Ein ausgiebiges Frühstück mit duftenden, frischen Brötchen und Croissants ist so verführerisch und lecker, dass die Wenigsten widerstehen können. Getreide bildet bei den meisten Menschen die Grundlage der Ernährung. Vor allem Brot und Nudeln, seltener Bier und Kuchen, sind aus dem Essensplan kaum wegzudenken.
Diese Gaumenfreuden können einige Menschen allerdings nicht teilen, auch wenn sie es noch so gerne möchten. Versuchen sie es doch einmal, bekommen sie direkt die Quittung mit Symptomen wie Bauchschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen und Durchfall – sie leiden an einer Glutenunverträglichkeit, genauer gesagt an Zöliakie (einheimisch Sprue).
Drastische Maßnahme: Verzicht ist der einzige Ausweg
Wer weiß, dass er glutenhaltige Getreide nicht verträgt, bekommt schon allein beim Gedanken an Brot und Nudeln Bauchschmerzen. Sobald eine Zöliakie oder Sensitivität auf Gluten diagnostiziert wurde, bleibt zurzeit nur der Verzicht, um beschwerdefrei zu leben. Das bedeutet, dass alle Lebensmittel, die Gluten enthalten vom Speiseplan gestrichen werden müssen und eine strenge glutenfreie Diät eingehalten werden muss. Tatsächlich ist es ein Muss, da das Getreideeiweiß die Dünndarmschleimhaut schädigt. Die Folgen einer Schädigung können unter anderem schwere Störungen bei der Nährstoffaufnahme und ein deutlich erhöhtes Risiko für Dünndarmkrebs sein.
Glutenfreies Getreide: Das ist erlaubt und schmeckt
Für alle Betroffenen gibt es zum Glück glutenfreies Getreide, welches eine gute Alternative bietet. Es gibt Brot, Nudeln, Pizza, Kuchen und vielerlei leckere Sachen, die genauso gut geschlemmt werden können, wie glutenhaltige Lebensmittel. Vor ein paar Jahren bedeutete es zwar noch, dass auch ein gewisses Geschick in der Küche gefragt war, um diese Leckereien selbst zu kochen und zu backen. Inzwischen gibt es aber auch viele fertige glutenfreie Diät-Produkte im Supermarkt.
- Reis ist nicht nur in vielen Ländern der Erde Grundnahrungsmittel Nummer 1, er ist noch dazu glutenfrei. Als Beilage, als Grundlage einer Hauptmahlzeit oder als Mehl – Reis ist ein richtiger Allrounder, der auch noch gut schmeckt und zu allem passt. Ob nun als Vollkorn- oder in polierter Form, Reis schmeckt, macht satt und liefert zusätzliche wichtige Mikronährstoffe.
Rezeptidee: Gefüllte Zucchinischiffchen mit Reis
- Mais ist ebenfalls weit verbreitet und glutenfrei. Das glutenfreie Getreide ist besonders häufig auf dem Speiseplan vertreten, da sehr viele verarbeitete glutenfreie Produkte wie Nudeln aus Maismehl gemacht werden. Ob nun als Leckereien wie Popcorn, als Maisbrot oder -kuchen, als gegrillte Maiskolben oder im Salat - Mais kann in vielerlei Form ohne Bedenken gegessen werden.
Rezeptidee: Bohnen-Mais-Salat mit Thunfisch
- Hirse ist sehr beliebt in der glutenfreien Ernährung, weil das mineralstoffreiche Getreide ebenfalls viele Verwendungsmöglichkeiten bietet. Aus Hirse lassen sich sehr viele leckere Gerichte kochen, wie beispielsweise gefüllte Hirse-Paprika. Auch zum Backen ist Hirse geeignet für Muffins zum Beispiel. Teilweise wird auch Couscous aus Hirse hergestellt, damit lassen sich zum Beispiel leckere Salate zaubern. Aber Achtung: Gerade Couscous kann auch mit Weizen oder Gerste hergestellt werden. Eine in Europa immer häufiger verfügbare Hirseart ist übrigens der Teff, auch Zwerghirse genannt. Daraus wird inzwischen auch glutenfreis Bier gebraut.
Rezeptidee: Garnelen mit Spinat-Hirse-Salat und Grapefruit
- Buchweizen wird als Pseudogetreide bezeichnet, es ist also kein Getreide, doch die Körner können ähnlich verwendet werden. Die Körner der krautartigen Pflanze werden häufig zur Herstellung glutenfreier Lebensmittel verwendet. Unter anderem Graupen, Grütze, Grieß und auch Mehl, woraus Nudeln und Fladen gemacht werden. Buchweizen ist in der asiatischen Küche häufig zu finden.
