Oscar Wilde

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Dieser Artikel beschreibt den Schriftsteller. Zum gleichnamigen Schiff siehe Oscar Wilde (Schiff).
Oscar Wilde 1882, Aufnahme von Napoleon Sarony
Unterschrift Oscar Wilde

Oscar Fingal O'Flahertie Wills Wilde (* 16. Oktober 1854 in Dublin; † 30. November 1900 in Paris) war ein irischer Schriftsteller, der sich nach Schulzeit und Studium in Dublin und Oxford in London niederließ. Als Lyriker, Romanautor, Dramatiker und Kritiker wurde er zu einem der bekanntesten und – im Viktorianischen England – auch umstrittensten Schriftsteller seiner Zeit. Aus seiner Ehe mit Constance Lloyd gingen zwei Söhne hervor. Wegen homosexueller „Unzucht“ („gross indecency“) wurde er zu zwei Jahren Zuchthaus mit harter Zwangsarbeit verurteilt; sie ruinierten seine Gesundheit. Nach seiner Entlassung lebte er verarmt in Paris, wo er im Alter von 46 Jahren starb.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elternhaus und Kindheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oscar Wildes Vater, William Wilde, war Irlands führender Ohren- und Augenarzt und schrieb Bücher über Archäologie, Folklore und den Satiriker Jonathan Swift. Seine Mutter, Jane, war von Beruf Übersetzerin. Sie engagierte sich im Young Ireland Movement unter dem Pseudonym „Speranza“ („Hoffnung“) und galt als revolutionäre Lyrikerin. Die Wildes hatten zwei Söhne und eine Tochter. Der Älteste, William Charles Kingsbury, wurde 1852 geboren, Oscar 1854 und als drittes Kind die Tochter Isola Francesca 1858; sie wurde nur zehn Jahre alt.

Die Tätigkeit seiner extravaganten Eltern und vornehmlich der von seiner Mutter in Dublin unterhaltene Salon brachten Oscar Wilde frühzeitig mit Künstlern und Schriftstellern in Kontakt. Von 1864 bis 1871 besuchte er als Internatsschüler die Portora Royal School in Enniskillen.

Studium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1871 bis 1874 studierte Oscar Wilde mit glänzendem Erfolg klassische Literatur am Trinity College in Dublin. Im Sommer reiste er zusammen mit William Goulding und Reverend John Pentland Mahaffy, seinem Freund und Lehrer für Altphilologie am Trinity College, nach Norditalien, wo er unter anderem Mailand, Venedig, Padua und Verona besuchte.

Nachdem Wilde ein jährliches Stipendium von £95 gewonnen hatte, studierte er von 1874 bis 1878 am Magdalen College in Oxford. Während dieser Zeit trat er in die Freimaurerloge Apollo University Lodge no. 357 ein.[1] Bereits sein Vater war aktiver Freimaurer in Dublin gewesen.

In Oxford fiel Oscar Wilde schnell durch seinen Witz und Humor auf: Als er bei der Aufnahmeprüfung eines Studentenclubs einen Teil der Passionsgeschichte aus dem Griechischen übersetzen sollte, erklärte Wilde, er wolle unbedingt das Ende erfahren, und übersetzte weiter, nachdem er die Aufgabe bereits mit Bravour gelöst hatte. Schon bald war er als Ästhet bekannt. In einem Aperçu, das in der ganzen Universität die Runde machte, bekannte er sich als Liebhaber kostbaren Porzellans: „Es fällt mir von Tag zu Tag schwerer, auf dem hohen Niveau meines blauen Porzellans zu leben.“[2]

Während des Studiums begeisterten ihn gleichermaßen die in Richtung der L’art pour l’art weisenden ästhetischen Ideale von Walter Horatio Pater und die tief moralisch, religiös und sozial engagierte Kunstauffassung von John Ruskin, obwohl sie auf sehr unterschiedliche, beinahe entgegengesetzte Weise den neuen Ästhetizismus vertraten.

Im Juni 1878 fand Oscar Wilde erste literarische Anerkennung mit seinem Gedicht Ravenna,[3] das mit dem Newdigate-Preis ausgezeichnet wurde. In dem Gedicht, das eine Stadt schildert, die aus einstiger Größe ins Nichts versank, hatten die Impressionen seiner zweiten Italienreise künstlerische Gestalt angenommen.

Punch 25. Juni 1881: Oberästhet! Was ist ein Nam’! Der Dichter Wild’, die Dichtung zahm.

Wilde schloss sein Studium 1878 mit dem akademischen Grad des Bachelor of Arts (B.A.) mit Auszeichnung ab. Im folgenden Jahr übersiedelte er nach London und teilte sich dort bis 1881 mit dem Pastellmaler Frank Miles (1852–1891), der beste Beziehungen zur Londoner Gesellschaft hatte, eine Wohnung in der heute nicht mehr bestehenden Salisbury Street zwischen Strand und Themse, die Wilde „Thames House“ nannte.[4]

Die Jahre als Erfolgsschriftsteller[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilde wurde zu seiner Zeit als Schriftsteller bewundert und war im prüden viktorianischen England zugleich als Skandalautor und Dandy verschrien. Er war berühmt für seine Sprachgewandtheit und sein extravagantes Auftreten, das er mit seiner ungewöhnlichen Bekleidung (z. B. samtene Kniehosen und Seidenstrümpfe) zur Geltung brachte. Schon früh zog er sich als Ästhet der Ästheten, denen man unmännliche Hingabe an die Kunst vorwarf, den Spott des Satiremagazins Punch zu.[5]

Wilde hatte Gedichte in Dublin University Magazine und Kottabos veröffentlicht, bevor seine ersten Buchpublikationen erschienen. Sein erstes Bühnenstück, Vera; or the Nihilists (1880), veröffentlichte er als Privatdruck.[6] Seinen ersten Gedichtband, Poems (1881), brachte sein Londoner Verleger David Bogue in kostbarer Ausstattung in drei Auflagen zu je 250 Exemplaren heraus.[7]

Vortragsreise in USA und Kanada[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karikatur der Wasp (San Francisco) anlässlich Wildes Besuch in der Stadt 1882

Er wurde zu Vorlesungen in Nordamerika eingeladen. Ende 1881 brach er nach New York auf. Über das gesamte folgende Jahr hielt er Vorlesungen über Ästhetizismus (The English Renaissance of Art[8]) und dekorative Künste (House Decoration[9]) mit überraschenden Erfolgen in über hundert Städten der USA und Kanadas.[10] Als Schlüsselfiguren der englischen Renaissance stellte er die Präraffaeliten, Edward Burne-Jones, John Ruskin und William Morris vor.

