Raumnahme in Rio

Der Bauwagenplatz ZOMIA, ein aktives Mosaik unserer solidarischen Raumnahme, veranstaltete am 24.Juni 2014 einen Filmabend zum Thema globale Gentrifizierung.
Der Dokumentarfilm von Vladimir Seixas und Chapolim (Brasilien 2010) – Atrás da Porta (Hinter der Tür) – Der Kampf der Obdachlosenbewegung in Rio de Janeiro – begleitet eine Gruppe der Obdachlosenbewegung, die durch Hausbesetzungen im Zentrum von Rio de Janeiro ihren eigenen Raum in der Stadt einfordert. Die Obdachlosenbewegung kombiniert ihre Aktionen mit dem Versuch alternative gesellschaftliche Gegenwürfe zu leben und bildet eine der aktivsten städtischen sozialen Bewegungen Brasiliens.

Dramatisch verschärft hat sich die Wohnungsnot in den brasilianischen Ballungsgebieten durch die Vorbereitungen auf die sportlichen Großereignisse (Fußball-WM der Männer und Olympische Sommerspiele), im Zuge deren Zwangsräumungen und Vertreibungen an der Tagesordnung sind: Insbesondere die sozio-ökonomisch benachteiligte Bevölkerung stört im Kalkül kapitalistischer Stadtgestaltung und -verwertung.

Die anwesenden 50 BesucherInnen waren sichtlich betroffen von der puren Realität und Repression der Millionen von Menschen in der brasilianischen Metropole tagtäglich ausgesetzt sind, sie waren aber auch angetan von der Courage dieser BürgerInnen, inbesondere auch der aktiven Frauen, gegen die Auswirkungen der globalen Gentrifizierung aktiv anzugehen. Dieser Film sollte uns Mut machen auch unsere soldidarische Raumnahme gegen die globale kapitalistische Gentrifizierung, auch hier in Hamburg, entschlossen anzugehen.

Günter Andreas ( EXIT! – Lesekreis Hamburg)

ZomiaFlyer

Umsonstfest im und vorm Centro Sociale

Am 22.6.2014 veranstaltete das Centro Sociale gemeinsam mit dem Arbeitskreis Lokale Ökonomie (AK Loek) das Umsonstfest. Schätzungsweise 1.000 Menschen unterschiedlicher Couleur besuchten im Laufe des Tages die zahlreichen Infostände, Mitmachaktionen und Konzerte. Die ausschließlich ehrenamtlichen Helfer_innen gaben mehrere hundert Essen, Kaffee und Säfte umsonst aus und lieferten gemeinsam mit den spenden- und hilfsbereiten Besucher_innen einen eindrucksvollen Beweis, dass unkommerzielle und selbstorganisierte Kultur jenseits der Warenwirtschaft möglich und notwendig ist. Angebote wie Kinderschminken, Fahrradparcours oder der Umsonst- und Verschenkflohmarkt wurden ergänzt durch verschiedene politische Infostände und Aktionen wie bspw. vom Hamburger Netzwerk Grundeinkommen, Freifunk Hamburg oder einer Cryptoparty des LinuxCafe zum Verschlüsseln von Computern und Emails. Die Kampagne Solidarische Raumnahme war u.a. durch den Info- und Pflanzenverschenk-Stand der Keimzelle vertreten.

http://www.ak-loek.de/Umsonstfest/HomePage

Demonstration für den Erhalt des Bauwagenplatzes Borribles

Am 14.6.2014 – einen Tag nach dem Auftakt der Kampagne Solidarische Raumnahme – fand in Hamburg eine Demonstration für den Erhalt des Bauwagenplatzes Borribles mit über 500 Teilnehmer_innen statt. Unter dem Motto „Die Stadt gehört allen!“ wurde in Sprechchören für Mietenverweigerung, Besetzungen und mehr Bauwagenplätze geworben. Die Raumnahme-Kampagne war mit einem eigenen Block vertreten und vermittelte ihre Ziele und Forderungen der Öffentlichkeit in einem Redebeitrag vor dem Ortsamt Eimsbüttel. Durch die mitgeführten großen Transparente und das Verteilen zahlreicher Flugblätter und Aufkleber war die Solidarische Raumnahme auch visuell ein eindrucksvoller Teil der Demo.

Foto Marius Röer

(Foto: Marius Röer, http://www.mopo.de/nachrichten/bauwagenplatz–borribles–soll-bleiben–450-demonstrieren-in-hamburg,5067140,27489184.html)

Auftakt der Kampagne

Raumnahme_PelleBuysKl

Bei stürmischer Witterung begann in der HafenCity die Kampagne “Solidarische Raumnahme”

Auf den Leitern: Centro Soziale, Gängeviertel, Pudel VerFüGe, Tante Münze, welt*RAUM, Keimzelle, Zomia, Frappant, Squatting Days, Rote Flora, Borribles, Gartendeck und Autonome Wohnprojekte.

Mopo, Abendblatt, HH-Mittendrin und NDR haben berichtet.

Der ganze Auftakt zur “Solidarischen Raumnahme” als Video in 22 Minuten voller Länge:

Einladung zum Pressetermin am Freitag den 13. Juni

Gegen die Ausbeutung von gemeinnütziger Arbeit durch das Unternehmen Hamburg Solidarische Raumnahme startet!

Wir beenden das duldsame Schweigen und wenden uns gemeinsam gegen die Ausbeutung von gemeinnütziger Arbeit durch die unternehmerische Stadt Hamburg!” – Die selbstorganisierten Stadtteilzentren, Nachbarschaftstreffs, soziokulturellen Einrichtungen, Wagenplätze, kollektiven Gärten und Wohnprojekte treten gemeinsam ein für mietfreie und kostenlose Raumnutzungen – überall dort, wo Menschen sich für das Gemeinwohl engagieren.

Zum Auftakt der Kampagne
“Solidarische Raumnahme”
laden wir Sie herzlich ein zu Pressekonferenz
und Foto-/Filmtermin auf den Magellanterrassen in der HafenCity
am Freitag, dem 13. Juni um 11:00 Uhr!

… und das ist nur der Anfang und Auftakt zu einer langen Auseinandersetzung über die Fragen: Wem gehört der Raum? Wer macht Räume für kulturelle Grundversorgung und soziale Begegnungen auf – und wer behindert sie? Warum sollen gemeinsinnorientierte Projekte Miete für gemeinnützige Arbeit zahlen? Weshalb sollten sich Projekte für eine soziale Stadt engagieren und sich dafür auch noch ausbeuten lassen? Warum nicht jetzt alles ändern?!

Die Kampagne ‘Solidarische Raumnahme’ wird die Diskussion in den kommenden Monaten mit einer Reihe von Veranstaltungen, Aktionen, Maßnahmen und Überraschungen in der Stadt vorantreiben.

Solidarische Raumnahme wird getragen vom Centro Sociale, dem Gängeviertel, Pudel VerFüGe, Tante Münze, welt*RAUM, KEBAP KulturEnergieBunker, der Keimzelle, dem Wagenplatz Zomia, Frappant, den Squatting Days, der Roten Flora, dem Wagenplatz Borribles, dem Gartendeck St. Pauli, der Villa Magdalena, den Autonomen Wohnprojekten … – und unterstützt von institutionell geförderten Stadtteil- und Kulturzentren, die aufmerksam machen auf die zunehmend prekären Arbeitsbedingungen, steigende Mieten in städtischen und privaten Gebäuden, immer enger gefasste Förderrichtlinien und den stetig steigenden bürokratischen Aufwand.