sme Rodina (6,6 %), die liberale slowakisch-ungarische Partei Most–Híd (6,5 %) und die neue liberal-konservative Partei #Sieť. Die katholisch-konservative KDH scheiterte erstmals seit den Wahlen 1990 an der 5-%-Sperrklausel.

Die slowakische Parteienlandschaft entwickelte sich seit der Unabhängigkeit sehr dynamisch. Fast sämtliche bedeutende Parteien der 1990er sind mittlerweile abgewählt oder wurden durch neue Parteien verdrängt und ersetzt.

Verwaltungsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bratislavský kraj Trnavský kraj Trnavský kraj Trnavský kraj Trenčiansky kraj Nitriansky kraj Žilinský kraj Banskobystrický kraj Prešovský kraj Košický krajKraj slovakia german.svg
Über dieses Bild

Die heutige Slowakei ist seit 1996 in acht „Kraje“ (Landschaftsverbände/Regionen) eingeteilt, die je über eine Landeshauptstadt verfügen. Parallel dazu verfügen die Krajs seit 2001 nach einer leichten Dezentralisierungsreform auch über eine kleine Autonomie bei der Gestaltung gewisser Bereiche (z. B. Mittelschulen, Gesundheitswesen und Infrastruktur). Jeder Kraj verfügt über eine Landeshauptstadt und einen Landesvorsitzenden, der alle vier Jahre gewählt wird. Territorial sind diese Selbstverwaltungslandschaftsverbände mit den staatlichen Landschaftsverbänden identisch.

Kraj Verwaltungssitz Fläche
in km²
Einwohner Dichte
Einw./km²
Bratislavský kraj Bratislava 2.053 633.288 308
Trnavský kraj Trnava 4.158 559.697 135
Trenčiansky kraj Trenčín 4.502 589.935 131
Nitriansky kraj Nitra 6.344 682.527 108
Žilinský kraj Žilina 6.809 690.434 101
Banskobystrický kraj Banská Bystrica 9.454 653.024 069
Prešovský kraj Prešov 8.974 820.697 091
Košický kraj Košice 6.755 796.650 118
49.049 5.421.349 111

Als Untereinheit der Krajs wurden zugleich 79 Okresy (vergleichbar mit politischen Bezirken in Österreich oder (Land-)Kreisen in Deutschland), wobei Bratislava in fünf und Košice in vier Okresy geteilt sind. Für diese waren am Anfang Kreisbehörden (okresné úrady) zuständig. Von 2004 bis 2013 waren die Okresy administrativ bedeutungslos, waren jedoch für statistische Zwecke sowie bei Vergabe von Kfz-Kennzeichen behalten. Für staatliche Verwaltung bestanden 50 Gebietsbereichen, die in der Regel mehrere Kreise umfassen und von den Bezirksbehörden verwaltet werden. 2007 wurden zusätzlich Landschaftsverbandsbehörden für allgemeine Verwaltung abgeschafft und durch sogenannte Bezirksbehörden in der Landeshauptstadt ersetzt, die ihren Kompetenzbereich im ganzen Kraj hatten.

In einer großen Verwaltungsreform, die verschiedene Bereichsämter zusammenlegt, wurden zum 1. Oktober 2013 72 Kreisbehörden wieder eingeführt. Diese kopieren die Okresy mit Ausnahme der Stadtkreisen von Bratislava und Košice, wo jeweils nur eine Kreisbehörde besteht.[91]

Zwischen 1960 und 1990 bestand die Slowakei nur aus drei großen Landschaftsverbänden: der Westslowakei (Západoslovenský kraj), der Mittelslowakei (Stredoslovenský kraj) und der Ostslowakei (Východoslovenský kraj). Zusätzlich bestand von 1968/1970 bis 1990 die Stadt Bratislava im Rang eines Landschaftsverbandes.

Außenpolitik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Plenarsaal des Europäischen Parlaments in Brüssel. Die Slowakei ist einer von 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.

Die Slowakei ist seit 2004 Teil der EU und der NATO. Die außenpolitische Ausrichtung des Landes unterliegt jedoch seit ihrer Unabhängigkeit starken Schwankungen. Dabei stehen sich das Konzept einer auf Balance zwischen Russland und dem Westen setzenden Außenpolitik sowie das Konzept einer betont prowestlichen Außenpolitik gegenüber. Ersteres wurde während der 1990er Jahre von Ministerpräsident Vladimír Mečiar vertreten und wird seit 2006 wieder vom aktuellen Regierungschef Robert Fico propagiert.[92] Die betont prowestliche Außenpolitik wurde von den Regierungen Dzurinda (1998–2006) und der Regierung Radičová (2010–2012) betrieben, welche auch die militärischen Einsätze der NATO im Kosovokrieg,[93] Afghanistankrieg, Irakkrieg und in Libyen unterstützten. Die Regierung Fico hingegen stellte sich während des Georgienkriegs 2008 demonstrativ auf die Seite Russlands und lehnt auch den von den USA propagierten Raketenschild in Mitteleuropa wie auch die Unabhängigkeit Kosovos ab.[94] Im Jahr 2014 erklärte Ministerpräsident Fico vor dem Hintergrund der Krimkrise, dass die Slowakei die „sinnlosen“ Sanktionen gegenüber Russland ablehne, da diese der Slowakei „erheblichen Schaden“ zufügen würden.[95]

Im Bezug auf ihre Nachbarstaaten unterhält die Slowakei das beste Verhältnis zum ehemaligen „Bruderstaat“ Tschechien. Neben den engen wirtschaftlichen Beziehungen ist auch die gegenseitige Sympathie der beiden Nationen, die Anfang der 1990er noch unter nationalen Streitigkeiten zu leiden hatte, seit deren Unabhängigkeit 1993 kontinuierlich gestiegen und momentan auf einem Rekordhoch.[96] Es werden bereits mehrere gemeinsame Fernsehshows ausgestrahlt, darunter die Unterhaltungssendung Tschechisch-Slowakischer Superstar, auch eine gemeinsame Fußball- und Eishockeyliga sind in Planung.[97] Neugewählte Präsidenten und Regierungschefs der beiden Länder unternehmen traditionell – unabhängig von deren politischer Orientierung – ihren ersten ausländischen Staatsbesuch zur Hauptstadt des jeweils anderen Landes.[98]

Am schwierigsten gestalten sich die Beziehungen zum südlichen Nachbarland Ungarn. Diese sind historisch schwer belastet durch die tausendjährige Zugehörigkeit der Slowaken zum Königreich Ungarn, dessen Regierung im 19. Jahrhundert durch eine repressive Magyarisierungspolitik die nichtmagyarischen Völker Ungarns zu zwangsassimilieren versuchte, sowie die Besetzung der Süd- und Ostslowakei durch ungarische Truppen vor dem Zweiten Weltkrieg (siehe dazu Erster Wiener Schiedsspruch und Slowakisch-Ungarischer Krieg). Die ungarische Armee war im Rahmen des Warschauer Paktes auch an der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 beteiligt. Seit der Unabhängigkeit der Slowakei 1993 ist das Verhältnis der beiden Staaten von chronischen Streitigkeiten um die in der Slowakei lebende ungarische Minderheit, das Wasserkraftwerk Gabčíkovo und die Beneš-Dekrete geprägt, von denen die in der damaligen Tschechoslowakei lebenden Ungarn ebenfalls betroffen waren.[99][100] Seit dem Antritt der zweiten Regierung Fico sprechen Beobachter jedoch von einer klaren Verbesserung der Beziehungen zwischen der slowakischen Regierung und der ungarischen Regierung unter Viktor Orbán, da man sich nun beiderseitig in der Minderheitenfrage zurückhalte.[101]

Die bilateralen Beziehungen zu Österreich sind im Gegensatz dazu historisch nicht belastet. Einziger Streitpunkt in den ansonsten guten Verhältnissen stellt das slowakische Kernkraftwerk Bohunice und die auf Kernenergie setzende Energiepolitik der Slowakei dar. Die Slowakei besteht in ihrer Energiepolitik am Festhalten an der Atomkraft, wobei Österreich auf entsprechende Sicherheitsstandards besteht.

