Mareike Carrière war eine großartige Schauspielerin. Rest in Peace!
Mareike Carrière war eine großartige Schauspielerin.
Rest in Peace!Mareike Carrière (* 26.
Juli 1954 in
Hannover; † 16. März 2014 in
Hamburg[1]) war eine deutsche Schauspielerin und Atempädagogin und auch als
Coach tätig.Mareike Carrière wurde 1954 in Hannover geboren und wuchs in
Lübeck auf. Bereits als Kind stand sie auf der Bühne, gemeinsam mit ihren Geschwistern
Mathieu und
Till. (Letzterer Bruder Till, ein Theaterschauspieler, beendete im
Alter von 24 Jahren sein
Leben durch Suizid.) Im Alter von 16 Jahren begann sie ihre Ausbildung an der Lübecker Schauspielschule. Nachdem sie diese abgeschlossen hatte, holte sie ihr Abitur nach und studierte an der
Sorbonne in
Paris Englisch und Französisch. Mit einem Diplom als Übersetzerin beendete sie dieses Studium.[2]
1977 drehte sie ihren ersten internationalen Spielfilm Taugenichts (Regie:
Bernhard Sinkel), nach der Novelle Aus dem Leben eines Taugenichts von
Joseph von Eichendorff. Gleich im Anschluss daran drehte sie
Un second souffle unter der Regie von
Gérard Blain.
1978 wählte Eberhard
Schubert sie unter
1000 Kandidatinnen als Hauptdarstellerin für sein Nazi-Drama
Flamme empor aus. Für diese
Rolle erhielt sie den Kritikerpreis.
1981 kehrte Mareike Carrière aus Paris zurück nach
Deutschland, wo sie den Filmproduzenten
Joachim von Vietinghoff heiratete. Ihr Lebensmittelpunkt wurde
Berlin. Sie spielte
Theater, drehte internationale Kino- und Fernsehfilme und absolvierte eine Ausbildung zur Atempädagogin am Ilse-Middendorf-Institut in Berlin.
1986 wurde Mareike Carrière die erste Streifenpolizistin im deutschen Fernsehen (nachdem es zuvor bereits weibliche Kommissare gab, z.B. im
Tatort) an der Seite von
Arthur Brauss in der Serie
Großstadtrevier. Sie hospitierte zuvor bei der
Polizei, lernte
Karate und Schießen.[3]
Parallel zum Großstadtrevier stand sie in Berlin für
Praxis Bülowbogen vor der
Kamera, wo sie die Rolle der Dr.
Katrin Brockmann spielte. Außerdem drehte sie internationale Spielfilme:
Yerma,
Mary Ward, Die Tänzerin, Zugzwang (unter der Regie ihres Bruders
Mathieu Carrière), The Rosegarden (Regie: Oscar-Preisträger
Fons Rademakers) sowie Fernsehfilme wie Schuldig auf Verdacht, Die Laurents, die Geschichte der Hugenotten und
Christian Rother, Bankier von Preußen.
1993 stieg sie nach 62 Folgen aus dem Großstadtrevier aus. Es folgten die von der
ARD für sie entwickelte Serie
Die Schule am See sowie der Sechsteiler
L'avvocato delle donne -- eine italienisch-deutsche Koproduktion für die
RAI und die ARD.
2001 spielte sie zusammen mit der jungen
Miriam Stein die Hauptrolle im ARD-Film
Das Mädchen aus der Fremde. Dieser
Film wurde mehrfach auf internationalen Filmfestivals ausgezeichnet und ist bis heute der am häufigsten wiederholte Spielfilm der ARD.
Im
Jahr 2002 spielte sie für das
ZDF in der Trilogie: Pommery und
... Putenbrust -- Hochzeitstorte --
Leichenschmaus, die Geschichte einer Berliner
Familie, mit
Armin Rohde,
Katharina Thalbach und
Horst Krause.
2003 wechselte sie das
Genre. Für
Pro7 spielte sie in der Comedy-Serie Was nicht passt, wird passend gemacht nach dem Kinoerfolg von
Peter Thorwarth. Es folgte die Verfilmung von
Unkenrufe --
Zeit der Versöhnung, nach dem gleichnamigen
Roman von
Günter Grass, sowie einige 90-Minüter fürs ZDF und Macht der
Angst, ein Kieler Tatort.
2007 spielte Carrière nach vielen Jahren wieder Theater: In Die 7 Todsünden, einem Stück von
Andreas Schmidt und
Luci van Org, stand sie im Theater am
Kurfürstendamm und ab März 2009 in der
Komödie Winterhuder Fährhaus (Hamburg) auf der Bühne.
2008 war sie in der ARD-Produktion Meine Tochter und der Millionär zu sehen.
Es folgten einige Produktionen für ARD und ZDF sowie
2010 eine Arbeit mit
David Cronenberg in seiner Verfilmung von
Christopher Hamptons Theaterstück
A Dangerous Method --
Eine dunkle Begierde -- die Geschichte der
Sabina Spielrein und ihrer Beziehung zu
C. G. Jung.
Ende 2010 ging sie wieder mit den 7 Todsünden auf Deutschlandtournee. Außerdem absolvierte sie eine Ausbildung zum systemischen Coach an der Coaching-Akademie Hamburg und bot „Präsenztraining" und „Veränderungscoaching" an.
Mareike Carrière war von 1981 bis
1994 mit dem Filmproduzenten Joachim von Vietinghoff verheiratet. 1993 verlegte sie ihren Wohnsitz nach Hamburg und heiratete dort
1997 den Zahnarzt Gerd Klement. Sie war bis zu ihrem Tod Repräsentantin der
UNICEF und engagierte sich für das Hospiz Hamburg
Leuchtfeuer.[1] Am 16. März 2014 starb Carrière im Alter von 59 Jahren in Hamburg[4] an den Folgen einer Krebserkrankung.[1]