Der syrische Konflikt

Aram Mirzaei

The Syrian conflict: An Iranian perspective on the Russian involvement and a potential Turkish cooperation

Vorwort vom Saker: der jüngste Artikel von Aram Mirzaei ist wirklich ein rares Juwel, weil er eine iranische Sicht auf den Konflikt in Syrien und die russische Beteiligung daran zeichnet. Wie ich und andere mehrmals erwähnt haben, sind Russland und Syrien de facto Verbündete in diesem Krieg, aber anders als in den anglozionistischen „Koalitionen“ bedeutet das nicht, dass der eine dem anderen untergeordnet ist und dass es nur eine Sicht gibt, die jeder wie ein Papagei nachplappern muss. In Wahrheit haben der Iran und Russland immer eine andere Sicht und verschiedene Ziele gehabt, und keine Seite ist gezwungen, diese Tatsache zu leugnen oder zu verbergen. Der Iran hat seine Enttäuschung über Russland ausgedrückt und darauf folgte eine Reise des Verteidigungsministers Schoigu in den Iran, bei der diese Themen offen besprochen wurden. Auf kurze Sicht sind solche Missverständnisse natürlich frustrierend, aber auf lange Sicht sind sie, davon bin ich zutiefst überzeugt, ein sehr gesundes und wohltuendes Phänomen, da sie für eine alternative, wirklich multipolare, Art der Allianz zwischen verschiedenen Parteien sorgen. Ich sollte hier hinzufügen, dass auch die Sicht, die Hisbollah sei eine iranische Marionette im Libanon, weit daneben liegt: ja, die Hisbollah wird vom Iran unterstützt, und ja, Sayyed Hassan Nasrallah ist ein Anhänger von Ayatollah Ali Khamenei, aber die Iraner waren immer weise genug, im Libanon den Aufstieg eines unabhängigen Verbündeten zu fördern, und keine Marionette. Ich glaube, dass Russland mit dem Iran das Gleiche tut (und mit anderen Verbündeten, China eingeschlossen).

Der untenstehende Artikel präsentiert eine iranische Sicht auf diesen Konflikt. Und während ich Arams Deutung der russischen Züge nicht völlig zustimme, heiße ich eine nicht-russische, iranische Deutung dieser Züge gerne willkommen. Ich danke Aram für seinen vorzüglichen Beitrag und hoffe, dass er auch weiterhin diesen Blog um eine andre, iranische Perspektive auf den Nahen Osten, und mehr, auf den weltweiten Widerstand gegen das anglozionistische Empire, bereichert.

Der syrische Konflikt: eine iranische Sicht auf die russische Beteiligung und eine mögliche türkische Zusammenarbeit

Seit Herbst 2015 war die syrisch-iranisch-russische Koalition im syrischen Konflikt höchst wirkungsvoll, erzielte zahlreiche Siege auf dem Schlachtfeld, besonders in den Provinzen Latakia und Aleppo, wobei über 90% der Provinz Latakía von den vom Westen unterstützen Halsabschneidern befreit wurden. Der syrische Konflikt weiterlesen

Interview mit Kotsaba und mehr…

Heute gibt es wieder einmal eine Reihe von Videos.

Zuerst möchte ich Euch ein Interview bieten, dass Anatolij Sharij mit Ruslan Kotsaba geführt hat.

Ihr erinnert Euch, Ruslan Kotsaba war Anfang letzten Jahres wegen eines Youtube-Videos verhaftet worden, in dem er sich gegen die Mobilisierung aussprach. Damals hatte der Hörfunk-Korrespondent der ARD in Moskau, Bernd Großheim, in einem besonders widerlichen Kommentar dazu jede einzelne Beschuldigung der ukrainischen Justiz übernommen. Kotsaba wurde anfangs Agententätigkeit und Unterstützung des Terrorismus vorgeworfen; Anklagepunkte, für die ihm bis zu fünfzehn Jahren Haft drohten.

Während seines Prozesses hatten wir mehrmals über das Verfahren berichtet und, als seine Anwältin berichtete, er drohe, an der Haft zu verzweifeln, aufgerufen, ihm Postkarten ins Gefängnis zu schicken. Auch ein Video von einer Veranstaltung in Leipzig mit seiner Frau fand sich hier. Ein klein wenig könnte also auch unser Interesse an seinem Fall dazu beigetragen haben, dass er wieder frei ist. Nachdem unter anderem die DFG/VK in Deutschland sich seiner Geschichte angenommen hatte und sogar Amnesty International ihn, ganz gegen ihr sonstiges Verhalten zur Ukraine, als ‘Gefangenen des Gewissens’ geführt hatte, wurde eine Verurteilung politisch zu teuer.

