Fondsbasiswissen

Was ist besser, ein aktiv oder ein passiv gemanagter Fonds?

Wie so vieles, lässt sich auch diese klare Frage nicht eindeutig beantworten. Zunächst einmal zur Definition der beiden Investmentstile:

Bei passiv gemanagten Fonds (meist Aktienfonds) konzentriert sich der Anbieter darauf, die Entwicklung des Fondsvermögens möglichst exakt an die vorgegebene Benchmark, bei der es sich in der Regel um einen Index handelt, zu koppeln. Je besser dies gelingt, desto geringer fällt der so genannte Tracking Error aus.

Anlageentscheidungen werden bei passiv gemanagten Fonds im Wesentlichen durch Veränderungen der Benchmark bestimmt. Hohe Kosten für Markt- und Wertpapierresearch können somit vermieden werden, häufige Umschichtungen unterbleiben. Verwaltungsgebühren und Transaktionskosten betragen bei ihnen deshalb oft nur ein Viertel der Kosten, die für ihre aktiv verwalteten Pendants aufgewendet werden müssen. Positiv zu bewerten ist zudem die hohe Transparenz passiv gemanagter Anlagevermögen.

Bei aktiv gemanagten Investmentfonds versucht der Manager dagegen den Vergleichsindex durch eine gezielte Titelauswahl, die leichte Variation der Werte gegenüber der Benchmark oder unter Verwendung komplexer Computermodelle zu schlagen. Gerade in sehr effizienten Märkten, wie beispielsweise bei deutschen oder europäischen Standardwerten, mit deren Bewertung sich tagtäglich hunderte von Analysten beschäftigen, klappt dies allerdings nur selten. So kommen empirische Untersuchungen regelmäßig zu dem Ergebnis, dass es über 80 % der aktiv gemanagten Fonds eben gerade nicht gelingt, ihren Vergleichsindex zu schlagen. Diese Märkte können also getrost über indexorientierte Produkte abgedeckt werden.

Anders stellt sich die Situation dagegen in Spezialsegmenten, wie beispielsweise bei Small Caps, Übernahmekandidaten oder Turnaroundwerten dar. Sie sind von der empirischen Kapitalmarktforschung noch relativ unberührt und deshalb sehr viel ineffizienter. Aufwendiges Research kann sich in diesen Bereichen deshalb durchaus lohnen und zu einer markanten Überrendite führen. Da Privatanleger dazu meist weder Zeit und Lust haben, noch über das nötige Know-how verfügen, sollte in Spezialsegmenten sowie in Randbereichen der Aktien- und Rentenanlage unbedingt auf aktives Fondsmanagement gesetzt werden, da nur auf diese Weise die vorhandenen Ineffizienzen zur Outperformance des Marktes genutzt werden können.

Was ist ein Aktienfonds?

Aktienfonds sind Sondervermögen, die ihr Kapital mehrheitlich in in- und ausländische Unternehmensanteile investieren. Gleichzeitig können ihre Manager aber auch einen Teil des Vermögens in festverzinsliche Wertpapiere anlegen oder es als Barbestand halten. Damit soll dem Fondsmanager die Möglichkeit gegeben werden, einen Teil des Vermögens in andere Wertpapiere umzuschichten, sofern er für die nähere Zukunft mit schwächer tendierenden Aktienmärkten rechnet. Teilweise ist auch der Erwerb von Optionsscheinen oder Derivaten zulässig.

Wie es die Bezeichnung bereits unmissverständlich zum Ausdruck bringt, beteiligen sich Aktienfondsbesitzer am Erfolg oder Misserfolg der im Fondsvermögen enthaltenen Unternehmen. Gleichzeitig partizipieren sie direkt an positiven oder negativen Wertveränderungen der vom Fondsmanager ausgewählten Aktien.

Unterschieden werden können Standard- und Spezial-Aktienfonds. Dabei investieren erstere im Wesentlichen in Anteile von Unternehmen mit anerkannter Qualität, so genannte Standardwerte oder Blue Chips. Die Investments dieser Fonds sind in der Regel über diverse Branchen und verschiedene Regionen breit gestreut. Zur Beimischung wird meist ein geringer Teil des Vermögens in kleinere und mittlere Unternehmen angelegt. Spezialfonds investieren dagegen überwiegenden oder ausschließlich in einzelne Wirtschafssektoren oder Branchen, Regionen oder Länder oder bestimmte Aktienkategorien, wie beispielsweise Nebenwerte, Übernahmekandidaten oder Unternehmen mit Turnaroundfantasie.

Geeignet sind Aktienfonds insbesondere für Anleger, die langfristig eine überdurchschnittliche Rendite erzielen wollen, sich dabei der höheren Risiken, die mit dem Erwerb von Unternehmensanteilen im Vergleich zu einer Investition in Renten- oder Geldmarktpapiere einhergehen, aber durchaus bewusst sind. So weist der Wert eines Aktienfondsanteils in der Regel ähnlich hohe Schwankungen sowie einen analogen Kursverlauf auf, wie der Markt, die Branche oder das Aktienmarktsegment, in den das Fondsvermögen schwerpunktmäßig investiert wird.

Was ist ein Exchange Traded Funds (ETF)?

Exchange Traded Funds oder kurz ETFs sind Investmentfonds die direkt über die Börse ge- und verkauft werden können. Inspiriert durch die langjährigen Erfolge in den USA, werden ETFs hierzulande seit April 2000 angeboten. Ursprünglich mit zwei passiv gemanagten Fonds gestartet, umfasst das Spektrum mittlerweile mehrere hundert mehr oder weniger liquide aktiv und passiv verwaltete Sondervermögen, so dass inzwischen für jeden Geschmack etwas dabei ist. Teilweise werden in Deutschland nur die passiv gemanagten börsengehandelten Fonds als Exchange Traded Funds bezeichnet. In seiner ursprünglichen Bedeutung umfasst der Begriff aber sowohl die passiv als auch die aktiv verwalteten börsennotierten Sondervermögen.

Im Vergleich zu ihren nicht notierten Pendants bestechen Exchange Traded Funds durch erhebliche Kostenvorteile. Statt eines Ausgabeaufschlags fallen lediglich die üblichen Handelsprovisionen, die denen einer normalen Aktienorder entsprechen, an. Auch die jährliche Verwaltungsgebühr liegt mit durchschnittlich 0,5 % (passive Variante) eher am unteren Ende der Skala.

Hinzu kommen weitere Vorteile. Während der Inventarwert bei traditionellen Fonds nur einmal pro Tag festgestellt wird, werden liquide ETFs wie Aktien fortlaufend gehandelt. Der Ein- und Ausstieg ist damit jederzeit - also auch mehrmals täglich - und zwar zu vorher bekannten Kursen möglich. Neben Bestens- und Limitaufträgen können zumindest bei den liquideren Titeln auch Stopp-Orders erteilt werden. Ein Einsatz als Ersatz für Futures ist ebenfalls möglich. Dabei sind kleine Volumen darstellbar und die Führung eines so genannten Marginkontos entfällt.

Selbst Fondssparer kommen bei den hierzulande noch recht jungen Produkten inzwischen auf ihre Kosten. Ab einer monatlichen Sparrate von 50 Euro bieten verschiedene Discountbroker ETFs mit einem Ausgabeaufschlag von 1,5-2,5 % an.

Was ist ein Fonds/Investmentfonds?

Formal gesprochen, handelt es sich bei einem Investmentfonds nach deutschem Recht um ein Publikums-Sondervermögen, das von einer Kapitalanlagegesellschaft, der so genannten Investment- oder Fondsgesellschaft, verwaltet wird.

