Von HENRYK M. BRODER
Ich finde es rührend, wie sich unsere Regierungen um unser aller Wohlergehen kümmern. Raucher werden gewarnt, der Tabakkonsum könnte ihnen gesundheitliche Schäden zufügen oder gar den vorzeitigen Tod herbeiführen. In einigen Bundesländern wurde der Verkauf von alkoholischen Getränken an Tankstellen, Supermärkten und Kiosken zwischen 22 und 5 Uhr verboten. Wer sich die Kante geben will, darf es weiter tun, allerdings nur in Bars und Restaurants, die eine Alkoholkonzession haben und wo der Stoff mehr kostet.
Aber auch der Konsum alkoholfreier Limonaden ist nicht ohne. Das darin enthaltene Koffein könnte, so das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie, „direkte Auswirkungen auf den Knochenstoffwechsel“ haben, bei Jugendlichen aber auch im fortgeschrittenen Alter in Form der Osteoporose, also Knochenschwund. Ich rechne jeden Tag damit, dass die Prinzenrolle von De Beukelaer, ein wesentlicher Bestandteil meiner Diät, demnächst mit einer Banderole in die Regale kommt: „Achtung! Diese Kekse enthalten Zucker. Und Zucker verursacht Diabetes!“
Umso erstaunlicher finde ich, dass die Bundesregierung soeben grünes Licht für ein Projekt gegeben hat, das unausgereift und gefährlich ist. Vergangenen Mittwoch nahm das Kabinett einen Entwurf von Verkehrsminister Dobrindt an, mit dem „die rechtlichen Grundlagen für das autonome Fahren und für die Verwendung automatisierter Fahrsysteme“ festgelegt werden.
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