Ihr Denken veränderte die Welt ☆ Hannah Arendt
"EICHMANN IN JERUSALEM.
EIN BERICHT
VON DER BANALITÄT
DES BÖSEN" ist ein
Buch der politischen Theoretikerin
Hannah Arendt, das sie anlässlich des
1961 vor dem Bezirksgericht
Jerusalem geführten Prozesses gegen den SS-Obersturmbannführer
Adolf Eichmann verfasste. Es beruhte auf ihren Prozessberichten in der amerikanischen Presse, erschien erstmals
1963 und rief mehrere langanhaltende Kontroversen hervor.
"Ihr Denken veränderte die
Welt ☆ Hannah Arendt" ist ein deutscher Spielfilm von
Margarethe von Trotta aus dem
Jahr 2012 mit
Barbara Sukowa in der
Rolle der politischen Theoretikerin und Publizistin Hannah Arendt.
Seine Weltpremiere hatte der
Film am 11.
September 2012 beim 37.
Toronto International Film Festival,[2] die Deutschlandpremiere fand am 8.
Januar 2013 im Essener
Kino Lichtburg statt, der deutsche Kinostart war am 10. Januar 2013. In der
Schweiz kam der Film am 17. Januar, in
Österreich am 22. Februar 2013 erstmals in die Kinos.
Der Film spielt in den Jahren 1960 bis
1964 und konzentriert sich auf die
Zeit Hannah Arendts im
Exil in
New York. In jenen Jahren wollte sie das Handeln der Menschen unter dem Nazi-Regime verstehen.
Ausgangspunkt der Handlung ist der Eichmann-Prozess, der möglich geworden war, nachdem im Mai 1960 der
Mossad den in
Argentinien untergetauchten SS-Obersturmbannführer aufgespürt und nach
Israel entführt hatte.
Arendt schlägt dem Magazin
The New Yorker vor, über den Prozess in Jerusalem zu berichten. Der Herausgeber
William Shawn ist begeistert über das Angebot der für klare Standpunkte und scharfsinnige Analysen geschätzten berühmten Denkerin.
Im
April 1961 reist Arendt nach Jerusalem, wo sie ihren alten Freund
Kurt Blumenfeld wiedertrifft. Sie besucht dort alle wichtigen Gerichtsverhandlungen, in denen sie akribisch alles protokolliert. Der Film baut dabei Originalmaterial in die Spielhandlung ein.
Eichmann entpuppt sich im Verlauf des Prozesses nicht als bestialisches
Monster, sondern als ein mittelmäßiger Bürokrat, was Arendt überrascht. Im Laufe des Prozesses wird sie auch Zeugin, wie Holocaustüberlebende während der Befragung zusammenbrechen.
Über die Dialoge, die Arendt mit ihrem
Mann Heinrich Blücher, ihrer Freundin
Mary McCarthy und ihrer Sekretärin
Lotte Köhler führt, wird der Zuschauer über ihre politisch-philosophischen Überlegungen informiert. Zwischenszenen handeln von Arendts
Leben in
Deutschland vor 1933 und von ihrer Beziehung zu
Martin Heidegger.
Nach zwei Jahren intensiver Arbeit, umfangreichen Recherchen und vielen Diskussionen schreibt Arendt eine Artikelserie, die sofort einen Skandal in den
USA, Israel und in der Welt provoziert. Sie zieht sich aufs
Land zurück, um sich der öffentlichen Aufmerksamkeit zu entziehen.
Auch viele ihrer
Freunde kritisieren sie heftig. Vor allem werden Arendt ihre Anschuldigungen an die Judenräte, mit den deutschen Behörden kooperiert zu haben, ihre These von der „Banalität des Bösen“ und ihre mangelnde Liebe zu den
Juden vorgeworfen. Ihre akademische Karriere scheint gefährdet, als sie von Leitern ihrer Universität aufgefordert wird, die Universität zu verlassen. In einer nicht authentischen, für den Film erfundenen Szene wird sie während eines Waldspazierganges von Agenten des Mossad bedrängt, die Veröffentlichung ihres geplanten
Buchs Eichmann in Jerusalem aufzugeben.
Arendt jedoch bleibt konsequent bei ihrer Haltung und scheut keine Auseinandersetzungen. Bei ihren Vorlesungen sind die Hörsäle überfüllt, die Studenten hören mit Interesse ihre Analysen und unerschrockenen Schlussfolgerungen. Von den Freunden halten nur noch ihr Mann sowie Mary McCarthy und Lotte Köhler zu ihr.
Besetzung
Barbara Sukowa als Hannah Arendt
Janet McTeer als Mary McCarthy
Klaus Pohl als Martin Heidegger
Nicholas Woodeson als William Shawn
Axel Milberg als Heinrich Blücher
Julia Jentsch als Lotte Köhler
Ulrich Noethen als
Hans Jonas
Michael Degen als Kurt Blumenfeld
Victoria Trauttsmansdorf als
Charlotte Beradt
Freiderike Becht als
Young Hannah Arendt
Harvey Friedman als
Thomas Miller
Megan Homosexuell als
Francis Wells
Claire Johnson als
Frau Serkin
Gilbert Johnston als
Professor Kahn
Tom Leik als
Jonathan Schell