Das Verhältnis zu den Nachbarn Polen ist als gut und frei von Konflikten zu bezeichnen. Zu ihrem östlichen und größten Nachbarn Ukraine hat die Slowakei grundsätzlich gute Beziehungen, allerdings kam es in Folge der Gaskrise 2009 und der Krise in der Ukraine 2014 zu Differenzen zwischen der ukrainischen Regierung und der Regierung in Bratislava, welche um die Versorgungslage der Slowakei mit Gas besorgt ist.

Mit dem Einsetzen der Flüchtlingskrise in Europa ab 2015 gehörte die Slowakei zu den Ländern, die sich einer Verteilungsquote in der EU für ankommende Flüchtlinge strikt widersetzten. Die slowakische Regierung unter Robert Fico klagte im Dezember 2015 gegen eine solche Quote. Mit Ungarn, Tschechien und Polen ist die Slowakei Teil der Visegrad-Gruppe, welche im Hinblick auf Flüchtlinge vor allem auf Abschottung setzt. Die Slowakei betont besonders, dass man keine muslimischen Kriegsflüchtlinge aufzunehmen werde. Das Innenministerium in Bratislava erklärte Anfang 2016, diese würden sich diese in der Slowakei nicht heimisch fühlen[102]. In der Slowakei würden nur Christen akzeptiert. Im Jahr 2015 beantragten lediglich 169 Menschen in der Slowakei politisches Asyl; davon wurde acht Personen Asyl gewährt.[103] Die regierenden Sozialdemokraten sowie fast alle anderen slowakischen Parteien lehnen die Aufnahme von Flüchtlingen ab.

Polizei und Militär[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Aufgaben auf dem Gebiet der inneren öffentlichen Ordnung und Sicherheit sowie der Kriminalitätsbekämpfung ist das zentralistisch organisierte „Polizeikorps der Slowakischen Republik“ (slowakisch: Policajný zbor Slovenskej republiky) verantwortlich. Die Polizei ist in Kriminal-, Finanz-, Schutz-, Verkehrs-, Bahn-, Grenz- und Fremdenpolizei sowie Dienste für Objektschutz und Sonderdienste aufgeteilt. Im Jahre 2008 betrug die Personalstärke 24.000 Beamte.[104]

Die Slowakischen Streitkräfte (slowakisch:Ozbrojené sily Slovenskej republiky) unterstehen dem Verteidigungsministerium und bestehen aus den Teilstreitkräften:

Die Slowakei verfügt aktuell etwa über 13.500 Soldaten (Stand: 2016). Das Land hat derzeit 22 Kampfpanzer. Die Luftstreitkräfte verfügen über 24 Kampfflugzeuge.[105]

Die Slowakei ist seit 2004 NATO-Mitglied.

Staatshaushalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Staatshaushalt umfasste 2010 Ausgaben von umgerechnet 36 Mrd. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 30 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 6,7 % des BIP.[106]
Die Staatsverschuldung betrug 2009 33,1 Mrd. US-Dollar oder 37,1 % des BIP.[106]

2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Allgemeines[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 14. und 15. Jahrhundert war das Gebiet der heutigen Slowakei, das damals zum Königreich Ungarn gehörte, weltberühmt für sein Bergbauwesen. Die bedeutendsten Bergstädte befanden sich bei den Städten Kremnica („Goldenes Kremnitz“), Banská Štiavnica („Silbernes Schemnitz“) und Banská Bystrica. Ungarn war der größte europäische Goldproduzent im Mittelalter und stellte ein Drittel der weltweiten Goldproduktion sowie ein Viertel der europäischen Silberproduktion. Auch die aus Banská Bystrica stammenden Kupfererze erlangten zumindest in Europa eine marktbeherrschende Position.[108]

Im 20. Jahrhundert galt die Slowakei innerhalb der demokratischen Tschechoslowakei zunächst als technologisch rückständiger Agrarstaat,[109] wurde aber im Laufe der kommunistischen Ära durch den Aufbau einer Schwer- und Waffenindustrie stark industrialisiert. In der Folge stieg die Slowakei zu einer der wichtigsten Panzerwerkstätten europa- und weltweit auf.[110]

Nach der demokratischen Wende kollabierte in den Jahren 1989 bis 1993 die tschechoslowakische Wirtschaft, die großen Waffenschmieden der Mittelslowakei wurden geschlossen. Wegen der totalen Einbrüche in der Industrieproduktion kam es zu einer fast völligen Deindustrialisierung des Landes.[110] Im Jahr 1994 begann die Industrieproduktion wieder zu wachsen und ab Mitte der 1990er Jahre gelang es der Slowakei, mit 6,5 % das stärkste Wirtschaftswachstum innerhalb der postkommunistischen Staaten zu erreichen. Getragen wurde dieses Wachstum insbesondere von Exportleistungen und ab 1996 von massiven öffentlichen Investitionen der Regierung Mečiar, was zu einer Verdreifachung slowakischer Auslandsschulden sowie einer dramatisch verschlechterten Zahlungsbilanz führte.[111] Problematisch war auch der Prozess der Privatisierung, bei dem die Regierung Mečiar oft unrentable Vetternwirtschaft betrieb.[65]

Ein in der Slowakei produziertes KIA-Modell
Die Slowakei als Teil der Eurozone und des Europäischen Binnenmarktes

Mit dem Amtsantritt der Regierung Dzurinda 1998 wurde ein stark wirtschaftsliberaler Kurs eingeschlagen. Von besonderer Bedeutung waren die Sparprogramme der Jahre 2002 und 2004. Der Wirtschaftshistoriker Hannes Hofbauer bezeichnet das Programm von 2002 als das mutmaßlich härteste Sparprogramm eines EU-Beitrittskandidaten. Beide Sparpakete basierten auf Preis- und Steuererhöhungen im öffentlichen Sektor und Senkungen im privaten Sektor, um den Staatshaushalt zu verbessern und gleichzeitig ausländische Investoren anzuziehen.[69] Im Jahr 2004 führte die Slowakei dann als erstes Land überhaupt eine Flat Tax von 19 % ein.[70] Im selben Jahr trat das Land auch der NATO und der Europäischen Union bei.

Unter der Regierung Dzurinda (1998–2006) entwickelte sich die Slowakei zum führenden Standort der von Westeuropa ausgelagerten PKW-Produktion. Dieser entsprechen etwa 40 % der slowakischen Exporte. 2003 eröffnete Volkswagen ein Werk in Bratislava, es folgten PSA Peugeot Citroën in Trnava und Hyundai-Kia in Žilina. Alle Automobilfabriken zusammen produzieren durchschnittlich bis zu eine Million PKW pro Jahr, womit die Slowakei bei einer Gesamtbevölkerung von 5,4 Millionen das Land mit der pro Kopf höchsten Automobilproduktion in Europa ist. Infolge der Weltwirtschaftskrise ab 2007 kam es zu starken Einbrüchen in der Produktion, die sich jedoch bis 2012 wieder relativ stabilisierte.[112] Die Slowakei führt mittlerweile den Spitznamen eines „Detroit Europas“.[113] Im Jahr 2013 wurden 980.000 Fahrzeuge in der Slowakei produziert.[114] Mittlerweile macht die Automobilindustrie laut der slowakischen Automobilvereinigung 12 % des BIP aus und trägt 26 % zum Gesamtexport des Landes bei. Im selben Jahr gab Jaguar Land Rover bekannt, sich ebenfalls mit einer Fabrik in Nitra niederlassen zu wollen, deren erste Fahrzeuge 2018 vom Band laufen sollen.[115] In der ersten Phase sollen 150.000 Fahrzeuge pro Jahr gefertigt werden, die Produktion soll innerhalb von zehn Jahren auf 300.000 Autos jährlich steigen. Mittlerweile (Stand: Winter 2015) werden in der Slowakei auch im weltweiten Maßstab die meisten Neuwagen pro Kopf gefertigt, die Autobranche beschäftigt rund 80.000 Menschen.[116] Im Jahr 2015 produzierte die slowakische Autoindustrie erstmals mehr als eine Million Fahrzeuge und stellte damit einen neuen Weltrekord auf. Die Autoindustrie mach derzeit 44 % der gesamten Industrie der Slowakei aus.[117]