Plastischer ausgedrückt, lässt sich ein Investmentfonds auch mit einem großen Topf vergleichen, in den viele - zum Teil tausende von Anleger - einen Teil ihres Vermögens hineinlegen. Die gebündelten Mittel werden dann von professionellen Fondsmanagern in verschiedene Vermögenswerte investiert. Dies können z. B. Aktien, Renten, Derivate oder Bankguthaben sein. Auch der Erwerb von Beteiligungs- und Grundstücks- bzw. Immobilienvermögen ist möglich. Die Anlage der eingesammelten Gelder erfolgt dabei im Namen der Fondsgesellschaft aber für gemeinschaftliche Rechnung der Investoren.

Ziel der Fondsmanager ist es, das ihnen anvertraute Geld im Rahmen der durch die Fondsstatuten eingeräumten Möglichkeiten möglichst ertragreich anzulegen, dabei allerdings gleichzeitig den Risikoaspekt im Auge zu behalten. Grundsätzlich müssen sie sich dabei natürlich an den gesetzlichen Vorgaben sowie den Anlagerichtlinien des jeweiligen Fonds orientieren. Um der Grundidee des Investmentsparens - nämlich der Risikostreuung durch eine Vielzahl von Anlagen - gerecht zu werden, dürfen beispielsweise maximal 5 %, in Ausnahmefällen maximal 10 % des Anlagevermögens in Wertpapiere eines Emittenten investiert werden.

Die genauen fondsspezifischen Anlagerichtlinie oder auch Anlageziele werden bei Auflage des Fonds festgelegt und können in den Verkaufsprospekten nachgelesen werden. Häufig lässt sich der Anlageschwerpunkt aber bereits dem Namen entnehmen.

Im Gegenzug für das eingezahlte Kapital erhalten Anleger je nach Höhe ihrer Einlage eine bestimmte Anzahl von Investmentzertifikaten (Investmentanteilen), die jeweils den exakt gleichen Teil am Fondsvermögen widerspiegeln und den Anleger als Miteigentümer ausweisen. Gleichzeitig resultiert aus ihnen der Anspruch des Inhabers auf Erfolgsbeteiligung an der Entwicklung des jeweiligen Sondervermögens sowie das Recht auf Anteilsrückgabe zum offiziellen Rücknahmepreis.

Der Wert eines Investmentanteils ermittelt sich aus der Summe aller Vermögenswerte des Fonds (inklusive des Barbestands), auch als (Netto-)Inventarwert bezeichnet, geteilt durch die Anzahl der ausgegebenen Anteile. Zu- oder Abflüsse von Anlagegeldern in das Fondsvermögen haben damit keinen Einfluss auf den Wert eines Anteils.

Was ist ein Geldmarktfonds?

Geldmarktfonds sind Sondervermögen, die bis zu 100 % ihres Kapitals in Bankguthaben, Tagesgeld und kurzfristige Termineinlagen, sowie andere Wertpapiere mit kurzer Restlaufzeit bzw. regelmäßiger Zinsanpassung investieren dürfen.

Aufgrund der kurzen Restlaufzeit der im Fondsvermögen enthaltenen Schuldtitel weisen Geldmarktfonds praktisch keine Kursrisiken auf. Ihre Rendite wird fast ausschließlich von der Höhe des kurzfristigen Zinsniveaus beeinflusst. Bleibt dies konstant, steigt ihr Wert praktisch kontinuierlich an, allerdings mit einer sehr geringen Steigerungsrate.

Geldmarktfonds sind insbesondere zur Anlage von Geldern geeignet, die für möglicherweise in näherer Zukunft anstehende Ausgaben jederzeit kurzfristig zur Verfügung stehen sollen. Dabei kann es sich beispielsweise um den Kauf eines neuen Autos, die demnächst geplante Weltreise oder Reparaturen am Eigenheim handeln. Wurden entsprechende Mittel früher auf dem Sparbuch geparkt, haben Geldmarktfonds - zumindest bei aufgeklärten Anlegern - die Funktion als "Liquiditätsspeicher" inzwischen weitgehend übernommen.

Aufgrund der hohen Anlagesummen können die Manager von Geldmarktfonds mit den Banken, bei denen sie das Fondsvermögen investieren, verhältnismäßig gute Konditionen vereinbaren. Die Erträge von Geldmarktfonds liegen dadurch auch nach Abzug der vom Management einbehaltenen Gebühren in der Regel noch über dem, was Privatanleger bei individuell ausgehandelten Termingeld- oder Sparbuchanlagen erzielen können. Im Gegensatz zu vielen anderen Fondstypen fällt bei Geldmarktfonds meist kein Ausgabeaufschlag an.

Eng verwandt mit Geldmarktfonds sind geldmarktnahe Fonds. Sie investieren mindestens 51 % ihres Vermögens in Anleihen mit kurzer Restlaufzeit, den Rest in Festgeld oder Geldmarktpapiere. Aufgrund der im Durchschnitt etwas längeren Restlaufzeit der in ihnen enthaltenen Titel, reagieren geldmarktnahe Fonds geringfügig stärker auf Veränderungen des kurzfristigen Zinsniveaus, wobei Wertschwankungen allerdings auch bei ihnen äußerst gering ausfallen.

Was ist ein Hedgefonds?

Erst Anfang 2004 wurden in Deutschland die ersten (Dach-)Hedgefonds zur Platzierung beim breiten Anlegerpublikum zugelassen. Zuvor war eine direkte Beteiligung für deutsche Privatanleger an den zum Teil sagenumwobenen Konstrukten aus steuerlichen Gründen faktisch nicht möglich.

Im Gegensatz zu anderen Investmentfonds orientieren sich Hedgefonds nicht an einem bestimmten Index, den es zu schlagen gilt. Vielmehr streben sie unabhängig vom Trend der Anleihe- und Aktienmärkte stets ein möglichst hohes absolutes Ertragsziel an. Aus diesem Grund kann ihre Beimischung auch zu einer weiteren Risikoreduzierung innerhalb eines gut strukturierten Depots führen. Ihren hohen Renditeerwartungen konnten sie seit ihrer Einführung in Deutschland allerdings noch nicht gerecht werden.

Um eine möglichst hohe absolute Rendite zu erzielen, bedienen sich Hedgefonds diversen Instrumenten wie Aktien, Anleihen, Währungen, Optionen und Futures sowie oft eines sehr hohen Kredithebels.

Bei der von Hedgefonds am häufigsten angewandten Investitionstechnik, der so genannten Long/Short-Strategie, werden vermeintlich unterbewertete Aktien gekauft (Long) und gleichzeitig vermeintlich überbewertete Unternehmensanteile leer verkauft (Short). Ein erheblicher Teil des Marktrisikos kann auf diese Weise ausgeschaltet werden.

Auf Arbitragestrategien spezialisierte Manager konzentrieren sich dagegen auf Bewertungsdifferenzen zwischen ansonsten identisch ausgestatteten Wertpapieren. Handelt es sich dabei um Anleihen, spricht man von Fixed Income Arbitrage. Die Ausnutzung von Preisineffizienzen bei Wandelanleihen nennt sich dagegen Convertible Bond Arbitrage. Dabei wird typischerweise eine Kaufposition in der Anleihe und eine Verkaufsposition bei der Aktie eingegangen.

Bei ereignisbezogenen Strategien (Event Driven Strategies) werden Positionen mit Blick auf unternehmerische Ereignisse, wie beispielsweise Fusionen, Übernahmen, Restrukturierungen oder Konkurse aufgebaut. Die häufigste Form ist dabei die Merger Arbitrage, also die Spekulation auf die tatsächliche Durchführung einer Fusion und das damit verbundene Erreichen der angekündigten Umtauschrelation. Besonders risikoreich sind Engagements, die auf globale Trendänderungen (Global Makro Strategies) setzen.

Was ist ein Immobilienfonds?

