(Doku) Die große Flucht (3/5) Die Festung Breslau HD

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• published: 06 Oct 2015
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Als die Rote Armee am 19. Januar die Grenze Schlesiens überrollte, begannen auch hier die Schrecken der Flucht. Den Breslauern bot sich in ihren Straßen das Bild endloser Flüchtlingskolonnen. Noch Tage zuvor tönte die Propaganda, der Feind werde zurückgeschlagen, die Heimat verteidigt. So kam der Aufbruch völlig überstürzt. Breslau, die Metropole Schlesiens, wurde am 21. Januar 1945 von NS-Gauleiter Hanke offiziell zur Festung erklärt. Nur wer zur Verteidigung der Stadt taugte, durfte bleiben. Der plötzliche Räumungsbefehl traf Hunderttausende. Da es zu wenig Züge für den Abtransport gab, spielten sich auf den Bahnhöfen tragische Szenen ab. Hunderte Menschen wurden zu Tode getrampelt. Hanke ging der Abtransport nicht schnell genug. Er wollte Platz schaffen für die "Entscheidungsschlacht". So wurden "Frauen mit Kindern und Alte" per Befehl aus der Stadt geworfen - ohne Verpflegung bei minus 20 Grad Celsius. Tausende kamen um beim "Todesmarsch von Breslau". Am 7. Mai hielten die Sieger Einzug in die Stadt. Mit ihnen auch Rechtlosigkeit. Sowjetpropaganda schürte Rachegefühle der Soldaten, die von ihren Heimatorten bis nach Deutschland einer blutigen Spur gefolgt waren und vielerorts Zeugnisse furchtbarer Verbrechen der deutschen Besatzer vorfanden. Nun schienen die Deutschen jeder Willkür ausgeliefert. Doch gab es, wie Zeitzeugen berichten, auch Beispiele von Erbarmen und sogar Hilfe von Seiten der Sieger. Der Film spiegelt das Geschehen in Schlesien an traumatischen Schauplätzen: Breslau, Lauban, Görlitz und Dresden. Zu Wort kommen auch Kinder der Flucht. Sie berichten von erschütternden Szenen aus der Perspektive junger Menschen, die kaum begreifen konnten, was um sie herum geschieht. Die Konfrontation mit Gewalt, Hunger, Tod - eindringliche Erlebnisse, die tiefe Spuren hinterlassen haben. Mehr als je zuvor gibt es heute versöhnliche Stimmen auf beiden Seiten, wie die des polnischen Erzbischofs Alfons Nossol aus Opole (früher Oppeln), der jede Vertreibung, "wodurch auch immer verursacht", ein "Verbrechen" nennt.