Aber hier nun die beiden Teile des Interviews:

Hier noch einmal das Video, das zu seiner Verhaftung führte:

In den Augen des ARD-Korrespondenten war dieses Video gefährlich genug, um eine Verhaftung zu rechtfertigen, und weder die Höhe der angedrohten Strafe noch der Vorwurf der Agententätigkeit schien ihm kritikwürdig. Und er war sich nicht zu schade, seinen Text mit der – einem ukrainischen Sprecher in den Mund gelegten – Aussage zu garnieren “Allerdings, wenn wir die Gesamtsituation betrachten, ist die Pressefreiheit in der Ukraine auf dem hohen Niveau, eindeutig viel weiter als in Russland.” Zu hoffen, dass Herr Grossheim sich jetzt für seinen Schmähkommentar entschuldigt, ist allerdings vermutlich zu viel erwartet. Auch wenn für ihn die Entschuldigung, die Kotsaba selbst für seine ukrainischen Kollegen findet – sie hätten schlicht zu viel Angst, um die Wahrheit zu sagen – mit Sicherheit nicht zutrifft. Grossheim musste keine Verhaftung durch die SBU fürchten, hätte er sich anständig verhalten. Er benahm sich aus Überzeugung so, wie er sich benommen hat.

In meiner Sammlung der widerlichesten Propagandastücke war Großheims Kommentar übrigens bis vor wenigen Tagen der unangefochtene Spitzenreiter. Bis jüngst der SPIEGEL sein Herz für die Kopfabschneider in Aleppo entdeckte und erklärte, jetzt müsse ISIS die Menschen retten. Mal sehen, ob der SPIEGEL den nächsten Anschlag in der Bundesrepublik dann auch unter “Rettung” verbucht. Sind ja schließlich unsere Freunde, oder?

Dann noch ein unerfreuliches Video. Heute gab es einen Anschlag auf den Präsidenten der LNR. Die OSZE hat inzwischen festgestellt, dass es sich um einen an einer Laterne angebrachten Sprengsatz handelte. Zum Glück haben alle Insassen des Fahrzeugs überlebt. Der Anschlag verstärkt aber die Befürchtung, ein ukrainischer Angriff stünde bevor, die in den letzten Wochen bereits mehrmals geäußert wurden. Von ukrainischer Seite wurde offen geäußert, man wolle versuchen, die Volksrepubliken zu ‘enthaupten’, ehe man zum Angriff überginge.

Plotnizkij ist nach Angaben aus Lugansk (danke an die Alternative Presseschau) schwer verletzt, aber außer Lebensgefahr. Wir wünschen gute Genesung!

Nun, nach einem solch finsteren Moment muss man auch ein wenig lachen. Kehren wir in der Welt der Journalisten zurück und betrachten eine Begegnung zwischen einem juntatreuen ukrainischen Exemplar und einem der französischen Abgeordneten, die jüngst die Krim besucht haben. Ein eindeutiges 1:0 für Frankreich…

Falsche Flaggen wehen in der heissen Luft des Empire

vom Saker

False flags fluttering in the Empire’s hot air

Wenn ich über die jüngsten Entwicklungen in den USA (Schießerei in Dallas, in Orlando) und in Europa (Nizza, der ermordete Priester, Deutschland) nachdenke, dann beschleicht mich das unangenehme Gefühl, dass etwas nicht ganz stimmt. Zum einen, die Täter sind absolut lächerlich: pseudo-Moslems, die sich als trinkende Homoseuelle entpuppen, ehemalige Patienten psychiatrischer Einrichtungen – die Art Leute, die ich „Moslems über Nacht“ nenne: sie sorgen garantiert dafür, einige Male Allahu Akbar zu sagen, aber abgesehen davon zeigen sie nichts vom Islam. Tatsächlich sind sie alles Andere als ausgebildete Daesh-Kämpfer, sie sind alle Verlierer mit schwacher Persönlichkeit. Genau die Art Leute, auf die Geheimdienste (und religiöse Sekten) lauern, weil sie schwach und leicht zu manipulieren sind. Ja, ich weiß, die guten Leute von Daesh erklären am Ende, dass der Täter einer von ihnen ist, aber das beweist wirklich gar nichts (außer, dass Daesh vielleicht verzweifelt versucht, berüchtigter zu werden).

