Wie in jedem Jahr organisiert die Rote Hilfe e.V. und ihre Ortsgruppen auch 2012 zum internationalen Tag der politischen Gefangenen am 18. März wieder vielfältige Aktionen und Veranstaltungen.
Alle Termine & Infos findet ihr auf der Sonderseite www. 18maerz.de
Außerdem gibt es dort wieder eine Sonderausgabe der Roten Hilfe Zeitung, Plakate, Flyer und andere Materialien zum download oder zum bestellen!
Quelle: http://www.rote-hilfe.de
Eine Empfehlung der Oire Szene Redaktion:
Am 7.März im Juzi kommt zahlreich !
Einlass: 20 Uhr / 3 Oi!ro Eintritt
Free Smily ///
… wie unsere „beliebte“ CDU-Familienministerin Schröder (Demokratie von oben) – „unpolitisch“ gegen politische „Extremismen“ von links und rechts? Zu soviel Blödsinn fällt uns langsam aber sicher nichts mehr ein. Besonders traurig bei der Sache ist allerdings, dass sich ein scheinbar antifaschistisches Portal wie „Laut gegen Nazis“ (Siehe) als Plattform für äusserst fragwürdige Statements des „Krawallbrüder“ benutzen lässt. Nachdem es diese Band in den vergangenen Jahren wiederholt ganz Skinheadmäßig geschafft hat Artikel von unserem Blog über rechtsanwaltliche Interventionen verschwinden zu lassen, wird nun ein vollkommen „unpolitisches“ Statement veröffentlicht, damit zukünftig so richtig kommerziell durchgestartet werden kann und lästige Fragen von antifaschistischer Seite nicht mehr beantwortet werden müssen. Alle die sich in den vergangenen Jahren jedoch ernsthaft mit dem Thema Grauzone bzw. Rechtsrock beschäftigt haben, wissen, dass die „Krawallbrüder“ in den vergangenen Jahren zuhauf Konzerte mit Bands aus dem rechtsoffenen Bereich („Frei.Wild“, „Unantastbar“, „Gerbenok“, „Prolligans“, „Lammkotze“, „Scharmützel“, „Stomper 98″, „7erJungs“, „Martens Army“ u.v.m.) bzw. sogar dem Rechtsrockbereich (u.a. „Glory Boys“, „Haggis“, „Iron Fist“, „Bakers Dozen“, „Razorblade“, „Code 1″, „Spy Kids“, „Superyob“…) gespielt haben. Während sich die Rechtsoffenheit der „Krawallbrüder“ wie ein roter Faden durch deren Konzertpolitik der vergangenen Jahre zieht, stand der Feind immer auf der linken Seite und steht er auch jetzt noch (böses „Indymedia Linksunten“, böse „Oire Szene“, böse „Antifa“… – siehe Statement auf „Laut gegen Nazis“). So sehen wir in dem jetztigen Statement der „Krawallbrüder“ nur einen weiteren Versuch sich ähnlich wie „Frei.Wild“ im Mainstream (bzw. der nach rechts gewanderten Mitte – da ist es auch gar nicht mehr nötig offen auf Rechtsrock zu machen) festzusetzen und soviel Kohle wie möglich zu machen. Mit ernsthaften bzw. von Herzen kommenden Antifaschismus hat das allerdings absolut rein gar nichts zu tun. Es geht wohl eher darum die anstehende Tour im April in Sack und Tüten zu bringen.
Wir verweisen an dieser Stelle auf zwei unserer Meinung nach sehr gute inhaltliche Beiträge zur aktuellen Debatte zum Thema Grauzone und Deutschrock und listen weiter unten nochmal eine Auswahl von Konzerten der „Krawallbrüder“ der vergangenen Jahre mit Grauzonen- bis RAC-Bands auf. Hier kann sich jeder mal ganz unkommentiert einen eigenen Überblick über die „unpolitische“ Einstellung der „Krawallbrüder“ machen:
So sehr sich sogenannte unpolitische Bands auch einer politischen Meinung verweigern oder diese verschleiern, so enthält die Begrifflichkeit der Rebellion politische Versatzstücke.
Rebellion ist per Definition Widerstand gegen die Staatsgewalt, ein Aufstand, der gesellschaftliche Veränderungen herbeiführt. Gesellschaftliche Veränderungen erreichen ist auch das Ziel der extremen Rechte. In einem Infoblatt des „Aktionsbüros Nord“ von 2005 heißt es eindeutig: „…Deshalb wollen wir dieses asoziale System nicht reformieren, sondern abschaffen und durch ein nationales und soziales Deutschland ersetzen.“ Damit meinen sie eine rechtsautoritäre Diktatur, in der die Würde des Einzelnen nichts mehr zählt und in der Minderheiten diskriminiert werden. Für den Zusammenhalt und die Attraktivität der Szene spielen Konzerte eine wichtige Rolle. Längst haben extrem rechte Musiker und Bands erkannt, dass sie ihre menschenverachtende Ideologie nicht länger in der Rechtsrock Szene verorten müssen, sondern können sich in der sogenannten Grauzone unpolitisch nennen, um einerseits zu vermeiden, dass Konzerte polizeilich verboten werden, insofern sie nicht aufgrund antifaschistischer Arbeit verhindert werden, und dass sich unter diesem Label auch neue Erlebniswelten erschließen. Denn dort, wo der gemeinsame Konsens „Party, Musik hören“ zählt, können leicht extrem rechte Verhaltensmuster etabliert werden.
