Schlacht von Stalingrad

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Schlacht von Stalingrad
Sowjetische Soldaten in Stalingrad (Januar 1943)
Sowjetische Soldaten in Stalingrad (Januar 1943)
Datum 23. August 1942 bis 2. Februar 1943
Ort Stalingrad, Sowjetunion
Ausgang Sieg der Sowjetunion
Konfliktparteien
Deutsches Reich NSDeutsches Reich (NS-Zeit) Deutsches Reich
Rumänien KonigreichRumänien Rumänien
Italien 1861Königreich Italien (1861–1946) Italien
Kroatien 1941Unabhängiger Staat Kroatien Kroatien
Ungarn 1940Ungarn Ungarn
Sowjetunion 1923Sowjetunion Sowjetunion
Befehlshaber
Deutsches Reich NSDeutsches Reich (NS-Zeit) Erich von Manstein
Deutsches Reich NSDeutsches Reich (NS-Zeit) Friedrich Paulus
Deutsches Reich NSDeutsches Reich (NS-Zeit) Hermann Hoth
Rumänien KonigreichRumänien Petre Dumitrescu
Rumänien KonigreichRumänien Constantin Constantinescu
Rumänien KonigreichRumänien Constantin Sănătescu
Italien 1861Königreich Italien (1861–1946) Italo Gariboldi
Kroatien 1941Unabhängiger Staat Kroatien Viktor Pavičić
Ungarn 1940Ungarn Gusztáv Jány
Sowjetunion 1923Sowjetunion Wassili Tschuikow
Sowjetunion 1923Sowjetunion Alexander Wassilewski
Sowjetunion 1923Sowjetunion Georgi Schukow
Sowjetunion 1923Sowjetunion Semjon Timoschenko
Sowjetunion 1923Sowjetunion Konstantin Rokossowski
Sowjetunion 1923Sowjetunion Rodion Malinowski
Sowjetunion 1923Sowjetunion Andrei Jerjomenko
Truppenstärke
Heeresgruppe B
Heeresgruppe Don
6. Armee
4. Panzerarmee
3. Rumänische Armee
4. Rumänische Armee
8. Italienische Armee
2. Ungarische Armee

insgesamt ca. 850.000
Stalingrader Front
Südfront
Südwestfront
Donfront

insgesamt ca. 1.700.000
Verluste
allein im Kessel: Etwa 150.000 deutsche Soldaten starben in den Kämpfen oder infolge des Hungers bzw. der Kälte im Kessel.

Rund 108.000 Mann gerieten in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der nur 6.000 Überlebende bis 1956 in ihre Heimatländer zurückkehrten. Verluste insgesamt ca. 300.000 Mann

in der gesamten Schlacht (vom 7. Juli 1942 bis zum 2. Februar 1943): 1.130.000 Mann (ca. 500.000 davon Tote[1])

Die Schlacht von Stalingrad ist eine der bekanntesten Schlachten des Zweiten Weltkrieges. Die Vernichtung der deutschen 6. Armee in Stalingrad Anfang 1943 gilt als psychologischer Wendepunkt des im Juni 1941 vom Deutschen Reich begonnenen Deutsch-Sowjetischen Krieges.

Stalingrad war ursprünglich ein operatives Ziel der deutschen Kriegführung und sollte als Ausgangspunkt für den eigentlichen Vorstoß in den Kaukasus dienen. Nach dem deutschen Angriff auf die Stadt im Spätsommer 1942 wurden in Folge einer Gegenoffensive im November 1942 über 230.000 Soldaten der Wehrmacht und ihrer Verbündeten von der Roten Armee eingekesselt. Hitler entschied, dass die deutschen Truppen ausharren und auf eine Entsatzoffensive warten sollten, die aber im Dezember 1942 scheiterte. Obwohl die Lage der nur unzureichend versorgten Soldaten im Kessel aussichtslos war, bestanden Hitler und die militärische Führung auf einer Fortführung der verlustreichen Kämpfe. Die meisten Soldaten stellten Ende Januar/Anfang Februar 1943 die Kampfhandlungen ein und gingen in Kriegsgefangenschaft, ohne dass es zu einer offiziellen Kapitulation kam. Rund 10.000 versprengte Soldaten, die sich in Kellern und der Kanalisation versteckt hielten, setzten ihren Widerstand noch bis Anfang März 1943 fort. Von den rund 110.000 Soldaten der Wehrmacht und verbündeter Truppen, die in Gefangenschaft gerieten, kehrten nur rund 6000 in die Heimat zurück. In der Schlacht von Stalingrad kamen über 700.000 Menschen ums Leben, die meisten davon Soldaten der Roten Armee.

Obwohl es während des Zweiten Weltkriegs größere operative Niederlagen der deutschen Wehrmacht gab, gewann Stalingrad besondere Bedeutung als deutscher und sowjetischer Erinnerungsort. Die Schlacht wurde sowohl von der NS- als auch von der Sowjetpropaganda noch während des Krieges instrumentalisiert und ist mehr als jede andere Schlacht des Zweiten Weltkriegs noch heute im kollektiven Gedächtnis verankert.

Vormarsch auf Stalingrad – Operation Blau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Fall Blau

Nach dem Angriff des Deutschen Reiches auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 und der Gegenoffensive der Roten Armee im Winter desselben Jahres wurde für den Sommer 1942 eine neue Offensive geplant mit dem Ziel, die sowjetischen Ölfelder im Kaukasus einzunehmen, die den Namen Fall Blau erhielt.

Die Stadt Stalingrad wurde einerseits aufgrund ihrer industriellen und geografischen Bedeutung und andererseits wegen ihres Symbolwertes als bedeutendes Operationsziel eingestuft:

  • Stalingrad war für die Sowjetunion von großer strategischer Bedeutung, da die Wolga eine bedeutende Wasserstraße darstellt. Die Stadt zog sich 40,2 km in nordsüdlicher Richtung am Westufer der Wolga entlang, war aber an der breitesten Stelle nur 6,4 bis 8 Kilometer breit. Die Wolga, die an dieser Stelle 1,6 Kilometer breit ist, schützte die Stadt vor einer Einschließung. Der Fluss war Teil eines wichtigen Nachschubweges für Rüstungsgüter, die aufgrund des Leih- und Pachtgesetzes aus den USA über den Persischen Korridor und das Kaspische Meer nach Zentralrussland transportiert wurden. Deutsche Eroberungspläne, die auf einen direkten Marsch auf Moskau hinzielten, wurden daher verworfen, da Hitler die kaukasischen Ölfelder für die weitere Kriegsführung für wichtiger hielt. Die Eroberung Stalingrads sollte diesen Transportweg unterbinden und ein weiteres Vorstoßen der Wehrmacht in den Kaukasus mit seinen Ölvorkommen bei Maikop, Grosny und Baku sichern.
  • Die symbolische Bedeutung des Namens Stalingrad sowohl für Stalin als auch für Hitler war zusätzlicher Anreiz beider Kriegsparteien für einen militärischen Sieg. Stalin hatte diese Stadt während des Russischen Bürgerkriegs als Armeekommissar der Südfront verteidigt und, unter anderem mit Massenerschießungen angeblicher Saboteure, die Macht der KPdSU gefestigt. 1925 wurde die Stadt von Zarizyn in Stalingrad umbenannt.

Nach Berechnungen von Stalins Oberkommando standen 1942, trotz einer Million gefallener Soldaten der Roten Armee und über drei Millionen in Deutschland kriegsgefangener Soldaten, noch 16 Millionen Sowjetbürger im waffenfähigen Alter den deutschen Armeen gegenüber. Die hinter den Ural verlagerte Rüstungsindustrie produzierte bis 1942 4500 Panzer, 3000 Kampfflugzeuge, 14.000 Geschütze und 50.000 Granatwerfer. Auf deutscher Seite waren eine Million Soldaten gefallen, verwundet oder vermisst; von den am Angriff beteiligten Panzern war nur noch jeder zehnte funktionsfähig.

