Archiv für den Monat: März 2015

© ollo/vetta/getty images

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Warum Langsamfahrer uns alle gefährden

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Foto: Ollo/Vetta/Getty Images

Von GUIDO BELLBERG

Die Zeiten haben sich geändert, aber das ist noch nicht bei allen angekommen. Jahrzehntelang hat man uns erzählt, dass Raserei der Grund allen Übels sei und sicherlich passieren Unfälle auch durch zu schnelles Fahren. Wenn man aber regelmäßig auf Autobahnen unterwegs ist, bekommt man einen anderen Eindruck. Die Autofahrer, die am gefährlichsten für andere Verkehrsteilnehmer sind, sind oft die unberechenbaren Schleicher. Denn die leben in ihrer eigenen, abgeschotteten Welt, in der sie sich nicht um andere Fahrzeuge kümmern müssen. Einer Welt, in der es vollkommen in Ordnung ist, einfach so auf die linke Spur zu wechseln und dabei so langsam zu fahren, dass alle, die sich bereits auf dieser Spur befinden, hart bis voll bremsen müssen. Weil Rückspiegel schließlich kompliziert sind und Geschwindigkeiten generell nicht einschätzbar. Oder Lkw auch in 1200 Metern Entfernung noch gefährlich sind.

Besonders auf Autobahnabschnitten, die durch eher ländliche Gegenden führen, muss man mittlerweile ständig damit rechnen, von rechts attackiert zu werden. Die Anzahl der Autofahrerinnen und Autofahrer, die meinen, es sei völlig angemessen, auf einer zweispurigen Autobahn einen Lkw, der 85 km/h fährt, mit 100 oder weniger Stundenkilometern zu überholen, ist hoch. Tendenz steigend. Dabei ist das Überholen selbst natürlich nicht das Problem, sondern das unerwartete Herausscheren auf die linke Spur, im Volksmund auch Überholspur genannt. „Überholspur“. Nicht etwa „Ewiglangenebeneinanderhereiernspur“ oder „Verkehrsberuhigungspur“.
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Foto: Friedrich Uhlig

Foto: Friedrich Uhlig

Einstimmung in die Rallye-Saison – Erfahrungsbericht

Foto: Tobias Krimmel
Foto: Tobias Krimmel

Von TOBIAS KRIMMEL

Mit einem wesensverwandten Freund des Alteisens fahre ich hin und wieder bei Oldtimer-Rallyes mit. Mal mit seinem Wagen, mal mit meinem, mal sitzt er rechts, mal ich. Mal vergesse ich die Stoppuhr zu drücken, mal er. Durch pures Glück erreichen wir bei mancher Prüfung vordere Plätze, meistens eher das Gegenteil. Das macht uns aber nichts, wir fahren einfach gern mit, weil wir gerne fahren.

Auch diesmal versprach es ein unterhaltsames Rallyewochenende zu werden: Jede Menge Automobilgeschichte am Start, motivierte Gegner und ganz fiese Aufgaben waren im Angebot (mit gesunder Hybris starten wir nie in der Touristenklasse, sondern stets bei den Sportlern). Doch schon der Transfer des Einsatzfahrzeuges Alfa Romeo Giulia Super zur zweitägigen Rallye-Veranstaltung wurde zur harten Prüfung. Es sollten ungeahnte weitere folgen.
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Die 1996er DTM-C-Klasse wurde nicht verkauft. Höchstgebot 290.000 Euro Quelle: Historic Automobile Group International

Die 1996er DTM-C-Klasse wurde nicht verkauft. Höchstgebot 290.000 Euro Quelle: Historic Automobile Group International

Bonhams-Versteigerung im Mercedes-Benz Museum

Trend zu neuen  Autos ungebrochen: 2007er SLR erreichte 286.000 Euro
Trend zu neuen Autos ungebrochen: 2007er SLR erreichte 286.000 Euro Quelle: Historic Automobile Group International

von CARL CHRISTIAN JANCKE

Als Malcolm Barber für ein 1938ier Mercedes-Benz 540k Cabriolet A bei 2,4 Millionen den Zuschlag erteilte, war das für das Auktionshaus ein Aufgeld von 360.000 Euro wert. Die hat der Käufer zusätzlich zum “Hammerpreis” zu entrichten und so summiert sich der Preis auf 2,76 Millionen Euro. Fast 1,7 Millionen landeten am Samstagnachmittag in der Kasse des Auktionshauses. Von jedem erfolgreichen Verkauf kassiert Bonhams 15%. Und das nicht zu Unrecht. weiterlesen

Schnell fahren ist etwas Wunderbares. In Städten bringt es jedoch meist nichts

Schnell fahren ist etwas Wunderbares. In Städten bringt es jedoch meist nichts

Die Achsen des Guten – Gegen Raserei hilft nur der Schredder

Schnell fahren ist etwas Wunderbares. In Städten bringt es jedoch meist nichts Foto: getty images
Schnell fahren ist etwas Wunderbares. In Städten bringt es jedoch meist nichts Foto: getty images

Von HENRYK M. BRODER

Neulich in Berlin-Mitte. Ich fahre über die Anhalter Straße, biege links in die Wilhelmstraße ein und halte mich rechts, um gleich in die Kochstraße einzubiegen. Mein Daihatsu kennt die Strecke, fährt sie beinah von selbst. An der Ecke Wilhelmstraße/Kochstraße überholt uns eine große schwarze Oberklasselimousine mit breiten Reifen und einem Heckspoiler. Der Fahrer, es könnte auch eine Fahrerin sein, gibt Gas und donnert die Kochstraße runter.

An der nächsten Ampel, Kochstraße/ Friedrichstraße, treffen wir uns dann wieder. Wer immer am Steuer sitzt, er oder sie, muss das als eine grobe Kränkung empfinden und gibt Vollgas im Leerlauf. Kaum springt die Ampel auf Grün, sprintet der Wagen los, der nächsten Ampel entgegen. Etwas später ereignet sich die gleiche Situation am Kurfürstendamm. Der Kraftprotz ist diesmal ein getunter Kleinwagen, der sich wie eine Rakete anhört.

Wie ich diese Wichtigtuer hasse!

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Die letzte „Maut“ hieß Ökosteuer – und gilt immer noch

Egal welches Institut und welche Betrachtungsweise: DerAutofahrer zahlt mehr ein als für die infrastruktur ausgegeben wird. Grafik: Institut der deutschen Wirtschaft
Egal welches Institut und welche Betrachtungsweise: DerAutofahrer zahlt mehr ein als für die infrastruktur ausgegeben wird. Grafik: Institut der deutschen Wirtschaft

von CARL CHRISTIAN JANCKE

Die “Infrastrukturabgabe” ist eine Mogelpackung und ein Instrument der Planwirtschaft. Ihre Mehreinnahmen werden mit kümmrigen 500 Millionen Euro angegeben, was Kritiker fundiert bezweifeln. Sie ist nur ein weiteres Beispiel dafür, dass der Staat das Automobil nur als Dukatenesel sieht, der beiläufig Finanzierungslücken – Entschuldigung – zu……. . weiterlesen

Ryan McVay | gettyimages

Ryan McVay | gettyimages

Fahrer mit Hut

Ryan McVay | gettyimages
Ryan McVay | gettyimages

Von LUTZ FÜGENER

Neugier und Vorurteile sind zum Glück keine Todsünden. Trotzdem befürchte ich, irgendwann dafür die Rechnung zu bekommen. Ich kann es einfach nicht lassen, mich dafür zu interessieren, welcher Typ Mensch in welchem Auto sitzt. Und – Hand aufs Herz – hin und wieder erliegt ein jeder der Versuchung. Und so hoffe ich berechtigt, mit dieser schlechten Angewohnheit nicht allein zu sein. Leider muss man für den wenigstens flüchtigen Blick mit dem Ziel seiner Beobachtung auf gleicher Höhe sein. Meist bleibt diese Indiskretion so nicht unbemerkt; besonders dann nicht, wenn das Gegenüber selbe Ambitionen pflegt. In manchen Kulturen gilt dieses Verhalten übrigens es als grobe Unflätigkeit und ich rate dringend, sich insbesondere im asiatischen Raum, wo diese Art von spontaner Sozialstudie für unsereins ja besonders spannend sein kann, vorher über die nationalen Gepflogenheiten zu erkundigen. Oft bemerkt man technische Vorkehrungen, diesem Tun vorzubeugen und neugierigen Blicke prallen erfolglos an weitgehend abgedunkelte Seitenscheiben ab. Da uns hierzulande im Falle des Fahrerarbeitsplatzes die StVZO solches verbietet, sind Neugier und Forscherdrang kaum Grenzen gesetzt. Ich werde an mir arbeiten.
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Porter SLS trifft auf Lister-Jaguar Quelle: xynamic.com/

