„Meine Freundin war gestern auf der Wiesn. Stehe vor einer Stunde vor ihrer Haustür. Sie ist da, habe sie gehört, aber sie macht nicht auf. Ich habe die Befürchtung, dass ein Typ bei ihr geschlafen hat. Was mache ich jetzt? Warten? Gehen?“
Mit diesem Problem hat sich ein Münchner unlängst an alle User der Studenten-App „Jodel“ gewandt. Und weil das eine Situation ist, die jeder irgendwie kennt, lässt sich die Community auch nicht lange bitten. Mit Rat und Tat steht sie „OJ“ (steht für „Original Jodel“ und bezeichnet den ursprünglichen Ersteller einer Diskussion) zur Seite. Stundenlang. Denn der Münchner, der fürchtet, betrogen worden zu sein, harrt verzweifelt vor der Wohnung seiner Freundin aus. Er will wissen, ob sie ihn betrogen hat und, wenn ja, mit wem.
Regelmäßig informiert er die anderen User über seine Fortschritte. Und die sind nicht gerade erfolgreich. „Oh Mann, ist das scheiße“, schreibt er. „Ich klingle im Zwei-Minuten-Takt seit einer Stunde, aber es passiert nichts, und ich bin mir sicher, dass sie da ist, hab ganz am Anfang was gehört.“
Die Freundin hat ihn schon einmal betrogen
Die User raten ihm, den Pizzaboten zu mimen. Oder den Postboten. Er könne aber auch die Feuerwehr rufen. In jedem Fall solle er mit der Klingelei aufhören. „Das nervt.“ Er solle vielmehr das Haus beobachten, von weiter weg, erklären sie.
Zusehends nimmt der Live-Ticker, der auf der Facebook-Seite „Best of Jodel“ nachzulesen ist, Fahrt auf. Und die Community erfährt, dass es mit der Beziehung schon länger nicht zum Besten stand. Sie hat ihn schon einmal betrogen, mit einem Erasmus-Studenten. Ob es derselbe Typ ist? Am Ende erfährt es nicht nur „OJ“, sondern die gesamte Community. Ja, sie hat ihn betrogen. Und es war nicht der Erasmus-Student, sondern einer von „OJs“-Arbeitskollegen.
Das gesamte Beziehungsdrama um „OJ“ gibt es hier: