Die ZEW-Konjunkturerwartungen gelten als wichtiger Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. An der Ermittlung beteiligen sich bis zu 350 Finanzexperten. Diese nehmen allmonatlich an der ZEW-Umfrage teil, bei welcher Fragen zur künftigen Wirtschaftsentwicklung in Deutschland auf Sicht von sechs Monaten gestellt werden. Abgefragt werden auch Erwartungen für die Eurozone, Japan, Großbritannien und die USA. Die ZEW-Konjunkturerwartungen werden jeden Monat vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung ermittelt.
Wie werden die ZEW-Konjunkturerwartungen ermittelt?
Die ZEW-Konjunkturerwartungen werden seit Dezember 1991 jeden Monat vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim erhoben. Diese ergeben sich aus dem ZEW-Finanzmarkttest als Saldo der prozentualen positiven und negativen Antworten auf die Frage nach der Konjunkturentwicklung mit Sicht auf sechs Monate. Die Antworten der bis zu 350 Finanzexperten bei der ZEW-Umfrage werden jeweils durch die Richtungsaussagen "verbessern", "nicht verändern" und "verschlechtern" gegeben. Sind beispielsweise 30 Prozent der Umfrageteilnehmer der Meinung, die wirtschaftliche Lage wird sich verbessern und 40 Prozent sind der Ansicht, sie wird sich verschlechtern, so ergibt sich ein Saldo für die Konjunkturerwartungen von minus zehn. Der Anteil derjenigen, die mit keiner Veränderung rechnen, spielt dabei keine Rolle. Der historische Mittelwert des Index der ZEW-Konjunkturerwartungen liegt bei 27,5 Punkten. Alle Ergebnisse darunter sind daher in Tendenz eher negativ zu werten.
Bedeutung der ZEW-Konjunkturerwartungen
Die ZEW-Konjunkturerwartungen gelten als vielbeachteter Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. Der Vorteil der ZEW-Konjunkturerwartungen liegt in der allmonatlichen Erhebung der Daten. Somit sind die Resultate meist schneller verfügbar als quartalsweise veröffentlichte Statistiken.