Zwar wollen extrem rechte Musiker auch die Zuhörer_Innen unterhalten und sich selbst verwirklichen, trotzdem steht im Vordergrund, die Hörer_Innen für die Szene zu gewinnen bzw. in der Szene zu halten. Oder wie es der Rechtsrock-Vertrieb Panzerfaust Records (8) auf seiner Webseite schreibt: „We don’t just entertain racist kids: We create them.“ – „Wir unterhalten nicht nur rassistische Kinder: Wir schaffen sie.“
Dafür ist die “Grauzone” ein geeigneter Raum. Denn wenn in Jugend- und Subkulturen Politik außen vor bleiben soll, ist sie umso anfälliger für politische Konzepte, die von außen infiltriert werden. Ein Ziel der Völkische Nationalisten (9) ist es, eine gesellschaftliche Separation herbeizuführen, um diese durch hierarchische, autoritäre Strukturen zu besetzen, und durch eine gesunde, starke Volksgemeinschaft zu ersetzen. Die Grauzone ist dabei ein kultureller Ort, um die völkisch-nationalen Räume zu isolieren, das bedeutet, dass sie auch autonom, sozial und politisch sind.
Die Extreme Rechte verjüngt sich. Die politischen Strategien beziehen sich nicht mehr nur auf NS-Nostalgie und völkischer Ideologie, aus Marschmusik und Parteifolklore, aus Zucht und Unterordnung, sondern setzt verstärkt auf neue Erlebniswelten, auf Lifestyle und mediale Erfahrungskontexte. Da ist die Grauzone ein willkommener Raum, in diesem den Wandlungsprozess zu modernisieren, der die gesellschaftlichen Verhältnisse widerspiegelt und in dem subkulturellen Rahmen eine mediale Plattform zu nutzen und extrem rechte Inhalte zu transportieren und ein rechtes Weltbild zu konstruieren. Insofern kann die Grauzone auch Einstiegsmuster in die extreme Rechte beinhalten. Selbst wenn aus der Retrospektive des bereits rechts Orientierten bestimmte Schlüsselereignisse als entscheidend benannt werden, geht eben nicht „einfach etwas im Kopf los“ und danach ist man ein rechter Skinhead; vielmehr gibt es eine Reihe von Erfahrungen mit jeweils spezifischen Deutungen und orientierungsrelevanten Strukturierungen, die zu ideellen und habituellen Annäherungen führen. Politische und jugendkulturelle Entwicklung sind eng miteinander verzahnt und findet in der kulturellen Gestalt ihren Ausdruck. Die politische Haltung kann aber auch in Folge der kulturellen Integration entstehen.
(Zitiert aus dem aktuellen „Underdog“-Fanzine: Grauzone – rechte Erlebniswelten)
Und diese Aussage trifft 1:1 auch auf das deutsche POendant zu „Frei.Wild“ – die „Krawallbrüder“ zu:
Im neonazistischen Thiazi-Forum wird Frei.Wild trotz seiner Distanzierungen von der Szene geschätzt: „Ich denke, dass Frei.Wild das genau richtig macht – eine rechte Einstellung in der Öffentlichkeit zeigen, bedeutet unterzugehen, die unpolitische Schiene zu benutzen bedeutet, eine große Masse ansprechen zu können.“ Ein anderer pflichtet bei: „Sie hatten immer ihren patriotischen Standpunkt in den Texten, ohne ins Extreme abzuschweifen. Das finde ich sehr hilfreich (im nationalen Sinne), denn damit erreichen sie gut ,normale‘ Leute, welche dadurch schneller ihre Vorbehalte gegenüber Patriotismus und Nationalstolz verlieren.“ So stiften Frei.Wild Identität – durch Musik.
(Zitat aus derm Artikel in der Süddeutschen Zeitung: Das Erbe der „Böhsen Onkelz“: „Ich dulde keine Kritik an diesem heiligen Land“)
Allerdings scheinen es sich die „Krawallbrüder“ mit Ihrem Statement nun laut Aussagen im neonazistischen „Thiazi-Forum“, wo die Band bisher durchaus abgefeiert wurde, auch mit der Naziszene bzw. der rechtsoffenen Grauzone verscherzt zu haben…:
Haha die finanzieren die gleichen Penner, wo Bierflaschen nach ihnen werfen wollen oder Konzerte stören wollen.
Mit dieser Aktion machen sie einen dummen Fehler, vergraulen die rechtsoffene Grauzone und machen sich bei den Roten durch ihre Anbiederung nur zum Gespött.
Doppelfail…
Quelle: Oire Szene