... sonst gibts was auf die Löffel!
Der Berliner Sozialpsychologe Harald Welzer über "den Rutsch nach rechts", der einerseits stattgefunden hat, andererseits aber völlig bedeutungslos ist, weil die rechten Positionen "inhaltlich nicht legitimiert" sind. Es werde auch übersehen, "dass mehr als 80% der Bevölkerung freihetlich und demokratisch und
ganz ordentlich die etablierten Parteien wählen". Statt dessen werde "über die 15%" geredet, "die das eben nicht tun". Aber das bedeute nicht, dass "sich die Stimmung im ganzen Land verändert hätte", im Gegenteil! Keine Arbeitslosisgkeit, großes Wirtschaftswachstum und die Steuerquellen sprudeln. Da müsse doch "mal einer erklären, wo diese ganze Angst herkommen soll". Das habe, sagt Welzer, mit dem "Geschäftsmodell der Medien" zu tun und mit der "repressiven Toleranz gegenüber Rechtsextremen". Von staatlicher Seite müsste dagegen "in viel expliziterer Weise vorgegangen werden", es gehe nicht an, dass am Einheitsfeiertag "Leute im Zentrum der Feierlichkeiten stehen können und volksverhetzende Parolen brüllen können", es sei ihm "rätselhaft, warum die Leute nicht verhaftet werden".
So redet ein Professor für Sozialpsychologie, der Bevölkerung vom Wahlvolk nicht unterscheiden, dafür aber den Komparativ von "explizit" bilden kann und sich wünscht, die Bevölkerung möge nicht nur ordentich die etablierten Parteien wählen, sondern auch ordentlich demonstrieren. Ein linker Reaktionär mit dem Hang zum Totalitären, der "Merkel muss weg!" bereits für eine volksverhetzende Parole hält, deren Verbreiter verhaftet gehören.
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