Immobilienfonds sind Sondervermögen, die mindestens 51 % des von ihnen verwalteten Kapitals in bebaute und unbebaute Grundsstücke sowie Erbbaurechte investieren. Sehen die Anlagebedingungen dies vor, ist auch die Investition in Wohneigentumsrechte sowie in Anteile bestimmter Immobiliengesellschaften möglich. Dabei wird der größere Teil des Vermögens meist in Büro- und Gewerbeimmobilien investiert, da sie in der Regel ein besseres Preis-/Ertragsverhältnis bieten, weniger Verwaltungsaufwand als Wohnimmobilien verursachen und in größerem Umfang zur Finanzierung durch Fonds zur Verfügung stehen.

Mindestens 5 % der Anlagegelder sind in täglich verfügbaren Mitteln zu halten. Der Rest des Fondsvermögens kann auch in Geldmarkttiteln, festverzinslichen Wertpapieren und anderen Investmentanteilen gehalten werden. Das Fremdwährungsrisiko ist bei deutschen Immobilienfonds gesetzlich auf 30 % begrenzt.

In der Vergangenheit glänzten viele Immobilienfonds mit relativ konstanten Wertsteigerungsraten. Parallel zu den Kursverlusten am Aktienmarkt zwischen 2000 und Anfang 2003 hat ihre Beliebtheit bei deutschen Anlegern deshalb stark zugenommen. Dies ging soweit, dass verschiedene Fonds mit der Investition der ihnen zufließenden Anlagegelder kaum nachkamen und auch in weniger attraktive Objekte investieren mussten. Insofern ist es zweifelhaft, dass die attraktiven Renditen, die mit Immobilienfonds in der Vergangenheit zu erzielen waren, auch in der näheren Zukunft zu realisieren sind.

Stärker noch als bei anderen Sondervermögen, rückt bei Immobilienfonds die breite Streuung des eingesetzten Kapitals in den Vordergrund der Betrachtung. So ist eine Direktinvestition in verschiedene Grundstücke und Gebäude dem durchschnittlichen Privatanleger faktisch nicht möglich. Über einen Immobilienfonds kann diese Anlageklasse dagegen bereits mit verhältnismäßig geringen Beträgen in der individuellen Vermögensaufteilung berücksichtigt werden. Gleichzeitig entfällt für den einzelnen Anleger der sonst mit Immobilienengagements verbundene Verwaltungsaufwand. Zumindest bei offenen Immobilenfonds besteht zudem die Möglichkeit, täglich über das investierte Geld zu verfügen.

Zu den Unterschieden zwischen offenen und geschlossenen Immobilienfonds siehe "Was unterscheidet offene und geschlossene Fonds?"

Was ist ein Rentenfonds?

Rentenfonds sind Sondervermögen, die den größten Teil ihres Kapitals in festverzinsliche Wertpapiere in- und ausländischer Emittenten investieren. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um:

  • Bundesanleihen und Bundesobligationen (Ausgabe durch den deutschen Staat),
  • Staatsanleihen (Ausgabe durch ausländische Staaten),
  • Länderanleihen (Ausgabe durch die Bundesländer),
  • Kommunalobligationen (Ausgabe durch die Kommunen),
  • Pfandbriefe (Ausgabe durch Hypothekenbanken),
  • Inhaberschuldverschreibungen (Ausgabe durch Banken und Sparkassen),
  • Unternehmensanleihen (Ausgabe durch Unternehmen).

Zudem gehören Anleihen mit variabler Verzinsung sowie Nullcouponanleihen (Zerobonds) und Geldmarktanlagen zum Anlagespektrum herkömmlicher Rentenfonds.

Unterschieden werden Euro-Rentenfonds, die in erster Linie in Schuldtitel investieren, die auf Euro lauten. Gute Bonität der Schuldner vorausgesetzt, handelt es sich bei ihnen um eine sehr konservative Form der Rentenfonds. Ihre Wertentwicklung wird fast ausschließlich durch anfallende Zinserträge sowie Kursveränderungen der im Fondsvermögen enthaltenen Renten bestimmt. Bei Fremdwährungsrentenfonds kommt dagegen das Währungsrisiko als ein entscheidender Chance/Risiko-Faktor hinzu.

Als dritte Kategorie sollen an dieser Stelle "Risiko-Rentenfonds" genannt werden, auch wenn sich diese Bezeichnung in Fondsdatenbanken in der Regel nicht findet. Ihre Manager investieren das Fondsvermögen in Anleihen zweit- oder drittklassiger Schuldner oder sogar in so genannte "Junkbonds" (Schrottanleihen). Bei den Emittenten dieser Papiere besteht erhöhte Gefahr, dass sie ihren Zahlungsverpflichtungen nicht dauerhaft nachkommen und die Anleihe schließlich ausfällt oder zu deutlich schlechteren Konditionen umstrukturiert werden muss (z. b. argentinische Staatsanleihen). Geht dagegen alles gut, fällt die Rendite von Risiko-Anleihen allerdings auch deutlich höher als die herkömmlicher festverzinslicher Wertpapiere aus. Hohen Risiken stehen somit auch hohe Chancen gegenüber.

Von der eben beschriebenen Spezies einmal abgesehen, sind die Chancen und Risiken von Rentenfonds im Allgemeinen deutlich geringer als die von Aktienfonds. Gerade Euro-Rentenfonds eignen sich deshalb für konservative Anleger. Allerdings können auch Rentenfonds erhebliche Wertschwankungen aufweisen. Steigende Zinsen am Kapitalmarkt führen nämlich zwangsläufig zu Wertverlusten der im Fondsvermögen enthaltenen Zinspapiere. Dabei fallen die Verluste umso höher aus, je länger die durchschnittliche Restlaufzeit der Anleihen ist, wobei dieser Zusammenhang - nur mit umgekehrtem Effekt -selbstverständlich auch für fallende Zinsen gilt. Hinzu kommt, dass viele Rentenfonds einen Teil ihrer Gelder auch in Aktien investieren dürfen. Gerade Anleger, die ausschließlich in festverzinsliche Wertpapiere investieren wollen, weil ihnen das mit Aktienengagements verbundene Risiko zu hoch erscheint, sollten deshalb Rentenfonds bevorzugen, die aufgrund ihrer Anlagerichtlinien nur einen sehr geringen Teil des Vermögens außerhalb des festverzinslichen Bereichs investieren dürfen.

Was kostet ein Fonds?

Wie bei jeder anderen Finanzdienstleistung auch, entstehen bei der Vermögensanlage mit Investmentfonds verschiedene Kosten, die der Anteilsbesitzer direkt oder indirekt zu tragen hat.

Relativ offensichtlich sind dabei die Transaktionskosten. So fällt beim Erwerb neuer Investmentanteile in der Regel ein Ausgabeaufschlag an. Er stellt die Differenz zwischen Ausgabe- und Rücknahmepreis dar und wird in einem festen Prozentssatz angegeben. Bei Aktienfonds liegt er bisweilen bei über 5 %, lässt sich durch geschickte Wahl des Erwerbsweges aber zum Teil erheblich reduzieren (siehe: Wie und wo kauft/verkauft man Fonds?). Bei einigen Fonds werden zudem Rücknahmegebühren berechnet.

Für die Verwaltung der Fondsanteile im Wertpapierdepot stellen viele Banken und Sparkassen Depotgebühren in Rechnung, auf die in der Regel allerdings verzichtet wird, sofern es sich um hauseigene Produkte handelt. Verschiedene Onlinebanken und Discountbroker verzichten dagegen vollkommen auf die Belastung ihrer Kunden mit derartigen Kosten.

Werden die bisher genannten Aufwendungen direkt dem Anleger in Rechnung gestellt, gehen verschiedene indirekte Kosten zu Lasten des Fondsvermögens und schmälern damit die Rendite der Anlage. Zu nennen sind hier insbesondere Kosten für die Verwaltungstätigkeit der Fondsgesellschaft (Management Fees) sowie Aufwandsersatz für Informationstätigkeit, Rechtsberatung, Wirtschaftsprüfung und die Depotbankvergütung.