Vom ersten Tag seiner Ankunft in New York an belagerten ihn Reporter und Journalisten, erwarteten Bonmots von ihm und ließen sich ausführlich über seine Kleidung in den Medien aus. Seine Vorträge wurden gut besucht, und man überhäufte ihn mit Einladungen. Mit dem Lyriker Walt Whitman kam es in Philadelphia am 18. Januar 1882 zu einem bemerkenswerten Zusammentreffen.[11] Andererseits wurde Wilde in der Presse diesseits und jenseits des Atlantiks schonungslos kritisiert und karikiert. Eine der bösartigsten Attacken veröffentlichte Thomas Wentworth Higginson in Woman’s Journal (4. Februar 1882) unter dem Titel Unmanly Manhood (Unmännliche Männlichkeit).[12]

Paris-Aufenthalt, zweite USA-Reise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1883 verbrachte Wilde mehrere Monate in Paris, wo er im Hotel Voltaire auf dem linken Seine-Ufer das Bühnenstück The Duchess of Padua schrieb. Während seines Pariser Aufenthalts verkehrte er mit Dichtern (u. a. Edmond de Gongourt, Victor Hugo, Paul Verlaine), Schauspielerinnen (Sarah Bernhardt) und impressionistischen Malern (u. a. Edgar Degas, Camille Pissarro). Konfrontiert mit der ihn faszinierenden Pariser Décadence in den Gedichten von Charles Baudelaire und Paul Verlaine versuchte er, diese Strömung mit der Bewegung der englischen Renaissance der Kunst im 19. Jahrhundert aus dem Geist des Ästhetizismus zu verbinden, die er im Vorjahr in Amerika propagiert hatte.[8][13] Als im folgenden Jahr, 1884, der Roman Gegen den Strich (À rebours) des Franzosen Joris-Karl Huysmans erschien, den die Rezensenten einhellig als „Leitfaden der Décadence“ bezeichneten, gewann dieser Roman für Wilde eine ähnliche Bedeutung wie Paters Renaissance in den 1870er Jahren. In einem Interview erklärte er das Buch zu „einem der besten, das ich je zu Gesicht bekommen habe“.[14]

Im Sommer 1883 reiste Wilde zum zweiten Mal nach Amerika, und zwar zur Uraufführung von Vera. Am 20. August wurde das Stück im New Yorker Union Square Theatre vor vollem Haus, mit Marie Prescott in der Hauptrolle, gegeben. Nach Verrissen in der Presse wurde das Stück am 28. August vom Spielplan gestrichen.[15]

Vortragstourneen im Vereinigten Königreich und Heirat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem seine Einkünfte aus der Amerika-Tournee aufgebraucht waren, unternahm Wilde zwei Vortragstourneen durch das Vereinigte Königreich. Ein pensionierter Armeecolonel, W. F. Morse, der schon bei der amerikanischen Vortragsreise vermittelt hatte, buchte für ihn zahlreiche Veranstaltungen. Die erste Tournee startete er im September 1883. Als Vortragsthemen hatte er Impressionen aus America und Das schöne Haus ausgewählt.[16]

Als ein nicht nur im Vereinigten Königreich, sondern auch in Europa und Amerika berühmter und gefeierter Dichter heiratete er im dreißigsten Lebensjahr am 29. Mai 1884 die sechsundzwanzigjährige Constance Lloyd, eine Kinderbuchautorin aus begütertem Haus, und verbrachte mit ihr die Flitterwochen in Paris und Dieppe. Danach ließen sie sich im Londoner Stadtteil Chelsea nieder. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor: Cyril (1885–1915) und Vyvyan (1886–1967).

Nach seiner Heirat unternahm er vom Oktober 1884 bis März 1885 die zweite Vortragstournee durch England, Wales, Schottland und Irland. Er referierte über „Die Bedeutung der Kunst im modernen Leben“ und „Kleidung“ unter dem Gesichtspunkt der Schönheit.[17]

Herausgeber, Dramatiker und Erzähler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oscar Wilde 1889, Aufnahme von Downey

Wilde arbeitete von 1887 bis 1889 für die Pall Mall Gazette und danach als Herausgeber der Zeitschrift Woman’s World. Während dieser Jahre veröffentlichte er die für seine Söhne geschriebene Märchensammlung Der glückliche Prinz und andere Märchen (1888, klassische Vertreter der Gattung Kunstmärchen) und den Roman Das Bildnis des Dorian Gray (The Picture of Dorian Gray) (1891). In diesem Werk, seinem einzigen Roman, fanden Kritiker einerseits autobiographische Elemente, andererseits eine direkte Antwort auf den französischen Symbolismus, insbesondere auf Gegen den Strich von Joris-Karl Huysmans.

In den folgenden Jahren schrieb Oscar Wilde etwa jährlich ein neues Werk, vor allem Gesellschaftskomödien. Am bekanntesten sind Lady Windermere’s Fan (1892), A Woman of No Importance (1893), An Ideal Husband (1895) und The Importance of Being Earnest (1895), das die Oberklasse satirisch darstellt und als eines seiner besten Werke gilt.