Hitler ging jedoch davon aus, dass „der Feind die Massen seiner Reserven im ersten Kriegswinter weitgehend verbraucht“ habe. Aus dieser Fehleinschätzung heraus befahl er, gleichzeitig Stalingrad und den Kaukasus anzugreifen. Das zersplitterte die begrenzten deutschen Offensivkräfte und führte zu einer räumlichen Überdehnung und Ausdünnung der Front. Der Erfolg des Plans hing davon ab, dass die weit ausgedehnte Flanke der Heeresgruppe B entlang des Don von den Armeen verbündeter Staaten verteidigt werden konnte, während deutsche Armeen die eigentlichen Angriffsoperationen führen sollten. Die Hauptangriffskraft war dabei die circa 200.000 bis 250.000 Mann starke deutsche 6. Armee unter General Friedrich Paulus. Sie erhielt Unterstützung von der 4. Panzerarmee unter Generaloberst Hermann Hoth mit diversen unterstellten rumänischen Verbänden.

Starker sowjetischer Widerstand im Donbogen sowie Treibstoffmangel führten zu einer Verzögerung des deutschen Vorgehens um mehrere Wochen. Erst Anfang August 1942 konnte nach der Kesselschlacht bei Kalatsch der Don überschritten und der Vormarsch nach Stalingrad angetreten werden. Ende August erreichten deutsche Truppen die Wolga nördlich und südlich von Stalingrad und begannen mit der Einschließung der Stadt. Am 12. September 1942 verlangte Hitler von Paulus die Einnahme Stalingrads. „Die Russen“, so Hitler, seien „am Ende ihrer Kraft“.

Schlachtverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verlauf der Schlacht gliedert sich in drei große Phasen.

  • 1. Phase: Die 6. Armee versucht ab Herbst 1942, die Stadt Stalingrad zu erobern. Nachdem sie diese zu 90 Prozent unter beidseitig hohen Verlusten erobert hat, wendet sich die Situation zu Gunsten der Roten Armee.
  • 2. Phase: Die Truppen der Roten Armee kesseln im Unternehmen Uranus in kürzester Zeit die 6. Armee großräumig ein. Die zur Flankensicherung abgestellten schwach ausgerüsteten rumänischen und italienischen Verbände können der sowjetischen Offensive nicht standhalten.
  • 3. Phase: Nach Hitlers Verbot, einen Ausbruch zu versuchen, igelt sich die 6. Armee ein und wartet auf Hilfe von außen. Im Unternehmen Wintergewitter unternehmen die Deutschen einen Versuch, den Kessel zu erreichen, der aber schließlich am Widerstand der Roten Armee scheitert. Nach hohen Verlusten durch Kampf, Kälte und Hunger kapitulieren die Reste der 6. Armee im Februar 1943.

Erste Phase: Angriffsphase der 6. Armee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Angriff auf Stalingrad
Deutsches Sturmgeschütz III (Herbst 1942)
Deutscher Soldat mit sowjetischer Maschinenpistole in Deckung zwischen Trümmern im Spätherbst 1942 (Aufnahme einer deutschen Propagandakompanie)
Luftangriff auf Stalingrad, September 1942

Eine Abteilung der deutschen 16. Panzer-Division erreichte am 23. August um 18 Uhr die Wolga bei Rynok im Norden von Stalingrad. Am gleichen Tag hatte ein massiver deutscher Luftangriff mit 600 Maschinen zum Tod tausender Zivilisten in Stalingrad geführt, welche auf Befehl Stalins nicht evakuiert werden sollten. Die deutsche Luftflotte 4 warf insgesamt ungefähr eine Million Bomben mit einem Gesamtgewicht von 100.000 Tonnen auf die Stadt ab.[2]

Den deutschen Truppen stellten sich die 62. Armee unter Generalmajor Kolpaktschi, die 63. Armee unter Generalleutnant Kusnezow und die 64. Armee unter Generalleutnant Tschuikow, dem späteren Marschall, entgegen. Den Oberbefehl hatte der sowjetische Marschall Timoschenko, der im späteren Verlauf der Schlacht auch noch die herangeführte 21. Armee unter Generalmajor Danilow in Stalingrad einsetzen konnte. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass eine damalige sowjetische Armee aufgrund einer anderen Organisationsstruktur, im Vergleich zu einer deutschen, personell und materiell eher einem deutschen Korps gleichzusetzen war. Hieraus folgt, dass zu Beginn der Schlacht beide Seiten in etwa gleich stark aufgestellt waren – wenn man davon ausgeht, dass eine deutsche Armee je nach Lage, Ausstattung und Auftrag aus vier bis fünf Armeekorps bestand.

Personell konnte die sowjetische Armeeführung, dem Sollbestand entsprechend, auf etwa 1.000.500 Mann zurückgreifen, denen 13.541 Geschütze, 894 Panzer und 1115 Flugzeuge zur Verfügung standen.

Lange Zeit hinderte Stalin die Bevölkerung daran, die mit Flüchtlingen überfüllte Stadt zu verlassen, da er der Meinung war, dass deren Verbleiben die Moral der kämpfenden Soldaten steigern würde. So mussten sogar Frauen und Kinder Panzergräben ausheben, beim Ausbau der Verteidigungsstellungen mithelfen und teilweise sogar kämpfend eingreifen. Im August 1942 hielten sich ca. 600.000 Menschen in der Stadt auf. In den ersten Tagen der Schlacht kamen bei Luftangriffen über 40.000 Zivilisten ums Leben. Erst Ende August begann man Einwohner in Gebiete jenseits der Wolga umzusiedeln. Doch für eine vollständige Evakuierung Stalingrads war es bei einer so großen Bevölkerungszahl zu spät. Um die 75.000 Zivilisten mussten in der zerstörten Stadt bleiben. Weder die eigene Rote Armee noch die Deutschen nahmen auf die Zivilbevölkerung Rücksicht. Viele mussten in Erdlöchern wohnen, und viele erfroren im Winter 1942/1943; andere verhungerten, weil es keine Lebensmittel mehr gab.

Am 23. August 1942, als deutsche Vorauskommandos die Wolga bei Rynok nördlich von Stalingrad erreichten, verhängte das sowjetische Oberkommando auf Weisung Stalins den Belagerungszustand über die Stadt.

Ab diesem Tag lag die Verantwortung für die unmittelbare Verteidigung der Stadt bei Generaloberst Jerjomenko, der auf Stalins persönliche Weisung hin die Organisation und Leitung der sowjetischen Stalingrader Front innehatte. Als politischer Kommissar stand ihm Nikita Chruschtschow zur Seite. Der von Stalin am 28. Juli 1942 ausgegebene Befehl Nr. 227 unter der Parole „Keinen Schritt zurück!“ führte zur Bildung von Erschießungskommandos und Strafbataillonen für Rotarmisten, denen mangelnde Kampfbereitschaft oder Feigheit vorgeworfen wurde.[3]

Nach der Verhängung des Belagerungszustands wurde Generalmajor Kolpaktschi als Oberbefehlshaber der 62. Armee abgelöst und durch Generalleutnant Tschuikow ersetzt. Kolpaktschi hatte bezweifelt, die Stadt gegen die deutschen Truppen entsprechend Stalins Befehl halten zu können.

Die Verteidiger verwandelten jedes Schützenloch, jedes Haus und jede Kreuzung in eine Festung. Je weiter die Deutschen in die Stadt vordrangen, desto heftiger fiel der sowjetische Widerstand aus. Besonders heftig waren die Kämpfe im Stadtzentrum Stalingrads um die beiden Bahnhöfe, das Getreidesilo, das Pawlowhaus, den Mamajew-Hügel (deutscherseits als Höhe 102 bezeichnet, auch Mamai-Hügel genannt) sowie die im Norden gelegenen großen Fabrikanlagen mit dem Stahlwerk „Roter Oktober“, der Geschützfabrik „Barrikaden“ und dem Traktorenwerk „Dserschinski“.