Die Regierung Fico (2006–2010) beendete den neoliberalen Kurs des Vorgängerkabinetts und versuchte ein sozialdemokratisches Programm umzusetzen. Das Wirtschaftswachstum erreichte für das gesamte Jahr 2007 10,4 %, womit die Slowakei das höchste Wirtschaftswachstum innerhalb der gesamten EU verzeichnete.[118] Das nominelle Lohnniveau ist das geringste in Mitteleuropa. Im Jahr 2008 trat die Slowakei dem Schengen-Abkommen bei, am 1. Januar 2009 wurde die Slowakei Teil der Eurozone. Der letzte Leitkurs der Slowakischen Krone war 30,1260 Kronen je Euro.

Der Bankensektor befindet sich fast vollständig in ausländischen Händen, noch vor dem EU-Beitritt der Slowakei waren es 75 % der slowakischen Banken, im Jahr 2012 waren es bereits 96 %.[119] Die internationale Weltwirtschaftskrise traf auch den slowakischen Finanzsektor, allerdings war er im Gegensatz zu anderen Ländern kaum auf staatliche Unterstützung angewiesen und gefährdete zu keinem Zeitpunkt die gesamtwirtschaftliche Stabilität.[120]

Die wirtschaftlichen Stärken der Slowakei liegen unter anderem in der langen industriellen Tradition, dem hohen Wirtschaftswachstum im europäischen Vergleich, gut ausgebildeten, motivierten Arbeitskräften und dem Wegfallen von Wechselkursrisiken und Transaktionskosten aufgrund der Mitgliedschaft in der Eurozone. Als Schwächen der slowakischen Wirtschaft sind eine hohe Abhängigkeit von Exporten, ein kleiner Binnenmarkt mit relativ niedriger Kaufkraft und die schlecht ausgebaute Infrastruktur im Osten des Landes zu nennen.[121]

Ein weiteres Problem stellt das starke Ost-West-Gefälle und die unterschiedliche Entwicklung der einzelnen Regionen dar. So überhöht die Hauptstadt Bratislava mit ihrem Hinterland in sämtlichen wirtschaftlichen Bereichen den Rest des Landes. Die Lebensqualität erreicht hier ein ähnliches Niveau wie in den reicheren Ländern der Europäischen Union, das BIP pro Kopf beträgt hier 119,7 % des durchschnittlichen Unionswerts. Im Vergleich dazu erreicht der Landschaftsverband Prešov bei der gleichen Bevölkerungsanzahl nur 10 % der Wirtschaftsleistung.[122] Bei der Energiepolitik setzt die Slowakei unter anderem auf zwei Kernkraftwerke sowjetischer Bauart, von denen insbesondere das Kernkraftwerk Mochovce aufgrund österreichischer Klagen und Einwendungen seit dem Ende der 1990er Jahre heftig umstritten ist.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Slowakei betrug im Jahr 2015 75,79 Milliarden Euro. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf betrug im selben Jahr 13.967 Euro.[123] Das Wirtschaftswachstum im Jahr 2015 betrug 3,5 %. Die Arbeitslosigkeit lag 2015 bei 11,5 %. Der durchschnittliche Verdienst liegt aktuell bei ca. 883 Euro brutto monatlich. Die Preisentwicklung lag 2015 bei −0,3 %.[124]

Wirtschaftskennzahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die wichtigen Wirtschaftskennzahlen Bruttoinlandsprodukt, Inflation, Haushaltssaldo und Außenhandel entwickelten sich in den letzten Jahren folgendermaßen:

  • Außenhandel:

2011: Importe: 55.985 Mio. Euro, Exporte: 56.960 Mio. Euro, Handelsbilanzsaldo: 975 Mio. Euro
2012: Importe: 43.658 Mio. Euro, Exporte: 46.250 Mio. Euro, Handelsbilanzsaldo: 2.592 Mio. Euro

  • Wirtschaftswachstum:[125]
1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
+1,9 % +6,21 % +5,84 % +6,76 % +6,06 % +3,99 % -0,2 % +1,21 % +3,32 % +4,71 % +5,41 % +5,24 % +5,54 % +8,26 % +10,68 %
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
+5,45 % -5,29 % +4,83 % +2,7 % +1,6 % +1,42 % +2,4 % +3,5 %
2000 2005 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
18,9 % 16,4 % 12,1 % 14,4 % 13,6 % 14,0 % 14,2 % 12,3 % 11,5 %
  • Durchschnittslohn:

2015: 883,00 Euro

  • Mindestlohn:

2016: 405,00 Euro

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Verkehrsnetz ist bizentrisch auf das im Westen gelegene Bratislava und auf das im Osten gelegene Košice ausgerichtet. Es orientiert sich an den Tälern und Flüssen in der sehr gebirgigen Slowakei.

Eisenbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karte der Eisenbahnen in der Slowakei (Stand 2010)

Die wichtigste Bahnverbindung des Landes ist die elektrifizierte Ost-West-Verbindung von der Ukraine über Košice nach Bratislava mit Fortsetzung nach Tschechien, Österreich und Ungarn. Daneben ist die Verbindung von Tschechien über Bratislava nach Ungarn von Bedeutung. Wichtige Eisenbahngesellschaften sind hierbei für den Personenverkehr die Železničná spoločnosť Slovensko a.s. (ŽSSK), für den Güterverkehr die Železničná spoločnosť Cargo Slovakia a.s. (ŽSSK Cargo), als Schienennetzbetreiber die Železnice Slovenskej republiky (ŽSR) und die regional operierende Bratislavská regionálna koľajová spoločnost’ (BRKS).

Das slowakische Schienennetz hat nach dem Stand von 2005 eine Länge von 3658 km und gehört mit umgerechnet 73,16 km je 1000 Quadratkilometer Landfläche zu den zehn dichtesten Eisenbahnnetzen der Welt. Es besteht aus 2638 km eingleisigen und 1019 km mehrgleisigen Trassen. 1556 km bzw. 42 % sind elektrifiziert, davon werden 737 km mit Wechselstrom (25 kV, 50 Hz) und 819 km mit 3-kV-Gleichstrom betrieben.

Hinsichtlich der Spurweiten sind 50 km als Schmalspurstrecken und 100 km als russische Breitspur mit 1520 mm Spurweite ausgeführt. Die Breitspurstrecke kommt von der Ukraine und endet in Haniska. Seit 2007 bestehen offiziell Planungen, die Breitspurstrecke nach Bratislava zu verlängern. Auch Österreich zeigte Interesse, sie weiter bis Wien auszuführen. Im Juni 2010 gab jedoch die neue slowakische Regierung bekannt, dass sie das Projekt nicht mehr verfolge,[127][128] Die ÖBB erklärten im März 2011, dass sie mit einer Fertigstellung nicht vor 2024Vorlage:Zukunft/In 5 Jahren rechneten.[129] Im Jahr 2011 wurde zwischen der Slowakei und Österreich vereinbart, eine Machbarkeitsstudie für die Breitspurstrecke Košice–Wien zu erstellen.

Für den Güterverkehr bedeutsam sind elektrifizierte und mehrgleisige Schienenstrecken. Der Anteil der zwei- oder mehrgleisigen Strecken beträgt 27 %. Dies ist gegenüber anderen europäischen Ländern ein niedriger Wert. Vorteilhaft für die Eisenbahn ist die aus der Vergangenheit resultierende große Anzahl bestehender Gleisanschlüsse in den eisenbahnaffinen Industrien.