Sein Stück Salome aus dem Jahr 1891 nach der biblischen Salome-Legende (mit berühmten, zum Teil sehr freizügigen Jugendstil-Illustrationen von Aubrey Beardsley) wurde vom Zensor abgelehnt und fand daher keinen Verleger in England. 1894 wurde es von und mit Sarah Bernhardt in Paris uraufgeführt. Richard Strauss vertonte die deutsche Übersetzung von Hedwig Lachmann zu seiner Oper Salome, die am 9. Dezember 1905 an der Dresdner Hofoper uraufgeführt wurde.

Oscar Wilde schrieb auch eine Kriminalerzählung: Lord Arthur Saviles Verbrechen (1887), eine „Studie über die Pflicht“, wie der Untertitel der Erzählung lautet. Dem Titelhelden wird geweissagt, er werde einen Mord begehen. Entsprechend seinem Leitspruch „Was du tun musst, das tue gleich“, beschließt Lord Arthur, das vorhergesagte Verbrechen noch vor seiner Eheschließung zu begehen.

Skandal und Zuchthaus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dem Biographen Richard Ellmann zufolge stand Wilde zwar seit jeher der Homosexualität unbefangen gegenüber, praktizierte sie aber erstmals 1886 mit dem damals 17-jährigen Oxford-Studenten Robert Ross, der fortan einen festen Platz in Wildes Leben einnahm.[18] Die Homosexualität befeuerte ihn in seinem Selbstfindungprozess und rückte das Für und Wider der Ehe künftig ins Zentrum seines Schreibens.[19]

Der Familienvater Wilde ging – für die damalige Zeit – relativ offen mit seiner Homosexualität um. Seine homosexuellen Partnerschaften, z. B. mit seinem jugendlichen Freund und späteren Lektor Robert Ross, waren nicht unbekannt. Wildes langjähriges Verhältnis zu dem 16 Jahre jüngeren Lord Alfred Douglas (genannt Bosie) führte schließlich durch eine gezielte Provokation durch dessen Vater, John Sholto Douglas, 9. Marquess of Queensberry, zu einem gesellschaftlichen Skandal, drei Gerichtsverfahren und Wildes Niedergang.[20]

For Oscar Wilde
posing Somdomite
Marquis of Queensberry

Am 18. Februar 1895 hinterließ Queensberry im Albemarle Club, den Oscar Wilde regelmäßig besuchte, seine Visitenkarte mit dem handschriftlichen Zusatz: „For Oscar Wilde posing Somdomite [sic!]“ („für Oscar Wilde, posierenden Sodomiten“).[21] Oscar Wilde erhob deswegen, nachdem ihm Alfred Douglas moralische und finanzielle Rückendeckung zugesichert hatte, Verleumdungsklage gegen den Marquis, der zu seiner Verteidigung den Wahrheitsbeweis für seine Beschuldigung antrat.

Police News 4. Mai 1895

Wilde wurde vom Kläger zum Angeklagten, als zu Tage kam, dass er mit jungen Männern aus der Unterschicht sexuellen Umgang hatte, darunter auch männlichen Prostituierten. Im Kreuzverhör wurde Oscar Wilde von Edward Carson, einem ehemaligen Studienkollegen vom Trinity College, auch zu verschiedenen seiner Schriften befragt, hauptsächlich zu dem Roman Das Bildnis des Dorian Gray, der als „anrüchig“ gerügt wurde. Wildes rhetorische Brillanz konnte aber nicht verhindern, dass die Geschworenen Queensberry für „nicht schuldig“ befanden.

Oscar Wilde wurde daraufhin selbst verhaftet und wegen Unzucht angeklagt. Da sich in der Jury aber zunächst keine ausreichende Mehrheit für einen Freispruch oder eine Verurteilung fand, wurde Wilde auf Kaution aus der Untersuchungshaft entlassen. In einem zweiten Verfahren wurde er dann am 25. Mai 1895 zu zwei Jahren Zuchthaus mit schwerer Zwangsarbeit verurteilt. Ausschlaggebend war nicht sein Verhältnis zu Lord Douglas, sondern sein Umgang mit männlichen Prostituierten, von denen einige als Zeugen gehört worden waren. Nach der Entlassung aus der Untersuchungshaft hatten Freunde Wilde die Flucht aus England nahegelegt. Das lehnte Wilde ab. William Butler Yeats, der ihm gleichfalls die Flucht empfohlen hatte, schrieb über Wildes Entscheidung später: „Ich habe nie daran gezweifelt, nicht einen Augenblick, daß er die richtige Entscheidung getroffen hatte, und daß er ebendieser Entscheidung die Hälfte seines Ruhms verdankt.“[22]

Der Skandal führte zu Angriffen gegen das Magazin The Yellow Book und seinen Illustrator Aubrey Beardsley, obwohl Yellow Book nie etwas von Wilde veröffentlicht hatte.

