Freiräume erkämpfen!!!! – Bauwagenplätze und soziale Zentren für Aachen und überall


  Freiräume erkämpfen!!!! – Bauwagenplätze und soziale Zentren für Aachen und überall


Selbstbestimmte Freiräume, Kulturzentren und selbstbestimmter Wohnraum sind in Zeiten sozialer Kälte und immer rascher voranschreitender Einschränkungen von Freiheiten wichtiger denn je. Die gesellschaftliche Logik der Verwertbarkeit des Menschen wird schon längst kaum mehr hinterfragt, der Sozialabbau wird in einem wahnwitzigen Tempo vorangetrieben, wobei viele buchstäblich auf der Strecke bleiben. Dazu kommen Ausgrenzung, steigende Mieten durch „Stadtteilaufwertung“ und die völlige Isolation der Menschen. Wirkliche Mitbestimmung existiert nicht. Ganze Städte werden zu lebensfeindlichen Glaswüsten umsaniert, in denen Menschen nur als Konsumobjekte wahrgenommen werden. Ein politisches und kulturelles Zentrum in Selbstverwaltung, welches eine positive Alternative gegen Rassismus, Sexismus, Rechtsextremismus, soziale Repression etc. darstellt, fehlt in einer Stadt wie Aachen seit Jahren. Kommerzfreie Kneipen und Cafés, Treffpunkte, die keinen dicken Geldbeutel voraussetzen, Orte, an denen politische Arbeit kontinuierlich stattfinden kann und die ein Raum der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Trends und des Einmischens sind, Konzerträume, bezahlbarer Wohnraum, Platz für viele derzeit raumlose Projekte (und diese Liste ließe sich ewig weiterführen) sollten eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein….

Lange genug gewartet! Wir wollen einen Freiraum in dieser Stadt schaffen, der sowohl Platz für Politik und Kultur bietet, als auch einen Wagenplatz, auf dem Menschen nach ihren Vorstellungen leben können, ohne sich in die Konventionen einer Mietwohnung pressen lassen zu müssen. Es geht nicht darum, eine „heile Welt“ zu konstruieren, denn wir leben nicht außerhalb dieser Gesellschaft. Wir wollen uns einmischen, sichtbare Alternativen leben, ein solidarisches Miteinander schaffen und den Versuch unternehmen, einen Ort aufzubauen, der frei von Rassismen, Sexismen, homophoben, autoritären, antisemitischen oder sonstwie unterdrückenden Verhaltensweisen sein soll. Also: Kommt vorbei, bringt Wägen, LKWs, alles was Krach und Spaß macht mit und lasst uns dieser Stadt zeigen, dass sie uns nicht weiter ignorieren kann…. Die Stadt sind wir alle!

Für eine herrschaftsfreie Welt

Demo, Samstag, 30.10. um 12:30 Uhr, Aachen Hbf

aachen-supporters


KPÖ-Vorstand zerschägt linke Strukturen!


  KPÖ-Vorstand zerschägt linke Strukturen!


Es war ein bewegter Tag: Nachdem uns zum wiederholten Male das Büro für Sofortmassnahmen und die Baupolizei wegen unserer Türen besucht hatte, erreichte uns die Nachricht über den Verkauf des EKH via Online-Standard.

Das EKH wurde verkauft, und wir mussten es aus den Medien erfahren. Anscheinend waren nicht nur wir von dieser Nachricht erstaunt. Auch ein Großteil der bisherigen Besitzerin, der KPÖ, wusste nichts von den Verhandlungen mit den bisher anonymen KäuferInnen. Abgesehen davon, dass uns KP-Chef W. Baier letzten Dezember versprach, uns vor etwaigen Verhandlungen zu informieren (nicht dass wir PolitikerInnen irgendwas glauben würden), verarschte er damit auch die meisten seiner ParteigenossInnen. Die Realität vollkommen verdrehend, behauptet Baier das Haus finanzieren zu müssen. Nicht nur, dass diverse Projekte und BewohnerInnnen unentgeltlich Zeit und Energie in dieses Hauses investieren, zahlen WIR die Betriebskosten und erhalten uns selbst.

Abgesehen davon, dass das EKH der Freiraum ist, der unseren Utopien am Nähesten kommt, gibt es einen nach bürgerlichem Recht geltenden unbefristeten Mietvertrag. Das heisst, dass auch wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln um unsere Räume, die wir im übrigen schon seit 15 Jahren beleben, kommt, gibt es einen nach bürgerlichem Recht geltenden unbefristeten Mietvertrag. Das heisst, dass auch wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln um unsere Räume, die wir im übrigen schon seit 15 Jahren beleben, kämpfen werden.

Baier versucht die soziale und kulturelle Verantwortung für das Projekt auf die Gemeinde Wien abzuwälzen obwohl das EKH ein autonomes und soziales Zentrum ist, das sich seit Beginn gegen Subventionen und Vereinnahmung jeglicher Art gewehrt hat!

Dieser politische Amoklauf der KPÖ dient dadurch nur der Geldbeschaffung vor der bevorstehenden Spaltung der Partei. So werden politische Projekte, diametral zur angeblichen Ideologie des Parteivorstands, unter einer rein kapitalistischen Logik verkauft.