- Amarant (auch Amaranth geschrieben) zählt ebenfalls zu den Pseudogetreidearten und kommt in bis zu 70 verschiedenen Arten auf der ganzen Welt vor. Ob als Mehl, gepufft, als Flocken oder als Korn – Amaranth wird wie Getreide verwendet und ist in der glutenfreien Ernährung ein vollwertiger Ersatz. Zudem liefert Amarant einen hohen Eisengehalt. Auch Kinder mögen diese Alternative wegen des leicht süßlichen Eigengeschmacks.
- Quinoa wird als absolutes Superfood gefeiert und ist in vielen Gerichten zu finden. Die eiweißreichen Samen des Pseudoegetreides sind ebenfalls glutenfrei und liefern eine Menge Eiweiß und weitere Nährstoffe. Als Beilage oder im Salat Quinoa ist ebenfalls vielseitig einsetzbar und sättigend.
Her mit dem Wunderkorn! Die 5 besten Quinoa-Rezepte für jeden Tag
- Hafer galt lange Zeit als unverträglich. Nach neuesten Erkenntnissen hat sich jedoch herausgestellt, dass Hafer von den meisten Betroffenen vertragen wird. Allerdings nur, wenn der Hafer sortenrein und extra nur für Menschen mit Zöliakie angebaut und verarbeitet wird, damit es keine Verunreinigung mit glutenhaltigen Getreiden gibt. Die Deutsche Zöliakie Gesellschaft (DZG) rät, dass Betroffene unter ärztlicher Kontrolle testen, ob glutenfreier Hafer vertragen wird.
Auch aus anderen Nahrungsmitteln kann Mehl zum Backen verwendet werden, beispielsweise aus Soja, Nüssen, Johannisbrot und Kichererbsen.
Glutenhaltige Getreide und Lebensmittel sind tabu
Gluten kommt in sehr vielen Lebensmitteln vor, die wir täglich zu uns nehmen. Vermeintliche Leckereien wie Brot, Nudeln, Kuchen sind meist tabu, denn sie werden aus den Getreidesorten Weizen, Roggen, Gerste, Hafer oder Dinkel hergestellt, die allesamt Gluten enthalten. Zusätzlich gelten auch die selteneren Sorten wie Grünkern, Einkorn und Karmut dazu. Auf diese Getreidesorten in Reinform zu verzichten, scheint zunächst nicht allzu schwer, doch wird gerade ein Gluten-Wasser-Gemisch, auch Klebereiweiß genannt, häufig als Bindemittel verwendet. Dieses kommt in gebundenen Suppen, Soßen, vielen Fertiggerichten, Süßigkeiten und Pudding vor. Weizengluten wird teilweise auch als Seitan bezeichnet und wird wegen einer ähnlichen Konsistenz als Fleischersatz für vegetarische Produkte verwendet.
Gluten ist nicht nur in Nahrung zu finden. Häufig wird das Klebereiweiß auch in Zahnpasta, in Kosmetika und auch in Medikamenten verwendet.
Weitere Informationen zur Ernährung bei Zöliakie gibt es bei onmeda.de.
Was löst eine Glutenunverträglichkeit aus?
Das in Getreide enthaltene Eiweiß, wird als Gluten bezeichnet und kommt in sehr vielen Lebensmitteln vor. Inzwischen geht man davon aus, dass die Glutenunverträglichkeit durch eine Autoimmunerkrankung hervorgerufen wird.
Zöliakie kann schon bei Säuglingen und Kleinkindern auftreten. Die Beschwerden sind ähnlich wie beim Erwachsenen. Allerdings leiden Kinder schneller unter Mangelerscheinungen, was ihre Entwicklung beeinträchtigen kann. Daher ist es besonders wichtig, auf Symptome zu achten und bei Verdacht einen Arzt aufzusuchen.
Leidest du unter einer Glutenunverträglichkeit? DIESE Symptome sind ein eindeutiges Zeichen
Was ist eine Glutensensitivität?
Nicht nur, wer nachweislich an einer Zöliakie leidet, kann Bauchschmerzen und andere Symptome bekommen. Denn Forscher gehen inzwischen davon aus, dass es auch eine Art von Gluten- bzw. Weizensensivität gibt. Zwar werden keine Antikörper im Blut gefunden, wie es bei Zöliakie der Fall ist und auch die Darmschleimhaut ist unverändert, dennoch reagieren Betroffene nach dem Verzehr von glutenhaltigen Lebensmitteln mit ähnlichen Beschwerden wie bei Zöliakie. Die Forschungen sind jedoch noch nicht beendet und zu einem abschließenden Ergebnis gekommen.
Mehr zu dem Thema glutenfreie Ernährung findet ihr hier: Glutenfreie Ernährung: DAS müsst ihr über den Ernährungstrend wissen