Archiv für den Monat: November 2015

Hier zeigt sich die Bahn von ihrer heiteren Seite. Trotzdem bleibt es teuer, mit ihr zu fahren     Foto: S. Anker

Hier zeigt sich die Bahn von ihrer heiteren Seite. Trotzdem bleibt es teuer, mit ihr zu fahren Foto: S. Anker

Die Autokosten sind hoch, doch die Bahn ist nicht billiger

Von STEFAN ANKER

„Teuer ist es also auch noch, das Auto nicht zu benutzen.“ Dieser lässig hingeworfene Satz in meinem letzten Blogeintrag, der mir entschlüpfte, weil ich 30 Euro für eine Bahnfahrkarte zahlen musste, hat auf Facebook zu einer kleinen Debatte geführt. Leider drehte sie sich schnell im Kreis, und obwohl ich stets freundlich blieb, hat die Gegenseite hämisch und aggressiv auf mich reagiert – und vor allem ignoriert, was ich vorzutragen hatte. Jeden Moment fürchtete ich, das Wort „Lügenpresse“ lesen zu müssen. Es ist mir also ein Bedürfnis, hier noch einmal ein Stück der Aufklärung zum Thema Autokosten anzubieten. Friedfertig und in heiterer Unschuld, wie es meine Art ist.

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Das Geheimnis der Autobahnraststätte in Rodaborn

Von HENRYK M. BRODER

Wo waren wir? Auf dem Parkplatz von Rodaborn, der von zwei monströsen Sattelschleppern blockiert wurde, die zwei Rotorblätter für ein Windrad geladen hatten. Aus der Ferne betrachtet sehen diese Teile elegant aus. Ihre tatsächliche Größe erkennt man aber erst, wenn sie zum Greifen nahe sind. Was mag so ein Ding wiegen? Zehn Tonnen? Wie wuchtet man sie in die Höhe? Wie werden sie verschraubt? Gibt es überhaupt so große Schrauben? Und wie kommen die XXXL-Sattelschlepper auf die Autobahn und von der Autobahn wieder runter?

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Regionalbahn in Calau (Niederlausitz). Hier kann man tatsächlich umsteigen     Foto: S. Anker

Regionalbahn in Calau (Niederlausitz). Hier kann man tatsächlich umsteigen Foto: S. Anker

Einen Monat ohne Führerschein – Folge 2

Von STEFAN ANKER

Liebe Freunde, ich bedanke mich für die große Anteilnahme an der Geschichte über mein Fahrverbot. Viele Klicks, schöne Kommentare und eine angenehme Diskussion auf Facebook, das hat mir gut gefallen. Aber eine Strafe muss ja auch weh tun. Also habe ich, obwohl der Führerschein erst einmal weg ist, meinen Termin in Klettwitz nicht abgesagt, sondern versucht, da irgendwie hinzukommen. Klettwitz? Das  liegt ziemlich dicht an der Autobahn, man erreicht das also ganz gut. Ohne Auto aber ist es eine Odyssee, die ich nur bußfertigen Menschen wie mir selbst empfehlen kann.

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Ein Auto wie Burt Reynolds mit einem Irokesenschnitt: De Tomaso Longchamp, Foto: DERDEHMEL

Ein Auto wie Burt Reynolds mit einem Irokesenschnitt: De Tomaso Longchamp, Foto: DERDEHMEL

Die Porno-Proportionen des De Tomaso Longchamp

Von ULF POSCHARDT

Die Ästhetisierung der Welt ist ein totalitäres Anliegen. Die Postmoderne hat das, sehr grob gesagt, etwas vulgarisiert. Und während es endlose Architekturdebatten um Villen und Antivillen gibt, wird das Straßenbild mit den rollenden Kisten als Designthema vernachlässigt. Nicht hier. Nicht bei uns.

Alles muss schöner werden, aber wenn alles schön wird, fehlt der Biss. Deshalb ist dieses Auto aufs Schärfste empfohlen: der De Tomaso Longchamp, ein Sport­coupé, das von 1972 
bis 1989 gebaut wurde. Es ist ein Auto wie ein Pitbull, wie eine Tom-­of-­Finland­-Karikatur, von vorn böse und erigiert, von hinten ein wenig der italienische Landadlige mit dicken (Auspuff-­)Rohren.

