Archiv für den Monat: August 2015

BMW  1602 lässt es fliegen: 
Quelle Jancke

BMW 1602 lässt es fliegen: Quelle Jancke

24 Tours du Pont: Weil Autos fahren müssen!

von CARL CHRISTIAN JANCKE

Wer in Pebble Beach oder an der Villa d´Este bei den jeweiligen Concours-Veranstaltungen zu Gast ist, sieht gepflegte Langeweile. Zwar müssen es die dort präsentierten Pretiosen auf die Rampe zur Präsentation aus eigener Kraft schaffen. Schrittgeschwindigkeit reicht dafür. Dass ist bei den 24 Tours von Dupont ganz anders: Hier dürfen die Autos wirklich auf einem rund 1,5 km Dreieckskurs ihre Runden drehen. Und die Zuschauer sehen, wie es faucht, qualmt, brüllt und scheppert.  weiterlesen

Hundesitz im Smart

Wertverlust? Leute, ihr werdet auch nicht jünger!

Von HENRYK M. BRODER

Seit ich diese Kolumne schreibe, interessiere ich mich nicht nur für Autos, sondern noch mehr für Autofahrer. Sie sind, glaube ich, eine bis jetzt unerforschte Spezies.

Wenn ich Freunden zuhöre, die sich gerade ein neues Auto gekauft haben oder im Begriffe sind, eines zu kaufen, dann höre ich lauter Ausdrücke, mit denen ich kaum etwas anfangen kann: Preis-Leistungs-Verhältnis, Wertverlust, Wiederverkaufswert. Ich ahne, was damit gemeint ist, ich wundere mich nur, was alles beim Autokauf angeblich eine Rolle spielt. „Leute“, möchte ich dann rufen, „ein Auto ist keine Wertanlage, es ist ein Gebrauchsgegenstand! Und wie jeder Gebrauchsgegenstand verliert es im Laufe der Zeit an Wert! Ihr werdet auch nicht jünger und schöner!“

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Smarter geparkt: Rentner beweist Mut zur Lücke

Von STEFAN WEISSENBORN

Besser geht’s kaum: Der (alte) Smart ist ein Wunder. Er verdreifacht den öffentlichen Parkraum und müsste daher der Traum aller Stadtplaner sein. Dreimal passt er auf einen per Garagenverordnung genormten Stellplatz – quer hingestellt, hübsch aufgereiht, drei mal 1,60 Meter breit.

Was ein 85-jähriger Mann im Taunus jetzt fabrizierte, ist tatsächlich noch besser. Mit einem filmreifen Einpark-Stunt, bei dem der Autozwerg wie von Sinnen nach vorn raste, um sich eine Etage tiefer auf der eingeknautschten Nase stehend wieder zu beruhigen, holte der Rentner das Optimum an Parkraumeffizienz heraus.

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Autobahnbremser, eure Schonfrist ist vorbei

Von GUIDO BELLBERG

Gestern war es ein dicker Mann in einem dunklen Cabriolet, vor ein paar Wochen ein dünner in einem ziemlich neuen VW-Bus. In beiden Fällen fuhren sie auf der linken Spur, hatten einen langsameren Pkw oder Lkw überholt und keinerlei Eile, wieder rechts rüber zu fahren.

Dann erspähten sie im Rückspiegel ein schnelleres Fahrzeug (mich) und fuhren daraufhin erst recht nicht wieder nach rechts, sondern warteten genüsslich ab, bis ich in „Schlagdistanz“ war und traten dann beherzt auf die Bremse. Auf einer leeren Autobahn, auf der linken Spur. Während ansonsten alles frei war. Wie verkommen, seelenlos und verbiestert muss man sein, um so zu handeln?

Der dünnere Autobahnbremser war besonders penetrant, er bremste mich – und das habe ich nicht erfunden – auf satte 60 km/h herunter, was natürlich dazu führte, dass der Lkw mich rechts wieder überholte. 60!

