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Foto nordische Landschaft

30. September 2009

Reeperbahn Festival 2009: Nachlese

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Die offizielle Nachlese des Reeperbahnfestivals wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten. Hier ist sie:

»Es ist vollbracht: Deutschlands größtes Club-Festival und die neue, internationale Kommunikationsplattform für die Kreativwirtschaft, das Reeperbahn Festival und der Reeperbahn Campus, sind zu Ende. Über 17.000 Gäste – ein neuer Rekord – sahen mehr als 150 Bands. Über 1000 akkreditierte Branchen- und Medienvertreter besuchten 27 Fachveranstaltungen. Eine so vielfältige, dabei räumlich konzentrierte, ausgelassene und gleichzeitig inhaltsreiche Veranstaltung gibt es nur in Deutschlands Kreativ-Metropole Hamburg.

Das betonte auch Hamburgs Erster Bürgermeister Ole von Beust bereits bei der Eröffnung von Reeperbahn Festival und Reeperbahn Campus am vergangenen Donnerstag. In seiner engagierten, frei gehaltenen Rede erneuerte er sein Bekenntnis zur Strategie der Stadt Hamburg, die kreativen Branchen zu stärken und ihre Strahlkraft für den Standort zu nutzen. Im Zusammenspiel der einzigartigen Atmosphäre im traditionsreichen Stadtteil St. Pauli mit einem innovativen Musik-Festival und einem zukunftsorientierten Branchen-Meeting biete Hamburg ein deutschlandweit einmaliges Setting.

Während das Publikum die letzten Stunden des Reeperbahn Festivals tanzend und feiernd in den Clubs  an der Reeperbahn verbrachte, zogen die Macher zwar erschöpft, aber äußerst zufrieden Bilanz: Alexander Schulz, (Geschäftsführer Reeperbahn Festival GbR):’„Internationale Künstler, Musikwirtschaftende, Werber, IT-Arbeiter, Auszubildende, Preisträger und Journalisten aus aller Welt haben mit dem Reeperbahn Campus, Hans – der Ham-burger Musikpreis, dem Kiezkongress Hamburg und dem Reeperbahn Festival eine wunderbar facettenreiche, neuartige Veranstaltung mit charmanten Guerilla-Aktionen auf dem Kiez erlebt. Ich bin dankbar für die internationale Anerkennung, stolz auf ein so neugieriges Publikum und glücklich, dass wir in Hamburg mit allen Initiativen so wunderbar unaufgeregt zusammenarbeiten und dieses Gesamtkunstwerk schaffen konnten!’
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27. September 2009

Dear Euphoria: Nachsommer ist der schönste Sommer

Diese warmen Frühherbstabende! Lassen den Nachsommer um so intensiver glühen. An diesem Abend scheint sich der Sonnenuntergang endlos hinzuziehen. Die Türen des Hafen 2-Cafes am Offenbacher Hafen sind weit geöffnet und hinter der Wiese mit den Bänken und den Sonnenschirmen fließt der Main. Bühne frei für Dear Euphoria, das Ensemble um die schwedische Chanteuse Elina Johansson und ihre drei Tourmitstreiter. Die die warmen Tage mit eigenwillig-schrulliger Zartheit verabschieden.

Frau Johansson, deren weißes Designkleidchen auf merkwürdige Weise mit dem Poncho und Schlapphut kontrastiert, den Gitarrist Sven Johansson (ihr Bruder vielleicht?) an diesem Abend als Bühnenoutfit gewählt hat, bewohnt eine dieser märchenhaften Zwischenwelten. In denen – um hier mal eine Orientierungshilfe zu geben! – Sängerinnen wie Tori Amos und noch eher, Loreena McKennit, beheimatet sind. In diesen Welten geht man nicht. dear-euphoriaMan schwebt. Mindestens zwei Zentimeter über dem Fußboden. Und lächelt dabei mindestens so überirdisch schön und geheimnisvoll wie Cate Blanchett als Elbenherrscherin Galadriel im »Herrn der Ringe«.

Die klare, hohe, kitschgrenzwertig reine Stimme von Elina Johansson ist nicht für alle Tage. Auch nicht die seelenvollen Akzente, die Violinistin Alexandra Eklöv setzt. Aber an diesem Abend im Spätsommer passt diese romantische, sehnende Gegenrealität so wunderbar zur Abendstimmung, dass man sich kaum getraut, ein Bier zu bestellen. Und alle im Café hören aufmerksam und leise lächlend zu und nicht einer schwatzt. Und selbst die schwarze Katze vom Hafen 2 schleicht sich ganz langsam über die Treppe an, mit steil aufgerichtetem Ohren und Schwanz, und hätte sich gerne auf der Bühne in eine Ecke zusammengeringelt, wenn sie es sich nur getraut hätte.