Erst im November gelang es den deutschen Einheiten im Rahmen der Operation Hubertus, die fast völlig zerstörte Stadt nahezu vollständig unter ihre Kontrolle zu bringen, was von Hitler in seiner Rede im Löwenbräukeller vom 8. November 1942 als großer Sieg gefeiert wurde. Die 62. Armee unter Befehl von Generalleutnant Tschuikow hielt nur noch einen schmalen, wenige hundert Meter breiten Streifen an der Wolga sowie kleine Teile im Norden der Stadt.

Zweite Phase: Operation Uranus – Einkesselung der 6. Armee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Operation Uranus
Einkesselung der 6. Armee durch sowjetische Streitkräfte

Durch die am Morgen des 19. November 1942 begonnene „Operation Uranus“ wurden die Truppen der Wehrmacht von sowjetischen Streitkräften der Donfront unter Rokossowski und der Südwestfront unter Watutin, die durch die Linien der rumänischen 3. Armee durchgebrochen waren, innerhalb von fünf Tagen eingeschlossen. Die rumänische 3. Armee konnte sich nicht lange halten, da sie eine überdehnte Flanke sichern sollte und dafür ungenügend ausgerüstet war. So verfügten diese Verbände zur Abwehr der sowjetischen Panzer überwiegend über von Pferdegespannen gezogene 3,7-cm-PaK, welche gegen die sowjetischen T-34-Panzer praktisch wirkungslos waren. Der Vorstoß der Roten Armee ging rasch voran, auch weil zum Zeitpunkt der „Operation Uranus“ schlechtes Wetter herrschte und die deutsche Luftwaffe nicht eingreifen konnte. Als sich das Wetter besserte, fand sich die Luftwaffe ungewohnt in der Defensive, da in dieser Schlacht erstmals die Lawotschkin La-5 in größerer Zahl zum Einsatz kam, ein Flugzeugtyp mit vergleichbaren Leistungen wie die deutsche Bf 109 und damit in der Lage, die eigenen Schlachtflieger effektiv zu decken.

Hinter der rumänischen 3. Armee befand sich ein deutsches Panzerkorps. Es wurde auf Befehl Hitlers den sowjetischen Truppen entgegen geworfen. Dieses Panzerkorps sollte die Situation stabilisieren. Das XXXXVIII. Panzerkorps bestand aus zwei schwachen Panzerdivisionen (der 22. deutschen und der 1. rumänischen), primär ausgerüstet mit tschechischen Panzerkampfwagen 38(t). Das Panzerkorps lag in Ställen und Scheunen in Bereitstellung. Im Stroh massenhaft vorhandene Mäuse hatten sich durch die Verkleidungen und elektrischen Kabel der Panzer gefressen, wodurch lediglich circa 30 Panzer einsatzbereit waren, die den Angriff der Roten Armee nicht stoppen konnten. Der Kommandeur jenes Panzerkorps, Ferdinand Heim, diente im Nachhinein als Sündenbock, wurde aus der Wehrmacht ausgestoßen und erst 1944 wieder mit einem Kommando in Boulogne betraut. Die Rote Armee griff ihrerseits durch die Südfront unter General Jeremenko die rumänische 4. Armee und die deutsche 4. Panzerarmee an, so dass sich beide Speerspitzen der Zangenbewegung am 23. November bei Kalatsch am Don treffen und den Ring um Stalingrad endgültig schließen konnten.

Die Wehrmacht befand sich nun in der Zwickmühle. Im Fall einer Niederlage in Stalingrad hätte die Rote Armee zum Schwarzen Meer durchbrechen können und somit die gesamte Heeresgruppe A im Vorkaukasus abgeschnitten. Es zeichnete sich ab, dass mit einer solchen Operation und dem Verlust einer ganzen Heeresgruppe ein „Super-Stalingrad“ drohte. Hitler zögerte den Rückzugsbefehl für die Heeresgruppe A aber bis zum 20. Dezember 1942 hinaus, da er sich nicht eingestehen wollte, dass die kaukasischen Erdölfelder nun in unerreichbare Ferne gerückt waren und ein geplanter Vorstoß in Richtung Iran oder Indien völlig illusorisch geworden war. Der zu spät eingeleitete Rückzug der Heeresgruppe A aus dem Vorkaukasus wurde deshalb zu einer verlustreichen Flucht über hunderte Kilometer.

Dritte Phase: Eroberung des Kessels[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kesselschlacht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem 22. November war die 6. Armee völlig von sowjetischen Truppen eingekesselt. Paulus und sein Stab planten, zunächst die Fronten zu stabilisieren und dann nach Süden auszubrechen. Schon zu diesem Zeitpunkt mangelte es aber an der notwendigen Ausrüstung für ein solches Unternehmen.

Am 24. November entschloss sich Hitler endgültig, den Kessel aus der Luft zu versorgen, nachdem Hermann Göring ihm versichert hatte, dass die Luftwaffe in der Lage sei, den benötigten Mindestbedarf von 500 Tonnen täglich einzufliegen. Angeblich wurden sowohl Göring als auch Hitler von den Generalstäben des Heeres und der Luftwaffe darüber informiert, dass dies nicht möglich sei.[4] Der höchste Versorgungsumfang wurde am 19. Dezember 1942 mit 290 Tonnen erreicht, an manchen Tagen konnten jedoch wegen des schlechten Wetters keine Versorgungsflüge durchgeführt werden. Vom 25. November 1942 bis zum 2. Februar 1943 konnten im Durchschnitt anstelle der versprochenen 500 Tonnen täglich nur 94 Tonnen eingeflogen werden.[5]

Am 24. November wurden die Rationen der Soldaten halbiert und die Brotzuteilung auf täglich 300 Gramm festgelegt und in der Folgezeit auf 100 Gramm, gegen Ende auf lediglich 60 Gramm pro Mann reduziert.

Die Versorgung aus der Luft, für die in erster Linie das VIII. Fliegerkorps der Luftflotte 4 zuständig war, brach weiter zusammen, als die Flugplätze Tazinskaja und Morosowskaja außerhalb des Kessels und der Flughafen Pitomnik innerhalb des Kessels von der Roten Armee erobert wurden und eine Versorgung nur mehr über den notdürftig hergerichteten Feldflugplatz Gumrak durchgeführt werden konnte. Die meisten der eingekesselten Soldaten starben deshalb auch nicht infolge von Kampfhandlungen, sondern an Unterernährung und Unterkühlung.

Sowjetische Scharfschützen betreten ein zerstörtes Haus, Dezember 1942

Ein weiteres für die Soldaten und Offiziere im Kessel wesentliches Problem war, dass über diese Versorgungsflugplätze auch der Abtransport der Verwundeten erfolgen musste. Insbesondere nachdem nur noch der Behelfsflugplatz Gumrak zur Verfügung stand, mussten die Flugzeugbesatzungen oft genug unter Waffengewalt die Verzweifelten davon abhalten, sich an die Flugzeuge zu hängen, was ihnen nicht immer gelang. So kam es vor, dass sich Männer beispielsweise an den Fahrgestellen der startenden Maschinen festhielten, bis die Kräfte sie verließen und sie abstürzten.

Kriegsrat der Stalingrader Front im Dezember 1942 (links Nikita Chruschtschow, rechts Andrei Jerjomenko)

Die sowjetische Armee machte sich zu diesem Zeitpunkt die Arbeit deutscher Kommunisten (darunter Walter Ulbricht, Erich Weinert und Willi Bredel) zunutze. Die Hauptaufgabe der damaligen sowjetischen Propaganda-Abteilung war es, 20- bis 30-minütige Programme mit Musik, Gedichten und Propaganda auf mobilen Grammophonen abzuspielen und über riesige Lautsprecher zu verbreiten. Über diese Lautsprecher wurde unter anderem der beliebte alte Schlager mit dem Refrain „In der Heimat, in der Heimat, da gibt’s ein Wiedersehn!“ verbreitet.

