Fotografie – Schärfe und Unschärfe … (I) [ISO-Grenze … ]

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• published: 21 Mar 2016
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ISO-Grenze ≈ 6400 / Crop^2 Schätzwerte und Empirie … So scharf, wie die Natur selbst ist, werden wir wohl niemals Bilder machen können – denn unendlich scharf wird ein Sensor ein Bild kaum je abbilden können. Blenden- und Defokus-Grenzen haben wir gründlich betrachtet; wo aber liegt die «ISO-Grenze»? – Der Ansatz ist subjektiv, die Formel relativ und approximativ, denn das Rauschverhalten einer Kamera ist in Abhängigkeit des Fortschrittes der Technik, der Pixeldichte, des persönlichen Geschmacks, des Anwendungsbereiches des Bildes, der Bildabsicht des Künstlers sowie einiger anderen Kriterien zu beurteilen und zu «messen»: Wie hoch können wir die ISO-Zahl wählen, wenn der Bildqualität-Verlust nicht größer werden soll, als wenn wir die Aufnahme unter anderweitigen Grenzbedingungen machten? … Sei BQ = Bildqualität, so suchen wir ISO(grenz), so dass gilt: BQ [ISO(grenz)] ≈ BQ [k(f); d⌀=Zo] ≈ BQ [Dn,Df; ZD=Zo] … wobei wir unter BQ hier etwas äußerst Subjektives verstehen: betrachten wir ein Bild, so haben wir einen gewissen BQ-Eindruck (hinsichtlich Schärfe, Farben, Kontrast etc.). Wir möchten die Sensorempfindlichkeit nun nicht dermaßen hoch wählen, dass die BQ infolge Rauschens mehr leidet, als sie dies z.B. bei der Wahl der förderlichen Blende tut (wenn Beugung also langsam augenscheinlich wird) oder durch Zerstreuungsunschärfe mit Z = Zo (max. zul. Zerstreuungskreis). Rauschen kann aber auch Stilmittel, Bildabsicht und Geschmacksentsprechung sein und somit bewusst zur kreativen Bildgestaltung gehören. Obschon wir grundsätzlich möglichst mit tiefstem ISO-Wert zu fotografieren versuchen sollten, brauchen wir nicht übertrieben Bedenken zu haben, höhere ISO-Werte einzusetzen: Erstens ist das Rauschverhalten der heutigen Kameras erstaunlich (und Rauschen kann zudem mithilfe guter Bildbearbeitungsprogramme effizient reduziert werden), zweitens kann Rauschen auch gewollt sein – und drittens sind nicht immer alle BQ-Komponenten bei minimaler ISO-Zahl ausnahmslos am besten; gerade der Kontrastumfang-Graf zeigt seinen Zenith manchmal eine, zwei Blendendstufen über dem niedrigsten ISO-Wert einer Kamera. Das Rauschen selber nimmt uns gar nicht so viel Schärfe weg; die Details bleiben nämlich trotz recht hohen ISO-Werten fast unglaublich gut erhalten. Was wesentlich mehr Unschärfe generiert, ist das REDUZIEREN des Rauschens! Hier gilt es dann, das Optimum zu finden zwischen Rauschen und Unschärfe … Nun – ich fotografiere meistens mit den niedrigsten ISO-Werten (ISO 100 oder 200), bei heiklen Lichtverhältnissen ohne Stativ (oder bei bewegten Motiven, t = möglichst klein) mit 400, manchmal bis 800, in Ausnahmefällen bis 1600 ISO (äquivalent KB ≈ ISO 6400) mit meiner Cropfaktor-2-Kamera. Darüber wähle ich den ISO-Wert nur in Not :-) oder wenn ich absichtlich Rauschen ins Bild zaubern möchte. Die obige Formel allerdings ist mit großer Vorsicht zu genießen: sie ist ein Richtwert (2015/16) und stellt nur eine Grenze dar, nicht ein Maximum. Oberhalb dieser Grenze ist lediglich mit Kompromissen zu rechnen: «scharf» UND «rauschfrei» sind Bilder dann meist nicht mehr – es sei denn natürlich, das Bild werde nur klein abgebildet oder von weit weg betrachtet; dann sind auch Blenden weit über k(f) und ISO-Werte jenseits dieser Grenze benutzbar … Vielleicht hilft Ihnen dieses Video, die ISO-Einstellungen bewusster zu wählen, gezielter einzusetzen und ein wenig die diffuse und oft unnötige Angst vor leicht erhöhten ISO-Zahlen zu verlieren … Herzliche Grüße – Martin Messmer member of kaplun artists martin.messmer@gmx.ch …