Die Gefilde des Pop verlässt Elina Johansson nie ganz. Und in die Fantasialand-Ecke lässt sie sich auch nicht stecken. dear-euphoria-liveSie richtet sich provisorisch dort ein, wo schon die Grenze zu experimentellen Herumfabulieren in Sichtweite ist. Und spielt mit offenkundiger Hingabe mit dem Instrumentarium ihres Zauberkasten aus Soundeffekten und eigenwilligen Nebengeräuschen.

Es geht ums Träumen in diesen Songs, ums Vermissen, ums Fabulieren, um aufs Abwege geraten. Aber auf die schönsten Abwege im Wald der flirrenden Unbestimmtheiten, wo die Sonne immer zärtlich wärmend durch die Blätter scheint. Das ist nicht für alle Tage, aber unbedingt für diesen Nachsommerabend. Dear Euphoria hätten noch endlos weiterträumen können. Leider reicht das Repertoire nur für knappe 40 Minuten. Und hinterher sieht man Elina Johanssons weißes Kleid noch lange durch das Dunkel leuchten.

23. September 2009

Werbung in Finnland, Lektion II: Sexy Sportler

Gerade eben hab ich sie wiedergefunden, die beste finnische Werbung des Jahres 2008:

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Ja, ihr »kreativen Köpfe« in deutschen Werbeagenturen SO verkauft man Betten in Finnland. Allerdings haben die Finnen den Skispringer Janne Ahonen und Weitspringer Tommi »Evil« Evilä – dazu fällt mir so schnell kein deutsches Pendant ein.

PS: Merkt ihr was fehlt? Der übliche kleingedruckte Satz auf deutschen Werbefotos: Preis ohne Dekoration und Zubehör.

Foto © Helsingin Sanomat

21. September 2009

Starflower: Die kleinen Sterne leuchten

Dass man mit Popmusik reich und berühmt werden kann, ist eine der Gewissheiten, die mit dem langsamen Siechtum der Musikindustrie ganz unspektakulär abhanden gekommen ist. Merkwürdiges Phänomen aber, dass die Popmusik so gar nicht tot sein will! Und dass Bands in den abgelegensten Provinzstädten weiterhin in miefigen Probenkellern oder im WG-Gemeinschaftsraum zusammenkommen und ihre Musik spielen und sich überhaupt nicht dafür interessieren, ob die Welt von ihnen Notiz nimmt oder nicht. Wen kümmern solche Nebensächlichkeiten? Und trotzdem sind diese Bands aktiv. Arbeiten langsam. Aber alle drei bis vier Jahre kommt dann vielleicht sogar ein Album heraus. Vielleicht.

Starflower aus Pori sind  so eine Band, von der man alle paar Jahre etwas hört. statflowerDie mit »MOMENT IN THE SUN« vor einigen Jahren ein schwerelos naiv-verträumtes Indiepopalbum beim schwedischen Indielabel Music Is My Girlfriend herausgebracht haben. Und danach war Funkstille. Jahrelang.

Und dann hör tman unverhofft wieder von ihnen und freut sich darüber, dass es sie noch gibt. Nicht dass sie weltbewegende Melodien oder wundersamste Texte ersonnen hätten. Darum geht es nicht. Ganz im Gegenteil. Es geht darum, sich treu zu bleiben, nicht aufzugeben, weiterzukämpfen, sich weiterzuentwicklen. In der kleinen Form. Mit dem naiven, mit dem fröhlichen, mit dem flaumfederleichten Popsong. Der die Welt nicht aus den Angeln hebt, aber sie vielleicht ein kleines bisschen besser macht. Mit Idealismus, mit Beharrlichkeit und mit viel Freude. Irgendwann wird »CEASEFIRES«erscheinen, das zweite Album von Starflower. Auf ihrer myspace-Seite sind erste Songs zu hören. Vielleicht erscheint das Album dieses Jahr. Vielleicht auch nicht. Aber wenn es kommt, dann ist es ein kleiner, kleiner Grund zur Freude.

19. September 2009

Werbung in Finnland, Lektion I: Hans Von Blumenstock

In Finnland ist alles anders. Auch die Werbung – selbst wenn sie zu einem deutschen Unternehmen gehört. Oder habt ihr im Lidl-Prospekt in Deutschland schon einmal Hans von Blumenstock gesehen? Voilà:

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Hans von Blumenstock – nicht dass eine Finne den Namen richtig aussprechen könnte, vermutlich heißt er genau deswegen so – hat(te) sogar einen eigenen Webespot im Kino.

Schaut in euch hier an – solange er noch durchs Netz geistert. PS: Hahaha.

Foto © Lidl

 
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