Andere Mittel der Propaganda, darunter der Spruch „Alle sieben Sekunden stirbt ein deutscher Soldat. Stalingrad – Massengrab.“[6][7] der dem monotonen Ticken einer Uhr folgte, und die sogenannte „tödliche Tango-Musik“ (Death Tango) sorgten für eine zusätzliche Demoralisierung der Soldaten im Kessel. Die meisten Propaganda-Rundsendungen dieser Art jedoch führten auf Befehl der deutschen Generäle zunächst zu einem verstärkten Beschuss der gegnerischen Stellungen, so dass ein Großteil der sowjetischen Einsatzkräfte bei diesen Unternehmen getötet wurde. Aufgrund nachlassender deutscher Munitionslieferungen aber wurde dieser Beschuss mit der Zeit immer schwächer und ein „Weghören“ in der Folge kaum mehr möglich.

Ein ebenfalls genutztes akustisches Mittel der Demoralisierung war schließlich der charakteristische „Schrei“ der deutscherseits „Stalin-Orgel“ genannten sowjetischen Katjuschas (Mehrfachraketenwerfer).

Stalingrad-Luftbrücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wesentlich für das Andauern der Kämpfe im Kessel war die Versorgung der eingeschlossenen deutschen Truppen mit Munition, Betriebsstoffen und Lebensmitteln über eine Luftbrücke. Der Generalinspekteur der Luftwaffe Erhard Milch wurde von Adolf Hitler beauftragt, diese zu gewährleisten.[8] Dafür kamen Ju 52, geführt vom Lufttransportführer 2, umgerüstete Bomber wie die He 111 und He 177 sowie Schul- und Passagierflugzeuge der Typen Ju 86 und Fw 200 zum Einsatz. Der Lufttransportführer 1, auch Lufttransportführer Morosowskaja genannt, führte dabei die He-111-Verbände. Insgesamt gingen knapp 500 Transportmaschinen verloren.

Die vom Oberbefehlshaber der Luftwaffe Hermann Göring versprochene Lieferung des erforderlichen Tagesbedarfes der Armee von mindestens 500 Tonnen Versorgungsgütern wurde nie gewährleistet.[9] Die höchste Tagesleistung von 289 Tonnen Gütern konnte mit 154 Flugzeugen am 19. Dezember 1942 bei guten Wetterbedingungen erzielt werden.

In der ersten Woche ab dem 23. November 1942 wurden mit durchschnittlich 30 Flügen pro Tag nur insgesamt 350 Tonnen Frachtgut eingeflogen, davon waren 14 Tonnen Proviant für die 275.000 Mann im Kessel (dies entspricht 51 Gramm pro Person). 75 Prozent der Ladung bestanden aus Treibstoff für den Rückflug, für die Panzer und für die im Kessel befindlichen Bf-109-Begleitjäger. In der zweiten Woche wurde mit insgesamt 512 Tonnen ein Viertel der geforderten Menge transportiert, davon nur 24 Tonnen Nahrungsmittel. Das führte dazu, dass bereits verstärkt Zugtiere geschlachtet werden mussten, um den Mangel an Nahrungsmitteln auszugleichen. Da die noch einsatzfähigen Truppen den Vorrang bei der Versorgung hatten, erhielten Verwundete und Kranke bald keine Verpflegung mehr und kämpften erbittert um die letzten Plätze in den Transportmaschinen.

Vom 24. November 1942 bis zum 31. Januar 1943 hatte die Luftwaffe bei den Versorgungsflügen folgende Verluste an Transportmaschinen:[10]

Maschinen Maschinentyp
269 Junkers Ju 52/3m
169 Heinkel He 111
42 Junkers Ju 86
9 Focke-Wulf Fw 200
5 Heinkel He 177
1 Junkers Ju 290
495 Gesamt

Insgesamt gingen also 495 Maschinen verloren. Dies entsprach 5 Geschwadern und damit mehr als einem Fliegerkorps.

Die Verluste betrugen demnach etwa 50 % der eingesetzten Einheiten. Zudem wurde zugunsten der Luftversorgung das Ausbildungsprogramm der Luftwaffe angehalten und die Feindflüge an anderen Kriegsschauplätzen wurden erheblich reduziert, um Treibstoff für den Einsatz in Stalingrad zu sparen. Um die großen personellen Verluste zu kompensieren, kamen auch an sich unersetzbare Fluglehrer und Ausbilder der Ausbildungsverbände zum Einsatz, mit deren Verlust sich auch die Ausbildung der Luftwaffe verschlechterte.

Deutscher Entsatzversuch – „Unternehmen Wintergewitter“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Unternehmen Wintergewitter

Unter Leitung von Generalfeldmarschall Erich von Manstein wurde vom 12. Dezember bis 23. Dezember 1942 von der 4. Panzerarmee unter Generaloberst Hoth ein Entlastungsangriff zur Befreiung der 6. Armee geführt. Federführend für das „Unternehmen Wintergewitter“ war das LVII. Panzerkorps mit der Speerspitze der 6. Panzer-Division unter General der Panzertruppe Raus. Zusätzlich hätte die 6. Armee unter dem Stichwort „Donnerschlag“ einen Ausbruch aus dem Kessel in Richtung der Armeegruppe Hoths versuchen müssen, um die Operation zum Erfolg zu bringen. Ausgehend von Kotelnikowo südlich von Stalingrad wurde dieser Entlastungsangriff 48 km vor Erreichen des Kessels durch starke sowjetische Gegenwehr der sowjetischen 2. Gardearmee und des sowjetischen VII. Panzerkorps stark behindert. Eine weiter westlich zeitgleich begonnene Großoffensive der Roten Armee unter der Bezeichnung Operation Saturn, die die gesamte Heeresgruppe Süd mit Abschnürung bedrohte, erzwang jedoch die Einstellung des Entsatzes von Stalingrad. Den von Manstein geforderten Ausbruchsversuch der 6. Armee „Donnerschlag“ hielt die Führung um Paulus angesichts des schlechten Zustands der eigenen Truppen für eine „Katastrophenlösung“.[11] Hitler lehnte den Ausbruch aus dem Kessel wiederholt ab, zuletzt am 21. Dezember, weil die motorisierten Verbände der 6. Armee zu wenig Treibstoff hätten, um die Strecke zu Hoths Armee zu überwinden.[12]

Die „Operation Kolzo“ und das Ende der 6. Armee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sowjetische Infanteristen in Feuerstellung auf einem Dach während der Kämpfe um Stalingrad

Der am 12. Dezember 1942 begonnene Versuch der 4. Panzerarmee unter dem Befehl Erich von Mansteins, mit dem Unternehmen Wintergewitter den Kessel aufzubrechen und Entsatz für die eingeschlossenen Truppen zu schaffen, musste am 23. Dezember abgebrochen werden. Die Lage der deutschen Soldaten und ihrer Verbündeten wurde damit immer aussichtsloser.

Rotarmist schwenkt die Fahne des Sieges auf dem zentralen Platz, Januar 1943
Sowjetische Soldaten im zerstörten Stadtzentrum, 2. Februar 1943

Trotz der aussichtslosen Lage lehnte Paulus noch am 8. Januar 1943 die Aufforderung der sowjetischen Seite zur Kapitulation ab.

Nach dem Abschluss der Operation Uranus begann die Rote Armee daher am 10. Januar 1943 unter dem Namen Operation Kolzo (russ.: Ring) ihre letzte Großoffensive gegen die Reste der 6. Armee, mit dem Ziel, den Kessel von Stalingrad zu „zerschmettern“. Zum einen wurde dazu der Ring um die Eingeschlossenen enger gezogen, zum anderen rückte die unmittelbare Front weiter nach Westen, was die 6. Armee noch weiter von den eigenen Truppen abschnitt. In diesem Zuge gelang den sowjetischen Truppen auch die Eroberung der beiden Flugplätze Pitomnik (16. Januar) und Gumrak (22. Januar). Nur auf dem Notbehelfsflughafen „Stalingradski“ starteten und landeten ab da noch Flugzeuge der Wehrmacht, bis auch dieser in sowjetische Hände fiel und Versorgungsmaterial nur noch über dem Kessel abgeworfen werden konnte.

