30. April 2016 Überregionale Demonstration

Breite Solidarität gegen Rassismus und Repression -Die Stadt gehört allen!
18 Uhr Schanzenstraße / Ecke Bartelsstraße Hamburg

Seit Monaten findet in Hamburg ein aufgeblasenes Verfahren gegen vermeintliche Besetzer*innen der Breiten Straße statt. Mit dem Prozess sollen Aktivist*innen beispielhaft eingeschüchtert werden, während an vielen Orten der Stadt selbstbestimmte Projekte bedroht sind. Wir setzen eine Kampfansage dagegen.

I. Wir bleiben alle!

Die Räumungsandrohung für das Lampedusa Zelt, Angriffe auf autonome Wohnprojekte und das Kollektive Zentrum, die Aufwertung des Schanzenhofes, Volksentscheide über Obergrenzen für Geflüchtete in den Stadtteilen, rassistische Razzien in der Hafenstraße und die Zwangsversteigerung des Golden Pudel sind einige Beispiele für aktuelle Auseinandersetzungen. Es gibt vielfältige Bewegungen mit unterschiedlichen Akteur*innen und Ausgangspunkten, die gegen die kapitalistische Verwertung der Städte aktiv sind.

Wir sind solidarisch mit allen, die in Hamburg und anderen Städten für Aneignung und den Erhalt von Projekten kämpfen, antifaschistische Initiative zeigen oder von Repression betroffen sind. Auch und insbesondere mit Refugees, die für Bleiberecht, Bewegungsfreiheit und selbstbestimmte Aufenthaltsorte kämpfen. Wir lehnen das staatliche Grenzregime ebenso ab wie rassistische Bürgermobs, die Stadtpolitik zur Mobilisierung gegen die Unterbringung von Geflüchteten nutzen, Obergrenzen fordern oder sonstige Brandstiftungen organisieren. Für freies Fluten!

II. Unsere Solidarität gegen ihre Repression

Seit August vergangenen Jahres läuft der „Breite Straßen Prozess“ gegen sechs Beschuldigte, denen vorgeworfen wird im Zusammenhang mit den Squatting Days 2014 ein Haus besetzt und militant verteidigt zu haben. Drei von ihnen haben monatelang in U-Haft gesessen und alle sind mit Vorwürfen überzogen u.a. versuchtem Totschlag und Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion. Ein Polizeieinsatz bei der Räumung, der bewusst auf Eskalation gesetzt hat, die Haftbefehle und eine massive Vorverurteilungskampagne, unterdrückte Teile der Ermittlungsakten und schließlich die brutale Erstürmung einer linken WG am 26.01.2016, sind eindrucksvolle Belege einer Repressionspraxis, die auf Konfrontation setzt.

Die Durchsetzung eines sicherheitsstaatlichen Gesellschaftsentwurfes und die Weiterentwicklungen repressiver staatlicher Praxen auf allen Ebenen ist nichts neues, hat aber angesichts krisenhafter Entwicklungen einen neuen Punkt erreicht und trifft nicht nur linke Organisierungen. So war z.B. die Durchsetzung von Gefahrengebieten in Hamburg und jetzt auch in Berlin ein staatliches Mittel zu selektiven Bevölkerungskontrolle. Polizeiliche Datenbanken zur Erfassung bestimmter Personengruppen, egal ob offen oder geheim, stellen Menschen unter Generalverdacht. Die Repression gegen Fußballfans führt immer häufiger zu Haftbefehlen wie gegen die Antifaschisten Valentin aus Bremen und Schubi aus Rostock. Fußballstadien dienen hierbei als Erprobungsfeld für Techniken der sogenanten Aufstandsbekämpfung. Angesichts des angeheizten Sicherheitsdiskurses werden Methoden, wie die noch vor Jahren umstrittene Kameraüberwachung in Hamburg widerspruchslos wieder aufgenommen.

Die Durchsuchungen in Hamburg, beispielsweise der Hafenvokü, stehen in einer Reihe mit den Bullenaktionen gegen die Rigaer Straße in Berlin, die Korn in Hannover und der Räumung der Luftschlossfabrik in Flensburg. Diese Projekte sind Gegenentwürfe zum kapitalistischen Normalzustand, die sich staatlicher Kontrolle aus guten Gründen entziehen. Staatliche Politik in einer fortschreitenden Entwicklung des modernen Sicherheitsstaates hat zum Ziel, linksradikale Projekte zu kriminalisieren und einzuschüchtern, sie zu assimilieren oder schlussendlich zu zerschlagen.