Eine aus dem Verkauf wahrscheinlich gewordene Räumung würde über 27 verschiedene Gruppen aus den Bereichen Antifaschismus, Antirassismus, Anti(hetero)sexismus, Kultur, Musik, kollektives Wohnen, eine Bibliothek, das Archiv der sozialen Bewegungen, der Infoladen X, der Bereich des Flughafen Sozialdienstes und alle NutzerInnen und BesucherInnen des einzigen sozialen Zentrums in diesem Land betreffen. Wir fordern klare Informationen über den Verkauf und die Pläne der neuen BesitzerInnen! Wir fordern eine Zusicherung des eigenverantwortlichen Erhalts des Hauses so wie es ist.

Ausserdem bleiben wir!!! Sowieso!!!

ekhaus [at] med-user [dot] net


der kasseler wagenplatz ist umgezogen


  der kasseler wagenplatz ist umgezogen


Nach jahrelangen Auseinandersetzungen um das Grundstück Am Hafen 23 ergreifen die BewohnerInnen des Wagenplatzes nun eine weitere Initiative zur Sicherung dieser Wohnform in Kassel. Am Morgen des 2. Oktober 2004 zogen etwa 20 BewohnerInnen in Begleitung von Unterstützerinnen und Unterstützern aus Kassel, Berlin, Hamburg, Freiburg etc. auf ein Grundstück in Wehlheiden. Damit neigt sich eine unerfreuliche Episode auf dem Ex-Gelände Am Hafen dem Ende zu: Dort wurden die Zustände für die BewohnerInnen immer unerträglicher.

Zum Hintergrund Den Wagenplatz Am Hafen gab es seit 6 Jahren. Inzwischen hat die benachbarte Firma Transkal das Überfahrtsrecht zum Grundstück des Wagenplatzes verwehrt und Strom- sowie Wasserleitungen gekappt. Die Firma zog immer wieder vor Gericht um den BewohnerInnen das Wohnen so schwer wie möglich zu machen. Nach einem Gerichtsverfahren ist auch der direkte Fußweg zum Wagenplatz versperrt: Unter Androhung eines Bußgeldes von 100 ??? ist allen BewohnerInnen und BesucherInnen untersagt den üblichen Weg zu benutzen. Das Bußgeld wurde vom Amtsgericht festgesetzt. So will niemand wohnen ??? auch nicht die BewohnerInnen des Wagenplatzes. Deshalb blieben die BewohnerInnen nie untätig. Der Stadt Kassel wurden insgesamt 40 Ersatzgrundstücke zur Prüfung angeboten. Die Stadt hat alle abgelehnt.

Dabei hat die Stadtverordnetenversammlung den Magistrat verpflichtet, ein geeignetes Gelände für den Wagenplatz ausfindig zu machen. Die Stadt hat geprüft und behauptet nun, dass es in Kassel keinen einzigen geeigneten Standort für einen Wagenplatz gäbe. Wir sind da anderer Meinung:

Wir halten das neue Gelände in der Nähe der Sophie-Scholl-Straße für geeignet, um als unser neues Zuhause zu dienen. In Kassel gibt es sehr wohl geeignete Grundstücke für das Wohnen im Wagen. Da uns in letzter Zeit vorgeworfen wurde dass wir gar nicht bereit wären umzuziehen, demonstrieren wir hiermit das Gegenteil. Wir wollen umziehen und machen hiermit einen weiteren konkreten Vorschlag, wo in Kassel ein Wagenplatz bestehen könnte. Nun ist es an den Verantwortlichen der Stadt, endlich eine für alle Seiten befriedigende Lösung herzustellen!

Die Konflikte um Bauwagenplätze gibt es bundesweit. Zuletzt gab es Auseinandersetzungen in Hamburg um die Plätze Bambule und Wendebecken, deren Räumungen bundesweit für Schlagzeilen sorgten. Unglaublich ist es, dass es trotz zahlreicher befürwortender Stadtverordnetenbeschlüsse nicht möglich scheint, diese Wohnform, die es seit 23 Jahren in Kassel gibt, endlich zu legalisieren. Bis 1997 gab es noch 3 Wagenplätze in Kassel: Hotzenplotz, Insel des Lächelns, K18. Nach der Räumung von K18 durch die Hochschule mußten auch die andern Plätze geräumt werden. BewohnerInnen der 3 Plätze bezogen das Gelände Am Hafen 23, das per Mietvertrag abgesichert wurde.

Alternativen brauchen Platz! Da sich der Wagenplatz nicht nur als alternative Wohnform versteht, sondern auch als ein Stück Alternativkultur, wird der Umzug mit einer ???Kulturwoche??? begangen. Geplant sind Konzerte, Lesungen, Kleinkunstdarbietungen und vieles mehr. Heute Abend um 18.00 Uhr beginnt die ???Kulturwoche??? mit Vokü und dem ???Wer wird Revolutionärin???-Quiz mit Fragen zu Haus- und Wagenplatzbesetzungen der letzten 30 Jahre. Auch der Kicker ist aufgebaut.

Wir freuen uns über jede erdenkliche Unterstützung!

Das Gelände wird erreicht über die Leuschnerstraße stadtauswärts, rechts in die Brüder-Grimm-Straße, diese bis zum Bahnübergang. Vor dem Bahnübergang liegt der Wagenplatz nach 50 Metern auf der linken Seite.

Wagenplatz Kassel und UnterstützerInnen