Porter SLS trifft auf Lister-Jaguar Quelle: xynamic.com/

Schwerer „SLS“-Unfall in Goodwood: You only crash twice

Porter SLS trifft auf Lister-Jaguar Quelle: xynamic.com/
Porter SLS trifft auf Lister-Jaguar Quelle: xynamic.com

von CARL CHRISTIAN JANCKE

Letztes Wochenende in England:  der Porter „SLS“ schießt den Lister-Jaguar förmlich ab. Kein Mensch kommt zu Schaden. Aber Millionenwerte zerbersten. Trotzdem: Es hätte noch schlimmer kommen können. Denn der „SLS“ war ein Original. Nur eben kein originaler Mercedes-Benz 300 SLS, von dem nur zwei Exemplare gebaut wurden, die sich im Eigentum von Mercedes Benz Classic befinden. Der Porter SLS ist nur eine Art Nachbau, der auf einem Mercedes-Unfallwagen basiert.

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Archiv radical-mag

Archiv radical-mag

Mechthild meint – loud pipes save lives

Archiv radical-mag
Archiv radical-mag

Von FABIAN MECHTEL

Damals, als es noch keine Katalysatoren gab, da war die Welt noch in Ordnung. Nicht im Sinne von Umweltbelastung, sondern im Sinne von: Ton. Es kam der Krümmer, danach lange nichts, irgendwann ein kleiner Schalldämpfer und schon war das Abgas draußen. Fein klangen sie, egal ob Vier-, Sechs-, oder Achtzylinder, denn es war das echte Geräusch.

Heute ist das alles massiv anders. Der Kat ist schon lange nicht mehr nur der brave Dreiwege-Konverter, nein, wir fahren meist eine ganze Chemiefabrik spazieren. Hochdruck-Abgasrückführung, motornahe kleine Katalysatoren, etwas weiter entfernte große Kats, dazu gerne noch ein NOx-Speicherkat, vielleicht sogar mit AdBlue-Harnstoffeinspritzung und dazwischen noch Vor-, Mittel- und Endschalldämpfer.

Man hört deshalb: nichts.

Dass das nicht sein kann, haben mittlerweile viele Hersteller verstanden. Das Heilmittel nennt sich Klappenauspuff. Auf dem Weg zum Endrohr gibt es ein paar Bypässe, die dem Abgas die Möglichkeit geben bei bestimmten Drehzahlen und Gaspedalstellungen einen direkten Weg, vorbei an den Schalldämpfern, zu wählen.
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Foto: Edward Langlais

Foto: Edward Langlais

Gute Gründe!

Foto: Edward Langlais
Foto: Edward Langlais

 

Liebe Leute,

wir haben in die Runde gefragt, warum die BBC Jeremy Clarkson zurückholen sollte. Die Reaktionen waren überwältigend, empathisch, originell. Hier eine Ausahl der Einsendungen:

„Ohne Clarkson ist das Empire dem Untergang geweiht.“

Edward Langlais


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Hulton Archive/Getty Images

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Frau im Auto – Teil eins

Hulton Archive/Getty Images
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Dies ist der erste Teil unserer neuen Serie „Frau im Auto“. Ab jetzt jede Woche auf PS WELT.

Von MARA DELIUS

Der erste Eindruck entscheidet sofort. Neulich bin ich durch die Dunkelheit gefahren, im Frühlingsregen, allein, nachdenkend, und im Rückspiegel tauchte filmhaft ein Scheinwerferpaar auf: ungewöhnlich rund, das Licht von beruhigend modernistischer Kühle. Bevor ich mich umdrehen konnte, war es, na klar, verschwunden, als spielte der Moment der Nacht den Anfang einer Noir-Novelle nach. 

Was für einem Auto sieht man hinterher, und muss man dabei schon ahnen können, wer in ihm sitzt? 
Eigentlich ist es ja wohl offensichtlich, was aufsehenerregend ist und was nicht: Ford Ka, Renault Twingo, Kia Soul, Honda Accord, Chevy Spark EV sind es nicht, und zwar grundsätzlich, zu erkennen sind vor allem erzwungene Niedlichkeit oder versteckt-kleinbürgerlicher Zweckpragmatismus; beinahe jeder Porsche bis, sorry, 1993, Mercedes 350 SLC und Saab bis 1992 sind es, weil sie selbstsichere Eleganz ausstrahlen; Lamborghini Miura S in seiner Flunderigkeit und der Espada in seiner Kantigkeit, und, doch! auch ein 944er im richtigen metallicsandbeige. Was bedeutet das? Was soll diese Gleichsetzung von Automodell und psychologischem Charakter? Und ist das nicht eine wirre, beliebige, sinnfreie Auflistung einer Frau, die nicht viel von den technischen Aspekten eines Autos versteht? Ganz genau!
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