In der Situation einer sich zuspitzenden gesellschaftlichen Krise, in der deutsche Rassist*innen die Agenda bestimmen, Flüchtlingsheime brennen und sich das linksliberale Bürgertum polarisiert, nutzen Politik und Repressionsapparat die Gelegenheit eine lange anvisierte Praxis der inneren Sicherheit durchzudrücken. Zu diesem Zweck werden medial immer wieder Bedrohungsszenarien und Feindbilder aufgebaut, die aktuell von geflüchteten Menschen über kurdische Organisierungenbis zu ehemaligen RAF-Mitglieder*innen, die nach wie vor in die Illegalität gezwungen werden, reichen. Zu diesem Zweck wird auch autoritäre Formierung bis hin zu Repression und Gewalt aufgebaut.

III. Die Mittel der Politik selbst bestimmen!

Diese Repression und Gewalt sind Konstanten der kapitalistischen Stadt, des Kapitalismus, seiner Politik und Gesellschaft. Sie folgen den politischen und ökonomischen Krisen und den Programmen ihrer Bewältigung. Sie richten sich insbesondere gegen jene, die aus dem Schema fallen, keinen deutschen Pass besitzen, nicht dazugehören sollen oder sich wehren. An den vermeintlichen Besetzer*innen der Breiten Straße soll ein Exempel statuiert werden. Hier wird versucht, die militante Verteidigung einer Hausbesetzung aus dem Feld der politischen Auseinandersetzung herauszulösen, Distanzhaltungen zu befördern und ein Signal der Abschreckung an all jene zu senden, die sich querstellen und etwas bewegen wollen. Gegen diesen Versuch, Bedürfnisse und Interessen gegeneinander auszuspielen, setzen wir unsere Solidarität. Wir lassen uns nicht die Zähne ziehen, die wir brauchen, um die Verhältnisse mit Biss zu bekämpfen.

Nicht nur die Hafenstraße und die Rote Flora sind Beispiele, dass der Kampf für Projekte auch mit Feuerlöschern, Farbe, Pflastersteinen und dem Bauhammer geführt werden kann und diese Formen für den Erhalt bedrohter Projekte Aktualität und Perspektive besitzen können. Manchmal bauen wir Dinge auf, manchmal bleibt kein Stein auf dem anderen. Auch die Besetzung der Breiten Straße bewegt sich in diesem Möglichkeitsraum und ist Teil solcher Perspektiven. Wir bestimmen selbst die Mittel, wenn wir Solidarität gegen Investorenarchitekturen, Zwangsversteigerungen, Räumungen, Polizeikontrollen oder Abschiebungen von Nachbar*innen entwickeln.

Auch wenn selbstbestimmte Projekte nicht frei von Gentrifizierungsprozessen sind, ist das kein Grund, die Füße still zu halten. Konflikte setzen sich immer wieder neu zusammen, können Allianzen hervorbringen und Widerstandsperspektiven eröffnen. Deshalb sind wir dabei, wenn Mieter*innen im Schanzenhof sich gegen die Kündigung ihrer Mietverträge wehren und die letzte Drogenhilfeeinrichtung im Stadtteil verschwinden soll. Deshalb kämpfen wir für den Erhalt autonomer Wohnprojekte und gegen die Privatisierung und Warenförmigkeit von Wohnraum. Deshalb sind wir am Hafenrand, wenn der Golden Pudel halb niedergebrannt wird und es ihm durch Zwangsversteigerung an den Kragen gehen soll. Hier wie überall gilt es, unkommerzielle Projekte dem Markt zu entziehen, offene und öffentliche Räume zu verteidigen und auszubauen.

IV. Kein Bezirksmanagement der Aufwertung und rassistischen Kontrolle

Wenn sich die Politik dabei als Fürsprecherin selbstbestimmter Projekte inszeniert, begegnen wir dieser Geste mit offener Feindschaft. Es entspricht einer rassistischen standortpolitischen Wettbewerbslinie, wenn der Alternativkultur auf St. Pauli als Imagevorteil die Hand gereicht wird, während gleichzeitig der Stadtteil aufgewertet werden soll und dazu begleitend das gesamte Areal am Hafen zwischen Park Fiction und Hafenstraße mit rassistischen Kontrollen und Razzien überzogen wird.