Am 25. Januar schließlich wurden die Kräfte der Wehrmacht in einen Süd- und einen Nordkessel aufgespalten. Am 28. Januar wurde der Nordkessel nochmals in einen Mittel- und einen Nordkessel aufgespalten.

Durch Funkspruch aus dem Führerhauptquartier wurde Paulus am 30. Januar 1943 zum Generalfeldmarschall befördert. Da sich bis dahin noch kein Generalfeldmarschall der Wehrmacht in Gefangenschaft begeben hatte, wollte Hitler mit dieser Beförderung zusätzlichen Druck auf Paulus ausüben, unter allen Umständen die Stellung zu halten – oder aber ihn damit indirekt zum Suizid auffordern.

Am selben Tag war eine Ansprache an das deutsche Volk aus dem Ehrensaal des Reichsluftfahrtministeriums in Berlin angekündigt. Da der „Führer“ bewusst nie in Verbindung mit einer klaren Niederlage reden sollte, wurde der „zweite Mann des Reiches“, Göring, dazu bestimmt, die Deutschen auf diese vorzubereiten. Die Briten wussten von dem im Rundfunk verbreiteten Zwölf-Uhr-Termin Görings und sorgten mit wenigen Schnellbombern über der Reichshauptstadt für eine peinliche Verzögerung um eine Stunde. Aus den allgemein durchsichtig gewordenen Redeformeln konnten die Zuhörer dann auf die ausweglose Situation der Eingeschlossenen schließen.[13]

Am 31. Januar drangen morgens Truppen der Roten Armee in das Kaufhaus „Univermag“ ein, in dessen Keller sich das Hauptquartier der 6. Armee befand. Um 7:35 Uhr gab die dortige Funkstation ihre letzten beiden Meldungen ab: „Russe steht vor der Tür. Wir bereiten Zerstörung vor.“ Kurz darauf: „Wir zerstören.“ Nach weiteren Angriffen der Roten Armee auf die noch verbliebenen deutschen Stellungen gab Generalmajor Roske, Kommandeur der 71. Infanterie-Division, im Südkessel auf. Unmittelbar darauf kam Generalmajor Laskin, Chef des Generalstabes der 64. Sowjet-Armee, in das Hauptquartier der 6. Armee, wo sodann die Übergabeverhandlungen begannen. Am gleichen Tag kapitulierte auch der von Generaloberst Heitz befehligte Mittelkessel.

Der an diesem Tag zugleich in Gefangenschaft gegangene Oberbefehlshaber der 6. Armee Paulus wurde durch den damaligen Generalleutnant und späteren Marschall der Sowjetunion Konstantin Rokossowski am 2. Februar 1943, um 4 Uhr nachmittags verhört.

Der in letzter Minute, am 30. Januar, zum Generalfeldmarschall beförderte Paulus geht am 31. Januar 1943 in sowjetische Kriegsgefangenschaft.

Ihr definitives Ende fand die Operation Kolzo erst mit der Einstellung der Kämpfe im Nordkessel, der – mit den Resten von 21 deutschen sowie zwei rumänischen kaum mehr kampffähigen, außerdem völlig unterversorgten Divisionen und dem General der Infanterie Karl Strecker als Kommandierendem General – am 2. Februar 1943 kapitulierte.[14]

Am 3. Februar um die Mittagszeit ließ das OKW im Großdeutschen Rundfunk eine Sondermeldung verlesen, in der erklärt wurde, dass die 6. Armee „unter der vorbildlichen Führung von Paulus bis zum letzten Atemzug“ gekämpft habe, aber einer „Übermacht“ und „ungünstigen Verhältnissen erlegen“ sei. Man erklärte sie zu einem historischen „Bollwerk“ einer nicht deutschen, sondern „europäischen Armee“, die stellvertretend den Kampf gegen den Kommunismus geführt habe.[15]

Die Behauptungen des Regimes gipfelten darin, alle Soldaten der Sechsten Armee hätten den Tod gefunden. In der Sondermeldung wurde nicht erwähnt, dass insgesamt 91.000 Soldaten in die Kriegsgefangenschaft gingen, was die Sowjetunion bereits offiziell verbreitet hatte und dazu führte, dass mehr Menschen in Deutschland ihre Informationen von ausländischen „Feindsendern“ bezogen.

Hitler tobte, als er von der Gefangennahme des Oberbefehlshabers Kenntnis erhielt. Paulus hatte allen Offizieren den Suizid ausdrücklich verboten mit der Begründung, sie hätten das Schicksal ihrer Soldaten, nun in Gefangenschaft zu gehen, zu teilen.

Das NS-Regime ordnete drei Tage des nationalen Gedenkens an: Lokale, Kinos etc. waren geschlossen, der Rundfunk sendete nur Ernste Musik. Jedoch war Trauerbeflaggung untersagt, ebenso durften in der Presse keine schwarzen Umrandungen erscheinen.

Versprengte Truppenteile der Wehrmacht allerdings kämpften im Raum Stalingrad zum Teil noch bis in den März hinein. Als letzte dokumentierte Kampfhandlung vermerkt ein NKWD-Bericht einen Angriff deutscher Soldaten am 5. März. Beim Angriff wurden zwei sowjetische Soldaten verwundet. Nach einer Suchaktion wurden acht deutsche Offiziere erschossen.[16]

Folgen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gefangene bei Stalingrad

Der Militärhistoriker Rolf-Dieter Müller spricht von „ungeheuren Opfern“ der sowjetischen Seite bei dieser Schlacht: „Nach offiziellen Zahlen kostete allein die Stalingrader Verteidigungsoperation die Rote Armee bis zum 18. November 1942 an Toten 323.856, an Verwundeten 319.986 Mann.“[17] Die Militärhistoriker Gerd R. Ueberschär und Wolfram Wette betonen, „dass die Opfer der sowjetischen Armee sowie der Stalingrader Zivilbevölkerung wesentlich höher waren als die deutschen Verluste“. Sie gehen von ca. „einer Million Soldaten und einer unbekannten Zahl von Zivilisten“ aus.[18] Während bei Kriegsausbruch Stalingrad knapp eine halbe Million Einwohner hatte, zählte die Stadt bei der Rückeroberung durch die Rote Armee, so der Historiker Jochen Hellbeck, weniger als 8.000 Einwohner.[19]

Auf deutscher Seite ging Generalfeldmarschall Paulus mit seinem Stab und einer größeren Zahl von Generälen in Gefangenschaft. Die Höhe der deutschen Verluste wird kontrovers diskutiert. Laut Rolf-Dieter Müller ist gegenüber früheren Schätzungen jetzt von etwas geringeren Zahlen auszugehen. Nach Müller seien anfangs 195.000 deutsche Soldaten eingekesselt worden (andere Zahlen: 220.000). Davon seien 60.000 im Kessel gestorben, 25.000 Verwundete (andere Zahlen: 40.000) seien noch ausgeflogen worden. 110.000 Mann gerieten nach Müller in Gefangenschaft, von denen nach 1945 nur 5.000 (andere Zahlen: 6.000) zurückgekehrt seien; die meisten Gefangenen seien innerhalb weniger Wochen und Monate aufgrund von „Inkompetenz und Versorgungsmängel[n] auf sowjetischer Seite“[20] gestorben. Hierbei muss aber auch berücksichtigt werden, dass die Gefangenen sich in denkbar schlechtem Zustand befanden. Fast alle waren völlig unterernährt, viele hatten Erfrierungen und Verwundungen, und da die deutsche Luftwaffe alle Bahnhöfe im sowjetischen Hinterland zerstört hatte, mussten die Gefangenen nun große Strecken zu Fuß zurücklegen, was viele überforderte. Schlechte hygienische Zustände führten zu weiteren Krankheiten.[21] Insbesondere das von Läusen übertragene Fleckfieber habe in den Gefangenenlagern die meisten Opfer gefordert. Am Ende der Schlacht um Stalingrad lagen in den Trümmern der völlig zerstörten Stadt auch die Kadaver von ca. 52.000 Wehrmachtspferden. Paulus, während der Nürnberger Prozesse gegen seine ehemaligen Vorgesetzten im Zeugenstand, ging nach dem Tod Stalins 1953 in die DDR und wohnte bis zu seinem Tod Anfang 1957 in Dresden.