Große Schienenverkehrsknoten in der Slowakei sind die Güterbahnhöfe mit Terminals für den Kombinierten Verkehr in Dunajská Streda, Košice, Žilina, Bratislava, Bratislava Hafen, Čierna nad Tisou, Sládkovičovo, Trstená, Štúrovo und Lisková.

Straßen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die D1 in Bratislava

Das slowakische Straßennetz umfasste zum 1. Januar 2013:[130]

  • 419 km Autobahnen (diaľnice)
  • 234 km Schnellstraßen (rýchlostné cesty)
  • 3.312 km Straßen 1. Ordnung (cesty I. triedy)
  • 3.637 km Straßen 2. Ordnung (cesty II. triedy)
  • 18.044 km Straßen 3. Ordnung (cesty III. triedy)

Die Instandhaltung ist dabei auf drei Ebenen geteilt: Autobahnen, Schnellstraßen sowie wenige Straßen 1. Ordnung werden von der staatlichen Aktiengesellschaft Národná diaľničná spoločnosť betrieben, die meisten Straßen 1. Ordnung mit Ausnahme von Bratislava von der staatlichen Organisation Slovenská správa ciest, die Straßen 2. und 3. Ordnung jeweils von den Selbstverwaltungsgebieten. Der einzige private Betreiber ist zurzeit Granvia, der Teile der Schnellstraße R1 verwaltet.

Der Autobahnbau geht in das Jahr 1968 zurück. Die Hauptverbindungen verlaufen hierbei parallel zu den Eisenbahnen. Während 1990 nur noch Verbindungen Bratislava–Brünn, Bratislava–Horná Streda sowie Fragmente der damaligen D1 um Liptovský Mikuláš und Prešov–Košice bestanden, verbindet inzwischen das hochrangige Straßennetz fünf Regionalhauptstädte nach Bratislava. Im Vergleich zu anderen postkommunistischen Staaten Mitteleuropas ist das Autobahnbau-Tempo jedoch mäßig. Daneben besteht ein gut ausgebautes Fernstraßennetz. In der Slowakei bestehen vier wichtige Autobahnverbindungen:

Die Autobahn D1 ist von Bratislava bis Žilina (188 Kilometer), bei Martin (16 Kilometer), zwischen ungefähr Ružomberok und Prešov (142 Kilometer) und zwischen Prešov und Košice (19 Kilometer) fertiggestellt. Für die Fertigstellung des gesamten Streckenabschnitts bis nach Košice ist kein Termin bekannt. Die Autobahn D2 (80 Kilometer) ist auf slowakischer und tschechischer Seite fertiggestellt. Die Autobahn D3 ist auf slowakischer Seite nur teilweise rund um Žilina und Čadca fertiggestellt. Die Autobahn D4 bzw. die Autobahn A6 verbindet seit dem 20. November 2007 die beiden nahe gelegenen Hauptstädte Bratislava und Wien.

Das Autobahnnetz soll durch Schnellstraßennetz ergänzt werden. Obwohl aktuell 9 Verbindungen (siehe Liste der Autobahnen und Schnellstraßen in der Slowakei) geplant sind, aktuell nur die Schnellstraße R1, die Trnava mit Banská Bystrica (170 Kilometer) miteinander verbindet, eine erwähnenswerte Länge hat. Die wenigen anderen Teile weiterer Schnellstraßen sind zurzeit nur kleinere Ortsumgehungen.

Für die Benutzung von Autobahnen und Schnellstraßen ist seit 1995 eine Maut fällig. Für PKW bis 3,5 Tonnen besteht eine Vignettenpflicht. Seit dem 1. Januar 2016 erhält man Vignetten ausschließlich in elektronischer Form, ähnlich wie beim ungarischen Modell. Erhältlich sind Jahresvignetten (Preis 2016: 50 Euro) sowie kürzere 30-Tage- und 10-Tage-Vignetten (Preis 2016: 14 bzw. 10 Euro). Für LKW gilt seit 2010 eine streckenbezogene Maut, die neben Autobahnen und Schnellstraßen auch großenteils Straßen 1. Ordnung abdeckt und ähnlich wie die österreichische GO-Box fungiert.

Flugverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt fünf internationale Flughäfen in der Slowakei. Die größten Flughäfen der Slowakei befinden sich in Bratislava nordöstlich vom Stadtzentrum, in Poprad, in Sliač und in Košice. Hierzu kommen die sehr kleinen Verkehrsflughäfen in Piešťany und Žilina. Auf Grund der Nähe wirkt der österreichische Flughafen Wien de facto als „Tor in die Slowakei“ und wird auch von vielen Slowaken benutzt.

Schifffahrt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzige wichtige Binnenschifffahrtsroute ist die Donau. Haupthäfen sind in Bratislava und Komárno. Mit dem Twin City Liner, der Wien und Bratislava verbindet, existiert seit kurzem auch eine für Berufspendler besondere Verbindung. Meist werden die Gewässer nur im Sommerhalbjahr befahren.

Bildung und Wissenschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Organisation des slowakischen Bildungswesens ist zwischen dem Bildungsministerium und den Landschaftsverbänden geteilt und die allgemeine Schulpflicht ist auf zehn Jahre verankert.[131] Der Besuch einer Grundschule ist ab sechs Jahre Alter obligatorisch und dauert neun Jahre, wobei die Klassen 1–4 in die erste beziehungsweise 5–9 in die zweite Stufe fallen. Ab der 5. Klasse ist es möglich, in ein achtjähriges Gymnasium, das die zweite Stufe mit der Mittelschule kombiniert, zu wechseln.

Nach dem Abschluss der Grundschule spalten sich die Möglichkeiten. Schulen, die mit der Matura enden und somit eine Zulassung zur Hochschule oder Universität ermöglichen, sind vierjährige Gymnasien, Konservatorien sowie fachspezifische weiterführende Schulen. Der Abschluss an der in der Regel zwei- oder dreijährigen Berufsschule ermöglicht hingegen keinen Zugang zum Hochschulwesen.

Die tertiäre Ausbildung ist zwischen den Universitäten, Hochschulen sowie Akademien aufgeteilt. Die Mehrheit der Universitäten und Hochschulen steht in öffentlicher Hand, drei sind staatlich betrieben, während die anderen privat betrieben werden. Die bedeutendsten Hochschulanstalten des Landes sind die Comenius-Universität, Slowakische Technische Universität sowie die Wirtschaftsuniversität in Bratislava, P.-J.-Šafárik-Universität und Technische Universität in Košice, Matej-Bel-Universität in Banská Bystrica und die Universität in Žilina.

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Slowakei hat eine Reihe Bauwerke, die Teil des UNESCO-Welterbes sind: Bauerndorf in Vlkolínec, Levoča, Zipser Burg, Bergbaustadt Banská Štiavnica, Historisches Zentrum von Bardejov und einige weitere.

Bildende Kunst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Eltern von Andy Warhol sind in der Slowakei geboren. Einige Namen, die auch im Ausland bekannt sind: Martin Benka, Koloman Sokol, Albín Brunovský, Janko Alexy, Vincent Hložník, Ľudovít Fulla.