Bei Menschen, die auf der linken Spur einer Autobahn fahren und dann ihre Hintermänner und -frauen bewusst (!) ausbremsen, weil ihnen irgendetwas nicht passt, liegt natürlich offensichtlich eine milde bis schwere Bewusstseinsstörung vor. Nun gut, zumindest treten schwere Wahrnehmungsfehler auf, was das Thema „Gefährliche Handlungen, die man auf Autobahnen besser unterlassen sollte“ betrifft. Daher verstehen diese armen Kreaturen auch nicht, dass Bremsen einfach keine Kommunikationsform ist. Denn wie soll man wissen, was den Troll jetzt gerade wieder stört? Merke: Bremsleuchten reden einfach nicht. weiterlesen

Foto: B. Trapp | blickwinkel | picturealliance

Foto: B. Trapp | blickwinkel | picturealliance

Schwedische Einsichten zum Tempolimit

Von PROF. LUTZ FÜGENER

Gruß aus dem sommerlich schönen Schweden!

Seit wir von der Fähre gerollt sind, will unser zweikommafünf Tonnen schwerer Kleinbus nicht mehr als sechseinhalb Liter Diesel. Zwischen Malmö und Göteborg darf man es mit 120 Sachen laufen lassen, damit ist es weiter im Norden jedoch gänzlich vorbei. Der Durchschnittsverbrauch sinkt nochmals um ein Zehntel. Trotzdem kommen wir voran, denn die Verkehrsdichte ist mit dem Wort „luftig“ gut beschrieben. Wäre da nicht hin und wieder eine wie ein Staatsbesuch angekündigte und ebenso abgesicherte Baustelle, könnte man über gewaltige Strecken ohne Unterbrechung den Tempomaten arbeiten lassen. Man darf nur das Lenken nicht irgendwann vergessen.

Ich schrecke auf, als mich nach Stunden des Rollens durch die Landschaft mit sägendem Geräusch ein Ferrari mit geschätzten 30 km/h über dem erlaubten Limit überholt. Das ist in diesem Land die Grenze, ab der man seinen Führerschein auf den Spieltisch wirft. Der rote Flachmann ist in Schweden zugelassen, was ich mir in meinem momentan sehr entschleunigten Zustand überhaupt nicht erklären kann. Welchen Sinn hat die nicht unerhebliche Investition in ein Auto, mit dem man jegliche gesetzlichen Normen bereits im ersten Gang brechen kann? weiterlesen

Köln feiert wappengemäß in Rot und Weiß - Zoobrücke in schön! (Foto: Rolf Vennenbernd | dpa | picturealliance)

Köln feiert wappengemäß in Rot und Weiß - Zoobrücke in schön! (Foto: Rolf Vennenbernd | dpa | picturealliance)

Köln, Du Stau am Rhein

Von GUIDO BELLBERG

Endlich ist es vollbracht: Meine alte Zwischenheimat Köln hat Stuttgart wenigstens in einem Ranking abgehängt und darf sich nun wahrscheinlich ganz offiziell „Stauhauptstadt“ nennen. Laut INRIX, internationaler Anbieter von Verkehrsinformationen, standen die Kölner Autofahrer 2014 rund 65 Stunden im Stau. Das ist zwar gegenüber Stuttgart (Platz 2 mit 64 Stunden) und Karlsruhe (63 Stunden) ein knapper Sieg, aber gewonnen ist gewonnen. Erfreulich aus kölscher Sicht: Düsseldorf landet mit schlappen 53 Stunden abgeschlagen auf dem vierten Platz, dahinter dann Hamburg und München.
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Achtung! Saumagen auf der A8!

Von HENRYK M. BRODER

Wer trinken will, sollte hinterher nicht Auto fahren. In den meisten europäischen Ländern liegt die Grenze der Toleranz bei 0,5-Promille. Nur in England, Malta und Liechtenstein dürfen es 0,8 Promille sein. In Russland, Rumänien, Moldawien, der Ukraine und einigen anderen osteuropäischen Staaten, wo Alkohol zu den Grundnahrungsmitteln gehört, ist man besonders rigide: Dort heißt es: 0,0 Promille. Wie weit diese Regelung allerdings eingehalten und durchgesetzt wird, steht auf einem anderen Blatt.