Für uns gehören der Kampf für unkommerzielle öffentliche Räume, gegen Kriminalisierung und Drogenverbotspolitik, der Widerstand gegen Razzien und Durchsuchungen in der Hafenstraße und die Forderung nach Bleiberecht für alle zusammen.

V. Gegen Obergrenzen – all migrants are welcome!

Stadtpolitische Kämpfe gegen Repression und für Aneignung können heute weniger denn je ohne die Perspektive Geflüchteter und aller anderen Menschen ohne sicheren Aufenthaltsstatus geführt werden. Stadt ist für uns ein kollektives, offenes Konzept, das keine Obergrenze kennt.

Es ist Teil der aktuellen rassistischen Zuspitzung, dass Kofi, der beim Brandanschlag auf den Pudel ein wichtiger Zeuge ist und bei dem Feuer sein ganzes Hab und Gut verloren hat, im Zuge der Ermittlungen in Abschiebehaft genommen wurde. Wir sind zudem tief bestürzt darüber, dass nach Achidi John, Laya Condé und Oury Jallo erneut ein Geflüchteter Opfer der staatlicher Drogenverbotspolitik und von rassistischen Kontrollen geworden ist. Beamte haben am 19. Februar einen 21-jährigen in Hamburg in Untersuchungshaft „tot in seiner Zelle aufgefunden“. Die „Aufklärung“ der Todesursache wurde ausgerechnet von der Gerichtsmedizin durchgeführt, die unter Leitung des für die Tötung von Achidi John durch Brechmittel verantwortlichen Mediziners Klaus Püschel steht.

Wir stellen uns gemeinsam gegen die aktuelle rassistische Formierung und damit auch gegen die Zulauf findende „Inititative für Integration“ mit ihrer Forderung nach einem Volksentscheid gegen Massenunterkünfte. Wer über die Köpfe von Refugees hinweg eine Begrenzung und Auswahl des Zuzugs fordert, von kommenden Ghettos phantasiert, sich das leitkulturelle Verteilen von Integrationstickets auf die Fahnen schreibt und gleichzeitig nach konsequentem Abschieben verlangt, macht sich zur Brandstifter*in im Biedermeiergewand und zum lokalen Arm des europäischen Grenzregimes.

Wir wehren uns nicht nur gegen die Verweigerung eines Bleiberechts für die Lampedusa-Gruppe ebenso wie für Roma aus angeblich sicheren Herkunftsstaaten und nächtliche Massenabschiebungen, sondern kämpfen gegen jegliche Verschärfung des Asylrechts und die unter deutscher Beteiligung vorangetriebene Abschottung Europas bis an die syrische Grenze. Unsere Perspektiven sind Bewegungsfreiheit und antifaschistische Intervention gegen staatlichen und gesellschaftlichen Rassismus.

VI. Solidarität entwickeln!

Gegen die Versuche, Bedürfnisse und Interessen gegeneinander auszuspielen, setzen wir unsere Solidarität mit radikal kritischen Gesellschaftsentwürfen und kollektiven Lebensformen. Nur so können wir es möglich machen, den herrschenden Verhältnissen eigene Vorstellungen und Perspektiven entgegen zu stellen. Wir sind solidarisch mit allen Menschen, die zur Durchsetzung und Verteidigung dieser Ideen auch radikale und militante Mittel anwenden. Staatliche Repression setzt auf Einschüchterung und Vereinzelung, dagegen setzen wir Kollektivität und Solidarität! Dagegen setzen wir gesellschaftliche Intervention und Angriff!

Info: http://breitesolidaritaet.blackblogs.org
Kontakt: breite_solidaritaet@nadir.org

Kommt am Abend des 30. April zur Demo ins Schanzenviertel. Macht euch als eigenständige Akteur*innen und Nachtschwärmer*innen quer durch umkämpfte Räume auf den Weg zum Hafenrand.

Aufruf als PDF

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30. April 2016 Überregionale Demonstration

Breite Solidarität gegen Rassismus und Repression -Die Stadt gehört allen!
18 Uhr Schanzenstraße / Ecke Bartelsstraße Hamburg

Seit Monaten findet in Hamburg ein aufgeblasenes Verfahren gegen vermeintliche Besetzer*innen der Breiten Straße statt. Mit dem Prozess sollen Aktivist*innen beispielhaft eingeschüchtert werden, während an vielen Orten der Stadt selbstbestimmte Projekte bedroht sind. Wir setzen eine Kampfansage dagegen.

