Archiv für den Monat: April 2014

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Die Aussenseiter, Folge 2: Corvette Stingray 396 Turbo-Jet, 1965

_DSC5756Von PETER RUCH

Einverstanden, dieses Gerät ist richtig selten. Und richtig böse, böse, böse. 65er Stingray, unter der gegen oben ausgebeulten Haube der nur in jenem Jahr eingebaute 396 Turbo Jet, also: 6,5 Liter Hubraum, 425 (SAE-)PS. Es ist nicht feines US-V8-Blubbern, das da aus den für diesen Motor serienmässigen «sidepipes» erschallt, es ist mehr ein Kreischen wie viel früher in der Formel 1 mit den Ford-Cosworth; der 396er ist der kleine Bruder der 427er-Rennmaschine, die Anfang der 60er Jahre in der NASCAR alles in Grund und Boden fuhr. Es ist auch nicht Dampf aus dem Drehzahlkeller (max. Drehmoment 563 Nm bei 4000/min), das Vieh will schon Umdrehungen, geht locker und deutlich über 6000/min, aber dann brauchst Du Stöpsel, sonst fliegt Dir der Ohrenschmalz durchs Interieur. Diese Vette ging damals in weniger als 6 Sekunden auf 100 und schaffte die Viertelmeile in 14,1. weiterlesen

Finnland-Rallye 2010

Die Aussenseiter, Folge 1: Subaru WRX STI

Finnland-Rallye 2010Von PETER RUCH

Der Übergang vom 2. in den 3. Gang ist bei händisch gerissenen Automobilen der wichtigste. 6. Gang, Autobahn, Pinsel unten, das kann jeder. Sogar Boris Becker. Auch Loddar. Aber in der engen Gasse, bergan, grob auf die Biegung zu, von 120+ auf 40 runter, anbremsen, aus dem 3. in den 2., Zwischengas selbstverständlich, den Anker werfen, stabilisieren, zweiundsiebzig Centimeter vor dem Scheitelpunkt wieder feste druff, den 2. ausdrehen, den 3. reinhauen – da muss es klappen. Sonst fliegt die Handarbeitslehrerin im Nissan Micra an Dir vorbei. Oder dieses Vespa-Bubi mit dem Sonnenhut. weiterlesen

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In meiner Garage, Vol. I: DUCATI 996 SPS 2000

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Von JOCHEN WAGNER

“EssePiiEsse, la bomba“. Massimo Bordi lachte. 1994,vor 20 Jahren, hatten er und Designer Massimo Tamburini mit der Ducati 916 ein Traumbike kreiert, einen Mythos. Doch die 996 SPS, nach der rauhen Evolutionsstufe 955 SP, war die Krönung. Ingenere Bordi, über 20 Jahre bei Ducati, Zögling von Königswellen-Desmodromik-Papst Fabio Taglioni, Motorkonstrukteur, technischer Direktor und bis 2000 Chef der Meccanica Ducati in Bolognas Stadtteil Borgo Panigale, schuf den modernen Zahnriemen-Desmoquattro. Mit einem Münchner Künstler, Italiener und Freund von Bordi, traf ich Massimo 1996 in Bologna. Ducati war grad in Havarie. Doch die SPS lief im Test. Er zeigte uns das Werk, das Allerheiligste vom Ducati Corse Racing-Team, das zig Superbike WM-Titel gewonnen hat, und Skizzen seines neuen Motors namens Testastretta. In der legendären Werkskantine versprach Bordi nebenbei, eine Werks-SPS wäre drin.

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Close-up of a senior man driving a car

Schlechte Nachrichten: Autofahrer sind doch dümmer als normale Menschen. Jedenfalls wenn sie eines der folgenden Dinge tun

Close-up of a senior man driving a carVon GUIDO BELLBERG

Es ist kaum zu glauben, dass jemand, der in aller Öffentlichkeit ein ein bis zwei Tonnen schweres Geschoss manövrieren darf und die theoretische Prüfung geschafft hat (manche Fahrer haben sogar Abitur und können häkeln) zu solch einem schändlichen Verhalten fähig ist, wie es uns tagtäglich auf unseren schönen Straßen begegnet.

Ich weiß, lieber Leser, Sie sind natürlich nicht so. Und ich selbst sowieso schon mal gar nicht. Wie jeder weiß, vor allem meine Frau, bin ich ja ein durch und durch exzellenter Automobilist, sogar ohne Auto oder auf dem Beifahrersitz.

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Suzuki Peter Pan

Meine Autos, Vol. 3: Der Suzuki Wagon R

Views From The Tokyo Auto Salon 2013

Von HENRYK M. BRODER

Ich staune, wie persönlich die Beziehung zwischen einem Menschen und einem Auto werden kann. Manche Männer geben ihren Autos Kosenamen, und hätten sie die Wahl, wen sie lieber über Nacht mit in die Wohnung nehmen möchten, ihr Auto oder die attraktive Rothaarige, die sie in einer Bar kennengelernt haben, würden sich nicht wenige für das Auto entscheiden. Frauen sind da pragmatischer. Für sie ist das Auto kein Lustobjekt, sondern ein Gebrauchsgegenstand. Aber es gibt auch Ausnahmen. Neulich traf ich eine junge, berufstätige, intelligente und gut aussehende Frau, die mir ihren neuen Audi TT als „mein Baby“ vorstellte. Diese Art von Zuneigung gedeiht sonst nur zwischen Menschen und Tieren, meistens Hunden, vor. Und da kommt es nicht auf das Aussehen, die Rasse oder den Stammbaum an, sondern… ich weiß nicht was. Jedenfalls fällt mir immer wieder auf, wie liebevoll Herrchen und Frauchen gerade mit ausgesprochen hässlichen Hunden umgehen, als wollten sie das wettmachen, was die Natur den Tieren angetan hat.

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Unknown

Wer frei von Bonusmeilen ist, werfe den ersten Stein!

Unknown

Von LUTZ FÜGENER

Prominenter Grund für den Kauf eines Neuwagens ist oft die bessere Umweltverträglichkeit. Der über dieses Faktum herrschende Konsens ist beim Thema Automobil in dieser Breite nur sehr selten zu erzielen. Offenbar lockert beim potenziellen Käufer die Aussicht auf die Verbesserung des ökologischen Footprints und die daraus zwangsläufig resultierenden Renovierungseffekte für das eigene Karma die Geldbörse. Der Konsens resultiert hier aus der Win-win-Situation für den stolzen Neuwagenbesitzer, die emissionsentlastete Umwelt und nicht zuletzt für den Hersteller.

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