Aurich

Ostfriesen werden in Deutschland häufig aufgrund von Bräuchen wie Krabben pulen, Ostfriesentee trinken, boßeln, Plattdeutsch sprechen oder Graben mit Stäben überqueren belächelt. Die Stadt Aurich hängt aber scheinbar nach wie vor an den ostfriesischen Traditionen und hat 2004 durchgesetzt, zweisprachige Straßenschilder aufstellen zu dürfen, auf Platt- und Hochdeutsch.

Als einst bedeutender Viehmarktplatz und spätere Residenz der ostfriesischen Grafen und Fürsten, war und blieb die Stadt der Verwaltungssitz Ostfrieslands. Da die Stadt Aurich Sitz des von 1885 bis 1978 bestehenden Regierungsbezirks Aurich war bezeichnet sie sich heute gelegentlich noch als „heimliche Hauptstadt Ostfrieslands".

Die mit rund 40.000 Einwohnern zweitgrößte Stadt Ostfrieslands ist heute nach wie vor der Sitz vieler Behörden, wie dem Kulturparlament Ostfriesland, sowie verschiedener Bundes- und Landesbehörden. Nach dem zweiten Weltkrieg siedelten sich in der Beamtenstadt aber auch verschiedene Unternehmen an. Das bedeutendste Auricher Unternehmen Enercon ist heute mit 13.000 Mitarbeitern der deutschlandweit größte Hersteller von Windkraftanlagen.