Ich habe dafür natürlich keine Beweise, aber ich habe das ziemlich starke Gefühl, dass sich jemand reichlich anstrengt, um für die fernsehsüchtige Menge den Gottseibeiuns heraufzubeschwören. Aber warum? Warum würde sich jemand die Mühe machen, eine völlig fiktive Bedrohung zu schaffen?

Und sollten wir all die unzähligen Zeugen abschreiben, die von „mehr als einem Schützen“ sprechen? Was ist mit dem absolut lächerlichen Polizei-Overkill, wenn hunderte Polizisten geschickt werden, um mit einem einzelnen Schützen umzugehen? Kommt Euch das nicht komisch vor? Bin ich der einzige, der den Eindruck hat, dass uns eine sorgfältig choreografierte Show vorgeführt wird? Falsche Flaggen wehen in der heissen Luft des Empire weiterlesen

Der große Sport im Schlagabtausch: wie sich Russland selbst verletzlich gemacht hat

Michail Demurin

Большой спорт под ударом: как Россия сама себя сделала уязвимой, übersetzt von Siegrid Mäder

Was soll man da machen angesichts dieses neuen Angriffs des Westens, diesmal an der sportlichen Front? Vor allem eins: sich beruhigen, die nötigen Schlussfolgerungen und Lehren daraus ziehen.
Die Situation ist zweifelsfrei unangenehm, aber im Krieg ist Krieg. Und daran, dass das eine weiterer Schritt/ Teilabschnitt im Rahmen der vom Westen gegen uns 2013 begonnenen Etappe eines Krieges vom neuen Typ ist, zweifelt doch wohl niemand. Etwas in dieser Hinsicht daran zu ändern ohne größere Zugeständnisse politischer und ökonomischer Art wird nicht gehen, und das wäre zudem noch unannehmbarer.

Der Schlag wurde in jenem Punkt/ da geführt, wo der Westen erstens leicht zuschlagen kann und zweitens, wo wir nach seiner Einschätzung am verletzlichsten sind vom politisch- ökonomischen Standpunkt her. In ökonomischer Hinsicht wurde schon zugeschlagen. Auf militärische Schläge gegen Russland bereitet man sich vorläufig noch vor. Der große Sport im Schlagabtausch: wie sich Russland selbst verletzlich gemacht hat weiterlesen

Die Spaltung der Linken — Ganz im Sinne der Herrschenden

von James B.

Ich freue mich sehr, dass James, der immer mal wieder Texte für uns übersetzt hat, hier einen eigenen Text geliefert hat, und hoffe, dass von beidem (dem Übersetzten wie dem Eigenen) noch mehr kommt…D.H.

Wenn schon Putin im Verlaufe des Maidans ein spaltpilziger Vorgeschmack war, dann haben diejenigen, die sich politisch links zu Hause fühlen, im Zuge des Refugee-Welcome-Phänomens die endgültige Spaltung ihrer politischen Heimat erlebt.

»Putin-Versteher« haben schon früh erkannt, daß etwas viel Größeres zur Disposition steht als eine zunächst innenpolitisch gestellte Grundsatzfrage, wie etwa der nach der Atomkraft. Die Frage lautet nämlich nicht mehr, ob Rußland noch dazugehört oder nicht, oder ob die Antwort darauf sich auf »Rußland« in der Person Putins beschränkt oder nicht, sondern: ob wir eine monopolare Weltordnung möchten oder nicht.

Zu letzterem dürfte und sollte im gesamten linken Spektrum Einigkeit herrschen, sonst hat man Grundsätze linker Politik nicht verstanden (für nicht-linke Leser: Niemand hat in der Welt einen alleinigen Führungsanspruch). Eine multipolare oder gar-keine-polare Welt sollte also ein Ziel linker Politik sein. Doch hin zu diesem Ziel wird der Weg, der dazu beschritten werden muß, leicht vergessen, und deshalb ist es um so ärgerlicher mit anzusehen, wie sich die Linke spaltet, wo sie noch gar nicht erst angefangen hat, den Weg zu beschreiten. Und weil sie ihn nicht begriffen hat, streitet sie schon vorm Abmarsch.

