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Gesundheit

Neue Studien Nikotin als Wirkstoff gegen Parkinson und Alzheimer?

Von Mario Lips | Stand: 23.09.2016 | Lesedauer: 2 Minuten
Kann Nikotin das Gehirn vor Krankheiten schützen?
Quelle: Die Welt
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Forscher in Texas behaupten: Nikotin schützt vor Parkinson und Alzheimer. Allerdings in seiner reinen Form, ohne Tabak. Das ergaben angeblich Tierversuche. Vor dem Rauchen warnen sie trotzdem.

Quelle: Die Welt

Auch wenn Rauchen äußerst ungesund ist: Nikotin scheint das Gehirn fit zu halten und vor dem Verfall zu schützen. Neurobiologen testen nun, wie der Stoff verabreicht werden kann und was er bewirkt.
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Rauchen ist ein Laster, das unbestritten zahlreiche gesundheitliche Schäden zur Folge hat: Ein erhöhtes Risiko für etliche Krebsarten und massiv erhöhte Raten bei allen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Doch eine der wirksamen Substanzen im Tabak scheint nach neuesten Studien auch einen positiven Effekt zu haben. Isoliertes Nikotin könnte das alternde Gehirn schützen. Sogar Parkinson und Alzheimer lassen sich durch den Stoff möglicherweise abmildern.

Wie genau die neuroprotektive Wirkung des Nikotins zu erklären ist, können die Wissenschaftler noch nicht sagen. Eine Theorie weist auf die Eigenschaft des Stoffes als Appetitzügler hin. Eine Arbeitsgruppe an der Texas A&M Universität in den USA hat an Mäusen die Veränderungen durch Nikotin getestet.

Professor Ursula Winzer-Serhan hat ihre Versuchstiere in drei Gruppen aufgeteilt und das Trinkwasser der Tiere mit unterschiedlichen Mengen an Nikotin versetzt. Die Dosierungen waren so bemessen, dass sie etwa die konsumierten Mengen von Gelegenheitsrauchern, mäßigen und mittelstarken Rauchern abbildeten.

Hohe Dosis ging auch ins Gehirn

Nur bei den hoch dosierten Gaben ließ sich Nikotin im Blut der Tiere feststellen. Im Unterschied zu den anderen Gruppen verringerten diese Tiere ihren Futterkonsum und verloren an Gewicht. Auch die Zahl der Nervenzellrezeptoren im Gehirn, an denen Nikotin wirkt, stieg an.

Auf andere Verhaltensweisen der Mäuse hatte die Substanz keinen negativen Einfluss. Diskutiert wird schon länger eine Veränderung des Angstempfindens durch Nikotin, doch hier schien höchstens eine Abnahme von Ängsten beobachtbar zu sein.

In weiteren Tierversuchsmodellen wird nun zu klären sein, ob der „Anti-Aging-Effekt“ von Nikotin nur durch eine Abnahme des Body-Mass-Index hervorgerufen wird, oder ob weitere Mechanismen die Schutzwirkung verursachen.

Keine Empfehlung zum Rauchen

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Trotz des Benefits fürs Gehirn betont Winzer-Serhan, dass sie niemanden ermutigen möchte, zur Zigarette zu greifen. Den immensen gesundheitlichen Schaden, den das Rauchen nach sich zieht, kann ein Schutz vor neurodegenerativen Erkrankungen nicht aufwiegen. Ihre Arbeit habe jetzt gezeigt, dass Nikotin nicht nur durch Inhalation unkompliziert in den Körper gelangen kann.

Doch auch vor allen anderen nikotinhaltigen Produkten warnt Winzer-Serhan noch: Ohne lange klinische Studien sollte niemand auf die Idee kommen, Nikotin zu konsumieren. Noch sei überhaupt nicht klar, ob diese abhängig machende Droge sicher ist oder ob mögliche positive Effekte wirklich größer sind als die potenziellen Risiken.

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Quelle: Die Welt