Liebe welt*raum Fans und Sauerkrautfabrik-Sympatisant*innen, wir haben uns überlegt, ab und zu mal einen kleinen Newsletter an euch rauszuhauen, um euch einen Einblick und Überblick zu verschaffen, was bei uns eigentlich so los ist. Hiermit also der erste Newsletter, viel Spaß dabei.
Neues aus dem Plenum
Immer wieder beschäftigen wir uns mit dem Selbstverständnis des Raumes. Mittlerweile erarbeitet eine Gruppe Diskussionen und Workshops rund um verschiedene Thematiken, dessen Positionen in das Selbstverständnis einfließen sollen. Oft lässt sich zu einem Thema nicht eine einheitliche Position finden, stattdessen möchte wir die Vielfältigkeit in unserem Projekt aufzeigen.
Kürzlich haben wir uns mit dem grundlegenden Thema der Entscheidungsfindung beschäftigt. Vorausgehend wurde ein Workshop organisiert der sich inhaltlich mit Plenum und Konsens auseinandersetze. In diesem wurde unter anderem das Konzept der Konsenskarten dargestellt, sowie der Konsensfisch der den Prozess einer Entscheidungsfindung schematisch aufzeigt(1). Konsens wurde definiert als eine Entscheidung, die alle Menschen, die es betrifft mittragen können. Mit den Konsenskarten lassen sich verschiedene Stufen der eigenen Entscheidung aufzeigen: von vollkommener Zustimmung, leichten Bedenken und Enthaltung über schwere Bedenken zum konsensbrechenden Veto. Auf einem anschließenden weiteren Treffen haben wir uns entschieden weiterhin das Konsensprinzip zu nutzen, zusätzlich mit dem Hilfsmittel der Konsenskarten. Das Veto wurde gebunden an einen Verfahrensvorschlag, damit die Entscheidungsfindung nicht komplett blockiert werden kann.
In letzter Zeit gab es aus unterschiedlichen Anlässen vermehrt Diskussionen darüber, ob der Raum ein veganer, vegetarischer sei oder ob Fleisch verzehrt bzw. zubereitet werden kann. Zu dieser Thematik gab es die unterschiedlichsten Ansichten und Positionen. Das Thema wird weiterhin besprochen, aber ein aktueller Konsens wurde am letzten Sonntag beschlossen. Produkte, die wir anbieten und Essen, dass wir herausgeben sollte mindestens vegetarisch sein. Fleisch- und Fischprodukte dürfen zwar mitgebracht werden, aber nicht vor Ort zubereitet werden. Somit gibt es einen Handlungspielraum zwischen vegetarischem und veganem Angebot. Beispielsweise bleibt die Küche für Alle weiterhin vegan.
Spannende Themen für das Selbstverständnis, wie beispielsweise „Hierarchie“, „Hierarchieabbau“ und „wer gehört ab wann zum Projekt und darf mit entscheiden“, stehen für die nächsten Diskussionen an.
Räumliches Denkvermögen
Für viel Verwirrung sorgt unser neue Hochebene namens Lager Nummer 2, welches sich im Flur befindet. Es ist nun schon öfters vorgekommen, dass Dinge vermisst wurden und diese dann im Lager 2 aufgetaucht sind. Hierdurch, aber auch durch eine große Aufräumaktion, haben wir Platz geschaffen und eine Sortierung der Dinge ist weiterhin im Prozess.
Aktuell wird von ambitionierten Menschen ein neues Umsonstregal gebaut. Später können dann dort hauptsächlich Kleidung, aber auch andere Gegenstände, abgegeben werden bzw. einfach entnommen werden.
Vor unserem zweiten Klo befindet sich immer noch eine Absperrung aus schwarzen Gaffertape. Leider sind noch keine Verschwörungstheorien dieser Umstände im Umlauf. Wir warten noch. Ob dadurch auch die Kühlschranktür abgefallen ist, kann nicht gesagt werden. Stattdessen wurde aber unsere große Raumbeleuchtung repariert und schafft uns Erleuchtung. Auch in der Sache Strom wurde einiges getan.
Auswärts
Vom 5. bis zum 8. Mai findet der alternative Hafengeburtstag statt. Auch uns treibt es wieder dahin. Die Vorbereitungen laufen bereits seit längerem und es kann noch nicht abschließend gesagt werden, wie wir unseren Stand gestalten. Der alternative Hafengeburtstag wird dezentral organisiert, indem sich einzelne Projekte in einem Satelliten zusammenschließen. Mit dem Corner, der Jaffe und der „Keine Knete trotzdem Fete“ Crew bilden wir einen Satellit mit eigenem Stand. Unserer Tradition folgend bietet wir wieder Pommes an, diesmal aber in einer anderen Variante. Lasst euch überraschen.
Das „Keine Knete trotzdem Fete“ Festival findet am 29. und 30. Juli statt und braucht trotz des Names wieder einmal Geld für die alljährliche Umsetzung des Festivals. Deshalb und aus Spaß wird am 13. Mai in der Flora unter dem Motto „Conjure! Keine Knete deshalb Soli“ gefeiert.
Mitmachen leicht gemacht
Wer nach leckeren Essen sucht, wird bei uns mindestens jeden Dienstag fündig. Die Küche für Alle öffnet gegen 18 Uhr und freut sich immer über Verstärkung. Ebenso könnt ihr ab 20 Uhr vorbeikommen und euch an den Kreation aus der Küche – oft bestehen aus Vorspeise, Hauptgang und Nachspeise – erfreuen.
Alle zwei Wochen bieten wir Donnerstags eine offene Kneipe an. Die Thematik unterscheidet sich von Termin zu Termin und kann frei gestaltet werden. Dieses Konzept soll ermöglichen, dass ihr einfach und unkompliziert bei uns eine Kneipe schmeißen könnt. Einfach (k)ein Motto überlegen, Leute einladen und den Raum öffnen.
Das Refugee Support Café öffnet jeden Mittwoch von 14 Uhr bis 17 Uhr und bietet freie legale Hilfestellung während des Ayslprozesses, in Dublin-III Fällen, Familienzusammenführungen, bevorstehenden Abschiebungen und weiteren Themen. Auch das Support Café freut sich über Hilfe.
Von vormittags bis zum frühen Nachmittag sieht es bei uns eher recht leer aus. Wir haben also Platz und freuen uns über Veranstaltungen.
Mittlerweile jeden Montag ab 19 Uhr findet unser Plenum, auf dem wir Entscheidungen über diesen Raum treffen, statt. Generell ist dieses erst mal offen und wollen euch ermutigen einfach mal vorbei zuschauen.
Sonstiges
Im Lager 1 befinden sich eine geraume Menge von angebrochenen Spirituosen. Diese Situation lädt ein für kreative Ideen und Vorschläge dieses Regal aufzuräumen.
Schaut vorbei!
(1) http://bit.ly/1TymeV4
newsletter-01.pdf