Die folgenden zwei Jahre harter Zwangsarbeit ruinierten Wildes Gesundheit. Zunächst wurde Wilde in das Zuchthaus im Londoner Stadtteil Wandsworth gebracht, wo er mehrere Monate in der Krankenabteilung verbringen musste. Danach wurde er am 20. November 1895 unter entwürdigenden Bedingungen in das Zuchthaus in Reading überführt. Wie Richard Ellmann berichtet, musste er in Handschellen und Häftlingskluft eine halbe Stunde auf dem Bahnsteig ausharren.[23] In dieser Situation könnte auch der folgende, häufig zitierte sarkastische Satz gefallen sein: „Wenn Ihre Majestät ihre Gefangenen so behandelt, dann verdient sie keine.“[24] Seine Frau, Constance, die ihn am 19. Februar 1896 besuchte, um ihn auch vom kürzlichen Tod seiner Mutter persönlich zu unterrichten, war erschüttert vom Zustand ihres Mannes. Sie schrieb ihrem Bruder: „im Vergleich zu früher ist er ein vollkommenes Wrack“.[25]

Im Zuchthaus in Reading schrieb Wilde einen Brief von 50.000 Wörtern an Alfred Douglas, den er Robert Ross nach seiner Entlassung aus der Haft zukommen ließ, damit er nicht vernichtet würde. Lord Douglas bestritt später stets, diesen Brief je erhalten zu haben. Unter dem Titel De Profundis wurde der Brief posthum (1905) unter Auslassung eventuell anstößiger Abschnitte veröffentlicht; 1949 publizierte Vyvyan Holland, Wildes Sohn, den Brief in einer längeren, aber fehlerhaften Version, da Ross’ Abschrift als Quelle verwendet wurde. 1962 erstellten Literaturwissenschaftler nach dem Originalmanuskript, das im British Museum verwahrt wird, eine korrekte und vollständige Druckversion, die in der Anthologie The Letters of Oscar Wilde veröffentlicht wurde. Darin geht es, neben einer Aufarbeitung der Beziehung zu Douglas, unter anderem um die unmenschlichen Zustände im Zuchthaus (Kindergefangene, Kinderzwangsarbeit). Diese Themen hatte er nach seiner Haftentlassung bereits in zwei Leserbriefen an die Zeitung Daily Chronicle dargelegt.

Leben im Exil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gesundheitlich schwer angeschlagen, wurde Wilde am 19. Mai 1897 aus der Haft entlassen. Nachdem sein ursprünglicher Plan, sich für sechs Monate als Büßer in ein Jesuitenkolleg zurückzuziehen, durch die unverzügliche Absage des Leiters durchkreuzt worden war,[26] floh er noch am Abend des gleichen Tages vor der gesellschaftlichen Ächtung nach Paris. Er betrat nie wieder britischen Boden und schrieb außer Die Ballade vom Zuchthaus zu Reading nichts mehr.[27] Die letzten drei Lebensjahre verbrachte er unter dem Namen Sebastian Melmoth (nach dem Roman Melmoth der Wanderer seines Großonkels Charles Robert Maturin) auf dem europäischen Festland in Armut und Isolation.

Wilde traf sich im selben Jahr mit Lord Douglas in Neapel. Er wollte den Freund noch einmal wiedersehen und die Beziehung damit zugleich beenden: „Ich weiß, es ist besser, wenn ich ihn nie wiedersehe“. Nach einer erneuten Trennung reiste er im Februar 1898 nach Paris und logierte in einem billigen Hotel in der Rue des Beaux-Arts. Frühere Freunde, die er um Hilfe aus seinen häufigen Geldnöten bat, erlebten ihn als vereinsamten und niedergeschlagenen Schnorrer.[28] Obwohl völlig mittellos, wurde er vom Besitzer des Hotels im besten Zimmer untergebracht und bekam das beste Essen und den besten Wein. Sein Kommentar war angeblich: „Ich sterbe über meine Verhältnisse“, seine letzten Worte: „Entweder geht diese scheußliche Tapete – oder ich.“

Seine Frau, Constance, starb ein Jahr nach seiner Haftentlassung, am 7. April 1898, in Genua. Sie hatte mit den Kindern England verlassen, unter anderem in der Gegend von Nürnberg gelebt und ihren Namen in Constance Holland geändert. Trotz der offensichtlichen Affären ihres Mannes hatte sie nie die Scheidung eingereicht. Wie Richard Ellmann schreibt, war „ihre Zuneigung zu Wilde (…) bis zuletzt ungebrochen“.[29] Aus Constances Nachlass erhielt er nun eine jährliche Summe von 150 Pfund, einen Betrag, der zum Leben ausgereicht hätte, wäre er nicht dem Luxus zugeneigt gewesen.[30] Seine Schulden beliefen sich nach seinem Tod auf 400 Pfund, die sein Freund und Verwalter des literarischen Nachlasses, Robert Ross, beglich.[31]

Tod und Beisetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grabmal Oscar Wildes auf dem Père Lachaise
Lippenstiftabdrücke am Grabmal Oscar Wildes

Am 30. November 1900 starb Oscar Wilde im Pariser „Hotel d’Alsace“. Sein Freund Ross hatte einen katholischen Priester gerufen, der Wilde auf dem Sterbebett die Nottaufe, die Absolution und die letzte Ölung erteilte. Er konnte nicht mehr sprechen, und ob er bei seinem Übertritt zur römisch-katholischen Kirche noch bei Bewusstsein war, konnte niemand wissen, wie Ross berichtete.[32]

Nach Ansicht der südafrikanischen Wissenschaftler Ashley Robins und Sean Sellars starb Wilde an den Folgen einer Hirnhautentzündung, die aus einer chronischen Mittelohrentzündung resultierte. Schon vor dem Gefängnisaufenthalt hatte er wegen Taubheitsgefühlen einen Ohrenspezialisten kontaktiert. Nach Meinung der südafrikanischen Wissenschaftler handelt es sich um einen Mythos, dass Wilde an der damals unheilbaren Syphilis gelitten habe.[33] Dem steht die Aussage von Wildes Freund Robert Ross gegenüber: Oscar habe sich schon als Student mit der Krankheit infiziert und vor seiner Ehe einer Quecksilberbehandlung unterziehen müssen. Auch sein Biograph, Richard Ellmann, geht von der Syphilis als Todesursache aus und stützt sich dabei auf die Angaben seiner engsten Freunde, Reginald Turner und Robert Ross, in deren Beisein Wilde starb, sowie auf die Gutachten der Ärzte, die ihn kurz vor seinem Tod untersucht hatten.[34]

