Von RALF BÖNT
Torben Giehler, im Hauptberuf Malerfürst, sagt von sich, er sei im 911 geboren und aufgewachsen. Das war im Ostwestfälischen, einem gerne unterschätzten Landstrich, den man keinesfalls zum Ruhrgebiet schlagen sollte, wenn man Ärger vermeiden will. Vor 30 Jahren ging ich dort zum lokalen Porschehändler und bestellte mir ein Frontbodenblech für meinen Targa, woraufhin der Lagerleiter die Stirn runzelte und fragte: das Ganze? Ich weiß nicht mehr, ob ich gesagt habe, dass in diesem Fall halbe Sachen nicht infrage kommen, kann mich aber noch sehr gut an die Woche auf dem Rollbrett unter dem Auto erinnern. Wenn ich die Augen schließe, höre ich das Brutzeln des Schweißgerätes und die Klagen meiner Mutter über schwarze Fingerabdrücke auf den Lichtschaltern. Ein paar tausend Kilometer später kam es mir aber so vor, als sei der Tank immer leer und die Karre ganz lustig, aber irgendwie umständlich. Ich kaufte mir mein erstes Rennrad, weil Speed ein Grundbedürfnis ist, bei dem man sich von seiner Umgebung eben gerade nicht entkoppeln sollte: Fahren Sie mal das Timmelsjoch Richtung Sölden oder den Rettenbachferner vernünftig runter, mit einem Fahrrad meine ich. Dann wissen Sie, was Kino ist und was echt.
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