Meiner Meinung nach begeht DIE LINKE einen katastrophalen Fehler, der unbeabsichtigte Kollateralschäden birgt, aber vor lauter Verblendung einer möglichen Regierungsbeteiligung (»r2g« für Rot-Rot-Grün) übersehen wird. Man schlägt sich die Hände überm Schädel zusammen, wenn die Regierungsfähigkeit an die Nato-Bündnisfrage geknebelt wird und die ZDF-Nachrichtentante darauf auch noch eine verkäufliche Weder-noch-Antwort bekommt — von einem LINKEN-Vorstandsmitglied! Die SPD konnte seit Schröder, Mehrwertsteuer und Hartz IV nicht krasser umfallen — umgefallen auf dem Weg zum Ziel einer gerechteren Sozialpolitik, lautete das nichtausgerufene Ziel nach dem Umfallen: »marktkonforme Demokratie«. Im Ergebnis sinken die SPD-Wahlergebnisse seit Jahren in den Bereich eines handelsüblichen Flaschenbieres. Der linken Partei droht nun der gleiche Irrweg, und das Gros der Führungsriege scheint es nicht einmal zu bemerken — Macht korrumpiert. Die Spaltung der Linken — Ganz im Sinne der Herrschenden weiterlesen

Der gescheiterte Putsch in der Türkei – einige erste Gedanken

vom Saker

Failed coup in Turkey – a few initial thoughts

Als ich das erste Mal hörte, in der Türkei fände ein Putsch statt, war mein erster Gedanke, das sei die Art der USA, Erdogan für seine plötzliche Entschuldigung bei Russland zu bestrafen. Ja, sicher, mir war klar, dass es viele andere mögliche Erklärungen gab, aber das war die, auf die ich hoffte. Ich sagte sogar zu  meiner Familie, falls das ein von den USA gestützter Putsch wäre, und wenn Erdogan oder seine Unterstützer dies sagten, dann würden die USA teuer dafür bezahlen müssen. Weniger als 24 Stunden später wurden meine Hoffnungen erfüllt:

Türkischer Minister wirft US-Regierung Organisierung des Putschversuchs vor

Kerry schmäht Türkei wegen Unterstellung, Washington habe den Putsch gegen Erdogan geplant

Erdogan liess sich nicht abschrecken und machte weiter, indem er öffentlich erklärte: “Lieber Präsident Obama, ich habe Ihnen das vorher gesagt, nehmen Sie Fetullah Gülen fest oder schicken Sie ihn in die Türkei zurück. Sie haben nicht zugehört. Ich rufe Sie nochmals dazu auf, nach dem Putschversuch – weisen Sie diesen Mann aus Pennsylvania in die Türkei aus. Wenn wir strategische Partner sind, tun Sie, was nötig ist,” sagte Erdogan. Er nannte außerdem jedes Land, das Gülen unterstütze, “einen offenen Feind der Türkei”. Der gescheiterte Putsch in der Türkei – einige erste Gedanken weiterlesen

ISIL: Ein genozidaler Feldzug (II)

Aram Mirzaei

The Islamic State of Iraq and the Levant: A genocidal campaign – part 2: The rise of Wahhabism and the formation of a bastion of terror.

Teil 2: der Aufstieg des Wahhabismus und die Formierung einer Bastion des Terrors

Im vorhergehenden Artikel haben wir die Geschichte des Konzepts von Takfir untersucht, von Muslimen, die sich mit der Exkommunikation anderer Muslime beschäftigen. Wir haben auch die Geschichte der ersten großen Spaltung innerhalb des Islam untersucht. In diesem Teil werden wir das zweite Emporkommen von Takfir untersuchen, das auf der Arabischen Halbinsel während des 18. Jahrhunderts geschah. Ehe wir diesen Aufstieg näher betrachten, ist eine kurze Einführung in islamische Rechtsprechung, auch als Fiqh bekannt, nötig.

Fiqh

Die islamische Rechtsprechung ist das menschliche Verständnis oder eher die Deutung der Sharia, des göttlichen Rechts. Die Sharia wird durch Interpretationen des Korans und der Sunnah (der Lehren und Praktiken des Propheten Mohammed) entwickelt, durch die islamischen Juristen (Ulema). Da die islamische Gemeinschaft mehrere Fitnas (Spaltungen) durchlaufen hat, entwickelten sich mehrere Rechtsschulen (madhab) mit unterschiedlichem Verständnis des Konzeptes von Sharia. Unter den Sunni-Schulen erlangten vier Hauptzweige Bekanntheit in der Sunni-Gemeinschaft. Diese Zweige sind: Hanafi, Maliki, Shafií und Hanbali. ISIL: Ein genozidaler Feldzug (II) weiterlesen

ankara – Der Tag danach

Aus gegebenem Anlass und ausnahmsweise ein Artikel von mir. Er ist zugleich auch drüben -> ankara – Der Tag danach

Hier eine erste, naturgemäß noch nicht stabile, Einschätzung der Ereignisse in türkisistan sowie des Kontexts und abzuschätzender Folgen.