Theater, Oper, Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das historische Gebäude des Slowakischen Nationaltheaters

Das Slowakische Nationaltheater in Bratislava wurde 1919 gegründet und begann ab 1920 mit regelmäßigen Aufführungen, seit 2007 gibt es neben dem historischen Nationaltheater am Hviezdoslav-Platz auch ein modernes Nationaltheater in der Nähe des Donauufers.[132] Zu bedeutendsten Komponisten gehören Eugen Suchoň (Oper Kráľ Svätopluk 1960), Andrej Očenáš, Alexander Moyzes, Ján Cikker, Ilja Zeljenka, Juraj Beneš, Vladimír Godár und Peter Machajdík. Bei Opersängern gibt es zwei große Namen Edita Gruberová und Peter Dvorský. In den 1970er Jahren gab es zwei Jazz-Rock Gruppen auf hohem Niveau Fermáta und Collegium Musicum. Weiter waren oder sind bedeutend: Elán, Marika Gombitová, Horkýže Slíže, Vidiek, No Name und von der ungarischen Minderheit Ghymes.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Slowakische Literatur

Die erste slowakische Schriftsprache mit klarer Unterscheidung zum Tschechischen entwickelte Anton Bernolák im Jahr 1787, welche etwa von den Schriftstellern Juraj Fándly oder Ján Hollý benutzt wurde. Ján Kollár versuchte hingegen eine gemeinsame „tschechoslowakische“ Schriftsprache zu popularisieren. Das heutige Slowakisch geht auf Ľudovít Štúr zurück. Der bekannteste Realist ist Pavol Országh Hviezdoslav, um die Jahrhundertwende wirkten Janko Jesenský und Ivan Krasko. Autoren die zuerst vom Kommunismus begeistert waren, danach aber zu Kritikern wurden sind etwa Ladislav Novomeský und Ladislav Mňačko.

Film[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die slowakische Filmproduktion ist nach Gründung der Tschechoslowakei mit Hilfe der finanziellen Unterstützung slowakischen Diaspora aus Amerika gestartet. Der erste slowakische Film war Jánošík im Jahr 1921. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Paľo Bielik die herausragende Person des slowakischen Filmes. Er schuf 1948 den ersten Synchronfilm der Slowakei Vlčie diery über den Slowakischen Nationalaufstand. Der Film Obchod na korze (deutsch: Das Geschäft in der Hauptstraße), in der Hauptrolle mit einer der größten Schauspielerlegenden der Slowakei, Jozef Kroner, hat 1966 einen Oscar erhalten.

Der aktuell bedeutendste slowakische Filmregisseur ist Juraj Jakubisko. Jakubisko hatte sein Filmdebüt mit Kristove roky (1967), seine weiteren Filme wurden jedoch aufgrund der Normalisierung in der Tschechoslowakei bis Ende der 1970er Jahre verboten. Seinen großen Durchbruch feierte Jakubisko mit den Filmen Tisícročná včela (1983) und Perinbaba (1985), die in der Tschechoslowakei eine Vielzahl an Preisen gewannen.[133] Seine bisher letzte und gleichzeitig größte Produktion war das Filmdrama Báthory, welches 2008 in die Kinos kam. Bathory wurde von 912.000 Kinobesuchern gesehen und gehört damit zu den erfolgreichsten Filmen Mitteleuropas. Als nächste Filmproduktion ist der Film Slavic Epopee. A Thousand Years of Solitude geplant, der 2015 oder 2016 in die Kinos kommen und die Geschichte der Slawen im 9. Jahrhundert behandeln soll.[134][135]

Ein weiterer erfolgreicher slowakischer Filmregisseur ist Martin Šulík, dessen 2011 erschienener Kinofilm Cigán beim Internationalen Filmfestival Karlovy Vary mehrere Auszeichnungen erhielt. Der Film behandelt die Situation der Roma und Sinti in der Slowakei und Osteuropa. Seinen ersten größeren Erfolg feierte Šulík bereits im Jahr 1995 mit dem Film Záhrada (deutsch: Der Garten).

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die slowakische Eishockey-Nationalmannschaft während der Olympischen Winterspiele 2010

Der populärste Sport der Slowakei ist Eishockey, der gleichzeitig als Nationalsport gilt. Das slowakische Nationalteam gehört mit zu den stärksten Mannschaften der Welt und liegt in der IIHF-Weltrangliste aktuell (2013) auf Platz acht. Slowakische Eishockey-Spieler waren schon während der Tschechoslowakei sehr erfolgreich. Bereits die Tschechoslowakische Eishockeynationalmannschaft zählte zur weltweiten Elite der Eishockey-Nationen und gewann sechsmal den Weltmeistertitel.

Nach der Unabhängigkeit 1993 konnte die Slowakische Eishockeynationalmannschaft als ersten Erfolg die Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft im Jahr 2000 verbuchen. Bei der Eishockey-WM 2002 in Schweden folgte dann der bislang einzige Weltmeistertitel, wobei der Jubel der Slowaken darüber größer war als der bei den Feiern zu Eigenstaatlichkeit.[136] Bei der Weltmeisterschaft 2003 erreichte das slowakische Nationalteam den dritten Platz. Im Jahr 2011 war die Slowakei mit den Städten Bratislava und Košice erstmals ein WM-Gastgeberland. 2012 gewann die Slowakei ihre zweite Silbermedaille.

Das größte Interesse widmen die Slowaken dabei vor allem den als „Bruderduelle“ bezeichneten Spielen gegen die Tschechen.[137]

Als 2011 der beliebte ehemalige Kapitän des Nationalteams Pavol Demitra bei einem Flugzeugabsturz in Russland tödlich verunglückte, wurden im Land Trauerversammlungen abgehalten und Gedenkstätten aus Kerzen, Blumen und Bildern errichtet. Das Eisstadion in Trenčín wurde noch im selben Jahr in Pavol-Demitra-Stadion umbenannt.[138] Es wurde außerdem vom Slowakischen Eishockeyverband beschlossen, Demitras Trikotnummer #38 in der slowakischen Nationalmannschaft künftig nicht mehr zu vergeben.[139]

Neben Eishockey ist auch Fußball ein beliebter Sport in der Slowakei. Die Slowakische Fußballnationalmannschaft qualifizierte sich erstmals für die Fußball-WM 2010 in Südafrika, bei welcher sie in der Vorrunde 3:2 gegen den Titelverteidiger Italien gewann und sich für das Achtelfinale qualifizierte. Die Slowakei schied nach einer 1:2-Niederlage gegen die Niederlande aus. Bei der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich erreichte die Mannschaft das Achtelfinale, wo sie mit 0:3 gegen Deutschland ausschied.

Der slowakische Kanute Peter Hochschorner ist dreimaliger Olympiasieger. Im Schachspiel spielte der zur Weltelite gehörige gebürtige Armenier Sergej Movsesjan zehn Jahre lang für die Slowakei, spielt heute jedoch erneut für seine Heimat Armenien. Die Frauenmannschaft der Slowakei siegte überraschend bei der Europäischen Mannschaftsmeisterschaft im Schach 1999 in Batumi. Die erste Winterolympiasiegerin der Slowakei wurde die in Russland geborene Biathletin Anastasiya Kuzmina bei der Winterspielen 2010 in Vancouver. Die bekanntesten Tennisspieler sind der Olympiasieger von 1988 Miloslav Mečíř, Dominika Cibulková, Dominik Hrbatý und Daniela Hantuchová. Auch Mirka Vavrinec-Federer und Martina Hingis sind in der Slowakei geboren, haben aber für die Schweiz gespielt. Der Olympiasieger im Eiskunstlauf bei den Winterspielen 1972 in Sapporo war der Slowake Ondrej Nepela. Im Motorsport feierte der slowakische Speedway-Rennfahrer Martin Vaculik 2013 mit dem Gewinn der Speedway-Europameisterschaft den ersten internationalen Erfolg im Speedwaysport für die Slowakei. Martin Vaculik ist außerdem Teilnehmer im Grand Prix zur Speedway-Einzelweltmeisterschaft. Der slowakische Radrennfahrer Peter Sagan gewann bereits viermal das grüne Trikot bei der Tour de France (2012–2015) und wurde 2015 in Richmond im Straßenrennen Weltmeister.