Wie hoch diese Kosten jeweils ausfallen, lässt sich dem Total Expense Ratio (TER) oder auf Deutsch der Gesamtkostenquote entnehmen, die seit Anfang 2004 für jeden Fonds veröffentlicht werden muss. Ermittelt wird das TER, indem die innerhalb eines Geschäftsjahres angefallenen Kosten ins Verhältnis zum durchschnittlichen Fondsvolumen gesetzt werden. Bei Aktienfonds liegt das Total Expense Ratio meist zwischen 1,0 und 2,5 %, Bei Rentenfonds beträgt es im Schnitt rund 0,8 % und bei Geldmarktfonds ca. 0,5 %.

In der TER nicht enthalten sind Transaktionskosten, die für Umschichtungen innerhalb des Fonds anfallen, sowie performanceabhängige Vergütungsbestandteile. Diese Performance Fees fallen zusätzlich zu den üblichen Managementgebühren immer dann an, wenn bestimmte im Fondsprospekt definierte absolute oder relative Erfolgsziele erreicht wurden.

Was sind Dachfonds?

Dachfonds (auch Investmentfondsanteil-Sondervermögen, Fund of funds) investieren in andere Investmentfonds ("Zielfonds") und bieten somit eine doppelte Risikostreuung. Sie verteilen das Vermögen auf mehrere Zielfonds. Diese Zielfonds wiederum legen in eine Vielzahl von Einzeltitel an. Die Fondsmanager berücksichtigen bei ihrer Anlageentscheidung meist nur konzerneigene Fonds oder eine Mischung aus konzerneigenen sowie konzernfremden Produkten. Dachfonds ermöglichen eine standardisierte Vermögensverwaltung schon für geringe Beträge. Die Auswahl der entsprechenden Fonds trifft das Fondsmanagement. Die Auflegung von Dachfonds ist im Investmentgesetz geregelt.

In Deutschland können Dachfonds seit 1999 aufgelegt werden.

Dachfonds sind für Sparer mit einem mittel- bis langfristigen Anlagehorizont geeignet. Das Chance-Risiko-Verhältnis ist von der Anlagepolitik des einzelnen Dachfonds abhängig, je nachdem ob der Fonds in Aktien-, Renten-, Offene Immobilien- oder gemischte Fonds investiert. Durch die Verteilung auf mehrere Fonds sind aber normalerweise Risiko und Chance geringer als ein Investment in einen Einzelfonds.

Was sind die Nachteile von Fonds?

Ein wesentlicher Nachteil von Investmentfonds ist sicherlich darin zu sehen, dass sich mit ihnen nur ganz bestimmte Markterwartungen umsetzen lassen. Von wenigen Ausnahmen, wie beispielsweise Hedge- oder Futurefonds abgesehen, spielen sie ihre Stärken insbesondere in steigenden Märkten aus. Bei fallenden Assetpreisen oder in längeren Seitwärtsphasen ist mit ihnen dagegen in der Regel keine attraktive Rendite zu erzielen. Nun mag ein guter Fondsmanager bei rückläufigen Aktienkursen zwar besser abschneiden als der Markt, für den Anleger, der mit einem entsprechenden Fonds im Jahr 2002 "nur" 35 %, statt wie der Dax über 40 % verloren hat, kann dies aber nur ein schwacher Trost sein. Hier bieten deshalb andere Anlagevehikel, wie beispielsweise Zertifikate, deutlich bessere Möglichkeiten, unter Berücksichtigung der persönlichen Risikoneigung die eigenen Erwartungen umzusetzen.

Die umfangreichen Genehmigungsverfahren, die Investmentfonds hierzulande durchlaufen müssen, sind unter Anlegerschutzaspekten sicherlich durchaus zu begrüßen. Andererseits nimmt das Procedere jedoch einen relativ langen Zeitraum in Anspruch. Der Fondsbranche ist es damit nur schwer möglich, schnell und flexibel auf neue Trends und Entwicklungen zu reagieren.

Auch der Gebührenaspekt kann als Nachteil angeführt werden. Aufgrund zum Teil recht hoher Ausgabeaufschläge ist die Fondsanlage als Mittel- bzw. Langfristinvestment zu betrachten. Für Anleger, die gerne selbst aktiv werden, eigene Ideen umsetzen und auf Marktstimmungen kurzfristig reagieren wollen, sind sie deshalb eher nicht geeignet.

Last but not least ist zudem die steuerliche Komponente zu berücksichtigen. So führen Zins- und Dividendenzahlungen bei Investmentfonds regelmäßig zu Erträgen, die vom Anleger - bereits ausgeschöpfte Freibeträge vorausgesetzt - mit dem persönlichen Steuersatz zu versteuern sind. Bei vielen Zertifikatetypen, wie beispielsweise Aktien- und Indexzertifikaten werden entsprechende Zahlungen einfach gesprochen dagegen in Kurssteigerungen umgewandelt. Bei einer Haltedauer von über einem Jahr (Ablauf der Spekulationsfrist) können sie nach derzeitiger Gesetzeslage damit steuerfrei vereinnahmt werden. Unter steuerlichen Gesichtspunkten stellt die Fondsanlage vielfach damit kein optimales Investment dar.

Was sind die Risiken von Fonds?

Spiegelbildlich zu den Chancen, ist das zentrale Risiko einer Vermögensanlage in Investmentfonds im allgemeinen Marktrisiko zu sehen. So wird es auch dem besten Manager nicht gelingen, sich einer negativen Entwicklung der Assetklasse, in die er zu investieren hat, gänzlich zu entziehen. Verliert der Deutsche Aktienindex rund 40 % seines Wertes, wie es beispielsweise 2002 der Fall war, liegen auch die Verluste der meisten Standardwertefonds in diesem Bereich. Dies gilt umso mehr, als sich viele Fondsverwalter an der jeweiligen Zielmarke (Benchmark) orientieren und versuchen, deren Entwicklung nachzuvollziehen bzw. im positiven Fall zu übertreffen.

Besonders hoch fällt das Marktrisiko bei Aktienfonds aus. Weniger Risiko weisen dagegen herkömmlich Rentenfonds auf. Bei Spezialfonds, deren Investments nicht breit gestreut werden, sondern sich auf einen bestimmten Bereich beschränken, kommen zum allgemeinen Marktrisiko noch länder-, technologie- oder branchenspezifische Risiken hinzu. Welche Ausmaße diese Risiken annehmen können, mussten viele Anleger, die unmittelbar vor dem Platzen der "Neue Markt-Blase" auf Internet- oder Hightechfonds gesetzt haben, schmerzlich erfahren.

Legt der Fonds sein Geld auch in Vermögensgegenständen ausländischer Währung an, ist darüber hinaus das Währungsrisiko zu berücksichtigen. So nützt es wenig, wenn sich amerikanische Aktien positiv entwickeln, die anfallenden Gewinne durch Kursverluste des US-Dollars gegenüber dem Euro gleichzeitig aber überkompensiert werden.

Galten die bisher aufgeführten Risiken nicht nur für Fonds, sondern in sehr viel stärkerem Umfang auch für Einzelninvestments, sind abschließend noch zwei fondstypische Risiken zu beachten:

Dabei ist zunächst das Fondsmanagement zu nennen. Kein Fonds ist besser als seine Verwalter. Einen Anhaltspunkt für die Fähigkeit des Managements kann zwar die Performance in der Vergangenheit liefern, eine Garantie dafür, dass die Benchmark auch zukünftig übertroffen wird, bietet sie allerdings nicht. So besteht durchaus die Gefahr, dass das Management mit neuen Situationen an den Kapitalmärkten nicht so gut zurechtkommt, wie es bisher der Fall war, die Fondsstrategie nicht mehr passt oder das gute Management von einer anderen Gesellschaft abgeworben und durch ein unerfahrenes ersetzt wurde.

