Paprika (vollständige Fassung, leider asynchron)

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• published: 02 Oct 2016
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Vorweg: Die ersten 7:45 min bestehen nur aus dem Ton - dazu existiert kein digitalisiertes Filmmaterial. Dem Filmverständnis zuliebe sollte man sich die anhören. Ich habe extra Bilder der Leute eingefügt, die in den Szenen sprechen - leider war mir das nur mit einer Testversion möglich, verzeiht bitte die blöde Querschrift, die das mit sich bringt; aber es geht ja nur um den Ton. Kurz vor Minute 8 läuft der Film dann normal - bzw. doch nicht, denn beim Zusammenfügen beider Teile durch das Youtube-eigene Prgramm scheint die Tonspur leicht verrutscht zu sein. Wer den Film nicht asynchron sehen will, muss zur Kurzfassung wechseln. Ansehen lohnt sich aber trotz der Unannehmlichkeiten unbedingt! Paprika war nämlich der Überraschungserfolg des Jahres 1932 (gestartet in nur einem kleinen Kino in Berlin, wurde er ab der 2. Spielwoche im Gloria-Palast gezeigt und war dort für die nächsten 3 Monate ausverkauft). Mit ihm begann Franziska Gaals Filmkarriere. Carl Boese wollte eigentlich gar nicht mit ihr drehen, zu klein war sie ihm, nicht dem Schönheitsideal entsprechend, und Deutsch konnte sie auch noch nicht, das lernte sie erst parallel zum Film. Ihr wurde tatsächlich der deutsche Text angesagt zum Nachreden. Gedreht wurde der Film ohnehin nur, weil die Universal versuchte, auf dem europäischen Markt mit unbekannten Schauspielern der östlichen Länder Fuß zu fassen. Mit diesem Auftrag zog Joe Pasternak durch den Cordon Sanitaire und suchte nach zukünftigen Stars. In Budapest wurde er, oder genauer: seine Frau, während einer Theateraufführung fündig. Die Gaal überzeugte mit ihrer - trotz 1,51 m - gewaltigen Bühnenpräsenz, Frische und komödiantischem Talent. Und hier, in Paprika, kommt das wohl am unverfälschtesten herüber. wieviel anders, gedämmter, sind ihre letzten Filme im Exil. Aber nun zum Film: Dr. Max Schröder (P. Heidemann) plant seine Frau Otti (L. Schaack) zu hintergehen. Sein lediger, erfolgloser, mit Fröschen forschender Bruder Paul (P. Hörbiger) soll in der Firma die Stellung halten. Dabei will der nur seine Ruhe und morgens etwas Kaffee haben - was schwierig wird, weil das Hausmädchen Minna (Frigga Braut) auf Urlaub geht. An Ersatz hat sie gedacht: Ein junges Mädchen (C. Glib), das zugleich die Tochter des Hausdieners Franz (H. Fischer-Köppe) ist, der sie und ihre Mutter (M. Kupfer) aber 15 Jahre zuvor sitzen gelassen hatte. Und zu allem Überdruss steht auch noch mit Ottis Jugendfreundin Ilona (F. Gaal) Besuch aus Budapest an, die sie gerne mit ihrem Schwager verkuppeln möchte. Der Film ist eine sehr gut gelungene Verwechslungskomödie. Natürlich treffen manche Witze heute nicht mehr, und die damalige Ungarnmode wirkt in ihren Stereotypen befremdlich, war damals aber hochmodern und vermutlich Wegbereiter für den Erfolg von Marika Röck. Aber das Timing der Szenen ist hervorragend und Franziska Gaals Minenspiel und Gestik birgt manch genialen Moment. Paprika. D 1932. Mit: Franziska Gaal, Paul Hörbiger, Lieselotte Schaack, Paul Heidemann, Hugo Fischer-Köppe, Frigga Braut, Claire Glib, Margarete Kupfer Regie: Carl Boese; Drehbuch: Bobby E. Lüthge und Max Reimann; Produzent: Joe Pasternak Ich habe keinerlei Rechte an diesem Film und möchte lediglich, dass jeder, der sich für alte Filme interessiert, einen Einblick in diesen Teil unserer Kunstgeschichte erhält. Vor allem will ich mich daran nicht in irgendeiner Art und Weise bereichern. Den Rechteinhaber bitte ich mich zu informieren, wenn er damit ein Problem hat, und ich werde ihn sofort löschen. Oder er soll ihn halt irgendwie monetarisieren, Youtube scheint da Möglichkeiten zu bieten, indem Werbeanzeigen in die Filme eingeschaltet werden.