I. Wir bleiben alle!

Die Räumungsandrohung für das Lampedusa Zelt, Angriffe auf autonome Wohnprojekte und das Kollektive Zentrum, die Aufwertung des Schanzenhofes, Volksentscheide über Obergrenzen für Geflüchtete in den Stadtteilen, rassistische Razzien in der Hafenstraße und die Zwangsversteigerung des Golden Pudel sind einige Beispiele für aktuelle Auseinandersetzungen. Es gibt vielfältige Bewegungen mit unterschiedlichen Akteur*innen und Ausgangspunkten, die gegen die kapitalistische Verwertung der Städte aktiv sind.

Wir sind solidarisch mit allen, die in Hamburg und anderen Städten für Aneignung und den Erhalt von Projekten kämpfen, antifaschistische Initiative zeigen oder von Repression betroffen sind. Auch und insbesondere mit Refugees, die für Bleiberecht, Bewegungsfreiheit und selbstbestimmte Aufenthaltsorte kämpfen. Wir lehnen das staatliche Grenzregime ebenso ab wie rassistische Bürgermobs, die Stadtpolitik zur Mobilisierung gegen die Unterbringung von Geflüchteten nutzen, Obergrenzen fordern oder sonstige Brandstiftungen organisieren. Für freies Fluten!

II. Unsere Solidarität gegen ihre Repression

Seit August vergangenen Jahres läuft der „Breite Straßen Prozess“ gegen sechs Beschuldigte, denen vorgeworfen wird im Zusammenhang mit den Squatting Days 2014 ein Haus besetzt und militant verteidigt zu haben. Drei von ihnen haben monatelang in U-Haft gesessen und alle sind mit Vorwürfen überzogen u.a. versuchtem Totschlag und Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion. Ein Polizeieinsatz bei der Räumung, der bewusst auf Eskalation gesetzt hat, die Haftbefehle und eine massive Vorverurteilungskampagne, unterdrückte Teile der Ermittlungsakten und schließlich die brutale Erstürmung einer linken WG am 26.01.2016, sind eindrucksvolle Belege einer Repressionspraxis, die auf Konfrontation setzt.

Die Durchsetzung eines sicherheitsstaatlichen Gesellschaftsentwurfes und die Weiterentwicklungen repressiver staatlicher Praxen auf allen Ebenen ist nichts neues, hat aber angesichts krisenhafter Entwicklungen einen neuen Punkt erreicht und trifft nicht nur linke Organisierungen. So war z.B. die Durchsetzung von Gefahrengebieten in Hamburg und jetzt auch in Berlin ein staatliches Mittel zu selektiven Bevölkerungskontrolle. Polizeiliche Datenbanken zur Erfassung bestimmter Personengruppen, egal ob offen oder geheim, stellen Menschen unter Generalverdacht. Die Repression gegen Fußballfans führt immer häufiger zu Haftbefehlen wie gegen die Antifaschisten Valentin aus Bremen und Schubi aus Rostock. Fußballstadien dienen hierbei als Erprobungsfeld für Techniken der sogenanten Aufstandsbekämpfung. Angesichts des angeheizten Sicherheitsdiskurses werden Methoden, wie die noch vor Jahren umstrittene Kameraüberwachung in Hamburg widerspruchslos wieder aufgenommen.

Die Durchsuchungen in Hamburg, beispielsweise der Hafenvokü, stehen in einer Reihe mit den Bullenaktionen gegen die Rigaer Straße in Berlin, die Korn in Hannover und der Räumung der Luftschlossfabrik in Flensburg. Diese Projekte sind Gegenentwürfe zum kapitalistischen Normalzustand, die sich staatlicher Kontrolle aus guten Gründen entziehen. Staatliche Politik in einer fortschreitenden Entwicklung des modernen Sicherheitsstaates hat zum Ziel, linksradikale Projekte zu kriminalisieren und einzuschüchtern, sie zu assimilieren oder schlussendlich zu zerschlagen.

