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Foto nordische Landschaft

28. Januar 2010

Waschzettel-Lyrik, geklaut und wiedergekäut

Alles nur geklaut. In einem sehr lesenswerten Beitrag mit dem Titel Distanz? Recherche? Pah! echauffiert sich Zeit-Online-Redakteur Jan Kühnemund zu Recht über die immer mehr um sich greifende Unsitte von Musikjournalisten, die Promo-Texte von Plattenfirmen und Promotern unkritisch zu übernehmen. Vielfach sogar wörtlich. Diese journalistischen Dünnbrettbohrer schreiben nicht etwa für Provinzmedien oder Fanmagazine, sondern für eigentlich ernstzunehmende Postillen wie Spex, Visions oder Musikexpress. Die Waschzettel, wie die Promo-Texte zu neuen Alben gemeinhin genannt werden, werden als Ersatz für eigene kreative Denkleistung kritiklos übernommen, so lautet der Vorwurf. Der ist durchaus berechtigt.

Generell ist dazu zu sagen, dass es sich bei diesem Trend nicht um ein Phänomen handelt, das allein die Musikredakteure betrifft. Nach Jahren der ungezügelten Stellenstreichungspolitik sind die Redaktionen fast aller Medien jammervoll unterbesetzt. Zeit für intensive Recherche bleibt nicht. Die unterbezahlten freien Journalisten verfügen ebenfalls nicht über ein unbegrenztes Recherche-Zeitbudget, wollen sie finanziell über die Runden zu kommen. Dann kommt es häufig dazu, dass Pressmitteilungen leicht umgeschrieben werden (ein bisschen Selbstachtung muss ja bleiben). Dass sich im beigelegten 186-seitigen Geschäftsbericht der Firma xxx auf Seite 96 ein Klopper verbirgt, der die finanziellen Aussichen des Unternehmens ziemlich trübt, bleibt unbemerkt.

Aber zurück zum Musikjournalismus. Der besonders zeitaufwändig ist. Um sich ein fundiertes Urteil über ein Album erlauben zu können, muss man die gesamte Platte öfter hören. Im idealsten Fall über mehrere Tage hinweg. Muss man bei unbekannten wie bekannten Bands einiges an Recherche investieren. Wo kommen sie her, wo gehen sie hin? Darf man sich niemals von einigen euphorischen Blogeinträgen blenden lassen, die im Vorfeld durch das Netz rauschen. Immer im Hinterkopf behalten: Es kann durchaus sein, dass der Kaiser keine Kleider trägt.

Immer gut für einen Lacher sind die Querverweise. Wie oft hat man auf Waschzetteln schon gelesen, dass die neue Band xy klingt wie Interpol. Oder die Arctic Monkeys. Oder Coldplay. Oder Neil Young oder King Crimson. Hauptsache, dass große Namen genannt werden. Man hört die betreffende Platte und denkt still-empört bei sich: Spinnen die denn? Auf welchem Planeten leben die denn? Diese Band hört sich in keinster Weise so an wie Interpol. Nie im Leben. Besonders zu bemitleiden sind Bands aus Island. sigurMögen sie musikalisch noch in einer völlig anderen Ecke beheimatet sein, der Vergleich zu Sigur Rós (Foto) oder Björk folgt mit der Gesetzmäßigkeit von Lottozahlen am Samstag. Ärgerlich, so etwas.

Aber nicht nur die Musikjournalisten sollten ab und zu einen Besinnungstag einlegen und ernsthaft darüber nachdenken, wo sie sich von ihrem Anspruch her sehen wollen. Ähnliches aber gilt für Promoter und Plattenlabels. Auch hier würde mehr Sorgfalt nicht schaden, vor allem im Umgang mit der deutschen Sprache. Sie wollen über ihr Produkt informieren, dann sollten sie es auch in angemessener und ansprechender Weise tun. Besonders angesprochen fühlen sollten sich die kleinen Labels. Diese Kleinunternehmen können sich keine professionellen und erfahrenen Texter leisten, so die Vermutung. Die Promotexte fallen entsprechend aus. Grammatik, Rechtschreibung und Lesbarkeit bleiben auf der Strecke. Im Ergebnis sind diese Texte häufig fürchterlich zu lesen. Als Racheaktion wünscht sich die Musikredakteurin, dass die alte Deutschlehrerin doch bitte demnächst ungangemeldet mit gezücktem Rotstift bei den Kleinlabels auftauchen und Angst und Schrecken verbreiten soll.