Last but not least ist das so genannte Klumpenrisiko zu nennen. Da Fondskäufer meist nicht darauf achten, welche Werte in ihren Fonds genau enthalten sind, kann es leicht zu einer Risikoballung kommen. Dies ist immer dann der Fall, wenn viele Fondsmanager auf Titel oder Branchen setzten, die gerade "hipp" oder "in" sind. Die erhoffte Risikostreuung, die der Erwerb verschiedener Fonds mit sich bringen soll, ist dann nicht mehr in erwünschtem Maße gegeben. Insofern empfiehlt es sich, die in den erworbenen Fonds enthaltenen Positionen regelmäßig zu überprüfen (z. B. mittels der Halbjahresberichte) und Sondervermögen mit sehr ähnlicher oder sogar annähernd identischer Struktur durch andere zu ersetzen.

Was sind die Vorteile von Fonds?

Investmentfonds haben zunächst einmal den bereits angesprochenen Vorteil, dass selbst mit geringem Kapitaleinsatz eine breite Streuung des investierten Vermögens erzielt werden kann. Die Pleite eines Unternehmens, der Ausfall einer Anleihe oder der Fehlgriff beim Erwerb einer Immobilie können als Einzelinvestments zum Verlust eines großen Teils des eingesetzten Kapitals führen. Im Rahmen eines Fonds, der in viele, zum Teil über 100 verschiedene Vermögensgegenstände einer Anlageform investiert, fallen einzelne Ausfälle dagegen kaum ins Gewicht.

Gerade für Anleger, die sich nur ungern mit ihren Finanzanlagen auseinandersetzen, liegt ein weiterer Vorteil von Investmentfonds in ihrem geringen "Betreuungsaufwand". Nach der Entscheidung für ein oder mehrere Sondervermögen müssen sich Fondssparer mit der eigentlichen Geldanlage nicht mehr auseinandersetzen. So entscheiden allein die Fondsmanager - selbstverständlich im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben sowie der in den Anlageprospekten festgelegten Grenzen - in welche Werte das Fondsvermögen investiert wird und wann Umschichtungen vorgenommen werden. Research, Titelauswahl und strategische Entscheidungen liegen somit in den Händen professioneller Kapitalmarktexperten.

Die Aktivitäten der Anleger können sich dagegen darauf beschränken, in regelmäßigen Abständen die Kurs- und Risikoentwicklung des Fonds zu überprüfen. Hat er die Erwartungen im Vergleich zu anderen Sondervermögen der gleichen Klasse erfüllt? Außerdem ist zu untersuchen, ob der jeweilige Fonds nach wie vor zu den persönlichen Anlagezielen sowie der restlichen Depotstruktur passt. Hat sich der Aktienanteil durch starke Kursgewinne verschiedener im Depot enthaltener Aktienfonds beispielsweise stark erhöht, könnte eine Umschichtung in andere Fondsarten sinnvoll sein.

Ein weiterer Vorteil von Fonds stellte ihre Konstruktion als Sondervermögen dar. So sind die einzelnen Fonds von einander sowie vom Vermögen der Fondsgesellschaft strikt getrennt zu verwalten. Liquiditätsschwierigkeiten oder gar die Pleite der Fondsgesellschaft sind zwar ärgerlich, haben aber keinen direkten Einfluss auf den Wert der Fondsanteile und damit das Vermögen der Anleger. Dies unterscheidet Investmentfondsanteile beispielsweise von Investmentzertifikaten, bei denen es sich von ihrer rechtlichen Struktur her um nichts anderes als Inhaberschuldverschreibungen handelt. So werden Besitzer von Zertifikaten - ähnlich wie Anleihegläubiger - im Extremfall, also bei Pleite des Emittenten, nur aus der Konkursmasse bedient.

Was sind Garantiefonds?

Investmentfonds, bei denen eine "bestimmte Garantie" gegeben wird. Sinn der seit Mitte der 80er Jahre bestehenden Garantiefonds war es ursprünglich, dem Anleger eine Kapital-zurück-Garantie mit der Aussicht auf eine gewisse Wertentwicklung unter Voraussetzung einer langen Kapitalbindung seitens des Anlegers zu bieten. Die von den deutschen Investment-Gesellschaften aufgelegten Garantiefonds werden überwiegend von den luxemburger Tochtergesellschaften verwaltet.

Was sind Laufzeitfonds?

Laufzeitfonds sind Investmentfonds mit einer von vornherein begrenzten Laufzeit. Nur während der Zeichnungsfrist können Anleger diese Fonds kaufen. Das investierte Vermögen bleibt bis zum Laufzeitende im Fonds. Auch während der Laufzeit können die Anleger Fondsanteile börsentäglich verkaufen. Am Laufzeitende wird der gesamte Fonds aufgelöst und das angelegte Kapital einschließlich der aufgelaufenen Erträge an die Anteilinhaber ausgeschüttet.

AS-Fonds und Offene Immobilienfonds dürfen in Deutschland nicht als Laufzeitfonds aufgelegt werden.

Was sind Mischfonds?

Mischfonds (auch Gemischte Fonds) legen das vom Anleger eingezahlte Kapital sowohl in Aktien als auch in verzinslichen Wertpapieren an. Je nach sich bietenden Marktchancen und entsprechend den Vertragsbedingungen können sie flexibel den Schwerpunkt innerhalb der beiden Anlageformen variieren. Bestimmte Fonds dürfen bei ihrer Portfoliozusammensetzung auch Immobilienwerte einbeziehen.

Mischfonds eignen sich für Anleger, die ein gewisses Maß an Sicherheit suchen, gleichzeitig aber auch die Chancen des Aktienmarktes nutzen wollen. Das Chance-Risiko-Profil eines gemischten Fonds liegt zwischen einem Aktien- und einem Rentenfonds.

Die ersten gemischten Fonds wurden Anfang der siebziger Jahre in Deutschland aufgelegt.

Was sind Sonstige Wertpapierfonds?

Um bei der eingeschlagenen Systematik zu bleiben, lassen sich ergänzend zu den bereits erläuterten Aktien-, Renten-, Geldmarkt-, Immobilien- und Hedgefonds, als weitere gebräuchliche Fondsarten Mischfonds, Wandel- und Optionsanleihenfonds sowie Derivate- und Dachfonds aufführen.

Bei Mischfonds handelt es sich um eine Zwischenform aus Aktien- und Rentenfonds, die es dem Fondsmanagement ermöglicht, sowohl in Aktien als auch in festverzinsliche Wertpapiere zu investieren. Je nach Markteinschätzung wird die Gewichtung dabei in die eine oder andere Richtung variiert, wobei meist allerdings bestimmte Höchstgrenzen für den Aktien- und den Rentenanteil festgelegt sind.

Wandel- und Optionsanleihenfonds investieren ihre Mittel - wie der Name bereits sagt - in Wandelanleihen und/oder Optionsanleihen. Von der Risikostruktur her sind sie in der Regel zwischen Aktein- und Rentenfonds einzuordnen. So werden Aktienmarktverluste durch den Anleiheanteil zumindest teilweise abgefedert. Gleichzeitig profitieren sie über die Wandlungs- oder Optionsscheinkomponenten von steigenden Aktienkursen.

Derivatefonds stellen eine noch relativ junge Fondsart dar, bei der das Anlagevermögen insbesondere zum Kauf von Index- und Discountzertifikaten sowie von Aktienanleihen eingesetzt wird.

