Das Gebiet um das spätere
Preußisch Friedland gehörte ursprünglich zur Kastellanei
Ziethen der pommerellischen Herzöge von
Danzig. Während der Besiedlung durch die pommerellischen Herzöge wurde dort eine Grenzburg errichtet, in deren
Schutz eine kleine Siedlung entstand, aus der sich später die
Stadt entwickelte. Seit 1309 war das umgebende
Land Teil des Herrschaftsbereiches des Deutschen Ordens. Der Ort „Fredeland" wurde erstmals in einer Urkunde von 1346 genannt, mit welcher der Ordensverwalter von
Schlochau einem Siedler namens Tylo vier
Hufen Land zuwies. 1354 verlieh der Hochmeister
Winrich von Kniprode dem Ort das Kulmer
Stadtrecht und wies ihm
150 Hufen Land zu. Zum Schutz gegen das angrenzende
Polen wurde ein Ordensvogt in der Stadt eingesetzt, der starke Befestigungsanlagen errichten ließ. Während des Krieges zwischen dem Deutschen Orden und Polen kam es 1461 zu einer achttägigen polnischen Belagerung, die jedoch erfolglos blieb. Erst nach der Niederlage des Deutschen Ordens geriet Pr.
Friedland mit dem Zweiten
Thorner Frieden von 1466 unter polnische Herrschaft. Danach dauerte es zwölf Jahre, bis der polnische König die Stadtrechte bestätigte.Nach einer Steuerliste von 1564 lebten zwölf Bauern, dazu einige Schuhmacher, Schmiede, Ofensetzer, ein Tuchmacher und ein Fleischer in der Stadt, die aus 115 Häusern bestand. Das 17. Jahrhundert brachte wenig
Gutes für die Stadt. Im Dreißigjährigen
Krieg erlitt sie 1627 Plünderungen durch schwedische Soldaten, 1659 brach die
Pest aus und
1696 zerstörte ein
Brand bis auf drei Häuser alles.Durch die 1. Teilung Polens von 1772 kam Pr. Friedland an Preußen und wurde in den westpreußischen Schlochauer Kreis eingegliedert, aus dem später der
Landkreis Schlochau gebildet wurde. Hatte bis dahin in der Stadt das Tuchmacherhandwerk dominiert, ging diese Erwerbsquelle auch auf
Grund der Tatsache, dass Pr. Friedland nicht an das Eisenbahnnetz angeschlossen wurde, im Laufe des 19. Jahrhunderts immer mehr zurück. Dagegen konnte sich Pr. Friedland mit seinen höheren Schulen und vor allem mit dem evangelischen Schullehrerseminar eine gewisse überregionale Bedeutung erwerben. Am
Ende des 19. Jahrhunderts kamen rheinländische Einwanderer in die Stadt, wodurch sich die Einwohnerzahl verdoppelte (siehe Einwohnerentwicklung).Nach dem Ersten Weltkrieg verschlechterte sich die wirtschaftliche
Lage dramatisch, da durch den Verlust der Provinz
Westpreußen die Stadt zur Grenzregion nach Polen wurde. Sie gehörte jetzt zur preußischen Provinz
Grenzmark Posen-Westpreußen. Da sich diese Provinz als nicht lebensfähig erwies, wurde sie
1938 wieder aufgelöst und Pr. Friedland kam mit dem Landkreis Schlochau zur Provinz
Pommern.
1945 wurde die Stadt zu 70 Prozent zerstört und kam unter polnische Verwaltung, die ihr den neuen Namen
Debrzno gab.
- published: 22 Apr 2012
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