Feiertage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liste der Staatsfeiertage:

Datum Bezeichnung Slowakischer Name Anmerkung
1. Januar Tag der Entstehung der Slowakischen Republik Deň vzniku Slovenskej republiky 1993
5. Juli Feiertag der Heiligen Kyrill und Method Sviatok svätého Cyrila a Metoda Tätigkeit im Mährerreich 863 bis 885
29. August Jahrestag des Slowakischen Nationalaufstands Výročie SNP Aufstand gegen die Besetzung der Slowakei durch die Wehrmacht 1944
1. September Tag der Verfassung der Slowakischen Republik Deň Ústavy Slovenskej republiky 1992
17. November Tag des Kampfes für Freiheit und Demokratie Deň boja za slobodu a demokraciu Sturz des Kommunismus in der Tschechoslowakei 1989

Nichtstaatliche arbeitsfreie Tage sind der 6. Januar (Dreikönigstag), Karfreitag, Ostermontag, der 1. Mai (Tag der Arbeit), der 8. Mai (Tag des Sieges über den Faschismus), der 15. September (Tag der Sieben Schmerzen Mariens, Patronin der Slowakei), der 1. November (Allerheiligen), der 24. Dezember (Heiliger Abend), der 25. Dezember (Erster Weihnachtstag), der 26. Dezember (Zweiter Weihnachtstag).[140]

Weitere Themen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 Portal: Slowakei – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Slowakei

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Allgemeines, Wirtschaft und Politik

  • Autorenkollektiv: Slovensko A–Ž. (Die Slowakei A–Z). Ikar, Bratislava 2009, ISBN 978-80-551-2048-5.
  • Aurel Emeritzy, Erich Sirchich, Ruprecht Steinacker: Nordkarpatenland. Deutsches Leben in der Slowakei, eine Bilddokumentation. Badenia, Karlsruhe 1979, ISBN 3-7617-0168-3. (Herausgegeben von: Karpatendeutsches Kulturwerk Karlsruhe und Arbeitsgemeinschaft der Karpatendeutschen Stuttgart).
  • Eva Gruberova, Helmut Zeller: Slowakei. (das komplette Reisehandbuch für Reise, Freizeit und Kultur in dem unbekannten Land zwischen Tatra und Donau im Herzen Europas). Reise Know-How, Bielefeld 2005, ISBN 3-8317-1375-8.
  • Ernst Hochberger, Karl Kiraly (Ill.): Das große Buch der Slowakei. 3000 Stichworte zur Kultur, Kunst, Landschaft, Natur, Geschichte, Wirtschaft. Selbstverlag Ernst Hochberger, Sinn 2003, ISBN 3-921888-10-7. (Erstausgabe: Sinn 1997, ISBN 3-921888-08-5).
  • Hannes Hofbauer, David X. Noack: Slowakei: Der mühsame Weg nach Westen. Promedia Verlag, Wien 2012, ISBN 978-3-85371-349-5.
  • Ľudovít Kopa u. a.: The Encyclopaedia of Slovakia and the Slovaks. Veda, Bratislava 2006, ISBN 80-224-0925-1.
  • Gabriele Matzner-Holzer: Im Kreuz Europas: Die unbekannte Slowakei. Wien 2001, ISBN 3-85493-047-X.
  • André Micklitza: Slowakei. Führer. 2., aktualisierte Auflage, Müller, Erlangen 2010, ISBN 978-3-89953-554-9.
  • Frieder Monzer: Die Slowakei entdecken. Trescher, Berlin 2009, ISBN 978-3-89794-129-8.
  • Julian Pänke; Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik (Hrsg.): Ostmitteleuropa zwischen Verwestlichung und Nationalisierung. Die Neuorientierung polnischer und slowakischer Außenpolitik zwischen 1989 und 2004. In: DGAP-Schriften zur internationalen Politik. Nomos, Baden-Baden 2010, ISBN 978-3-8329-5961-6. (Zugleich Dissertation).
  • Renata Sako-Hoess: Reisetaschenbuch Slowakei. DuMont, 2002, ISBN 3-7701-4889-4.
  • Roland Schönfeld: Slowakei: Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2000, ISBN 3-7917-1723-5.
  • Katharina Sommer: Slowakei. Iwanowski, 2006, ISBN 3-933041-23-6.
  • Milan Strhan, David P. Daniel, Peter Cerveňanský, Oto Takáč u. a.: Slovakia and the Slovaks. A Concise Encyclopedia. Encyclopedical Institute of the Slovak Academy of Sciences/ Goldpress Publishers, Bratislava 1994, ISBN 80-85584-11-5.
  • Susanna Vykoupil: Slowakei. Becksche Länderreihe, 1999, ISBN 3-406-39876-6.

Geschichte

  • Paul M. Barford: The Early Slavs. Cornell University Press, London/New York 2001, ISBN 0-8014-3977-9.
  • Lubomír E. Havlík: Kronika o Velké Moravě. (Chronik über Großmähren). JOTA, o.O. 2013, ISBN 978-80-85617-06-1.
  • Dušan Kováč: Dejiny Slovenska. (Geschichte der Slowakei). Nakladatelství lidové noviny, Prag 2000, ISBN 80-7106-268-5.
  • Matúš Kučera: Slovensko v dobách stredovekých. (Die Slowakei zu Zeiten des Mittelalters). Mladé Letá, Bratislava 1985, OCLC 12892130
  • Mikuláš Teich, Dušan Kováč, Martin D. Brown (Hrsg.): Slovakia in History. Cambridge University Press, 2011, ISBN 978-0-521-80253-6.
  • Ivan Mrva, Vladimír Segeš: Dejiny Uhorska a Slováci. (Geschichte Ungarns und die Slowaken). Perfekt, Bratislava 2012, ISBN 978-80-8046-586-5.
  • Dušan Třeštík: Počátky Přemyslovců. Vstup Čechů do dějin (530–935). (Die Anfänge der Přemysliden. Der Eintritt der Tschechen in die Geschichte (530–935)). Nakladatelství Lidové noviny, o.O. 2008, ISBN 978-80-7106-138-0.
  • Dušan Třeštík: Vznik Velké Moravy. Moravané, Čechové a střední Evropa v letech 791–871. (Die Entstehung Großmährens. Mährer, Tschechen und Mitteleuropa in den Jahren 791–871). Nakladatelství Lidové noviny, o.O. 2010, ISBN 978-80-7422-049-4.
  • Alexis P. Vlasto: The Entry of the Slavs into Christendom. An Introduction of the Mediaval History of the Slavs. Cambridge University Press, 1970, ISBN 0-521-07459-2.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 Wiktionary: Slowakei – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Commons: Slowakei – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikivoyage: Slowakei – Reiseführer
 Wikimedia-Atlas: Slowakei – geographische und historische Karten