Statt in einzelne Aktien, Anleihen oder Immobilien investieren Dachfonds (Funds of Funds) ihre Mittel in andere Fonds (Zielfonds). Das eingesetzte Kapital kann auf diese Weise noch breiter als bei herkömmlichen Investmentfonds gestreut werden, woraus sich in der Regel eine weitere Risikoreduzierung ergibt. Andererseits fallen aufgrund der zusätzlichen Verwaltungsebene auch weitere Kosten an, die der Dachfondsmanager durch geschickte Auswahl der Zielfonds erst einmal erwirtschaften muss.

Losgelöst von der bisherigen Systematik finden sich in einschlägigen Auflistungen zudem Indexfonds und Garantiefonds. Während sich Indexfonds streng an einem Index orientieren, den sie so weit wie möglich abzubilden versuchen, und somit den passiv gemanagten Sondervermögen zuzuordnen sind, beschreibt der Begriff Garantiefonds die Art der Rückzahlung. So handelt es sich bei Garantiefonds um Aktienfonds, die am Ende ihrer Laufzeit mindestens zu einem vorher festgelegten Betrag - meist dem Ausgabewert - zurückgezahlte werden. Um die Garantie zu finanzieren, nehmen die Fondsbesitzer an einem Aktienmarktanstieg dafür aber auch nur zu einem bestimmten Prozentsatz teil.

Was unterscheidet offene von geschlossenen Fonds?

Bildlich gesprochen handelt es sich bei offenen Fonds, zu neudeutsch Open-End-Funds, um unendlich große Töpfe, in die in unbegrenzter Höhe Anlagegelder hineinfließen können. Für die zufließenden Mittel darf die Investmentgesellschaft beliebig viele Fondsanteile ausgeben. Auf der anderen Seite ist sie aber auch dazu verpflichtet, diese jederzeit zum Rücknahmepreis (gegebenenfalls abzüglich eines Rücknahmeabschlags) wieder zurückzunehmen. Für die Investoren stellen offene Fonds damit eine sehr flexible Anlagemöglichkeit dar, die ihnen den täglichen Zugriff auf das eingesetzte Kapital ermöglicht.

Geschlossene Fonds (Closed-End-Funds) können dagegen nur in begrenztem Umfang Anlagegelder aufnehmen und dafür eine von vornherein festgelegte Anzahl von Anteilen ausgeben. Ist das geplante Volumen erreicht, wird der Fonds geschlossen und die Ausgabe der Anteile eingestellt. Ein Anspruch auf Rückgabe der Anteile besteht bis zum Ende der Laufzeit nicht. Sie können lediglich an Dritte weitergegeben oder gegebenenfalls über die Börse verkauft werden. Dabei richtet sich der Anteilswert - anderes als bei Open-End Funds - allerdings nicht nach dem Inventarwert, sondern nach Angebot und Nachfrage, was zu erheblichen Auf- oder Abgeldern führen kann, sofern der Besitzerwechsel überhaupt gelingt.

Aufgelegt werden geschlossene Fonds meist zur Finanzierung eines einzigen oder mehrerer klar definierter Objekte. Dabei kann es sich beispielsweise um Immobilien, Schiffe, Flugzeuge, Energieprojekte oder Medienproduktionen handeln. Ihre Laufzeit beträgt in der Regel mindestens zehn Jahre, bisweilen auch deutlich länger. Die Auflösung geschlossener Fonds erfolgt üblicherweise durch den Verkauf des Wirtschaftsgutes, in das investiert wurde.

Beworben werden Closed-End-Funds mit überdurchschnittlichen Renditen sowie häufig mit Steuervorteilen, wobei der Gesetzgeber die steuerlichen Spielräume allerdings immer stärker eingeschränkt hat. Für Anteilsbesitzer besteht in der Regel ein erhebliches unternehmerisches Risiko, das bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen kann. Einzelne Varianten sehen sogar eine Nachschusspflicht vor. Da geschlossene Fonds nicht dem Investmentgesetz unterliegen, muss jeder Anleger selbst auf die Seriosität des Anbieters, die keineswegs in jedem Fall gegeben ist, achten.

Welche Chancen bieten Fonds?

Durch den Erwerb von Investmentfonds bietet sich Anlegern die Chance, bereits mit relativ geringen Beträgen, deren isolierter Einsatz an der Börse kaum sinnvoll zu realisieren wäre, von der positiven Entwicklung einer bzw. sogar mehrerer Assetklasse zu profitieren.

So scheidet die Verteilung eines kleinen Anlagebetrags auf verschiedene Aktiengesellschaften schon aufgrund der anfallenden Transaktionskosten aus. Andererseits ist von der Spekulation auf lediglich ein oder zwei Werte unter Risikoaspekten dringend abzuraten. Gäbe es nur die Möglichkeit von Direktinvestments, wären Kleinanleger von den Chancen des Aktienmarktes damit faktisch ausgeschlossen. Ein Aktienfonds bündelt nun die Mittel vieler Kleinanleger und verteil diese breit gestreut auf diverse Gesellschaften unterschiedlichster Branchen. Auf diese Weise kann das unternehmensspezifische Risiko eliminiert werden und der Fondssparer von den Chancen, dieser Anlageklasse profitieren.

Zudem bietet sich über den Umweg Investmentfonds die Möglichkeit, auf kostengünstige Weise vom Know-how des Fondsmanagers, für das sonst - beispielsweise im Rahmen einer privaten Vermögensverwaltung - viel Geld aufgebracht werden müsste, zu profitieren. Dies gilt insbesondere für Spezialsegment, wie beispielsweise Übernahme- oder Turnaroundwerte, bei denen - entsprechendes Fachwissen und hoher Researchaufwand vorausgesetzt - das Erzielen von Überrenditen deutlich wahrscheinlicher als bei Blue Chips ist.

Welche Kennzahlen sind gebräuchlich?

Um verschiedene Investmentfonds einer Anlageklasse mit einander vergleichbar zu machen, sind folgende Kennzahlen von besonderer Bedeutung:

Die Volatilität gibt die Schwankungsbreite von Investmentfondspreisen innerhalb eines bestimmten Zeitraums wieder. Sie stellt damit die mathematische Größe (Standardabweichung) für das Maß des Risikos einer Kapitalanlage dar. Zu ihrer Ermittlung wird die durchschnittliche Kursentwicklung innerhalb einer Periode berechnet und anschließend gemessen, wie weit sich der Fondspreis im entsprechenden Zeitraum von diesem Wert entfernt hat. Je größer die Schwankungsbreite ausfällt, desto volatiler und risikoreicher ist ein Fonds.

Der Maximale Verlust bezeichnet den stärksten Wertrückgang, den ein Fonds während eines bestimmten Zeitraums (meist sechs oder zwölf Monaten) innerhalb der letzten drei, fünf oder zehn Jahre verzeichnet hat. Dabei bietet der ermittelte Wert zwar keine Gewähr dafür, dass es innerhalb eines entsprechenden Zeitraums in der Zukunft nicht zu noch stärkeren Verlusten kommt, er liefert andererseits aber einen guten Anhaltspunkt dafür, was unter Ausschluss von Extremsituationen maximal an Verlusten zu erwarten ist.

Eine der wichtigsten Kennzahlen überhaupt ist das Sharpe-Ratio (SR) oder Sharpe-Maß. Es misst die so genannte Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Unter der Überschussrendite versteht man die über die sichere Geldanlage hinausgehende jährliche Verzinsung eines Investments. Beträgt der risikolose Geldmarktzins beispielsweise 3 %, und der ausgewählte Fonds hat 7 % erwirtschaftet, liegt die Überschussrendite bei 4 %. Diese 4 % werden dann mit dem eingegangenen Risiko, ausgedrückt durch die Volatilität, ins Verhältnis gesetzt. Je höher dieses Verhältnis - also das Sharpe-Ratio - ausfällt, desto besser schneidet der Investmentfonds im Verhältnis zu seinem Risiko ab. Liegt das Sharpe-Ratio über eins (>1), konnte eine risikoadäquate Überrendite erzielt werden. Bei Werten zwischen 0 und 1 wurde bezogen auf den Geldmarkt zwar eine Überrendite erzielt, diese entsprach jedoch nicht dem eingegangenen Risiko. Fällt die Kennziffer sogar negativ aus (<0), wurde noch nicht einmal der risikolose Geldmarktzins erwirtschaftet.