Was mich angeht – ich halte die 0,0-Promille-Regelung für richtig. Mich haut schon ein Campari-Soda aus den Schuhen. Ich kenne allerdings Leute, die auch nach drei oder vier Glas Bier sicher fahren können. Meinen sie zumindest. Ich würde es nicht darauf ankommen lassen, neben ihnen zu sitzen. Ich halte so etwas für ein vermeidbares Risiko.

Freilich – wie fahrtüchtig jemand ist, richtet sich nicht nur danach, ob und wie viel er getrunken hat. Auch feste Nahrung kann die Wahrnehmung und die Reaktionsfähigkeit beeinflussen.

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Kaum zu glauben, dass hier Dachse unerwünscht sind ... (Foto: Kent Klich | Nordic Photos | Gettyimages)

Kaum zu glauben, dass hier Dachse unerwünscht sind ... (Foto: Kent Klich | Nordic Photos | Gettyimages)

Hassen Schweden Dachse?

Von GUIDO BELLBERG

Schweden: Traumland paarweise getragener Funktionsjacken, Zufluchtsort teutonischer Landhaus-Sehnsüchte und natürlich Geburtsstätte von Ikea, der eigentlichen Heimat vieler Deutscher. Und von Roxette. Gut, lassen wir das …

Wer noch nie in Schweden war, wird sich wundern, besonders wenn er oder sie mit dem Auto unterwegs ist. Denn seit Urzeiten wird uns Deutschen von allen möglichen Besserwissern eingeredet, in Skandinavien, und besonders Schweden, sei zwar generell alles besser, aber besonders der Autoverkehr. Der sei geradezu himmlisch und irgendwie auch umweltfreundlich, was seltsam ist, weil die meisten Deutschen, die das behaupten, das schöne Schweden mit uralten VW-Bullis bedieseln und säckeweise Discounternahrung importieren. Mein Selbstversuch mit dem schwedischen Straßenverkehr erbrachte jedenfalls durchaus gemischte Ergebnisse.

Gut, lobenswert und etwas, das wir Deutschen auf jeden Fall übernehmen sollten, sind die großen Warnschilder, die die freundlichen Schweden als Warnung vor jedem Blitzer aufgestellt haben. weiterlesen

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Auf dem Rücken der Wespe

Von ANDREAS HENKE

Wenn Du im ohnehin knapp bemessenen Urlaub den Elfer stehen lässt, um Dich über die Passstraßen Südtirols zu schwingen, dann sollte das alternative Gefährt schon wenigstens vergleichbar sein. Oder besser nicht. Oder beides? Die Tour auf historischen Vespen mit ein paar Kumpels aus Deutschland und Italien hat beides versprochen: Heckmotor, gut gepflegte Tradition, Unmittelbarkeit im Antritt, einzigartigen Sound, verführerische Formen. Und andererseits eben ein Massenmobil, zwei Räder weniger, recht geringe Leistung und die archaische Technik historischer Zweitakter. Der Vespa ganzer Reiz, seit der „Paperino“ 1946.

Ein paar Anrufe zwischen den Kumpels, noch schnell eine Zulassung für die frisch erstandene Bella Donna Bj. 1981 besorgt, ein Blick in die CURVES Ausgabe Norditalien und schon stehen Route samt Programm für drei Tage entschleunigter Männerfreundschaft (nicht von jeher das Ziel unserer Ausflüge, aber sehen wir es doch als Lebenserfahrung, als Errungenschaft). Schöne Strecken, die richtige Gesellschaft, landestypische Kulinarik, einen Tank voll Sprit – das gute Leben kann so einfach sein. Und die Vespa spielt stilsicher den Soundtrack des Dolce Vita wie von selbst dazu ein.
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