1. Home
  2. Regionales
  3. Bayern
  4. Großeinsatz auf Autobahn 93: Polizei stoppt Schleuser mit Bomben-Material

Bayern

Großeinsatz auf Autobahn 93 Polizei stoppt Schleuser mit Bomben-Material

Großeinsatz auf der A93 bei Kiefersfelden: Die Polizei entdeckt in einem Auto drei Rohre, Sprengstoff und Kabel – Material für den Rohrbombenbau. Vier Männer werden festgenommen, das LKA ermittelt.
Von Beatrice Oßberger | Stand: 30.09.2016 | Lesedauer: 2 Minuten
Polizei stoppt Schleuser mit Bomben-Material
Quelle: Die Welt
AUTOPLAY

Großeinsatz auf der A93 bei Kiefersfelden: Die Polizei entdeckt in einem Auto drei Rohre, Sprengstoff und Kabel – Material für den Rohrbombenbau. Vier Männer werden festgenommen, das LKA ermittelt.

Quelle: Die Welt

Anzeige

Es war eine Routinekontrolle, weshalb die Beamten der Bundespolizei am Donnerstag gegen 22.30 Uhr am Grenzübergang Kiefersfelden das Fahrzeug mit polnischem Kennzeichen stoppten. Das Fahrzeug war ihnen verdächtig vorgekommen, mögliche Schleuserkriminalität vermuteten die Beamten, weshalb sie den schwarzen Mitteklasse-Wagen genauer überprüften.

Vier Männer saßen darin, ein polnischer Fahrer sowie drei Männer aus Afrika. Im Kofferraum des Wagen stießen die Beamten auf Betäubungsmittel, Hieb- und Stichwaffen, und auf „sprengstoffähnliche Gegenstände“, wie es in den ersten Mitteilungen hieß. Tatsächlich wurden in dem Fahrzeug unter anderem drei Rohre, eine größere Menge Schwarzpulver und Verbindungskabel transportiert – und somit Material, das zum Bau von Rohrbomben geeignet ist.

Sprengstoffexperten untersuchten das Fahrzeug

Was folgte, war ein Großalarm – und ein Großeinsatz. Die Autobahn wurde in beiden Richtungen weiträumig gesperrt. „Es war zu diesem Zeitpunkt unklar, ob eine direkte Gefahr von dem Fahrzeug ausgeht“, sagte LKA-Sprecher Ludwig Waldinger der „Welt“.

Sprengstoffexperten des Landeskriminalamtes untersuchten das Fahrzeug, die Rohre und das Schwarzpulver. Kurz vor 6 Uhr früh am Freitagmorgen konnte Entwarnung gegeben werden. Es bestand keine Explosionsgefahr. Die Autobahn wurde wieder freigegeben.

Anzeige

Die vier Männer, die sich in dem Fahrzeug befanden, wurden festgenommen. Fest steht bisher nur, dass die drei Afrikaner aus Guinea und von der Elfenbeinküste offenbar versucht haben, mithilfe des polnischen Schleusers illegal nach Deutschland einzureisen. Papiere hatten die Männer im Alter von 20, 29 und 37 Jahren nicht bei sich. Ob sie wussten, was im Kofferraum des Wagens transportiert wurde, ist noch unklar.

Auch alle weiteren Fragen zum Hintergrund kann die Polizei noch nicht beantworten. Wo kamen die Männer her? Wo wollten sie hin? Und was sollte mit dem Bombenmaterial passieren? „Die Ermittlungsarbeit“, sagt Waldinger, „hat gerade erst begonnen.“

Themen