Archiv für den Monat: Mai 2014

IF

Elektropop

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Von LUTZ FÜGENER

Ein paar Häuser weiter wohnte Karsten. Er wurde von uns Gleichaltrigen sehr beneidet, da er für einen Zehnjährigen in Sachen Mobilität und das, was man im Marketing heute unter Lifestyle einordnet, beneidenswert überausgestattet war. Während wir versuchten, in die von älteren Geschwistern intensiv gebrauchten Fahrräder hineinzuwachsen, zog Karsten durch sein metallicoranges Bonanzarad mit Kulissenschalthebel auf der Mittelkonsole und Fake-Federgabel zuverlässig alle Aufmerksamkeit auf sich. Der ohnehin schon bestehende Rüstungsvorsprung des triumphalen Gefährts potenzierte sich durch die daran vorhandene Sonderausstattung, welche im Jargon des Gebrauchtwagenhandels mit „übervoll“ bezeichnet würde. Beidseitige Rückspiegel, bunte Bänder und Griffe, Schlangenlederimitatsitzbank und Windrad am Lenker – geschenkt. Unfassbar jedoch: ein fest montiertes Radio, welches auf Knopfdruck mit dem Schalldruck eines batterieschwachen Lachsacks die Parodie deines Harley-Davidson-V2-Motorgeräusches intonierte. Keine Ahnung, was Karsten heute macht. Da er schon damals ein Talent hatte, aus seinem Gefährt durch ein florierendes Verleihgeschäft Profit zu schlagen, sehe ich ihn als Geschäftsführer einer Autovermietung.

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Grünes Land, riesige Steaks und rustikale Menschen: Texas' Golfküste

Die Achsen des Guten – Tempolimit kann auch Spaß machen

Grünes Land, riesige Steaks und rustikale Menschen: Texas' Golfküste

VON HENRYK M.BRODER

Können Sie sich noch an den ersten autofreien Sonntag in Deutschland erinnern? Vermutlich nicht, es sei denn, Sie waren Ende 1973 mindestens 18 Jahre alt und hatten außer dem Führerschein auch ein Auto. Es war kurz nach der ersten großen Ölkrise; die Verbraucher sollten sparen. Es war eine Art Feldversuch: Konnte man den Autofahrern zumuten, an einem Tag der Woche ihr Auto stehen zu lassen? weiterlesen

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Bitte ansehen: Hier sind die schönsten Oldtimer Europas

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Von STEFAN ANKER

Die Herren am Rolls-Royce Silver Ghost von 1908 haben es hinter sich – gerade läuft beim Concorso d’Eleganza die Parade vor der Jury. Alle Autos müssen einmal am Hotel Villa d’Este vorbei, der eine oder andere bleibt liegen während dieser Übung, alle stinken (ja, seien wir ehrlich, die stinken), und rattern tun sie auch ganz gut. Trotzdem hervorragende Stimmung, wir Autofreunde sind hier ja praktisch unter uns. Und ich steuere hier mal ein paar Fotos bei, nicht ganz live, dafür ziemlich gutaussehend (die Autos jedenfalls).

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Ein letzter Sieg der Schwerindustrie

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Von RALF BÖNT

Torben Giehler, im Hauptberuf Malerfürst, sagt von sich, er sei im 911 geboren und aufgewachsen. Das war im Ostwestfälischen, einem gerne unterschätzten Landstrich, den man keinesfalls zum Ruhrgebiet schlagen sollte, wenn man Ärger vermeiden will. Vor 30 Jahren ging ich dort zum lokalen Porschehändler und bestellte mir ein Frontbodenblech für meinen Targa, woraufhin der Lagerleiter die Stirn runzelte und fragte: das Ganze? Ich weiß nicht mehr, ob ich gesagt habe, dass in diesem Fall halbe Sachen nicht infrage kommen, kann mich aber noch sehr gut an die Woche auf dem Rollbrett unter dem Auto erinnern. Wenn ich die Augen schließe, höre ich das Brutzeln des Schweißgerätes und die Klagen meiner Mutter über schwarze Fingerabdrücke auf den Lichtschaltern. Ein paar tausend Kilometer später kam es mir aber so vor, als sei der Tank immer leer und die Karre ganz lustig, aber irgendwie umständlich. Ich kaufte mir mein erstes Rennrad, weil Speed ein Grundbedürfnis ist, bei dem man sich von seiner Umgebung eben gerade nicht entkoppeln sollte: Fahren Sie mal das Timmelsjoch Richtung Sölden oder den Rettenbachferner vernünftig runter, mit einem Fahrrad meine ich. Dann wissen Sie, was Kino ist und was echt.

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Wie man das Besondere im Besonderen entdeckt oder: Rolls-Royce

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VON STEFAN ANKER

Ja, auf dem Concorso d’Eleganza stehen vor allem schöne Oldtimer. Um die will ich mich aber nicht vor der Mittagspause kümmern, momentan sieht man die Autos vor lauter Menschen nicht. Also habe ich mir noch ein nagelneues Modell vorgenommen, den Rolls-Royce Phantom Drophead Coupé Waterspeed Collection, hier vorgestellt von Designchef Giles Taylor (r.) und CEO Torsten Müller-Ötvös. Ruhig noch einmal lesen den Namen des Autos, manche Wortkombinationen kann man einfach nur bestaunen. Und die Geschäftspolitik von Rolls-Royce auch. weiterlesen

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Ist das etwa die Zukunft von Mini?

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Von STEFAN ANKER

Mal Hand aufs Herz: Wer würde in diesem Auto hier, schön im Profil betrachtet, auf Anhieb einen Mini erkennen? Ist aber einer, eine Studie natürlich, Superleggera Vision mit Namen. Vorgestellt wurde das Auto gestern Abend zum Auftakt des Concorso d’Eleganza in der Villa d’Este, und ich habe mich gerade mit dem Mini-Designchef darüber unterhalten. Noch interessanter als die Informationen zu dieser dachlosen Roadster-Variante war, was der Mann zum künftigen Standard-Programm des Mini gesagt hat.

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Unknown

Musik und Autos – was geht ab auf der Straße?

Unknown

Von GUIDO BELLBERG

Liebe Leser, heute brauche ich dringend ihre Hilfe bei der Beantwortung einer wirklich existenziellen Frage, die zwei meiner liebsten Dinge im Leben berührt: Wie verhalten sich Autos und Musik eigentlich zueinander? Von der Tagesstimmung des Fahrers einmal gänzlich abgesehen, gibt es für einen bestimmten Wagentyp oder gewisse Marken eine vorgeschriebene Musikrichtung? Anders herum gefragt: Muss ich als Liebhaber eines Musikstils immer ein gewisses Modell oder eine bestimmte Marke fahren? Oder sind sowohl Auto als auch Musikgeschmack einfach ein Ausdruck der eigenen Persönlichkeit und lassen sich nur deswegen so leicht Korrelationen finden, weil die Millionen anderen Individualisten alle einen identischen Geschmack haben? Sind am Ende vielleicht sogar äußerliche Faktoren – etwa das Statusdenken der Nachbarn, Freunde und Kollegen – bei der Autowahl so wichtig, dass sie stärker von außen beeinflusst ist, als, zum Beispiel, die Lieblings-iPod-Playliste, die kaum jemand zu Gesicht bekommt?

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