Die Entschuldigung von Digitalkommissar Oettinger für seine Schlitzaugen-Rede wirft neue Fragen. Kommt es ganz dicke, muss er die Zusammenarbeit mit seiner Galle beenden.
Es scheint ein Naturgesetz zu sein, dass große Bauprojekte teurer und später vollendet werden als geplant. Aber eine andere Regel lautet: Wenn das Ergebnis begeistert, ist alles Gemeckere vorbei.
Als die Schauspielerin Tippi Hedren von Alfred Hitchcock belästigt und bedrängt wurde, war sie allein und wollte Karriere machen. Sie brauchte Jahrzehnte, um darüber zu sprechen. Es ist nie zu spät.
Eine Gesellschaft, in der Freiheit und Menschenwürde für jeden gelten sollen, muss Affektkontrolle üben, sie braucht Scham- und Peinlichkeitsgrenzen, und jeder muss seine Triebe im Zaum halten können.
Wie auf die Entwicklung in der Türkei reagieren? Wenn die Verhandlungsbereitschaft Europas grenzenlos ist, dann ist das eine Einladung für die türkische Regierung, jedes Tabu zu brechen.
Viele Menschen wissen nicht, dass Deutschland eine Umweltministerin hat. Barbara Hendricks weiß es. Sie verlangt jetzt ein Machtwort von der Kanzlerin – zu einem völlig uninteressanten Thema.
Ein Jahr nach Merkels "Wir schaffen das" kämpft Deutschland mit den Folgen der Flüchtlingskrise. „Welt“-Kolumnist Henryk M. Broder findet, die Kanzlerin habe das Vertrauen der Wähler verspielt.
Europäisches Bewusstsein – was Bitte? Henryk M. Broder erlebt einen sonnigen Europa-Tag in Berlin, mit Hund und kontroversen Gesprächen. Sarah Lehnert hat ihn begleitet.
Die Forderung nach transparenten Gehältern hält Ulf Poschardt, stellvertretender „WeltN24“-Chefredakteur, für linke Propaganda. Man verliert dabei ein kostbares Gut der bürgerlichen Gesellschaft: Die Privatheit.
Eigentlich egal, ob Varoufakis den Mittelfinger gezeigt hat oder nicht, sagt „Welt“-Feuilletonchef Andreas Rosenfelder – und erklärt, warum politische Realität flüssig ist.
Nach dem Anschlag auf das französische Satiremagazin "Charlie Hebdo" sind deutsche Journalisten alarmiert. Ein Videokommentar des stellvertretenden Chefredakteurs von „WeltN24“, Ulf Poschardt.
Seit mehr als 20 Jahren ist Peking auf einem wirtschaftlichen Egotrip. Weder die Politik noch die Unternehmen haben jemals ernsthaft versucht, die Chinesen zu bremsen. Zu groß war die Gier.
Fernsehdebatten sind unerträglich, geht es um Russland und Syrien. Die Grundlagen der Diskussionskultur scheinen vergessen: Meinungen sind keine Tatsachen. Und Äquidistanz ist nicht Ausgewogenheit.
Geschichte wiederholt sich nicht. Aber sie ähnelt früheren Konstellationen. Adenauer und Kohl waren ähnlich lange an der Macht wie Angela Merkel. Unter welchem Stern eine vierte Amtszeit stünde.
Presse und Freiheit bedingen einander nicht. Unabhängige Medien müssen gewollt werden in einer Gesellschaft – oder eben nicht. Das zeigen die jüngsten Eruptionen in Polen, Ungarn und der Türkei.
SPD-Chef Gabriel behindert durch bürokratische Tricks bereits genehmigte Waffenausfuhren. Und er steht nicht allein. Für die Unternehmen ist diese an Wahlkämpfen ausgerichtete Politik eine Zumutung.
Russland verbittet sich Kritik an seinem Bombardement Aleppos, weil die USA in Mossul das gleiche täten. Doch die Unterschiede sind fundamental - und die Parallelen entlasten Russland nicht.
Was sollen Jugendliche noch in der Kirche? Genau, Party machen! Und das ganz nach Luthers Geschmack: Am Reformationstag war Religion tabu. Eine Idee der evangelischen Kirche, die Schule machen wird.
Morgens kommt man nicht aus dem Bett, abends kann man ewig lang nicht einschlafen. Und dazwischen hangelt man sich von einer Ablenkung zur anderen. Die Gründe für diese trübe Stimmung sind ungeklärt.
In den USA werden VW-Kunden für ihre manipulierten Fahrzeuge reichlich entschädigt. Dagegen erhalten betroffene Kunden in Deutschland nichts. Das ruft nach einem neuen Gesetz.
Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchten die USA, den Einfluss der Sowjetunion zurückzudrängen. 70 Jahre später ist die Konstellation ähnlich: Putins Russland ist auf Konfrontations- und Expansionskurs.
Vor 60 Jahren, im Herbst 1956 probte ein kleines Land den Aufstand gegen den Kommunismus. Erfolglos. Ein Bildband zeigt die Ungarn in einer Zeit der Begeisterung, der Rachsucht, der Angst.
Wie James Comey über Ermittlungen informiert, war in den USA bisher undenkbar. Er schadet damit nicht nur seinem Land, sondern zeigt auf, wie vergiftet die politische Kultur in Amerika ist.
Fußball-Bundestrainer ist ein Traumjob: Ganz anders und weniger stressig, als eine Vereinsmannschaft zu führen. Warum sollte sich Joachim Löw das antun? Außerdem treibt ihn ein historisches Ziel an.
Wir können nicht alle Wirbeltiere schützen, sondern müssen uns für die formschönsten – wie den Pandabären oder das Panzernashorn – entscheiden. Da wird die eine oder andere Art verdrängt.
Grünen-Politiker Ralf Fücks bereist die Türkei. Er erlebt ein Regime, das dabei ist, das Land in ein Gefängnis zu verwandeln und jeden Ansatz demokratischer Opposition auszuschalten. Ein Gastbeitrag.
Obdachlose brauchen Hilfe und Milliarden gehen in den Wiederaufbau. Um die EU-Defizitkriterien schert sich keiner mehr. Und auch noch Flüchtlinge aufnehmen? „Italiener zuerst“, wird jetzt skandiert.
Am Symbolort der deutschen Demokratiebewegung in Rheinland-Pfalz sangen Anhänger der neuen Partei und Demonstranten dieselben Freiheitslieder. Aber zwischen beiden Lagern gibt es einen Unterschied.
Oettinger war für Linksliberale stets Horrorclown und Dimpfelmoser gleichermaßen. Die großstädtischen Sprachpolizeistreifen haben den Diskurs gentrifiziert wie die Wohnviertel, in denen sie wohnen.