In Deutschland sind seit 2011 rund 233 Kilogramm medizinisches Cannabis von Apotheken verkauft worden. Das geht aus einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion hervor, über die die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichten. Wurden im ersten Halbjahr 2015 noch rund 34 Kilogramm verkauft, waren es im ersten Halbjahr 2016 rund 62 Kilogramm.
Medizinisches Cannabis wird nur in seltenen Fällen an kranke Menschen abgegeben. Ärzte setzen das Arzneimittel bei Menschen ein, die an Krebs erkrankt sind oder an Multipler Sklerose leiden. Das Bundesgesundheitsministerium hat ein Gesetz auf den Weg gebracht, das Patienten den Zugang zu Cannabis erleichtern soll.
Die Linke kritisiert, dass dieser Schritt zu spät komme und die Genehmigungen zu restriktiv gehandhabt wurden: „Elf Menschen sind seit der Gesetzesankündigung der Bundesregierung im Februar 2015 verstorben, bevor ihr Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung bescheinigt wurde“, sagte Fraktionsvize Frank Tempel. „Vielleicht wären zumindest ihre Leiden gelindert worden, vielleicht wären sie sogar noch am Leben, wenn die Bundesregierung ihnen nicht unnötig hohe bürokratische Hürden auferlegt hätte.“