Er wurde zunächst auf dem Cimetière parisien de Bagneux beigesetzt, im Jahre 1909 jedoch auf den Cimetière du Père Lachaise in Paris umgebettet. 1950 wurde die Asche des treuen Freundes Robert Baldwin Ross in dem Grab untergebracht. Ein Grabmal von Jacob Epstein ziert die Ruhestätte. Das Grab war lange Zeit mit tausenden Lippenstift-Küssen von Verehrerinnen und Verehrern verziert. Zum 111. Todestag wurde das Grab renoviert und mit einer Glasplatte geschützt, ein absolutes Kussverbot wurde verhängt.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bekanntschaft mit George Bernhard Shaw führte Wilde zur Beschäftigung mit dem Sozialismus. Er besuchte 1888 mehrere Veranstaltungen der Fabian Society und rezensierte 1889 das Gesangbuch Chants of Labour: A Song-Book of the People, worin er zu verstehen gab, dass er den Sozialismus für eine neue Triebfeder der Kunst halte.[35] Er war auch der einzige Literat, der Shaws Petition zur Begnadigung der zum Tode verurteilten Anarchisten der Haymarket Riots in Chicago unterzeichnete.[36]

Den Essay Die Seele des Menschen unter dem Sozialismus schrieb er unter der inspirierenden Lektüre von Peter Kropotkins Schriften.[37] Darin tritt Wilde für die Abschaffung des Privateigentums und einen individualistischen, antiautoritären Sozialismus ein. Er schreibt: „die Anerkennung des Privateigentums hat den Individualismus nachhaltig geschädigt und getrübt, indem sie den Menschen mit seinem Besitz verwechselte.“[38] Gleichzeitig mit dem Privateigentum müsse jedoch auch die Idee des Herrschens über Menschen überhaupt aufgegeben werden.[39] In seinem Brief aus dem Gefängnis (in stark gekürzter Version erstmals 1905 unter dem Titel De Profundis veröffentlicht) spricht Wilde mit äußerster Hochachtung von dem im Londoner Exil lebenden Kropotkin, mit dem er die Erfahrung jahrelangen Gefängnisses teilte: „ein Mann mit der Seele jenes schneeweißen, schönen Christus, der aus Rußland hervorzugehen scheint.“[40]

In einer Umfrage der französischen Literaturzeitschrift L’Ermitage hatte er sich schon 1873 als „Künstler und Anarchist“ bezeichnet.[41]

Wirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gedenkplakette im Saint Patrick’s Park, Dublin

1913 veröffentlichte Wildes Neffe Fabian Lloyd alias Arthur Cravan in Paris einen Artikel, in dem er behauptete, sein Onkel sei noch am Leben und habe ihn in Paris besucht. Oscar Wilde habe sich seit 1901 in Indien und Indonesien aufgehalten und sei dorthin zurückgekehrt. Der Pariser Korrespondent der New York Times fiel auf dieses Gerücht herein und recherchierte – erfolglos – nach Zeugen, die jemals den toten Wilde gesehen hätten. Cravan ging noch einen Schritt weiter und wettete 5000 Dollar, dass sich im Sarg des Dichters auf dem Friedhof Père-Lachaise kein Leichnam, sondern zwei unveröffentlichte Manuskripte befänden. Die französische Regierung ging jedoch auf dieses Wettangebot sowie auf die damit verbundene Forderung nach einer Exhumierung nicht ein.

Seit 1995 steht eine Gedenktafel zu Oscar Wilde im Poets’ Corner der Westminster Abbey. Anfang 2007 nahm der Vatikan in einer Anthologie Provokationen: Aphorismen für ein anti-konformistisches Christentum Oscar Wilde in die Ehrenliste von Autoren auf.[42]

Persönlichkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Oscar-Wilde-Skulptur im Dubliner Merrion Square

Oscar Wilde hat seinerzeit viele Menschen vor Rätsel gestellt. Die Öffentlichkeit kannte ihn als wortgewandten, geistreichen Unterhalter und Dandy. Er verhielt sich oft überheblich und überlegen. Mit seinem scharfsinnigen Humor legte er häufig Kehrseiten und Vorurteile, das Verhalten und unbequeme Wahrheiten der Gesellschaft offen. Auch haben viele seiner Aussagen einen philosophischen Hintergrund. Wilde verschrieb sich schon während seiner Studienzeit dem Ästhetizismus, also der Kunst und einem Leben nur um der Schönheit willen. Einmal sagt er, sein Leben sei das wahre Kunstwerk und die Literatur, die er verfasst habe, nur ein Hauch seines Talents. Zum Beispiel soll er zu André Gide gesagt haben:

“my plays are not good, I know, and I don’t trouble about that … They are nearly all the result of a bet. So was Dorian Gray—I wrote that in a few days because a friend of mine declared that I could not write a novel. Writing bores me so.”

„meine Stücke sind nicht gut, ich weiß, und das kümmert mich nicht … Sie sind fast alle das Ergebnis einer Wette. Auch Dorian Gray – ich schrieb das in ein paar Tagen, weil ein Freund von mir meinte, ich könne keinen Roman schreiben. Schreiben langweilt mich so sehr.“[43]

Man weiß, dass Oscar Wilde in Wirklichkeit ein Perfektionist war und seine eigenen Werke immer wieder intensiv überarbeitete, bis er damit zufrieden war. Auch die Anzahl von Werken, die er geschrieben hat, straft seine Aussage Lügen. Er tat allerdings so, als ob ihm Vergnügen und Dandytum wichtiger seien als seine Werke.[44] Vielleicht war das, was er der Öffentlichkeit als Persönlichkeit zeigte, nur eine Maske.

“To the world I seem, by intention on my part, a dilettante and dandy merely – it is not wise to show one’s heart to the world – and as seriousness of manner is the disguise of the fool, folly in its exquisite modes of triviality and indifference and lack of care is the robe of the wise man. In so vulgar an age as this we all need masks.”