Zunächst mal: Der Putsch scheint gescheitert zu sein.

Was ist vorgefallen: Informationen aus brauchbaren Nachrichtenquellen zufolge hat ein gewisser Oberst muharrem kose, der der gülen Bewegung zuzurechnen ist, der einen “Friedensrat” betrieben hat, einen Putschversuch mit dem Schwerpunkt Ankara unternommen.
Hierbei wurde wohl frühzeitig ein Fernsehsender eingenommen, was insofern wichtig ist, als damit erhebliche Unruhe ausgelöst und psychologische Kriegsführung betrieben werden kann. Auch ist diesem Umstand wohl die anfänglich wirre Berichtslage zu danken. Desweiteren wurden einige wichtige Brücken blockiert und es wurde wohl auch versucht, den Präsidentenpalast sowie das parlament zu stürmen. Unter anderem soll es dabei auch zu Beschuss durch einen Militär-Hubschrauber gekommen sein; allerdings wurde der Hubschrauber wohl recht umgehend von einem Militärjet abgeschossen.
ankara – Der Tag danach weiterlesen

ISIL: Ein genozidaler Feldzug (I)

Aram Mirzaei

The Islamic State of Iraq and the Levant: A genocidal campaign – part 1: The origins of sectarianism in Islam

Teil 1: Die Ursprünge des Sektierertums im Islam

Eine Pest in der Welt, eine terroristische Gruppe, die die Menschheit hasst. Es gibt viele Worte, die das Phänomen Daesh beschreiben, das auf die Menschheit losgelassen wurde. Die terroristische Gruppe, die angeblich im Irak entstand, als Ergebnis der US-geführten Invasion 2003, ist inzwischen zu einem weltweit bekannten Phänomen geworden, von dem viele Leute nie etwas gehört hatten. Ihre Gräueltaten werden täglich berichtet, und die Mainstream-Massenmedien haben schon mehrmals von den völkermörderischen Feldzügen dieses Todeskults im Nahen Osten berichtet, von ethnischen Säuberungen bis hin zu Versuchen, die Kultur und Geschichte der Region auszulöschen. Besonders hervorgehobene Ziele waren Christen und die Jeziden des Irak.

Was die Mainstream-Medien jedoch selten erwähnen, ist ihr Feldzug gegen ihren wahren Feind, gegen die Shia-Gemeinschaften des Irak und Syriens. Diese dreiteilige Artikelserie wird die treibende Kraft hinter dieser terroristischen Gruppe und ihre Gründer analysieren und erklären, und warum sie andere Muslime angreifen, die sie für ‘Ungläubige’ halten. ISIL: Ein genozidaler Feldzug (I) weiterlesen

Ein weinendes und ein lachendes Auge

Am 13.Juli hätte der ermordete ukrainische Journalist Oles Busina Gbeurtstag gehabt; Anatolij Scharij hat aus diesem Anlass ein Interview mit seiner Mutter geführt, das wir, dank der Übersetzung durch Olga Malzew, mit deutschen Untertiteln zeigen können:

Zur Erinnerung – Oles Busina (hier sein letztes Interview) wurde in Kiew auf offener Straße erschossen, nachdem sein Name auf der berüchtigten Liste ‘Friedensstifter’ aufgetaucht war. Seine Ermordung hätte ein weiteres Warnsignal zum Zustand der Pressefreiheit in der Ukraine sein müssen. Die deutsche Presse reagierte gewohnt absurd und weigerte sich, dem Vorfall irgendeine größere Bedeutung beizumessen; die Kennzeichnung als ‘prorussisch’ genügte meist schon… Also sollten zumindest wir die Opfer dieser mit deutscher Hilfe installierten Macht im Gedächtnis behalten.

Aber es gibt auch erfreuliche Nachrichten (daher das lachende Auge) – heute wurde vor dem Berufungsgericht der Journalist Ruslan Kotsaba freigesprochen. Auch er wurde von den deutschen Medien eher diffamiert als unterstützt. Ende letzten Jahres, als er schon fast ein Jahr in Haft sass, hatten wir darum gebeten, ihm Postkarten ins Gefängnis zu schicken. Jetzt ist er frei, und im Internet findet sich ein Foto, wie er sein erstes Bier nach der Haft geniesst:

kotsaba bier

Vielleicht können wir in den nächsten Tagen noch mehr über das Verfahren berichten. Auf jeden Fall wünschen wir ihm das Beste!