Foto: Nils Berger

Foto: Nils Berger

Blutleere Schatten

Von NILS BERGER

Anlässlich seines fünfzigsten Geburtstages überraschte der Düsseldorfer Automobilhändler und Exzentriker Michael Fröhlich im Jahr 2000 die Öffentlichkeit mit dem Vorhaben, in seinem Garten fünfzig automobile Klassiker des Baujahrs 1950 ungeschützt durch Wind und Wetter dem Verfall Preis zu geben. Seinerzeit diskutierte die interessierte Öffentlichkeit, ob es statthaft sei, anerkannte Vertreter automobilen Kulturguts einfach so den zersetzenden Kräften der Naturgewalten zu überlassen. Immerhin wurden den Fahrzeugen zuvor die Betriebsstoffe entnommen, so dass von diesen keine Gefahr für die Umwelt ausgehen konnte. Zwischenzeitlich sind fast 17 Jahre verstrichen und die stete Einwirkung von Wind, Wetter und Jahreszeiten hat ihre beabsichtigte Wirkung an den Fahrzeugen deutlich hinterlassen. Ein Blick auf die diversen Zwei- und Vierräder in seinem Garten und ihr permanenter Verfall dürfte Michael Fröhlich jedenfalls stets auch immer deutlich den eigenen fortschreitenden und unaufhaltsamen Verfall vor Augen führen.

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Verkauft endlich die Autobahnen!

von CARL CHRISTIAN JANCKE

Was die Arbeiterklasse im Kapitalismus gewesen sein soll, ist der Autofahrer in der real existierenden ökologischen Zwangswirtschaft: ausgebeutet. Dafür steht er im Stau auf löchrigen Straßen. Dabei hilft auch kein Autopilot. Jetzt will der Bundesfinanzminister die Straßen in eine Kapitalgesellschaft einbringen und die Hälfte davon verkaufen. Die andere bitte gleich mit. weiterlesen

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NIX BREXIT: Nissan baut noch mehr Autos in England

Im englischen Sunderland steht das größte Autowerk der Insel. 7.000 Mitarbeiter bauen dort pro Jahr mehr als 500.000 Autos, seit 10 Jahren die meisten wohl vom Typ Quashkai, Auch der Nachfolger wird dort vom Band laufen, gemeinsam mit dem nächchsten X-Trail, der bisher für den europäischen Markt aus Japan kam. Nissan-Renault Chef Carlos Ghosn hatte ein bisschen mit dem Säbel gerasselt. Und nun werden mögliche Nachteile des BREXIT vom britischen Steuerzahler ausgeglichen. Das wird wahrscheinlich gar nicht nötig sein.  weiterlesen

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Peru! Peru! Wir fahren nach Peru! Die Landrover Experience Tour Peru 2017.

Von ALBRECHT WILKE

Haben Sie schon mal von der Landrover Experience Tour gehört? Oder von der G4 Challenge? Oder der Camel Trophy? „Natürlich!“, werden Sie antworten, „das ist ja so, wie wenn man einen Katholiken fragt, ob er schon mal von einer Pilgerfahrt gehört hat.“ – Im Prinzip ja. In beiden Fällen suchen Menschen freiwillig nach Selbstkasteiung und tragen nach deren Durchführung ein seliges Lächeln auf den Lippen.
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Karl-Heinz Rehkopf: Fleischgewordener Gegenbeweis der Vermögenssteuer

von CARL CHRISTIAN JANCKE

Am 23. Oktober eröffnete er in Einbeck die PS.Halle, einen modernen Mehrzweckbau, der ihn noch mal einen schlappen Millionenbetrag gekostet haben dürfte, mit der Sonderausstellung über die untergegangenen Adler-Werke: „Räder, Menschen, Schreibmaschinen.“ Um seine immense Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, hatte Karl-Heinz Rehkopf bereits 2013 den PS.Speicher der Öffentlichkeit übergeben. Das alte Getreidelager ließ er für rund 30 Millionen Euro in eines der modernsten Mobilitätsmuseen umbauen und schuf für seine Heimatstadt, die von der sterbenden Teppich- und Tapeten-Industrie getroffen war, einen neuen Magneten.  weiterlesen

Foto: Lars Golly

Foto: Lars Golly

Die Reise war gut

Von NILS BERGER

[Eine Fahrt in einem alten Volvo 960 3.0 24 V]

„Sind wir schon da? Ist die Nacht schon vorbei?”, fragte sie, noch halb eingerollt
neben ihm, nachdem sie bemerkt hatte, dass er angehalten hatte. Die Tropfen prasselten nun aut hörbar auf die Scheiben.
„Nein“, sagte er, „die Nacht hat uns noch. Aber es ging überraschend zügig.”
Er schaute auf ihr Gesicht, dass noch unter den zahlreichen Haarsträhnen verborgen war.
„Aber du hast sehr gut geschlafen.“
„Wie in Abrahams Schoss.“
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