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. World Economic Outlook Database, April 2014 des Internationalen Währungsfonds
  2. a b Human Development Report Office: Slovakia – Country Profile: Human Development Indicators, abgerufen am 6. Februar 2016.
  3. Schönfeld: Slowakei, S. 11.
  4. Teich: Slovakia, S. 3.
  5. Joachim von Puttkamer: Schulalltag und nationale Integration in Ungarn. Oldenbourg Verlag, München 2003, S. 11.
  6. Miroslav Kmeť: Dejiny slovensko-maďarských vzťahov v didakticko-dejepisnej reflexii [Geschichte der slowakisch-ungarischen Beziehungen in der didaktisch-historischen Reflexion], In: László Kiss, Imrich Nagy (Hrsg.): Sporné otázky spoločných dejín [Streitbare Fragen der gemeinsamen Geschichte] Eger 2009, S. 38 (PDF; 2,5 MB).
  7. Slovakia.travel – Allgemeine Infos, abgerufen am 16. Juli 2010
  8. Kopa: The Encyclopaedia of Slovakia and the Slovaks, S. 217.
  9. Fauna in Slovakia, Animals, Wild Animals, Endemic Species, SlovakiaSite, abgerufen am 9. Oktober 2013.
  10. Kopa: The Encyclopaedia of Slovakia and the Slovaks, S. 227.
  11. a b Takmer polovica územia Slovenska je zalesnená, SME, 5. Mai 2008, abgerufen am 8. Oktober 2013.
  12. Kliment Ondrejka: Rekordy Slovenska – Príroda, S. 158–165.
  13. Climate and weather in Slovakia, slovensko.com, abgerufen am 10. Mai 2013.
  14. a b c Klimatické pomery Slovenskej republiky, shmu.sk, abgerufen am 10. Mai 2013.
  15. Klima Slovenska, abgerufen am 10. Mai 2013.
  16. Štátny zoznam osobitne chránených častí prírody SR, enviroportal.sk, abgerufen am 15. Mai 2013.
  17. Výnos č. 3/2004-5.1 zo 14. júla 2004 (MS Word; 2,5 MB), sopsr.sk, abgerufen am 15. Mai 2013.
  18. Natura 2000 – Sústava chránených území členských krajín EÚ, sopsr.sk, abgerufen am 15. Mai 2013.
  19. Atlas rómskych komunít (slowakisch), Innenministerium der Slowakischen Republik, abgerufen am 6. November 2013
  20. EUROPA/298: Roma in Europa – Zahlen, Fakten, Kurzberichte (ai journal), veröffentlicht auf der Onlinezeitschrift Schattenblick
  21. Radovan Krčmárik: Chaos v sčítaní ľudu, hárky dostali mŕtvi i odsťahovaní. In: pravda.sk, 19. Mai 2011, abgerufen am 30. Dezember 2015, 12:28.
  22. Statistisches Amt der Slowakei (PDF)
  23. Novelle des Gesetzes über Minderheitensprachen verabschiedet auf Radio Slovakia International vom 26. Mai 2011, abgerufen am 26. Mai 2011.
  24. Beata Blehova: Der Fall des Kommunismus in der Tschechoslowakei. LIT Verlag, Wien 2006, S. 41.
  25. Populačné štúdie Slovenska 3 (slowakisch)
  26. Moslimovia na Slovensku by chceli mať mešitu, hnonline.sk am 11. August 2010, abgerufen am 1. Oktober 2010.
  27. Jozef Lenč: Islam a moslimskí migranti na Slovensku a Európe. In: Radoslav Štefančík, Jozef Lenč (Hrsg.): Migračná politika národných štátov. SSRP, Trnava 2011, ISBN 978-80-969043-3-4, S. 60.
  28. Religiöser und spiritueller Glaube, Bundeszentrale für politische Bildung, zuletzt gesehen am 07. Oktober 2016.
  29. Special Eurobarometer pdf., zuletzt gesehen am 07. Oktober 2016 (PDF).
  30. Statistisches Amt der Slowakei (PDF)
  31. Migration in Slovakia. In: iom.sk, abgerufen am 21. August 2016.
  32. Kováč: Dejiny Slovenska, S. 12.
  33. Kováč: Dejiny Slovenska, S. 16.
  34. Kováč: Dejiny Slovenska, S. 16–19.
  35. Kováč: Dejiny Slovenska, S. 20–21.
  36. Kováč: Dejiny Slovenska, S. 22.
  37. Laut Třeštík kann kaum angezweifelt werden, dass sich der Kern des Samo-Reiches in Südmähren befand und auch die Westslowakei umfasste. (Třeštík, 2010, S. 28.) Kováč schreibt, dass Samos Reich „wahrscheinlich“ auch das Gebiet der Slowakei umfasste (Kováč, 2000, S. 23.), während Barford eine derartige Lokalisierung verneint. (Barford, 2001, S. 80.)
  38. Laut Havlík (2013, S. 103.), Třeštík (2010, S. 131.) und Vlasto (1970, S. 24.) war Pribina ein mährischer Lokalfürst unter Mojmir I. Laut Kováč (2000, S. 25.), Kučera (1985, S. 35.) und Steinhübel (In: Teich, 2011, S. 16) war Pribina eigenständiger Fürst eines Fürstentums Nitra.
  39. Laut Steinhübel (In: Teich, 2011, S. 16.) und Kováč (2000, S. 25.) vereinigte Mojmir I. sein mährisches Fürstentum mit Pribinas Nitraer Fürstentum und schuf damit das Mährerreich (Großmähren).
  40. Großmähren und die Slawen an Elbe und Ostsee. In: Wolfgang Hermann Fritze u. a.: Frühzeit zwischen Ostsee und Donau: Ausgewählte Beiträge zum geschichtlichen Werden im östlichen Mitteleuropa vom 6. bis zum 13. Jahrhundert. Duncker & Humblot, 1982, S. 109.
  41. Kováč: Dejiny Slovenska, S. 26–27.
  42. Barford: The Early Slavs, S. 110.
  43. Kováč: Dejiny Slovenska, S. 27.
  44. Třeštík: Počátky Přemyslovců, S. 285.
  45. Kováč: Dejiny Slovenska, S. 32.
  46. Steinhübel: The Duchy of Nitra In: Teich u. a.: Slovakia in History, S. 29.
  47. Schönfeld: Slowakei, S. 23–27.
  48. Kováč: Dejiny Slovenska, S. 60.
  49. Kováč: Dejiny Slovenska, S. 66.
  50. Schönfeld: Slowakei, S. 46–49.
  51. Schönfeld: Slowakei, S. 53–56.
  52. Kováč: Dejiny Slovenska, S. 134–140.
  53. Schönfeld: Slowakei, S. 68.
  54. Schönfeld: Slowakei, S. 77–84.
  55. Schönfeld: Slowakei, 90–99.
  56. Schönfeld: Slowakei, 102–105.
  57. Kováč: Dejiny Slovenska, S. 243–244.
  58. Schönfeld: Slowakei, S. 170–179.
  59. Schönfeld: Slowakei, 190–197.
  60. Schönfeld: Slowakei, 198–203.
  61. Kováč: Dejiny Slovenska, S. 311–314.
  62. Hofbauer: Slowakei, S. 68–76.
  63. Hofbauer: Slowakei, S. 93.
  64. Hofbauer: Slowakei, S. 91–94.
  65. a b Schönfeld: Slowakei, S. 226–227.
  66. Kováč: Dejiny Slovenska, S. 333.
  67. Hofbauer: Slowakei, S. 103–107.
  68. Kováč: Dejiny Slovenska, S. 337–338.
  69. a b Hofbauer: Slowakei, S. 149–153.
  70. a b Hofbauer: Slowakei, S. 154.
  71. Hofbauer: Slowakei, S. 180–182.
  72. Hofbauer: Slowakei, S. 201.
  73. Hofbauer: Slowakei, S. 188–196.
  74. Hofbauer: Slowakei, S. 210–212.
  75. Hofbauer: Slowakei, S. 214–216.
  76. Hofbauer: Slowakei, S. 218.
  77. Stefan Gutbrunner: Ein Premier als Präsident. In: www.derstandard.at, vom 11. März 2014.
  78. Slowakischer Premier nach Kritik an Russland-Sanktionen unter Beschuss. In: derstandard.at, 12. August 2014, abgerufen am 8. Dezember 2015, 13:21; Slowakei der baltischen Staaten, dass sie christliche Flüchtlinge bevorzuge und eine EUund Tschechien sagen „Njet“ zu weiteren Russland-Sanktionen. In: wirtschaftsblatt.at, 6. September 2014, abgerufen am 8. Dezember 2015, 13:30.
  79. Slowakei will ausschließlich christliche Flüchtlinge. In: derstandard.at, 20. August 2015, abgerufen am 8. Dezember 2015, 13:13; Slowakei könnte noch mehr Flüchtlinge von Österreich nehmen. In: kurier.at, 10. August 2015, abgerufen am 11. Dezember 2015, 11:35.
  80. Autorenkollektiv: Slovensko A–Ž, S. 364.