Kommen wir zum nächstem Problem: Dem Klau.
diebstahl2Wir von Nordische Musik haben den Anspruch, fundierte, ausgewogene und gut recherchierte Rezensionen, Artikel und Berichte zu schreiben. Wir haben keinerlei Spaß daran, immer wieder unverhofft entdecken zu müssen, dass unsere Texte ungefragt aus dem Netz geklaut und als Promotexte verwendet werden. Gerade bei hierzulande unbekannteren Bands, über die wir zuerst in deutscher Sprache berichtet haben. Kommt häufig vor, ist immer wieder ärgerlich. Eine Mail, ein Anruf  genügen. Aber es gehört sich einfach, vorher um Erlaubnis zu fragen. Die wir gerne erteilen. Unter einer Bedingung: Dass die korrekte Quelle genannt wird.

Respekt gegenüber der kreativen Leistung anderer ist ein Wert, der besonders den Labels am Herzen liegen sollte. Ob groß oder klein.

(Foto:  M. Korsakov)

25. Januar 2010

Eurosonic, 2010: Redselige Finnen, tanzwütige Isländer

Wer immer das Vorurteil in die Welt gesetzt hat, dass die Finnen ein Volk von Schweigern sind, hat noch nicht Bekanntschaft mit Jaakko & Jay geschlossen. Das anarchische Duo aus Tampere redet mit einer Geschwindigkeit, dass selbst dem italienischen Meister des intelligenten Schnellsprechens, Signore Roberto Benigni, schier schwindlig werden könnte. jaakkoDie beiden werfen sich die Stichworte zu wie Pingpongbälle, zählen bis drei und punkrocken dann mit minimalsten Mitteln los, das einem Hören und Sehen vergeht. Gitarre, ein auf das Wesentliche reduziertes Schlagzeug, sonst nichts. Die reine Kraft der Rebellion lodert bei diesen beiden wie ein Großbrand. Eine unwiderstehliche Live-Band, die einen gesamten Groninger Club binnen Minutenfrist zum Tanzen bringt. Bitte bald nochmal nach Deutschland auf Tour kommen!

Wieder einer dieser holländischen Winterabende, an dem sich die gesamte Groninger Innenstadt in eine einzige Clubmeile verwandelt. Man schliddert durch den Schnee, trifft zwischendurch immer wieder Bekannte, tauscht Tipps aus, steht an vor dem nächsten Konzertsaal, den Faltzettel mit den Bands des Abends immer fest in der Hand.

Einen Schwall eiskalter Atlantikluft bringen Orka von den Faröer Inseln mit. Musizieren hauptsächlich mit selbstgebauten Instrumenten, der Fama nach in einer Scheune zusammengebastelt. Gewalttätige, hypnotisch in den Bann ziehende Songs, durch die unsichtbare Inselgespenster wabern, gefährlich!Grobe, ursprüngliche Kraft, und Blixa Bargeld ist hier der präsente Pate. Im Line-up muss es Veränderungen gegeben habe, die Morticia-Doppelgängerin als Sängerin ist wohl neu an Bord auf dem Orka-Fischkutter. Schleift die rauhesten Kanten ab, mögen wir das wirklich? Das Minus an männlicher Seemansgarn-Härte? Hmmm. Veränderung, gewöhnungsbedürftig.