„Der Welt erscheine ich, von meiner Seite absichtlich, bloß wie ein Dilettant und Dandy – es ist nicht klug, der Welt das eigene Herz zu zeigen – und wie ernsthaftes Verhalten die Tarnung des Trottels ist, ist Narrheit in ihren exquisiten Arten von Belanglosigkeit und Gleichgültigkeit und Mangel an Sorge das Gewand des schlauen Mannes. In solch einem geschmacklosen Zeitalter wie diesem brauchen wir alle Masken.“[45]

Auch wenn er der Öffentlichkeit das Gegenteil weismachen wollte, war er, wie aus manchen Briefen hervorgeht, von der scharfen Kritik an seinen Werken oft tief verletzt. Wahrscheinlich wollte er in seinem Leben am meisten die Anerkennung seiner Arbeit, aber auch, bei all seiner Andersartigkeit und Exzentrik, vor allem akzeptiert werden als das, was er war: ein Ire, ein Künstler und ein Mensch.

Homosexualität im Viktorianischen Zeitalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der „Criminal Law Amendment Act“, eine Ergänzung des britischen Strafgesetzes, die sexuelle Handlungen zwischen Männern unter Strafe stellte, war erst 1885 in Kraft getreten. Solche Handlungen kamen allerdings in Jungeninternaten und unter den damals nur männlichen Schülern der Colleges häufiger vor und wurden vom Lehrpersonal weitgehend ignoriert.[46] Erwachsene Männer hingegen, die eine sehr enge Freundschaft unterhielten, waren durch den „Criminal Law Amendment Act“ der Gefahr der Erpressung ausgesetzt.

Oscar Wilde, als Homosexueller gebrandmarkt, beeinflusste gravierend das Bild von Schwulen in der Öffentlichkeit und die Herausbildung eines (noch heute gültigen) Stereotyps von homosexuellen Männern. So wurden z. B. Männer, die einen extravaganten Stil pflegten, spöttisch als „Oscar“ bezeichnet. Ausgeprägter Humor und Wortgewandtheit, Begeisterung für Schönes, wie Inneneinrichtung und Kleidung, und Wildes öffentliche exzentrische Persönlichkeit sollten als Beweis und Inbegriff von Homosexualität gelten.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch in den Kategorien Werk von Oscar Wilde und Werk nach Oscar Wilde

Lippincott’s Monthly Magazine mit der Erstfassung des Romans The Picture of Dorian Gray
Aubrey Beardsley: Die Apotheose, Illustration zu Salome, veröffentlicht in The Studio, Vol. 1, Nr. 1, 1893

Gedichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erzählungen und Märchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sammelband

Roman[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das Bildnis des Dorian Gray (The Picture of Dorian Gray, Roman, 1890) in Lippincott’s Monthly Magazine, 1891 bei Lock, Ward and Co., London, als Buchausgabe

Der einzige Roman von Oscar Wilde hat den Ästhetizismus und das Dandytum des Fin de siècle zum Gegenstand und stellt einen der ersten Versuche dar, „die Homoerotik in den englischen Roman einzuführen“, wie sein Biograph Ellmann schreibt. Ihm zufolge machte die Behandlung dieses Tabuthemas das Werk berühmt und verlieh ihm seine Originalität.[47]

Bühnenstücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Vera oder die Nihilisten (Vera; or, the Nihilists, 1880)
  • Lady Windermeres Fächer (Lady Windermere's Fan, 1892) u. a.: S. Fischer Verlag, 2012, dt. von Peter Torberg
  • Die Herzogin von Padua (The Duchess of Padua, 1893) u. a.: S. Fischer Verlag, 2004, dt. von Peter Torberg
  • Eine Frau ohne Bedeutung, auch: Nur eine Frau, S. Fischer Verlag, Frankfurt, 2003, dt. von Peter Torberg (A Woman of No Importance, 1893)
  • Ein idealer Gatte, u. a.: S. Fischer Verlag, Frankfurt 2000, dt. von Peter Torberg (An Ideal Husband, 1894)
  • Salomé. U. a.: S. Fischer Verlag, Frankfurt 2001, dt. von Peter Torberg (Drama, 1891)
  • Ernst sein ist alles/Bunbury oder die Bedeutung, Ernst zu sein, auch: Bunbury, oder Ernst sein ist alles. S. Fischer Verlag, Frankfurt 1999, dt. von Peter Torberg (The Importance of Being Earnest, etwa 1895)

Essays[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zuschreibungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Autorschaft der beiden Werke

  • Teleny, Roman (1895, erschien zunächst anonym)
  • Der Priester und der Messnerknabe, Erzählung (The Priest and the Acolyte, 1894)

wird Wilde zwar zugeschrieben, ist aber nicht nachgewiesen. Man geht heute davon aus, dass Der Priester und der Messnerknabe von dem Oxford-Studenten John Bloxam (1873–1928) verfasst wurde.

