Natur im Garten: „Garten einer Winzerin" Sendung vom 16.9

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• published: 18 Sep 2012
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Dass Wein und Garten nicht nur im Weingarten gut zueinander passen, weil sie gleichermaßen Ausdruck von Genuss, Lebensfreude und Vielfalt verkörpern, das weiß man. Dass der Garten einer Winzerin aber nicht nur unbedingt der Weingarten sein muss, davon will sich Karl heute überzeugen. Er ist heute in Krems-Rehberg im Garten einer Weinbäuerin zu Gast und begibt sich sozusagen auf Spurensuche nach weiteren Gemeinsamkeiten von Garten und Wein. „Angefangen hat alles mit einem Fenster bzw. dem Blick aus dem Fenster", erzählt Gertraud Hagen. Irgendwann ist ihr die Idee gekommen den Gartenbereich davor zu gestalten. Rabatten wurden angelegt, Rosen und Stauden gepflanzt. Dabei wurde mit dem Baumbestand -- früher war es ein Obstgarten -- sehr sorgsam umgegangen. Heute spenden die alten Bäume Schatten und dienen als Gerüst für Kletterrosen. Den grünen Daumen dazu hat sie wohl von ihrem Vater geerbt, der Gärtner war. Stück für Stück wurde der Garten sukzessive erweitert, wuchs Jahr für Jahr. Natürlich ist das viel schneller erzählt als getan, denn schließlich ging alles nur nebenbei, die Arbeit im Weingarten ging vor. Apropos Weingarten: Aus ihm fanden auch einige attraktive Wildstauden ihren Weg in den heimatlichen Garten, so etwa die Königskerze (Verbascum sp.) oder der Hauhechel (Ononis spinosa). Die besonderen Lieblinge von Gertrude sind aber die Rosen und die Clematis. In die mächtigen, alten, knorrigen Mostbirnbäume rankt sich die Ramblerrose `Kiftsgate`. Einst der ganze Stolz von Gertraud Hagen, die nicht nur den Bäumen zu einer zweiten Blüte verhalf, sondern auch den ganzen Garten verzauberte, fiel sie heuer dem Spätfrost zum Opfer und ist nur mehr ein Schatten ihrer selbst. Doch der Rosenliebhaber kommt hier auch so ins Schwärmen, dafür sorgen die Kletterrosen `New Dawn` und die üppige `Paul`s Himalayan Musk`, die nicht nur gewaltig wächst, sondern auch über und über mit Blüten bedeckt ist, die besonders vitalen Strauchrosen `Leonardo da Vinci` und die `Schöne Dortmunderin` mit ihrer dunkelroten Blüte oder die Beetrose `Aspirin`. Für Gertraud ist vor allem die Robustheit und Gesundheit der Rosen wichtig. Die Farbe -- hier bevorzugt sie weiß, rot und rosa" -- sowie der Duft kommen erst an zweiter Stelle. Zwischen den Rosen strecken Stauden wie der Rittersporn oder das Brandkraut ihre Blüten in die Höhe. Zart und zierlich heben sich die Blüten der Clematis hervor. Auch hier wird eifrig und mit Ausdauer gesammelt. Hat Gertraud eine Clematis für sich entdeckt, dann wird so lange gesucht, bis das Objekt der Begierde im Garten untergebracht ist. So geschehen bei der Clematis viticella `Prince Charles` oder der Clematis texensis `Princess Diana` mit ihren wunderbar dunkelrosa Blüten. Eine weitere Clematis weckt Karl`s Interesse -- es ist Clematis integrifolia `Aljonushka`, ebenfalls sehr robust und reichblühend mit dunkelrosa Blüten. Heuer setzten dem Garten nicht nur der strenge Frost im Winter -- nach vorangegangener Wärmeperiode -- und die ihrem Namen mehr als gerecht gewordenen Eismänner zu, auch die nachfolgende Trockenheit hinterließ ihre Spuren. Dabei hatte Gertraud vor einigen Jahren auch mit dem Gegenteil, nämlich viel zu viel Wasser, zu kämpfen, als die nahegelegene Krems Hochwasser führte und den Garten fast völlig überflutete und zerstörte. Kaum vorstellbar, alleine aus dem Biotop wurden danach 100 Scheibtruhen Schlamm weggekarrt. Doch das ist Vergangenheit, heute ist der Garten wieder „ ... mein Hobby, eine Freude wenn man nach Hause kommt!" -- dem ist nichts hinzuzufügen.