Viel, viel stylisher wird es bei Serena Maneesh. Die mit Verspätung starten, weil es endlose Probleme mit dem Sound gibt. Leichter Unmut im Publikum, die unausgesprochene Frage. »Wie stellen die sich denn an, die anderen Bands müssen sich im Rahmen eines Festivals doch auch exakt an den Zeitplan halten.« serenaÜberkandidelt? Der Eindruck verstärkt sich noch während des Gigs. Sicher, die Norweger entwerfen gewalttätige, repetitive Soundwände in bester Tradition von My Bloody Valentine & Sonic Youth. Aber dem Sänger scheint der Sitz des Stirnbands auf der dunklen Wallemähne mindestens ebenso wichtig zu sein wie die Töne, die er auf der Gitarre spielt. Entschuldigung: Den Gitarren, denn er wechseltim Laufe einer halben Stunde  gefühlte ein Dutzend Mal das Instrument. Nicht dass ein großer Unterschied zu hören wäre. Es scheint hier die Pose zu sein, die zählt. Und dieses Phänomen beeinträchtigt den Musikgenuss dann doch erheblich. Toni Ritonen von der finnischen Fullsteam Agency fasst es nach dem Gig treffend zusammen. »They have the songs, but they lack the attitude«. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Harmloser wird es bei den norwegischen Landsleuten von Donkeyboy, die sich mit vielstimmigen Falsettgesang anschicken, in die großen Fußstapfen von A-ha zu treten. Suhlen sich wohllüstig im fetten 80ies-Popsongbonbonrosahimmel und sind angenehm anzuhören & anzusehen. Etwa so wie die Teddybärsammlung auf einem Jungmädchenbett. Nett, ausbaufähig.

Für das zweite echte Glückserlebnis an diesem Abend sorgen FM Belfast. Dass die Isländer einfach nie, nie mit nur zwei, drei musikalischen Protagonisten auftreten können, sondern immer gleich in der Stärke einer halben Vorschulklasse antreten müssen! Auf der Bühne herrscht ein unübersichtliches Gewusel, und schnell ist klar: fm-belfastHier wird tiefatlantischer, elektronischer, zutiefst ironischer Karneval zelebriert! Mit bewusst naiver, selbstbewusster Attitüde wollen diese Nerds mit modischer Fliege einen solchen Spaß haben, dass selbst Cyndi Lauper dagegen wie ein Trauerkloß wirkt. Die Mittel sind einfach, der Effekt unwiderstehlich ungeheuer. Die machen irgendwie intelligente Tanzschlagermusik, denkt man lächelnd, mit einfachsten Mitteln, und es funktioniert! Den scheinbar albernen Song über die Wonnen des Karibikurlaubs summt man noch Tage später unwillkürlich vor sich hin. Zum Abschluss springen noch die isländischen Landsleute von Seabear halbnackig als Verstärkung auf die Bühne, und in dem ohnehin schon völlig überfüllten Club gibt es kein Halten mehr, alles tanzt ausgelassen.

(Foto Serena Maneesh: Morten Andersen).

24. Januar 2010

Lapko: Heißes Höschen, Ville!

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Die neuen Promofotos von Lapko sind da: Heißes Höschen, Ville!
Trägst du das auch live?

…dann hoffen wir mal, dass das kommende Album »A NEW BOHEMIA« (Veröffentlichungstermin: 10. März 2010) dem in Nichts nach steht.

© Foto: Lapko – David Black

22. Januar 2010

Nordische Literatur auf der Leipziger Buchmesse

Auf der Leipziger Buchmesse findet ihr vom Donnerstag bis Sonntag, 18. bis 21. März 2010, jede Menge Nordische Literatur. Genauer gesagt am Messestand in Halle 4, unter Betreuung  des Finnland-Instituts, der Deutsch-Finnischen Gesellschaft, der Botschaft von Finnland, der Schwedischen Botschaft, Statens kulturråd, Stockholm, der Königlich Norwegischen Botschaft, Norla (Norwegian Literature Abroad), der Botschaft der Republik Island, dem Fonds zur Förderung isländischer Literatur, Sagenhaftes Island, der Königlich Dänischen Botschaft, Danish Arts Agency/Literature Centre, Nordischer Kulturfonds

Die Leipziger Buchmesse findet auf dem Neuen Messegelände, Messe-Allee 1 in Leipzig-Wiederitzsch satt. Sie ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Eine Tageskarte kostet 11,50 Euro (ermäßigt 9,- Euro).

