In der
Coca cola Markencheck
Reportage untersuchen die ARD-Reporter
Image, Geschmack, Preis, Gesundheitsrisiko und
Fairness der wohl bekanntesten
Marke der
Welt. Schon die befragten Schulkinder rufen "lecker", wenn es um Coca-Cola geht. Allerdings hat für sie die
Brause auch etwas Verbotenes, was den Reiz aber nur vergrößert.
Ganz daneben liegen die
Kinder mit ihrer Einschätzung nicht - immerhin ist der Zuckergehalt mit 106 Gramm pro Liter ziemlich hoch. Schlecht für die Zähne sei auch der Säureanteil: Er sei fast so groß wie bei
Essig. Wer dagegen auf Light-Produkte setzt, tut seinem Körper auch nicht unbedingt etwas
Gutes, so ein Ernährungsberater. Denn auch
Cola light schmeckt süß und gewöhnt den Körper daher an süße Nahrungsmittel, die ja bekanntlich dick machen.
Doch obwohl Coca-Cola als ungesund und überteuert dargestellt wird, weckt das Getränk, wie der Markencheck ebenfalls zeigt, positive Emotionen. Möglich wird das vor allem dank der extrem wirksamen Werbung. Die Reportage zeigt eine Versuchsreihe an der Berliner
Charité, bei der deutlich wurde, dass es die "
Coke" besser als jede andere Cola-Marke schafft, die Hirnareale zu aktivieren, die für positive Gefühle zuständig sind. Die Testpersonen glaubten sogar, Coca-Cola zu erkennen, wenn sie nur das
Logo sahen, ihnen aber tatsächlich ein Gemisch aus Coca-Cola, Pepsi und Aldi-Cola eingeflößt wurde.
Der Marken-Check zeigt, dass schon ganz frühe Coca-Cola-Werbung auf das Gemeinschaftserlebnis setzte, auf
Lifestyle und Emotionen. Dadurch entstand eine Marke, die sehr positiv aufgeladen ist und praktisch weltweit konsumiert wird – nur auf Kuba, in
Myanmar und Nordkorea sucht man vergebens nach dem roten Logo. Insgesamt bescheinigt der Fernsehbeitrag der Marke Coca-Cola eine "phänomenale" Werbewirkung.
Dafür sorgt übrigens momentan auch
Manuel Neuer. In einem interaktiven Youtube-Video für
Coke Zero kann der
User im Elfmeter-Duell gegen den National-Torwart antreten.
In
Sachen Fairness kommt die Marke dagegen nicht gut weg. Der Beitrag zeigt Gebiete in
Indien, in denen seit Beginn der Cola-Produktion der Grundwasserspiegel deutlich gesunken sei. Pro Liter Cola braucht das Unternehmen demnach bei der Herstellung zwei Liter Wasser. Unabhängige Wissenschaftler fordern daher, die Produktionsstätten in wasserarmen Gebieten zu schließen. Coca-Cola betont zwar, 38 Millionen
Euro in Wasser- und Schulprojekte zu investieren - angesichts von
4,2 Milliarden Euro, die in Werbung und Marketing gesteckt werden, sei das lächerlich wenig, so der Vorwurf der ARD-Reporter.
Coca-Cola kommt in dem Markencheck in einigen Punkten nicht gut weg. Der Preis, das Gesundheitsrisiko und die Fairness schlagen negativ zu Buche. Dennoch zeigt der Beitrag, dass die Marke mit ihrer geheimnisumwobenen Rezeptur einzigartig ist und die Konsumenten so sehr von diesem Markenbild in den
Bann gezogen werden, dass sie all die negativen Punkte ignorieren.
- published: 25 Jan 2015
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