Archiv der Kategorie 'Filme'

Dokumentation „The Antifascists“ (2017)

Da folgende, vergleichsweise taufrische schwedische Doku nun auch über das allseits bekannte Videoportal inklusive (englischen) Untertiteln verfügbar ist, sei sie hiermit wärmstens ans Herz gelegt:

Old(er), but still gold – Die nachstehenden Dokus sind indes nicht minder empfehlenswert, um die (de facto weniger) kalten Tage zu überbrücken:
>>> Antifa – Chasseurs de skins (FR, 2008, englische Untertitel)
>>> 161 > 88 (CZ, 2013, deutsche Untertitel)
>>> Acta Non Verba (FR, 2015, deutsche Untertitel)
>>> Une vie de lutte – Der Kampf geht weiter (DE/FR, 2015, deutsche Untertitel)

Dokumentation über antirassistische Skinheads in Russland

Einigen dürfte folgende Doku aus dem Jahre 2011 wohl schon bekannt sein, allen anderen, die sich für die Materie interessieren, sei sie ans Herz gelegt. Zu Wort kommen neben zahlreichen Akteur_innen der antifaschistischen Skin-Szene Russlands u. a. Mitglieder von SHARP Moskau, wenngleich mit einigen durchaus kritisch zu wertenden Ausagen (wie bspw. „Nur russische Skins können echte SHARPs sein“), Anhänger von Partizan Minsk, sowie Arsenal Kiew , sowie Ivan Khurtoskoi persönlich. Zieht’s euch rein!

Вместе против фашизма!

„Crystal und die braunen Dealer“

In Nordsachsen wurde ein Drogenhändler-Ring ausgehoben und der mutmaßliche Anführer festgenommen. Es handelt sich um den Delitzscher Neonazi Lars Schönrock. Er kommt aus der Kameradschafts-Szene, ist führendes Mitglied des “Freien Netzes” und enger Vertrauter des sächsischen NPD-Vizes Maik Scheffler. Der steckt jetzt in Erklärungsnot: Schönrock und weitere Rechte dealten offenbar im großen Stil mit “Crystal Meth” und Anabolika.

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„Lauter nette Leute – Wie die Rechten in Sachsen angekommen sind“

Zwar schon ein wenig älter, deswegen aber nicht minder interessant, wenngleich vor allem im Zuge der Berichterstattung über die „Skinheads Sächsische Schweiz“ unentwegt von Skinheads gesprochen wird, was natürlich – ja, mensch kann es schlichtweg nicht oft genug betonen – angesichts nazistischer Hohlbirnen falsch ist:

Lauter nette Leute in Sachsen: Die neuen Rechten geben sich bürgerlich und volksnah. Keine Glatzen, keine Springerstiefel – sondern adrette Nachbarn mit populistischen Parolen. Das macht etwa die NPD so attraktiv für das Wahlvolk. „Rechts sein“ ist wieder gesellschaftsfähig. Dahinter steckt eine Strategie, die allzu lange von der Politik nicht ernst genommen wurde. Es war ein langer Marsch durch die Institutionen, der über die Kommunalparlamente in den sächsischen Landtag geführt hat. Doch wie nett sind die netten Leute von Sachsen wirklich? Bislang unveröffentlichte Dokumente beweisen Verflechtungen von NPD-Politikern mit Rechtsradikalen, die Ausländer und Linke in Sachsen bedrohen und verprügeln. Der Film beweist: Es gab gemeinsame Strategie-Treffen, rechtsradikale Schlägertrupps übernahmen Saalschutzaufgaben für die NPD, Rechtsradikale klebten NPD-Plakate im Bundestagswahlkampf. Mitten aus kommunalen Parlamenten und dem sächsischen Landtag heraus wird der Rechtsradikalismus auf Sachsens Straßen organisiert. Der Film zeigt auch die Opfer brutaler Skinhead-Überfälle und geht den Ursachen nach, warum die Rechten gerade in Sachsen so stark geworden sind. Es ist eine Geschichte von jahrelangem Wegschauen im Alltag und dem Versagen von Politik und Behörden.

„Wo die Messer flutschen“

Das „neue deutschland“ mit einem Artikel zu Thomas Kubans Aufsehen erregenden undercover bei Nazi-Konzerten entstanden Dokumentarfilm:

Filmfestspiele Berlin: »Blut muss fließen!« – Thomas Kubans heimliche Nazi-Konzert-Mitschnitte

blut_muss_fliessen_thomas_kubanUnd wenn die Leute fragen/ Ja lebt der Hecker noch?/ Dann sollt ihr ihnen sagen /Ja, er lebe hoch!/Er hängt an keinem Baume/Er hängt an keinem Strick/Er hängt nur an dem Traume/Der deutschen Republik./ Fürstenblut muss fließen/Knüppelhageldick (…)«

Tausende süddeutsche Flüchtlinge sollen in New York am Kai gestanden und diese Verse gesungen haben, als Friedrich Hecker, der antimonarchistische badische Guerillero von 1848/49, nach seinem gescheiterten Marsch auf Karlsruhe, das Exil betrat. Und obwohl im Lied die Guillotine mit »Tyrannenfett« geschmiert wird und es auch sonst recht wüst zugeht – diese radikaldemokratische Hymne der Badner (sie wollten sich zum Sturm auf die Hauptstadt mit Freiwilligen aus Frankreich verbünden) hat es nicht verdient, später von Freikorps- und SA-Leuten zu einer Tirade umgedichtet zu werden. In der die »langen Messer« am Bordstein geschliffen werden, bis sie »flutschen« – in den »Judenleib« hinein.

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Passend hierzu ein visueller Beitrag von Stern TV – „Der musikalische Hass von Neonazis“:

„Sieg Heil“ in der Provinz

Sehenswerte Kurzreportage von Panorama über die neonazistischen Umtriebe im sächsischen Limbach-Oberfrohna, die inzwischen zwar fast ein Jahr alt ist, aber dennoch gut die in dieser Form auch auf dutzende anderer Ortschaften projiezierbare provinzielle Hegemonie von Nazis wiederzugeben vermag. Wie so oft will der Bürgermeister analysiert haben, dass die Nazis „nur“ Auswärtige seien, währenddessen Polizei und Zivilgesellschaft sich die Klinke in die Hand geben, wenn es darum geht, wer am wenigstens Engagement beim Kampf gegen Rechts an den Tag legt.