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Führerschein

Dokument der Demütigung: Der Führerschein und das Einsende-Formular Foto: S. Anker

Einen Monat ohne Führerschein – fiese erste Tage

Von STEFAN ANKER

Doch, doch, es ist eine gemeine Bestrafung. Erst hatte ich gedacht: Geh offen damit um, erzähle es jedem, der es hören will, dann fällt es dir womöglich leichter.  Aber das ist falsch. Der Tag, an dem ich zum ersten Mal meinen Führerschein abgeben musste, war einer der schwärzesten Tage meines Lebens. Vielleicht hätte ich kurz vorher die Henkersmahlzeit nicht zu mir nehmen sollen. weiterlesen

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Das Wissen liegt entlang der Autobahn

Von HENRYK M. BRODER

Wo waren wir stehengeblieben? Ach ja, bei Dessau, wo ein riesiges Ufo am Himmel schwebte, wie in dem Roland-Emmerich-Film „Independence Day“. Aber es war kein Ufo, nur eine dunkle runde Wolke, die sich nicht entscheiden konnte, ob sie „rübermachen“ oder im Osten bleiben sollte.

Ich fahre gerne Auto. Auch lange Strecken. Wenn man nicht rast, wird jede Fahrt zu einer Bildungsreise. Dessau, das nun hinter mir liegt, war im 19. Jahrhundert die Hauptstadt des Herzogtums Anhalt; in den 20er-Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde die Stadt zum Inbegriff der Moderne.

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Ufo über Dessau

Von HENRYK M. BRODER

Ich habe einen Selbstversuch hinter mir. Ich bin mit offenen Augen von Berlin nach Stuttgart gefahren. 660 Kilometer. Nicht, dass ich sonst mit einer Augenbinde am Steuer sitzen würde, aber diesmal habe ich nicht nur auf die Autos vor und hinter mir geachtet, sondern auch darauf, was sich links und rechts der Straße tut.

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VW: Passat auf einen Phaeton schreiben, hilft auch nicht

VW: Passat auf einen Phaeton schreiben, hilft auch nicht

Nie waren Volkswagen so sauber wie heute!

von CARL CHRISTIAN JANCKE

Ein wesentlicher Grund für den VW-Skandal ist der Grenzwert-Fetischismus, der uns glauben lässt, je schärfer die Abgasvorschriften sind, desto besser wäre es für die Umwelt. Und auch die Schnapsidee, den Amerikanern den Diesel als besonders umweltfreundliche Technologie zu verkaufen. Der Umwelt schadet die ganze Sache so gut wie gar nicht
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Druck

Die Kraft der Gedanken

Von HENRYK M. BRODER

Das ist Ihnen sicher auch schon passiert. Sie denken an einen Freund, an Ihre Frau oder Ihren Mann, greifen zum Telefon – und in diesem Moment klingelt es. Wer ruft Sie an? Der Freund, an den Sie gedacht haben, Ihre Frau oder Ihr Mann. Und was sagt sie beziehungsweise er? „Ich hab an dich gedacht und wollte nur hören, wie es dir geht.“

Es gibt so etwas wie Gedankenübertragung. Ich habe keine Ahnung, wie sie funktioniert, ob es Radiowellen sind, die zwischen Sender und Empfänger hin und her schwingen, oder andere Elemente. In der Parapsychologie wird dieses Phänomen seit Langem erforscht. In Russland, so habe ich gelesen, hat man sogar versucht, ein U-Boot per
Gedankenübertragung zu steuern. Ich würde gerne wissen, was aus dem U-Boot geworden ist. Steckt es irgendwo im Mariannengraben fest oder ist es heil in seinen Heimathafen Murmansk am Arktischen Ozean zurückgekehrt?

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Schönheitsschock, 60er-Jahre: Iso Grifo A3/L, Foto: DERDEHMEL

Schönheitsschock, 60er-Jahre: Iso Grifo A3/L, Foto: DERDEHMEL

Die hysterische Eleganz des Iso Grifo

Von ULF POSCHARDT

Alle reden von ’68, dabei fand die Revolution Jahre vorher statt. Roy Lichtenstein und Andy Warhol ließen den Abstrakten Expressionismus alt aussehen, zeitgleich befreiten drei Twens das Automobildesign von barocken Blechbergen und kantigen Biederismen. Der 25-jährige Ferdinand Alexander Porsche entwarf den Porsche 911, der 28-jährige Paul Bracq
die Mercedes Pagode und der blutjunge Giorgio Giugiaro gestaltete den unterschätztesten Gran Turismo der frühen 60er-Jahre: den Iso Grifo.
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