Am Freitag 19. März gibt es ab 19 Uhr eine nordische Lesenacht im Kulturzentrum »naTo« (Karl-Liebknecht-Str. 46, 04275 Leipzig, Telefon: 0341-  391 55 39, info@nato-leipzig.de). Dort lesen Robert Åsbacka aus »Orgelbyggaren« (Das zerbrechliche Leben) und Olli Jalonen aus »14 Solmua Greenwichiin« (Vierzehn Knoten bis Greenwich«).

Lesungen finnischer Autoren

In Zusammenarbeit mit dem Informationszentrum für finnische Literatur (FILI) finden auf der Leipziger Buchmesse folgende, jeweils halbstündige Lesungen finnischer Autoren statt:

Donnerstag, 18. März 2010, 12 Uhr und 14 Uhr
(Für Kinder) Timo Parvela: »Ella auf Klassenfahrt«
Ort: Lesebude 1

Donnerstag, 18. März, 13 Uhr und Freitag , 19. März, 13.30 Uhr
Olli Jalonen: »14 Solmua Greenwichiin« (Vierzehn Knoten bis Greenwich)
Moderation und deutsche Lesung: Stefan Moster
Ort: Nordisches Forum

Donnerstag, 18. März, 15 Uhr und Freitag, 19. März 2010, 12  Uhr
Robert Åsbacka: »Orgelbyggaren« (Das zerbrechliche Leben)
Moderation und deutsche Lesung: Paul Berf
Ort: Nordisches Forum

Lyriklesung dreier Frauen in finnischer, deutscher und bulgarischer Sprache

Samstag, 20. März 2010, 14 Uhr
Orvokki Vironen Vääriskoski – Inge Sabine Kleinert – Tzveta Sofronieva
Moderation: Paul Alfred Kleinert
Ort: Nordisches Forum

20. Januar 2010

Eurosonic 2010: Krise, welche Krise?

Die Musikindustrie ist in der Krise. Darüber gab es auf der Konferenz der diesjährigen Ausgabe des Eurosonic Festivals im niederländischen Groningen jede Menge Diskussionen, jede Menge unterschiedliche Standpunkte und nur sehr wenige überzeugende Antworten. Wird es in fünf Jahren noch Platten geben, Alben geben, oder wird sich dieses Konzept völlig überholt haben? Den großen Labels bleibt, so scheints, nur das Prinzip Hoffnung. Deutlich wird eines: Die alten Sicherheiten, wie die Dinge im Geschäft zu laufen haben, verlieren sich im digitalen Nebel. Klar ist nichts. Außer vielleicht der Tatsache, dass wir immer mehr Abschied vom Mainstream nehmen müssen. Die Nischen regieren.

Geblieben ist das Gefühl, das Festivals stets prägt: Welche Bands aus dem schier unüberschaubaren  Angebot soll man an diesem kalten, verschneiten Winterabend wählen? Was ist aufregend, wo lohnt es sich hinzugehen? Über wen wird am meisten geredet? Von angesagten Kapellen sollte man sich aber nicht unbedingt anziehen lassen. Der beste Weg: Sich treiben lassen und vielleicht ein paar Tipps von Freunden auf dem Weg mitnehmen.

Beim spontanen Entscheidungsprozess kann man auch danebenliegen. Wie beim schwedischen Quartett Royal Republic, die in den leergefischten Gewässern von Übervätern wie The Hives räubern und zu markigen Männergesten tendieren. Ordentlich ehrlichen Schweiß vergießen, wie es sich gehört, mit viel Stil und Pose, versteht sich. Aber nach Publikumsanbiederung ist der Nachtschwärmerin heute nicht, deshalb schnell entfleucht um die letzten Song der verträumten norwegischen Indierocker I Was A King mitzubekommen, die immer noch die feinen Verästelungen des Gefühlslebens pflegen, aber an Härte gewonnen haben. Steht ihnen nicht schlecht!