In den Diskussionen über Stalingrad wird immer wieder argumentiert, das „Opfer“ der 6. Armee, d. h. das bewusste Festhalten an der militärisch aussichtslosen Position, sei „notwendig“ gewesen, um noch größere Verluste an anderen Frontabschnitten zu verhindern. Doch nicht nur war der Krieg für die Deutschen bereits nach der Schlacht um Moskau im Winter 1941 verloren, sondern Hitlers Entscheidung, gleichzeitig im Kaukasus und in Stalingrad anzugreifen, war von vornherein zum Scheitern verurteilt, weil die Truppenverbände dadurch unterversorgt waren und es an schnellen motorisierten Verbänden fehlte. Die Lage der 6. Armee in Stalingrad war deshalb bereits unhaltbar, bevor sie im November 1942 eingeschlossen wurde. Dass Hitler trotzdem befahl, in dieser Lage auszuharren, lässt sich eher aus Prestigeerwägungen und durch seine Furcht vor Rückzügen erklären und nur zum Teil aus militärischen Erwägungen.[22] Zwar hatte die Heeresführung unter Manstein aus Sorge um eine Einschließung der Verbände der Heeresgruppe A im Kaukasus auf einer Fortsetzung des Kampfes im Stalingrader Kessel bestanden, um dort sowjetische Truppen zu binden. Doch auch nach dem Rückzug der Heeresgruppe A untersagte Hitler die Einstellung der Kämpfe.[23]

Lange Zeit wurde die Schlacht von Stalingrad als Wende des Zweiten Weltkriegs angesehen. Dies ist nicht zuletzt auf die symbolische Qualität des Ereignisses „Stalingrad“ zurückzuführen, das bereits in der nationalsozialistischen Propaganda mit der Wagnerschen Götterdämmerung assoziiert wurde, aber auch von Stalin als welthistorischer Moment inszeniert wurde. Auch in der sowjetischen Militärliteratur wird die Schlacht von Stalingrad meist als Entscheidungsschlacht dargestellt. Nikolai Iwanowitsch Krylow, Stabschef der 62. Armee und späterer Marschall der Sowjetunion, stellte fest, dass „die Menschen in den von Deutschland überfallenen Ländern und die Millionen in den Konzentrationslagern erste Hoffnung (schöpften).“[24] Die historische Wissenschaft schloss sich dieser Deutung von einer Kriegswende 1943 zunächst weitestgehend an, bis Andreas Hillgruber in seinem Buch Hitlers Strategie (1965) für eine Kriegswende schon im Jahr 1941 argumentierte.[25]

So bezweifeln auch andere Militärhistoriker inzwischen, dass die Wehrmacht bis Anfang 1943 den Krieg hätte gewinnen können. Ein deutscher Sieg wird heute seit dem Scheitern der Blitzkrieg-Strategie vor Moskau im Dezember 1941 als unrealistisch angesehen. Die Stalingrader Niederlage habe militärisch gesehen zwar noch keine „Kriegswende“ für den Zweiten Weltkrieg insgesamt bedeutet, wohl aber den endgültigen Verlust der strategischen Initiative auf dem östlichen Kriegsschauplatz. „Insofern“, so der Militärhistoriker Bernd Wegner, „stellten die Stalingrader Ereignisse wirklich einen ‚point of no return‘ dar“.[26] Die Behauptung, schließlich habe die Aufopferung der 6. Armee bei Stalingrad zur Verhinderung der Einschließung der Heeresgruppe A im Kaukasus beigetragen und damit eine noch größere Katastrophe verhindert, verkennt, dass Hitlers Befehl zur Rücknahme der Heeresgruppe A am 28. Dezember 1942 viel zu spät kam: „Wäre er einen Monat früher erteilt worden, hätten die Leidensgeschichte der 6. Armee wesentlich abgekürzt, unter Umständen sogar realistische Vorbedingungen für eine Befreiung derselben geschaffen werden können.“[27]

So wird die Schlacht bei Stalingrad vor allem als psychologischer Wendepunkt angesehen, der das Vertrauen der Deutschen in das Regime weiter geschwächt habe.[28] Zum ersten Mal wurde hier der deutschen Öffentlichkeit die Möglichkeit einer Niederlage auch des gesamten Krieges vor Augen geführt. An vielen Häuserwänden war daher die Zahl 1918 zur Erinnerung an die deutsche Niederlage im Ersten Weltkrieg zu lesen. Innenpolitisch wurde Stalingrad für viele Offiziere ein Anlass, sich der militärischen Opposition gegen Hitler anzuschließen. Politische Gegner konnten wieder hoffen, dass die nationalsozialistische Diktatur doch eines Tages untergehen würde. Die sowjetische Geschichtsschreibung hat immer die moralische Überlegenheit gegen einen Angriff im sogenannten Großen Vaterländischen Krieg hervorgehoben. Heutige Historiker aller Seiten bemühen sich, bei der Beantwortung der Frage, welcher Preis für die einzelnen Militäroperationen gezahlt wurde, nicht den Unterschied zwischen Raub- und Verteidigungskrieg zu verwischen.

Außenpolitisch begannen neutrale und mit Deutschland verbündete Staaten, sich auf eine deutsche Niederlage einzustellen. Großbritannien und die USA rechneten seither damit, dass auch die Sowjetunion zu den Siegermächten des Zweiten Weltkrieges gehören werde. Der Sieg der Roten Armee, bei der bis dahin die Hauptlast des Widerstands gegen das nationalsozialistische Deutschland gelegen hatte, führte zu intensiveren militärischen Anstrengungen der Westalliierten und förderte den Aufbau einer zweiten Front im Westen. Die Sowjetunion „wurde nun in Washington und London als gleichrangiger Partner im Krieg gegen Hitler-Deutschland anerkannt“.[29] Zudem musste man realisieren, dass die Sowjetunion den Krieg im Zweifel auch allein gewinnen kann. Dies förderte die Bemühungen um die Errichtung einer zweiten Front im Westen.

Beteiligte Verbände[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Achsenmächte

Sowjetunion

  • 54 Schützendivisionen: 1, 10, 23, 24, 29, 38, 45, 49, 63, 64, 76, 84, 91, 95, 96, 99, 112, 116, 119, 120, 126, 138, 153, 157, 159, 169, 173, 193, 196, 197, 203, 204, 226, 233, 244, 252, 258, 260, 266, 273, 277, 278, 284, 293, 299, 302, 303, 304, 308, 321, 333, 343, 346, 422
  • 12 Gardedivisionen: 4, 13, 14, 15, 27, 34, 36, 37, 39, 40, 47, 50
  • 2 Marine-Infanteriebrigaden: 92, 154
  • 14 Sonderbrigaden: 38, 42, 52, 66, 93, 96, 97, 115, 124, 143, 149, 152, 159, 160
  • 4 Panzerkorps: 1, 4, 16, 26
  • 15 Panzerbrigaden: 1, 2, 6, 10, 13, 56, 58, 84, 85, 90, 121, 137, 189, 235, 254
  • 3 mechanisierte Korps: 1, 4, 13
  • 3 Kavalleriekorps: 3, 4, 89
  • 4 Luftflotten (8, 11, 16 u. 17)

Ehrungen und Gedenken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sowjetische Auszeichnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sowjetische Gedenkmedaille für die Verteidigung Stalingrads. Avers: ЗА ОБОРОНУ СТАЛИНГРАДА – Für die Verteidigung Stalingrads. Revers: ЗА НАШУ СОВЕТСКУЮ РОДИНУ – Für unsere sowjetische Heimat
Russische Gedenkmünze von 1993 zum 50. Jahrestag der Schlacht

Mit der Medaille Für die Verteidigung Stalingrads wurden alle Angehörigen der sowjetischen Streitkräfte und auch Zivilpersonen, die im Zeitraum vom 12. Juli bis 19. November 1942 unmittelbar an der Verteidigung Stalingrads beteiligt waren, geehrt. Mit Stand vom 1. Januar 1995 war diese Medaille 759.561 mal verliehen worden. Im Gebäude des Stabs des Truppenteils Nr. 22220 in Wolgograd wird das riesige Wandbild von der Darstellung der Medaille bestimmt. Es zeigt eine Soldatengruppe mit nach vorn gerichteten Gewehren und aufgepflanzten Bajonetten unter wehender Fahne. Links erkennt man die Umrisse von Panzern und einer Flugzeugstaffel, darüber der fünfzackige Sowjetstern.