  81. Wolfgang Merkel, Hans-Jürgen Puhle et al.: Defekte Demokratie. Band 1: Theorie. Leske + Budrich, Opladen 2003, ISBN 978-3-8100-3234-8, S. 168 f.
  82. Oded Haklai: Regime transition and the emergence of ethnic minorities. In: Jacques Bertrand, Oded Haklai (Hrsg.): Democratization and Ethnic Minorities. Conflict of Compromise? Rouledge, 2014, S. 18–38, hier S. 18; Robert J. Kaiser: Czechoslovakia: the Desintegration of a Binational State. In: Graham Smith (Hrsg.): Federalism: The Multiethnic Challenge. Rouledge, London/New York 2014, ISBN 978-0-582-22578-7, S. 208–236, hier S. 228; Leo Suryadinata: The Making of South Eastern Asian Nations. State, Ethnicity, Indigenism and Citizenship. World Scientific Publishing, Singapure 2015, S. 9.
  83. András Jakab: European Constitutional Language. Cambridge University Press, 2016, S. 275. Zur deutschen Übersetzung der slowakischen Verfassung vgl. Verfassung der Slowakei.
  84. Hilde Weiss, Christoph Reinprecht: Demokratischer Patriotismus oder ethnischer Nationalismus in Ost-Mitteleuropa? Empirische Analysen zur nationalen Identität in Ungarn, Tschechien, Slowakei und Polen. Böhlau Verlag, Wien/Köln/Weimar 1998, S. 43 f.
  85. Wolfgang Merkel et al.: Defekte Demokratie. Band 2: Regionalanalysen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Berlin 2006, S. 388.
  86. Hilde Weiss, Christoph Reinprecht: Demokratischer Patriotismus oder ethnischer Nationalismus in Ost-Mitteleuropa? Empirische Analysen zur nationalen Identität in Ungarn, Tschechien, Slowakei und Polen. Böhlau Verlag, Wien/Köln/Weimar 1998, S. 44.
  87. Robert J. Kaiser: Czechoslovakia: the Desintegration of a Binational State. In: Graham Smith (Hrsg.): Federalism: The Multiethnic Challenge. Rouledge, London/New York 2014, ISBN 978-0-582-22578-7, S. 208–236, hier S. 228.
  88. Radoslav Štefančík: Christlich-demokratische Parteien in der Slowakei. Universität der Heiligen Kyrill und Method in Trnava, Trnava 2008, ISBN 978-80-8105-016-9, S. 26.
  89. Hofbauer: Slowakei. Der mühsame Weg nach Westen. S. 9, 226, 140 ff., 209 ff. u. Buchrückseite.
  90. Rüdiger Kipke: Die politischen Systeme Osteuropas im Vergleich. In: Wolfgang Ismayr (Hrsg.): Die politischen Systeme Osteuropas. 3. aktualisierte und erweiterte Auflage, VS Verlag, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-16201-0, S. 317–356, hier S. 332 f.
  91. Štátna správa už v štruktúre 72 okresných úradov (slowakisch), Ministerium des Innern der Slowakischen Republik, abgerufen am 10. Oktober 2013.
  92. Hofbauer: Slowakei, S. 190 u. 226.
  93. Hofbauer: Slowakei, S. 170.
  94. Hofbauer: Slowakei, S. 191.
  95. Fico does not support sanctions against Russia. In: spectator.sme.sk, 21. März 2014, abgerufen am 22. März 2014.
  96. http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/584232/Nahe-Nachbarn-enge-Freunde
  97. http://www.mittelbayerische.de/index.cfm?pid=10015&pk=863606&p=1
  98. http://www.sme.sk/c/6681844/na-slovensku-zemana-beru-lavica-aj-pravica.html
  99. Kováč: Dejiny Slovenska, S. 335.
  100. Schönfeld: Slowakei, S. 236–237.
  101. Peter Morvay: Fico a Orbán: z bitky premiérov je bratstvo. In: sme.sk, 7. April 2014, abgerufen am 24. November 2015.
  102. Silke Mülherr: Wo Europa nach rechts gerückt ist. In: Welt Online. 8. Dezember 2015 (welt.de [abgerufen am 11. April 2016]).
  103. Flüchtlingspolitik: Slowakei will muslimische Flüchtlinge nicht ins Land lassen. In: Die Zeit. ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 11. April 2016]).
  104. Zeitschrift „Bayerns Polizei“, Nr. 4/2008, S. 24.
  105. Slovakia Military Strength, Globalfirepower, abgerufen am 23. Juli 2016.
  106. a b c d The World Factbook
  107. Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten, Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4.
  108. Schönfeld: Slowakei, S. 26–27.
  109. Kováč: Dejiny, S. 194–195; Schönfeld: Slowakei, S. 83.
  110. a b Hofbauer: Slowakei, S. 77.
  111. Schönfeld: Slowakei, S. 226.
  112. Hofbauer: Slowakei, S. 162–164.
  113. Alfons Frese: Milliarden für das Detroit Europas. www.tagesspiegel.de 2004, abgerufen am 12. Mai 2013.
  114. Andreas Kolbábek: Slowakei bleibt Europas Nummer 1 bei produzierten Autos. In: www.autorevue.at, abgerufen am 17. Januar 2014.
  115. Slowakei wird wichtiger Automobilstandort in Europa. In: deutsche-mittelstands-nachrichten.de, 31. August 2015, abgerufen am 1. September 2015.
  116. Jaguar Land Rover baut in Slowakei. In: diepresse.com, 11. Dezember 2015, abgerufen am 12. Dezember 2015, 14:28.
  117. Autoindustrie der Slowakei erreicht neuen Weltrekord. In: industriemagazin.at, 13. Januar 2016, abgerufen am 14. Januar 2016, 02:06.
  118. Hofbauer: Slowakei, S. 208.
  119. Hofbauer: Slowakei, S. 165.
  120. Guido Glania: Finanzsektor in der Slowakei überzeugt mit Stabilität. http://www.estandort.com,/ abgerufen am 19. April 2013.
  121. Gerit Schulze: Wirtschaftstrends Jahreswechsel 2012/13 – Slowakei. www.dsihk.sk, verfasst am 10. Oktober 2012, abgerufen am 12. Mai 2013.
  122. Autorenkollektiv: Slovensko A–Ž, S. 367.
  123. Auswärtiges Amt: Slowakei – Übersicht, abgerufen am 18. Juni 2016.
  124. Auswärtiges Amt: Slowakei – Wirtschaft, abgerufen am 18. Juni 2016.
  125. Slowakei Wirtschaftswachstum. In: theglobaleconomy.com, abgerufen am 14. Dezember 2015, 18:23.
  126. Arbeitslosenquote laut Wirtschaftskammer Österreich (PDF)
  127. Standard vom 24. Juni 2010, online auf: derstandard.at/1277336655601, abgerufen am 9. März 2011.
  128. Slowakei steigt bei Breitspur-Bahn nach Österreich aus im Standard vom 24. Juni 2010 abgerufen am 9. März 2011.
  129. ÖBB: Breitspurbahn nach Russland nicht vor 2024, ORF vom 4. März 2011, online auf: news.orf.at/stories, abgerufen am 9. März 2011.
  130. Length of the road, SSC, abgerufen am 11. Mai 2013.
  131. Povinná školská dochádzka a jej plnenie, portal.gov.sk, abgerufen am 20. Mai 2013.
  132. Autorenkollektiv: Slovensko A–Ž, S. 370–371.
  133. http://www.osobnosti.sk/index.php?os=zivotopis&ID=231
  134. http://www.literarky.cz/kultura/film/14448-jakubisko-oslavi-q75q-knihou-eka-ho-nataeni-slovanske-odysey
  135. http://www.jakubiskofilm.com/en/coming-soon/
  136. http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/350747/TschechienSlowakei_Die-Scheidung-die-zum-Vorbild-wurde
  137. http://www.kleinezeitung.at/sport/eishockey/3021002/kanada-scheitert-slowakei.story
  138. http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/sport/mehr_sport/395311_Slowakei-in-Schockzustand.html
  139. http://www.laola1.at/de/wintersport/eishockey/international/news/slowaken-verabschieden-kapitaen/page/7048-60-192---701.html
  140. www.slovake.eu, abgerufen am 6. April 2013.

Koordinaten: 49° N, 20° O