Im Jahr 1927 wurde im Berliner Globus Verlag die angeblich „einzige autorisierte deutsche Ausgabe“ von Oscar Wildes Im Banne der Liebe. Ein birmanisches Maskenspiel veröffentlicht. Das Werk ist allerdings eine Fälschung der vorgeblichen Übersetzerin Fanny Weiß.[48]

Werkausgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Complete Writings of Oscar Wilde. 10 Bände. The Nottingham Society, New York 1907 (erste amerikanische Werkausgabe)
  • Oscar Wilde: Works. 14 Bände. Methuen and Co, London 1908 (erste englische Gesamtausgabe, limitiert auf 1.000 Exemplare)
  • Oscar Wildes Sämtliche Werke in deutscher Sprache. 10 Bände. Wiener Verlag, Wien und Leipzig 1908 (erste deutsche Werkausgabe)
  • Oscar Wilde: Sämtliche Werke in sieben Bänden. Insel Verlag, Frankfurt am Main 2000
  • Oscar Wilde: Werke in fünf Bänden (Neue Zürcher Ausgabe). Gerd Haffmans bei Zweitausendeins, Frankfurt am Main 2004

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Ackroyd: Das Tagebuch des Oscar Wilde. Roman (= Goldmann 72778 btb). Goldmann, München 2001, ISBN 3-442-72778-2.
  • Barbara Belford: Oscar Wilde. Ein paradoxes Genie. Eine Biographie. Haffmans, Zürich 2000, ISBN 3-251-20314-2.
  • Mary Warner Blanchard: Oscar Wilde’s America. Counterculture in the Gilded Age. Yale University Press, New Haven CT u. a. 1998, ISBN 0-300-07460-3.
  • Franz Blei (Hrsg.): In memoriam Oscar Wilde. Insel-Verlag, Leipzig 1904, Digitalisat.
  • Richard Ellmann: Oscar Wilde. Aus dem Amerikanischen von Hans Wolf. Piper, München u. a. 1991, ISBN 3-492-03174-9 (die wichtigste neuere Biographie; mehrere deutsche Ausgaben; Originalausgabe: Oscar Wilde. Hamilton, London 1987, ISBN 0-241-12392-5).
  • Peter Funke: Oscar Wilde. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten (= rororo 50148 = Rowohlt Monographie. 148). 18. Auflage. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2001, ISBN 3-499-50148-1.
  • André Gide: Oscar Wilde. Reminiscences. Philosophical Library/Open Road, Newburyport 2012, ISBN 978-1-4532-4041-0 (Kommentierte E-Book-Version)[49].
  • Frank Harris: Oscar Wilde. His Life and Confessions. 2 Bände. By the Author, New York NY 1918, (Digitalisat Bd. 1, Digitalisat Bd. 2).
  • Merlin Holland: Oscar Wilde im Kreuzverhör. Die erste vollständige Niederschrift des Queensberry-Prozesses. Blessing, München 2003, ISBN 3-89667-240-1.
  • Merlin Holland: Das Oscar-Wilde-Album. Blessing, München 1998, ISBN 3-89667-077-8 (Fotografien).
  • Vyvyan Holland Introduction. In: Oscar Wilde: Complete Works. Reprinted edition. Collins, London u. a. 1981, ISBN 0-00-410541-9.
  • Philippe Jullian: Das Bildnis des Oscar Wilde. Hoffmann und Campe, Hamburg 1972, ISBN 3-455-03687-2.
  • Robert N. Keane (Hrsg.): Oscar Wilde. The man, his writings, and his world (= AMS Studies in the Nineteenth Century. 32). AMS Press, New York NY 2003, ISBN 0-404-64462-7.
  • Oscar Wilde: Ein Leben in Briefen. Herausgegeben und kommentiert von Merlin Holland. Aus dem Englischen von Henning Thies. Blessing, München 2005, ISBN 3-89667-279-7.
  • Simone Reißner: Über Oscar Wilde – Eine psychoanalytische Betrachtung. In: System ubw – Zeitschrift für klassische Psychoanalyse. Jg. 25, Heft 1, 2007, ISSN 0724-7923, S. 5–33.
  • Jens Rosteck: Die Sphinx verstummt. Oscar Wilde in Paris. Propyläen, Berlin 2000, ISBN 3-549-07129-9.

Filmbiographien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1960 erschienen zwei britische Filme, die das Leben Oscar Wildes, insbesondere seine Gerichtsprozesse zum Thema haben: Oscar Wilde von Gregory Ratoff mit Robert Morley als Oscar Wilde und Der Mann mit der grünen Nelke (The Trials of Oscar Wilde) von Ken Hughes mit Peter Finch in der Hauptrolle.

Der Film Wilde des britischen Regisseurs Brian Gilbert aus dem Jahr 1997, in dem Oscar Wilde von Stephen Fry gespielt wird, umfasst Wildes Jahre als erfolgreicher Literat in London, die Zeit der Prozesse und deren Folgen. Der Film basiert auf der Wilde-Biographie von Richard Ellmann, für die er 1989 den Pulitzer-Preis gewann.

Theaterstücke über Oscar Wilde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Moisés Kaufman: Unzucht – Die drei Prozesse des Oscar Wilde (Gross Indecency: The Trials of Oscar Wilde). 1997 in New York uraufgeführt. Dt. von Peter Torberg, Felix Bloch Erben, Berlin, 1998.
  • Inken Kautter/Kay Link: Ein langer, süßer Selbstmord – Der Fall Oscar Wilde, Uraufführung am 28. April 2011 am Freien Werkstatt-Theater, Köln