Russische Gedenkmünzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus Anlass des 50. Jahrestags des Endes der Schlacht erschien 1993 eine Gedenkmünze zu Ehren der Stadt Stalingrad mit einem Nennwert von 3 Rubel aus Kupfer/Nickel.

Aus Anlass der Feiern zum 55. Jahrestag des Kriegsendes erschien 2000 im Rahmen der Serie Heldenstädte auch eine Münze zu Ehren der Heldenstadt Stalingrad. Die Münze mit der Aufschrift СТАЛИНГРАД – Stalingrad zeigt angreifende Soldaten und einen vorrollenden schweren Panzer vor Häuserruinen.

Temporäre Umbenennung der Stadt Wolgograd in Stalingrad[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

70 Jahre nach dem Ende der Schlacht von Stalingrad beschloss der Stadtrat von Wolgograd Ende Januar 2013, dass die Stadt an sechs Gedenktagen im Jahr wieder ihren alten Namen Stalingrad tragen soll. Den Antrag dazu hatten Kriegsveteranen gestellt. Die Entscheidung löste in Russland heftige Diskussionen aus. Der Beauftragte für Menschenrechtsfragen, Wladimir Lukin, verurteilte die temporäre Umbenennung und nannte sie eine „Beleidigung der Gefallenen von Stalingrad“. Sie verdienten eine Würdigung, „aber nicht in dieser Form“. Die Kommunisten in Russland fordern eine dauerhafte Rückkehr zum alten Namen der Stadt.[30]

Gedenkstätten in Wolgograd[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rundbau des Museums der Schlacht von Stalingrad (Panorama-Museum) neben der Ruine der Grudinin-Mühle
  • Die Räumlichkeiten des letzten Hauptquartiers der 6. Armee im Keller des Kaufhauses „Univermag“, in denen sich Paulus bei seiner Gefangennahme aufhielt, sind als Museum zu besichtigen.
  • Die Gedenkstätte Denkmal Mutter Heimat auf dem Mamajew-Hügel mit der 84 Meter hohen Mutter-Heimat-Statue erinnert an die verlustreichen Kämpfe um diesen strategisch wichtigen Hügel.
  • Am Platz der Helden befindet sich der Eingang zur Ruhmeshalle, in der Trauerfahnen die Namen der sowjetischen Gefallenen dokumentieren.
  • Der Platz der gefallenen Krieger ist ein Ehrenmal mit ewiger Flamme für die gefallenen sowjetischen Soldaten. An mehreren Stellen befinden sich Gräber. Hochzeitspaare legen Sträuße am Denkmal nieder zur Erinnerung an die Soldaten. (Soldatendenkmal).
  • Kriegsgräberstätten in Rossoschka: In der Nähe des ehemaligen Flugplatzes Gumrak und neben dem alten völlig zerstörten Dorf Rossoschka wurde neben dem alten Wehrmachtsfriedhof (für rund 600 Gefallene) im Jahr 1997 ein halbkreisförmiger Friedhof für sowjetische Gefallene und im Jahr 1999 ein kreisförmiger Friedhof für rund 50.000 deutsche Gefallene aus dem Gebiet von Stalingrad eingeweiht.
  • Gegenüber der Ruine der Grudinin-Mühle im Stadtzentrum erinnert eine Schrift an der Fassade an die Eroberung dieser Position durch einen sowjetischen Soldaten.
  • Neben der Grudinin-Mühle wurde in einem Rundbau das Museum der Schlacht von Stalingrad eingerichtet, wo auch das „Schwert von Stalingrad“ ausgestellt ist. Winston Churchill hat während der Konferenz von Teheran am Abend des 29. Novembers 1943 das Schwert an Stalin als Geschenk übergeben. Es handelt sich um ein in Sheffield eigens „Für den Sieger der Schlacht von Stalingrad“ angefertigtes Zeremonialschwert, das König Georg VI. den Bürgern von Stalingrad und allen Bürgern der Sowjetunion gewidmet hat.

Gedenken in Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zentrale Deutsche Gedenkstätte in Limburg
Stalingradmadonna
  • Auf dem Hauptfriedhof Limburg an der Lahn wurde am 18. Oktober 1964 das zentrale deutsche Denkmal zum Gedenken an alle in Stalingrad gefallenen und in der anschließenden Gefangenschaft verstorbenen Soldaten eingeweiht. Im Jahr 1988 übernahm die Stadt Limburg die „Stalingradkämpfer-Stiftung“ und sicherte damit die Erhaltung und Pflege der Stalingrad-Gedächtnisstätte auch über das Bestehen des „Bundes ehemaliger Stalingradkämpfer e. V. Deutschland“ hinaus. Der Bund beschloss im Jahr 2004 seine Auflösung.[31]
  • Ein Bild bleibt für viele Menschen mit der Schlacht von Stalingrad verbunden: das der Madonna von Stalingrad. Das Weihnachten 1942 von dem evangelischen Pastor, Arzt und Künstler Kurt Reuber in einem Unterstand in Stalingrad mit Kohle auf der Rückseite einer sowjetischen Landkarte gemalte Bild trägt die Umschrift „1942 Weihnachten im Kessel – Festung Stalingrad – Licht, Leben, Liebe“. Während Reuber selbst die Gefangenschaft nicht überlebte, gelangte das Bild mit einem der letzten Flugzeuge in die Hände der Familie, die es auf Anregung von Bundespräsident Karl Carstens 1983 der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin zur Erinnerung an die Gefallenen und zur Mahnung zum Frieden übergab. In der Kirche (an der Wand hinter den rechten Stuhlreihen) hängt damit eines der beeindruckendsten Marienbilder, das zu Gedenken und Gebet anregt. Die Madonna bildet das Motiv im Wappen des Lazarettregiments 21 des Sanitätsdienstes der Bundeswehr.

Gedenken in Österreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jedes Jahr im Februar finden in Österreich in vielen Kirchen Stalingrad-Gedenkmessen statt, die meist vom Österreichischen Kameradschaftsbund oder anderen Traditionsverbänden veranstaltet werden. Weiters sind im Wiener Heeresgeschichtlichen Museum zahlreiche Objekte der Schlacht ausgestellt, u. a. auch Kriegsrelikte wie Stahlhelme, Stiefel und Teile von Ausrüstungsgegenständen, die auf dem Schlachtfeld von Stalingrad geborgen wurden.[32]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sekundärliteratur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Belletristik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filme über die Schlacht von Stalingrad[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dokumentarfilme

  • 1949 Die Schlacht um Stalingrad, UdSSR (Mosfilm)[33]
  • 2002 Dokumentarfilm Stalingrad des RBB, Teil 1: Der Rattenkrieg. Teil 2: Der Kessel von Regisseur Christian Klemke und Co-Autor Jan N. Lorenzen Stalingrad (Dokumentarfilm)
  • 2006 Dokumentarfilm Stalingrad von Sebastian Dehnhardt unter Leitung von Guido Knopp Stalingrad (Dokumentarfilm)
  • 2006 Dokumentarfilm Die Schlacht um Stalingrad. Großbritannien 2006, deutsche Synchronisation im Auftrag von N 24 im Jahr 2010. Gezeigt in N 24 am 29. Dezember 2014, 22:05 – 23:05 Uhr. (Ablauf vom September 1942 bis Januar 1941, Scharfschützen, Häuserkampf, Ausweichen in Kanalisation, sowjetische Gegenoffensive, Kessel, sowjetischer Durchbruch am Don)