Weitere Kennzahlen, wie die Elastizität, das Treynor-Ratio oder die Längste Verlustperiode werden im Fondslexikon erläutert.

Welche Renditen erreichen Fonds?

Welche Renditen Fonds erreichen (können), hängt im Wesentlichen von der Performance der Assetklasse ab, in die sie investieren. Dabei sind definitive Aussagen für die Zukunft grundsätzlich nicht möglich.

Zwar lassen sich aus der Entwicklung der Vergangenheit Tendenzen und Prognosen für die Zukunft ableiten, prinzipiell ist bei dieser Vorgehensweise aus verschiedenen Gründen jedoch ein hohes Maß an Vorsicht geboten. So kommen diverse Studien, die sich mit der Renditeermittlung verschiedener Anlageklassen in der Vergangenheit beschäftigt haben, je nach Intention und Auftrageber zu höchst unterschiedlichen Ergebnissen. Relativ einfach möglich ist dies beispielsweise durch die "geschickte" Wahl des Untersuchungszeitraums. So macht es einen erheblichen Unterschied aus, ob die Betrachtung unmittelbar vor oder nach einem größeren Aktienmarkteinbruch beginnt. Weitere Differenzen ergeben sich durch variierende Vergleichsmaßstäbe oder differierende Untersuchungsmethoden.

Bei aller Vorsicht lässt sich lediglich sagen, dass die meisten Untersuchungen für Aktienfonds im langfristigen Durchschnitt leicht höhere Renditen als für Rentenfonds ermittelt haben. Dabei fällt der Unterschied allerdings keineswegs so hoch aus, wie es allgemein vermutet wird. Realistisch betrachtet dürfte die langfristige Renditedifferenz zwischen Aktien- und Rentenfonds in der Vergangenheit vielmehr bei lediglich 0,5-1 % gelegen haben.

Was auf den ersten Blick extrem wenig erscheint, relativiert sich allerdings dann, wenn man sich den langfristigen Effekt dieses geringen Unterschieds vor Augen führt. Erwirtschaftet ein Rentenfonds beispielsweise im langfristigen Durchschnitt eine Verzinsung von 6 % pro Jahr, werden aus einem Anfangskapital von 10.000 Euro innerhalb von 30 Jahren exakt 57.435 Euro. Wird dieselbe Summe dagegen in einen Aktienfonds investiert, der es im Durchschnitt auf eine jährliche Rendite von 7 % bringt, beläuft sich das Anlagevermögen schließlich auf 76.123 Euro und fällt damit um knapp 19.000 Euro oder fast ein Drittel höher aus.

Welche Rolle spielen Ratingagenturen?

Bei mehreren tausend in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Investmentfonds ist es für den Privatanleger praktisch nicht möglich, eigenständig eine sinnvolle Qualitätsauswahl zu treffen. Ratingagenturen, wie Feri Trust, Morningstar oder Standard & Poor's, können hier mit ihren Fondsratings eine verlässliche und jederzeit kostenlos zugängliche Entscheidungshilfe liefern. Im Auswahlprozess der Anleger sollten Ratingagenturen bzw. ihre Urteile deshalb eine sehr große Rolle spielen.

Das wichtigste Kriterium bei der Beurteilung eines Fonds durch eine Ratinggesellschaft stellt selbstverständlich die Performance dar. Dabei spielen sowohl der Vergleich zur Benchmark (relative Performance), als auch die langfristige Ertragskraft sowie die Stabilität der Renditeentwicklung eine entscheidende Rolle. Berücksichtigt wird aber auch der Risikoaspekt. Da Anleger allgemein als risikoscheu gelten, führt ein im Vergleich zu Konkurrenzprodukten erhöhtes Risiko automatisch zu einem Ratingabschlag. Teilweise fließen auch weiche Faktoren, wie die Erfahrung des Fondsmanagements oder der subjektive Eindruck der Ratingagentur, in die Beurteilung mit ein.

Während Standard & Poor's und Morningstar je nach Qualität eines Fonds zwischen einem und fünf Sternen (beste Kategorie) vergeben, nimmt Feri Trust eine Einteilung in die Gruppen A (sehr gut) bis E (schwach) vor. Die Klassifizierung erfolgt dabei stets im Vergleich zu den direkten Konkurrenzprodukten, es werden also keinesfalls Äpfel mit Birnen verglichen.

Ausgewählte Ratingsysteme für Investmentfonds

 
+++++
*****
A

++++
****
B

+++
***
C

++
**
D

+
*
E
Standard & Poor's besten
10 %
besten
11 - 30 %
besten
31 - 50 %
nächsten
25 %
schlechtesten
25 %
Morningstar besten
10 %
nächsten
22,5 %
nächsten
35 %
nächsten
22,5 %
schlechtesten
10 %
Feri Trust sehr gut gut durch-
schnittlich
unterdurch-
schnittlich
schwach

Um überhaupt sinnvolle Einschätzungen vornehmen zu können, werden stets nur solche Fonds in den Vergleich mit einbezogen, die bestimmte Grundbedingungen erfüllen. So ist bei Feri Trust beispielsweise u. a. eine Fondshistorie von mindestens fünf Jahren erforderlich. Zudem muss die Einordnung in eine Vergleichsgruppe mit mindestens 19 weiteren Produkten möglich sein.

Welche weiteren Fondsarten gibt es?

Um bei der eingeschlagenen Systematik zu bleiben, lassen sich ergänzend zu den bereits erläuterten Aktien-, Renten-, Geldmarkt-, Immobilien- und Hedgefonds, als weitere gebräuchliche Fondsarten Mischfonds, Wandel- und Optionsanleihenfonds sowie Derivate- und Dachfonds aufführen.

Bei Mischfonds handelt es sich um eine Zwischenform aus Aktien- und Rentenfonds, die es dem Fondsmanagement ermöglicht, sowohl in Aktien als auch in festverzinsliche Wertpapiere zu investieren. Je nach Markteinschätzung wird die Gewichtung dabei in die eine oder andere Richtung variiert, wobei meist allerdings bestimmte Höchstgrenzen für den Aktien- und den Rentenanteil festgelegt sind.

Wandel- und Optionsanleihenfonds investieren ihre Mittel - wie der Name bereits sagt - in Wandelanleihen und/oder Optionsanleihen. Von der Risikostruktur her sind sie in der Regel zwischen Aktein- und Rentenfonds einzuordnen. So werden Aktienmarktverluste durch den Anleiheanteil zumindest teilweise abgefedert. Gleichzeitig profitieren sie über die Wandlungs- oder Optionsscheinkomponenten von steigenden Aktienkursen.

Derivatefonds stellen eine noch relativ junge Fondsart dar, bei der das Anlagevermögen insbesondere zum Kauf von Index- und Discountzertifikaten sowie von Aktienanleihen eingesetzt wird.

Statt in einzelne Aktien, Anleihen oder Immobilien investieren Dachfonds (Funds of Funds) ihre Mittel in andere Fonds (Zielfonds). Das eingesetzte Kapital kann auf diese Weise noch breiter als bei herkömmlichen Investmentfonds gestreut werden, woraus sich in der Regel eine weitere Risikoreduzierung ergibt. Andererseits fallen aufgrund der zusätzlichen Verwaltungsebene auch weitere Kosten an, die der Dachfondsmanager durch geschickte Auswahl der Zielfonds erst einmal erwirtschaften muss.

