Da er nicht ausschließen könne, dass Unister E-Mail-Adressen unberechtigt verwende, habe er das Unternehmen „mit Nachdruck“ angewiesen, den Versand sämtlicher Newsletter durch insolvente Unister-Gesellschaften so schnell wie möglich einzustellen, erklärte Unister-Insolvenzverwalter Lucas Flöther laut „Bild am Sonntag“.
Fehlende Einwilligungen
Dem Bericht zufolge hatte der Datenschutzbeauftragte des Unternehmens im April 2015 in einem vertraulichen Bericht die Löschung von fast der Hälfte der konzernweit gesammelten E-Mail-Adressen gefordert, die für den Versand von Newslettern oder Werbung genutzt wurden. Knapp die Hälfte der 27,8 Millionen Adressen sollte demnach „aufgrund fehlender Einwilligung oder fehlendem Kundenstatus“ gelöscht werden.
Eine Löschung der Daten sei nicht dokumentiert, erklärte Flöther. Deshalb müsse davon ausgegangen werden, dass diese nicht erfolgt sei.
Untersuchung
Für Werbemails dürfen E-Mail-Adressen nur dann verwendet werden, wenn die Einwilligung der Adressinhaber vorliegt. Unister hat die umstrittenen Daten selbst gewonnen, etwa auf seinen Portalen ab-in-den-urlaub.de, geld.de oder fluege.de. Zusätzlich hatte Unister von professionellen Händlern Adressen gekauft. Wie Flöther weiter mitteilte, setzte er inzwischen eine Taskforce ein, die den Umgang mit Kundendaten bei Unister untersucht. Der deutsche Internetkonzern schlitterte nach dem Unfalltod seines Gründers Thomas Wagner in die Insolvenz.
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