Filmische Umsetzung
Die Schlacht um Stalingrad wurde in mehreren Filmen – teilweise propagandistisch – umgesetzt. Um Objektivität bemühte Filme, die sich mit der Grausamkeit des Krieges allgemein befassen, sind:

Zeitzeugen im Film

  • 2008 Stalingrad – Wolgograd. Begegnungen in der Schicksalsstadt. Reportage. Hanse TV im Auftrag von NDR und rbb. Wiederholung gezeigt in BR alpha am 3. Februar 2010, 19:30 bis 20:15. (Zeitzeuge Horst Zank, der in sowjetische Kriegsgefangenschaft kam und überlebte, besucht seine alten Stellungen an Don und Wolga, die sowjetischen Kriegsdenkmäler, die deutsch-russische Kriegsgräberstätte Rossoschka und tauscht sich mit russischen Veteranen und der russischen Bevölkerung aus über den Frieden als Lehre aus der Vergangenheit.)
  • Stille Nacht in Stalingrad. In: ZDFzeit. Gezeigt im ZDF Fernsehen am 11. Dezember 2012, von 20:15 bis 21:00 Uhr. (Ablauf der Ereignisse, Russische und deutsche Zeitzeugen, Stalingradmadonna, betroffene Familienangehörige. Teilweise filmische Rekonstruktionen.)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 Commons: Schlacht von Stalingrad – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Schlacht

Mahnmale

Rezeption

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Richard Overy: Russlands Krieg. Rowohlt Verlag, 2004, ISBN 3-498-05032-X, S. 286.
  2. Aleksandr Michailowitsch Samsonow: Stalingradskaja Bitwa. Isdvo Akademii Nauk, Moskau 1960, S. 257.
  3. Richard Overy: Russlands Krieg. Rowohlt Verlag, 2004, ISBN 3-498-05032-X, S. 249.
  4. Matthew Cooper: Die Luftwaffe 1933–1945: Eine Chronik. Motorbuchverlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-613-01017-8, S. 259.
  5. Matthew Cooper: Die Luftwaffe 1933–1945: Eine Chronik. Motorbuchverlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-613-01017-8, S. 264.
  6. Heinz Schröter: Stalingrad. Bis zur letzten Patrone. Kleins Druck- und Verlagsanstalt, 1945, S. 121.
  7. Otto Heinrich Kühner: Wahn und Untergang, 1939–1945. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1957, S. 164.
  8. Matthew Cooper: Die Luftwaffe 1933–1945: Eine Chronik. Motorbuchverlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-613-01017-8, S. 264.
  9. Bernd Ulrich: Stalingrad. C. H. Beck, München 2005, S. 90.
  10. So bei: Manfred Griehl, Joachim Dressel: Heinkel He 177-277-274. Eine luftfahrtgeschichtliche Dokumentation. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1989, S. 81.
  11. Bernd Wegner: Der Krieg gegen die Sowjetunion 1942/43. In: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 6: Der globale Krieg – Die Ausweitung zum Weltkrieg und der Wechsel der Initiative 1941 bis 1943. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1990, S. 1048.
  12. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. DVA, Stuttgart 2000, S. 715f.
  13. welt.de
  14. Wolfgang Benz, Hermann Graml, Hermann Weiß (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus. 5., aktualisierte und erweiterte Auflage. dtv, Stuttgart 2007, S. 746.
  15. Antony Beevor: Stalingrad. Goldmann Verlag, München 2001, ISBN 3-442-15101-5, S. 454.
  16. Hellbeck: Die Stalingrad Protokolle. 2012, S. 276.
  17. Rolf-Dieter Müller: Der letzte deutsche Krieg. 1939–1945. Stuttgart 2005, S. 174.
  18. Wolfram Wette, Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Stalingrad. Mythos und Wirklichkeit einer Schlacht. erweiterte Neuausgabe zugleich 5. Auflage. Fischer, Frankfurt am Main 2012, ISBN 978-3-596-19511-4, S. 15.
  19. Jochen Hellbeck: Die Stalingrad-Protokolle. Sowjetische Augenzeugen berichten aus der Schlacht. S. Fischer, Frankfurt am Main 2012, S. 13 und S. 19.
  20. Rolf-Dieter Müller Der letzte deutsche Krieg. 1939–1945. Stuttgart 2005, S. 176.
  21. Wolfgang U. Eckart: Krankheit und Verwundung im Kessel von Stalingrad, in: Wolfgang U. Eckart und Alexander Neumann (Hrsg.): Medizin im Zweiten Weltkrieg. Militärmedizinische Praxis und medizinische Wissenschaft im „Totalen Krieg“, Schöningh Paderborn 2006, S. 69-92, ISBN 978-3-506-75652-7, Eckart: Medizin im Zweiten Weltkrieg
  22. Manfred Hettling: Täter und Opfer? Die deutschen Soldaten in Stalingrad. In: Archiv für Sozialgeschichte. 35 (1995), S. 518f.
  23. Bernd Wegner: Der Mythos "Stalingrad" (19. November 1942–2. Februar 1943). In: Gerd Krumeich, Susanne Brandt (Hrsg.): Schlachtenmythen. Ereignis – Erzählung – Erinnerung. Böhlau, Köln 2003, S. 184.
  24. Nikolai Krylow: Stalingradskij Rubez Stalingrad – Die entscheidende Schlacht des Zweiten Weltkrieges. Pahl-Rugenstein, Köln 1981, ISBN 3-7609-0624-9, S. 1.
  25. Michael Salewski: Kriegswenden: 1941, 1942, 1944. In: Mitteilungen der gemeinsamen Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen. 2 (2005), S. 97f.
  26. Bernd Wegner: Der Krieg gegen die Sowjetunion 1942/43. In: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 6: Der globale Krieg – Die Ausweitung zum Weltkrieg und der Wechsel der Initiative 1941 bis 1943. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1990, S. 1102.
  27. Bernd Wegner: Der Krieg gegen die Sowjetunion 1942/43. In: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 6: Der globale Krieg – Die Ausweitung zum Weltkrieg und der Wechsel der Initiative 1941 bis 1943. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1990, S. 1063.
  28. Jürgen Förster: Zähe Legenden. Stalingrad, 23. August 1942 bis 2. Februar 1943. In: Stig Förster, Markus Pöhlmann, Dierk Walter (Hrsg.): Schlachten der Weltgeschichte. Von Salamis bis Sinai. dtv, München 2004, ISBN 3-423-34083-5, S. 325–337, hier S. 335; Jörg Echternkamp: Die 101 wichtigsten Fragen. Der Zweite Weltkrieg. C. H. Beck, München 2010, S. 42.
  29. Jürgen Förster: Zähe Legenden. Stalingrad, 23. August 1942 bis 2. Februar 1943. In: Stig Förster, Markus Pöhlmann, Dierk Walter (Hrsg.): Schlachten der Weltgeschichte. Von Salamis bis Sinai. dtv, München 2004, S. 337.
  30. Umstrittene Gedenkaktion in Russland: Wolgograd wird kurzzeitig wieder Stalingrad heißen. auf: Focus Online. 31. Januar 2013.
  31. Stalingrad-Denkmal am Hauptfriedhof. auf: limburg.de
  32. Heeresgeschichtliches Museum / Militärhistorisches Institut (Hrsg.): Das Heeresgeschichtliche Museum im Wiener Arsenal. Verlag Militaria, Wien 2016, ISBN 978-3-902551-69-6, S. 142
  33. Die Stalingrader Schlacht – Teil 1 in der Internet Movie Database (englisch), Die Stalingrader Schlacht – Teil 2 in der Internet Movie Database (englisch)