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Apollo University Lodge no. 357: History 1870–1914.
  2. Richard Ellmann: Oscar Wilde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, S. 76. I find it harder and harder every day to live up to my blue china. Ellmann p. 95 books.google
  3. en:s:Ravenna. „Freie Nachdichtung“ von Felix Dörmann in Die Fackel Nr. 185 17. Oktober 1905 pdf Seite 5–14.
  4. Salisbury Street from the river: british-history.ac.uk. Das Gelände wurde bereits ab 1890 mit dem Hotel Cecil überbaut, das 1930 bis auf die Fassade 80 Strand dem noch heute bestehenden Shell Mex House weichen musste. Vgl. Ed Glinert: Literary London. A Street by Street Exploration of the Capital’s Literary Heritage (2000)
  5. Oscar Wilde. In: Encyclopedia Britannica
  6. Richard Ellmann: Oscar Wilde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, S. 177.
  7. Erstveröffentlichung von Osbar Wildes Poems
  8. a b Text: The English Renaissance of Art
  9. Text: House Decoration
  10. Mary Warner Blanchard: Oscar Wilde’s America: Counterculture in the Gilded Age. Edwards Brothers, Ann Arbor, Michigan 1998, S. 1.
  11. Richard Ellmann: Oscar Wilde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, S. 242–246; Ellmann p. 274 books.google
  12. Mary Warner Blanchard: Oscar Wilde’s America: Counterculture in the Gilded Age. Edwards Brothers, Ann Arbor, Michigan 1998, S. 27. Engl. Text: Unmanly Manhood.
  13. Richard Ellmann: Oscar Wilde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, S. 350–352; Ellmann p. 379 books.google.
  14. Richard Ellmann: Oscar Wilde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, S. 350 f.; Ellmann p. 413 books.google; Joseph Pearce: Literary Converts. Spiritual Inspiration in an Age of Unbelief. HarperCollins 1999. p. 5 books.google
  15. Richard Ellmann: Oscar Wilde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, S. 336 f.
  16. Richard Ellmann: Oscar Wilde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, S. 340.
  17. Richard Ellmann: Oscar Wilde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, S. 363–365.
  18. Richard Ellmann: Oscar Wilde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, S. 382 f.
  19. Richard Ellmann: Oscar Wilde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, S. 391.
  20. Vgl. zu den Prozessen: Glanz und Elend des Dichters Oscar Wilde. In: Walther Skaupy, Große Prozesse der Weltgeschichte. Emil Vollmer Verlag, Essen, ISBN 3-88851-277-8, S. 188–218.
  21. nationalarchives.gov.uk
  22. Zitiert nach Richard Ellmann: Oscar Wilde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, S. 635. “but I have never doubted, even for an instant, that he made the right decision, and that he owes to that decision half of his renown.” Yeats: The Trembling of the Veil Book IV Chapter III.
  23. Richard Ellmann: Oscar Wilde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, S. 666.
  24. Eine genaue Quelle konnte nicht ermittelt werden.
  25. Richard Ellmann: Oscar Wilde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, S. 670.
  26. Richard Ellmann: Oscar Wilde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, S. 709.
  27. Susanne Luber: Nachwort zum ‚Brief aus dem Gefängnis.‘ In: Oscar Wilde: Werke in 5 Bänden. Band 5: Spätwerke. Gerd Haffmans bei Zweitausendeins, Frankfurt am Main 2004, S. 259.
  28. Richard Ellmann: Oscar Wilde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, S. 748, 752 f., 766 f.
  29. Richard Ellmann: Oscar Wilde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, S. 744.
  30. Richard Ellmann: Oscar Wilde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, S. 757.
  31. Richard Ellmann: Oscar Wilde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, S. 777, 787.
  32. Richard Ellmann: Oscar Wilde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, S. 781.
  33. Sandra Standhartinger: Oscar Wilde starb an Ohreninfektion – Todesursache Syphilis höchst unwahrscheinlich, Pressetext Austria, 24. November 2000.
  34. Richard Ellmann: Oscar Wilde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, S. 142.
  35. Richard Ellmann: Oscar Wilde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, S. 403.
  36. Richard Ellmann: Oscar Wilde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, S. 403.
  37. Anarchism: Anarchism as a movement, 1870–1940. In: Encyclopedia Britannica, britannica.com
  38. Oscar Wilde: Die Seele des Menschen unter dem Sozialismus. In: ders.: Essays. Band 3 der Neuen Zürcher Ausgabe. Gerd Haffmans bei Zweitausendeins, Frankfurt am Main 2004, S. 244.
  39. J. B. Foreman (Hrsg.): The Complete Works of Oscar Wilde. 2001, Harper Collins, S. 1087.
  40. Oscar Wilde: Brief aus dem Gefängnis. In: ders.: Spätwerke. Band 5 der Neuen Zürcher Ausgabe. Gerd Haffmans bei Zweitausendeins, Frankfurt am Main 2004, S. 67–250, hier: 201.
  41. « Autrefois, j’étais poète et tyran. Maintenant je suis artiste et anarchiste ». Zitiert nach David Goodway: Anarchist Seeds Beneath the Snow. Left-Libertarian Thought and British Writers from William Morris to Colin Ward. PM Press, Oakland, CA, ISBN 978-1-60486-221-8, S. 77.
  42. Thomas Kielinger: Die katholische Kirche rehabilitiert Oscar Wilde. In: welt.de. 9. Januar 2007, abgerufen am 3. März 2015.
  43. Oscar Wilde: A Study. From the French of André Gide with introduction, notes and bibliography by Stuart Mason. Holywell Press, Oxford 1905, p. 48-9 archive.org; vgl. dazu Rainer Kohlmayer: Oscar Wilde in Deutschland und Österreich. Untersuchungen zur Rezeption der Komödien und zur Theorie der Bühnenübersetzung. Max Niemeyer Tübingen 1996 (Theatron Band 20), S. 116 books.google mit dem französischen Originaltext Gides.
  44. Siehe dazu auch Hans-Dieter Gelfert: Madam I’m Adam – Eine Kulturgeschichte des englischen Humors. S. 185 ff.
  45. Brief an Philip Houghton, Februar 1894. Letters. S. 353.
  46. Ergebnis einer Untersuchung britischer Jungeninternate und Colleges, siehe: Lambert, Royston and S. Milham: The Hothouse Society. Weidenfeld & Nicolson, London 1968.
  47. Richard Ellmann: Oscar Wilde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, S. 441.
  48. Fuld, Werner: Das Lexikon der Fälschungen. Piper, München/Zürich 2000, S. 346 f.
  49. [Gides Erinnerungen an seine Freundschaft mit Oscar Wilde, 1891–1898]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 Commons: Oscar Wilde – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  Wikiquote: Oscar Wilde – Zitate
 Wikisource: Oscar Wilde – Quellen und Volltexte