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Foto nordische Landschaft

27. Juni 2015

Hel(l) aktuell XVII: Tuska 2015, Freitag: Mein erstes Mal


Endlich angekommen hier in Norden Europas. Heute beginnt das Tuska Festival in Helsinki. Vom 26. bis zum 28. Juni 2015 wird es laut um das alte Gasometer in Suvilahti. Einen der Opener in den Clubs am Donnerstagabend, Turmion Kätilöt im Tavastia, verpassen wir, da zu wir zu geschlaucht von der langen Anreise sind.

In Helsinki selbst sehen wir nur unwesentlich mehr schwarzgekleidete, böse dreinschauende Menschen als an den Tagen ohne Festival. Nach gemütlichem Schlendern durch die Stadt und einem Besuch im Hellsinki Rock Shop (unbedingt mal reinschauen, auch online) beginnt der Festival-Freitag für uns mit Ghost Brigade, die wir uns auf der Inferno Stage anschauen.

Ghost Brigade (FIN)



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22. Juni 2015

Von Stockholm nach Bandung mit Wilderness

Vom winterlichen Stockholm ins tropische indonesische Bandung: Die schwedischen Wilderness haben gute Gründe dafür! Die Dreampopsters zieht es nach Asien, weil sie dort bereits vor Jahren auf einer Tour die »bedingungslose Liebe und Begeisterung« des indonesischen Publikums für Musik entdeckt haben.Was für das Quartett, das aus der Vorgänger-Band Penny Century hervorgegangen ist, eine einschneidendes Erfahrung und eine große Inspirationsquelle war. Diesem Erweckungserlebnis zollen die Vier mit ungewöhnlichen Tönen Tribut: Der sehr feine Track »Bandung City Rockers« startet mit schwedischen Voice-Samples, nur um die verträumten Synthies um so wirkungsvoller in Szene zu setzen. Und anschließend lässt man die exotisch angehauchten weibliche Vocals auf lautmalerische Abenteuer-Fahrt ziehen. Das könnte in bombastischen Ethno-Kitsch ausarten, tut es aber erfreulicherweise überhaupt nicht! Auf eine angenehm unaufdringliche Art verschmelzen hier unterkühlte skandinavische Euphorie und südlich flirrendes Melodrama. Wecken unbestimmte Sehnsüchte. Leichtigkeit und sanfte Melancholie sind hier händchenhaltend auf Strandspaziergang und schauen sich dabei so innig in die Augen, dass uns allein vom Zugucken warm ums Herz wird. »Möge dieser Song noch endlos weitergehen«, denkt man und schluckt. Gottseidank tut er das nicht: Denn aufhören, wenn es am schönsten ist, das ist die wahre Kunst!

Das neue Wilderness-Album »VALLUNDSET 1924« erscheint übrigens beim Indie-Label Colorcode Records aus Bangkok. Die Band hat bereits die beiden EPs »WILDERNESS« und »THIS WORLD IS NOT OURS« herausgebracht. »Bandung City Rockers« macht jedenfalls Lust, via Soundcloud in das restliche Werk der Band hereinzuhören! Aktuell touren die Vier übrigens durch Südostasien!

14. Juni 2015

Kings of Black Metal 2015 – Highlights: Watain, Carach Angren

Tatort: märchenhaftes Alsfeld
Tatverdächtige: (internationale) Black Metaller
Tatzeit
: wieder eintägig
Tat-Zeugen
: Dresscode: 99,9% Black

Das Kings of Black Metal im idyllischen Alsfeld (ehemals in Gießen) hat inzwischen einen festen Platz im Festivalplaner – auch international. Obwohl das Festival nun wieder eintätig ist, und nicht wie im Vorjahr Freitag und Samstag, reisten für den 25. April 2015 sogar Fans aus den USA, Chile, Brasilien, Mexiko und Kanada an. Hinzu kommen europäische Metalheads, vor allem aus Skandinavien, die das einzig pure Black Metal-Festival in Deutschland anlockt. Das Line-Up war ebenfalls international aufgestellt; in der nahezu ausverkauften Stadthalle rockten, im Anschluss an die Opener Deathrow (IT):

Der Countdown läuft …
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12. Juni 2015

Sanfte Paranoia mit Broen. Und die Tuba spielt dazu

Norwegen und Griechenland: Eine ungewöhnliche Kombination, das. Die Mitglieder von Broen nennen Oslo und Mykonos als ihre Heimatstädte. Wer nun völkerfreundschaftliche Folkore erwartet, sieht die Dinge zumindest aus konventioneller Sicht ziemlich falsch. Aber sehr bunt ist er, dieser Stilmix, den das Quintett auf seiner Debütsingle Iris vorlegt: Ein nur vordergründig ruhiger Track, durch den eine leise Paranoia weht. Da nutzen auch die feierlichen Tuba-Töne und die Uha-Uha-Chöre nichts, die hier im Mittelteil erklingen. Es geht nämlich um eine bröckelnde Beziehung, durch die der Zweifel wabert wie eine giftige Wolke. Ist die geliebte Person wirklich dort, wo sie zu sein vorgibt? Häufen sich nicht die merkwürdigen Abwesenheiten? In der Stimme von Marianna Røe schwingt bereits ein gewisser Fatalismus mit. Denn da tun sich ungute Dinge im Hintergrund, so viel ist klar. Und diese latente Unruhe spiegelt sich auch in der Musik wider, einem eigenwilligen Stilmix zwischen Indiepop, Surftunes, absonderlichen Elektronika, altmodischer Blasmusik und einer hochnervösen Gitarre. Marianna Røe zelebriert hier eine perfide Grenzwert-Hysterie, die sich hinter vordergründiger Heile-Welt-Paranoia versteckt. Und klingt wie eine leicht depressive Variante von Kate Nash. Auf der Bühne tummeln sich die Fünf übrigens in absonderlicher knallbunten Phantasiekostümen, die von der Großmutter von Tuba-Spielerin Heida Mobeck gefertigt werden. Noch ein Grund, mehr von dieserr Band hören zu wollen!

06. Juni 2015

Heitere Gelassenheit mit Ladylion

Randi Løvendahl hat eine Stimme, zu der das altmodische Attribut »anmutig« gut passt. Die Sängerin der dänischen Band Ladylion aus der Hafenstadt Århus und ihre fünf Mitstreiter verfügen bei ihren ersten musikalischen Gehversuchen über eine Eigenschaft, die so vielen Nachwuchsbands fehlt: Heitere Gelassenheit. Vielleicht liegt es auch daran, dass sich die jungen Dänen in folkpoppigen Fahrwassern bewegen, wo laute und angeberische Töne ohnehin nichts zu suchen haben. Und die feine Bläser-Abteilung von Ladylion weiß auch, dass Zurückhaltung das neue laut ist! Sommerlich wirken diese entspannten Töne. Man hat bei Tracks wie »As Colourful As You« das Bedürfnis, hinaus in Wiese und Wald zu gehen und entspannt unter Bäumen zu spazieren. Und ein schönes, zartes Liebeslied ist der Track sowieso! Ladylion haben bislang die EP »TO THE WISHING WELL« vorgelegt, wo sich sinnigerweise auch ein Track über Bäume und Freundschaft findet. Passt doch zu diesen feinen, handgemachten Klängen!

 
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