Mit dem Fahrrad an der Kirche vorbei auf die andere Grachtenseite gerutscht um nachzuschauen, was sich hinter all den netten Vorankündigungen von Pony The Pirate verbirgt, wo Norwegen doch sowieso das ausgewählte europäische Land ist, das im Zentrum des Festivals steht. ponyUff,  eine dieser vielköpfigen Spaßtruppen, die sich Fröhlichkeit und Tanzbarkeit auf die Fahnen geschrieben haben: Acht Protagonisten mit einer Überzahl Instrumente tummeln sich auf der Bühne und singen sich die Seele aus dem Leib. Das ist angenehm, das ist übermütig, dieses Gewirbel und diese wunderbar funktionierende Gruppendynamik. Das bringt die Beine zum Steppen, das lässt die Mundwinkel nach oben ziehen, das ist ein sympathisches Völkchen. Aber, hmm, um das Herz der Nachtaktiven zu gewinnen, braucht es etwas mehr.

Etwa das Unerwartete. Fast widerwillig den Gig von Nicolai Dunger sausen lassen, um auf Empfehlung von Mikko und Florian von der Frankfurter Solarpenguin Agency die finnische Sängerin Manna anzuhören.  mannaEin Beweis dafür, dass man auf den Rat von Experten hören sollte! Manna ist eine zerbrechlich-harte Mischung aus Barschlampe, Femme Fatale und gutem Mädchen.  Keiner hat je wirklich geglaubt, dass Debbie Harry eine Frau ist, die viel zu viel vom schlechten Leben weiß. Dazu war sie immer viel zu intelligent und überlegen. Dazu hatte sie immer zu viel dieser gesunden Zerbrechlichkeit, die sie entschieden auf die Seite der Überlebenden und Kämpferinnen zog. So könnte es bei Manna sein. Gefühl und Härte, intensiv, unfertig, im Aufbruch. Aufregend! Im Club stehen das Wasser, das Bier zentimeterbreit auf dem Boden, aber das ist egal in diesem Fall. Ein selbstbewusstes Lächeln der Sängerin. Kein anbiederndes. Macht einen Unterschied, tastsächlich!

Die wunderbaren Seabear aus Island gießen den sanften, sternenfängerischen Folkpop in der Großgrupppe, so sehr, dass die Augen leuchten. Pflegen das Improvisierte, das Unfertige, das Zärtliche und gewinnen Herzen damit. Zu einfach gestrickt? Von wegen! Naivität und Ernsthaftigkeit regieren!

Der eigentliche emotionale Höhepunkt des Abends aber kommt mit den finnischen Psychedelik-Rockern Joensuu 1685 nachts um Viertel nach eins im Vera. Verschroben. Intensiv. Bar jeder Eitelkeit. joensuuSänger Mikko Joensuu trägt Rosenkranz auf weißem Bauernhemd, garniert mit Streberbrille anno 1979. Würde keinem schwedischen Musiker je einfallen, so was. Überrollen das Publikum mit der Unwiderstehlichkeit reiner Schwerkraft. Kein Widerstand möglich. Reptetitive Klangmuster, bis zur Explosion vorangetrieben. Visionen, Innerlichkeit, ehrliche Abgehobenheit. Krautrock, Drone, alles Begriffe, mit denen sich Joensuu nie wirklich fassen lassen. Die Finnen bringen es fertig, rohe Gefühle auf ihr Grundraster zu reduzieren und dann etwas völlig Neues entstehen zu lassen. Der Bass sitzt noch Stunden später fest im Bauch. Der starke Eindruck wirkt nach. Noch Tage später.

Fotos: Dalai Lamula

 
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