Losgelöst von der bisherigen Systematik finden sich in einschlägigen Auflistungen zudem Indexfonds und Garantiefonds. Während sich Indexfonds streng an einem Index orientieren, den sie so weit wie möglich abzubilden versuchen, und somit den passiv gemanagten Sondervermögen zuzuordnen sind, beschreibt der Begriff Garantiefonds die Art der Rückzahlung. So handelt es sich bei Garantiefonds um Aktienfonds, die am Ende ihrer Laufzeit mindestens zu einem vorher festgelegten Betrag - meist dem Ausgabewert - zurückgezahlte werden. Um die Garantie zu finanzieren, nehmen die Fondsbesitzer an einem Aktienmarktanstieg dafür aber auch nur zu einem bestimmten Prozentsatz teil.

Wer legt einen Fonds auf?

Aufgelegt bzw. begeben werden dürfen Fonds ausschließlich von Investment- oder Fondsgesellschaften, wobei die offizielle Bezeichnung Kapitalanlagegesellschaft lautet. Bei ihnen handelt es sich um Kreditinstitute, deren Hauptzweck die Verwaltung fremden Vermögens in einem oder mehreren Fonds ist. Dabei sind die einzelnen Fonds strikt getrennt von einander und vom Vermögen der Kapitalanlagegesellschaft zu verwalten (u. a. deshalb auch ihre Bezeichnung als Sondervermögen), wobei die Verwaltung zwingend von einer unabhängigen Depotbank zu erfolgen hat. Zu den weiteren Aufgaben der Depotbank gehören u. a. auch die Ausgabe und Rücknahme von Anteilsscheinen sowie die Prüfung der von der Fondsgesellschaft börsentäglich ermittelten Ausgabe- und Rücknahmepreise.

Darüber hinaus unterliegen Kapitalanlagegesellschaften weiteren strengen gesetzlichen Auflagen, die sich insbesondere aus dem Investmentgesetz (InvG) ergeben, sowie hohen Anforderungen, was ihre Ausstattung mit Eigenkapital anbelangt. Um den Geschäftsbetrieb aufnehmen zu dürfen benötigt sie ferner die Erlaubnis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).

Zudem muss auch jeder von einer inländischen Investmentgesellschaft begebene Publikumsfonds vor seiner Auflegung durch die BaFin zugelassen werden. Bei ausländischen Publikumsfonds entscheidet sie über eine Vertriebserlaubnis für Deutschland. Außerdem haben Investmentgesellschaften der Bundesanstalt regelmäßig Vermögensaufstellungen für jedes ihrer Sondervermögen zu übermitteln, so dass die Aufsichtsbehörde jederzeit die Einhaltung der Anlagegrundsätze des jeweiligen Fonds kontrollieren kann.

Insgesamt besteht somit ein umfangreiches Regelungsnetz und Überwachungssystem, um für bestmöglichen Schutz der einer Fondsgesellschaft anvertrauten Anlagegelder zu sorgen.

Wie und wo kauft/verkauft man Fonds?

Ganz klassisch lassen sich Investmentfonds bei jeder Bank- oder Sparkasse direkt am Schalter bzw. im Beratungszimmer erwerben. Der Vorteil ist dabei sicherlich die persönliche Beratung durch den Kundenberater. Gut informierten Anlegern sei von dieser Vorgehensweise allerdings abgeraten, da sie mit erheblichen Kosten verbunden ist. So wird beim Kauf "vor Ort" fast grundsätzlich der volle Ausgabeaufschlag fällig, der bei Aktienfonds durchaus bei über 5 % liegen kann. (Bei größeren Anlagebeträgen lassen viele Kundenberater mit sich handeln). Außerdem konzentriert sich die Beratung oft auf hauseigene Produkte, die nicht zwangsläufig die besten sein müssen.

Deutlich günstiger ist der Erwerb von Investmentanteilen bei Direktbanken und Discountbrokern. Diese verzichten bei einem großen Teil ihrer Fondspalette auf bis zu 75 % des Ausgabeaufschlags, wobei in der Mehrzahl der Fälle die Rabattierung zwischen 25 und 50 % liegt. Bisweilen finden sich jedoch auch Produkte im Angebot, die gänzlich ohne zusätzliche Kosten erworben werden können. Dabei handelt es sich allerdings meist um zeitlich befristete Werbekampagnen oder Ladenhüter aus dem eigenen Konzern. Niedrige Ausgabeaufschläge allein dürfen deshalb nie der Grund für die Wahl eines bestimmten Fonds sein. Viele Onlinebanken bieten beim Fondskauf inzwischen übrigens auch Beratung an.

Noch etwas günstiger kommen gut informierte und aktiv agierende Investoren über Fondsvermittler aus dem Internet (auch Fondsboutiquen) zum Zuge. Da entsprechende Anbieter häufig über eine extrem schlanke Kostenstruktur verfügen, können sie von der Vermittlungsprovision - und nichts anderes ist der Ausgabeaufschlag - noch eine Nuance mehr weitergeben. Der Markt ist allerdings sehr unübersichtlich, weshalb es nicht immer leicht ist, den Anbieter zu finden, der die eigenen Bedürfnisse bezüglich Kostenstruktur und Service optimal befriedigt.

Eine weitere, von den bisher beschriebenen Arten etwas abweichende Möglichkeit des Fondskaufs, ist der Gang über die Börse. In Deutschland ist dieser Erwerbsweg seit dem Jahr 2000 für eine kontinuierlich steigende Anzahl von Fonds möglich. Kauf- und Verkaufsabwicklung erfolgen dabei analog zu denen einer herkömmlichen Aktienorder, und auch die anfallenden Transaktionsgebühren liegen in vergleichbarer Höhe. An der Fondsbörse Deutschland am Börsenplatz Hamburg werden aktuell mehr als 1.000 Investmentfonds gehandelt.

Woran erkennt man gute Fonds?

Zweifellos ist die relative Performance bei der Qualitätsbewertung eines Investmentfonds ein ganz entscheidender Faktor. Sich bei der Beurteilung allerdings allein auf die durchschnittliche Wertentwicklung in der Vergangenheit zu stützen und stets in den Fonds zu investieren, der die Performancerangliste anführt, greift sicherlich deutlich zu kurz. So ist neben der Rendite auch das Risiko eines Fonds, ausgedrückt durch seine Volatilität, sowie die Portfoliozusammensetzung zu berücksichtigen. Gute Fonds weisen im Vergleich zu Konkurrenten derselben Klasse stets eine relativ kontinuierliche Wertentwicklung auf.

Auch eine lange Historie von Fonds und Fondsmanagement kann als Indiz - wenn auch nicht als Beweis - für ein qualitativ hochwertiges Investmentprodukt gewertet werden. So haben schlechte Manager in der Regel kontinuierlich mit Mittelabflüssen zu kämpfen. Früher oder später wird der entsprechende Fonds deshalb eingestellt, was damit zwangsläufig für Anlagekonzepte spricht, die sich über viele Jahre, zum Teil sogar Jahrzehnte, am Markt behauptet haben. Dabei müssen ihre Strategien keineswegs antiquiert sein, schließlich kann eine lange Überlebensdauer auch aus hoher Anpassungsfähigkeit und Erfahrung sowie daraus resultierenden Erfolgen resultieren.

Der einfachste und wohl auch sicherste Wege, aus der Vielzahl der in Deutschland zugelassenen Fonds die besten einer Anlagekategorien herauszufiltern, ist es aber sicherlich, sich bei der Auswahl auf die Urteile von Ratingagenturen zu verlassen. In ihre Bewertungsprozesse fließen diverse quantitative und qualitative Faktoren ein, die einem Privatanleger zum großen Teil gar nicht zur Verfügung stehen, bzw. zu deren Auswertung er nicht in der Lage ist.