In der Situation einer sich zuspitzenden gesellschaftlichen Krise, in der deutsche Rassist*innen die Agenda bestimmen, Flüchtlingsheime brennen und sich das linksliberale Bürgertum polarisiert, nutzen Politik und Repressionsapparat die Gelegenheit eine lange anvisierte Praxis der inneren Sicherheit durchzudrücken. Zu diesem Zweck werden medial immer wieder Bedrohungsszenarien und Feindbilder aufgebaut, die aktuell von geflüchteten Menschen über kurdische Organisierungenbis zu ehemaligen RAF-Mitglieder*innen, die nach wie vor in die Illegalität gezwungen werden, reichen. Zu diesem Zweck wird auch autoritäre Formierung bis hin zu Repression und Gewalt aufgebaut.

III. Die Mittel der Politik selbst bestimmen!

Diese Repression und Gewalt sind Konstanten der kapitalistischen Stadt, des Kapitalismus, seiner Politik und Gesellschaft. Sie folgen den politischen und ökonomischen Krisen und den Programmen ihrer Bewältigung. Sie richten sich insbesondere gegen jene, die aus dem Schema fallen, keinen deutschen Pass besitzen, nicht dazugehören sollen oder sich wehren. An den vermeintlichen Besetzer*innen der Breiten Straße soll ein Exempel statuiert werden. Hier wird versucht, die militante Verteidigung einer Hausbesetzung aus dem Feld der politischen Auseinandersetzung herauszulösen, Distanzhaltungen zu befördern und ein Signal der Abschreckung an all jene zu senden, die sich querstellen und etwas bewegen wollen. Gegen diesen Versuch, Bedürfnisse und Interessen gegeneinander auszuspielen, setzen wir unsere Solidarität. Wir lassen uns nicht die Zähne ziehen, die wir brauchen, um die Verhältnisse mit Biss zu bekämpfen.

Nicht nur die Hafenstraße und die Rote Flora sind Beispiele, dass der Kampf für Projekte auch mit Feuerlöschern, Farbe, Pflastersteinen und dem Bauhammer geführt werden kann und diese Formen für den Erhalt bedrohter Projekte Aktualität und Perspektive besitzen können. Manchmal bauen wir Dinge auf, manchmal bleibt kein Stein auf dem anderen. Auch die Besetzung der Breiten Straße bewegt sich in diesem Möglichkeitsraum und ist Teil solcher Perspektiven. Wir bestimmen selbst die Mittel, wenn wir Solidarität gegen Investorenarchitekturen, Zwangsversteigerungen, Räumungen, Polizeikontrollen oder Abschiebungen von Nachbar*innen entwickeln.

Auch wenn selbstbestimmte Projekte nicht frei von Gentrifizierungsprozessen sind, ist das kein Grund, die Füße still zu halten. Konflikte setzen sich immer wieder neu zusammen, können Allianzen hervorbringen und Widerstandsperspektiven eröffnen. Deshalb sind wir dabei, wenn Mieter*innen im Schanzenhof sich gegen die Kündigung ihrer Mietverträge wehren und die letzte Drogenhilfeeinrichtung im Stadtteil verschwinden soll. Deshalb kämpfen wir für den Erhalt autonomer Wohnprojekte und gegen die Privatisierung und Warenförmigkeit von Wohnraum. Deshalb sind wir am Hafenrand, wenn der Golden Pudel halb niedergebrannt wird und es ihm durch Zwangsversteigerung an den Kragen gehen soll. Hier wie überall gilt es, unkommerzielle Projekte dem Markt zu entziehen, offene und öffentliche Räume zu verteidigen und auszubauen.

IV. Kein Bezirksmanagement der Aufwertung und rassistischen Kontrolle

Wenn sich die Politik dabei als Fürsprecherin selbstbestimmter Projekte inszeniert, begegnen wir dieser Geste mit offener Feindschaft. Es entspricht einer rassistischen standortpolitischen Wettbewerbslinie, wenn der Alternativkultur auf St. Pauli als Imagevorteil die Hand gereicht wird, während gleichzeitig der Stadtteil aufgewertet werden soll und dazu begleitend das gesamte Areal am Hafen zwischen Park Fiction und Hafenstraße mit rassistischen Kontrollen und Razzien überzogen wird.

Für uns gehören der Kampf für unkommerzielle öffentliche Räume, gegen Kriminalisierung und Drogenverbotspolitik, der Widerstand gegen Razzien und Durchsuchungen in der Hafenstraße und die Forderung nach Bleiberecht für alle zusammen.

V. Gegen Obergrenzen – all migrants are welcome!

Stadtpolitische Kämpfe gegen Repression und für Aneignung können heute weniger denn je ohne die Perspektive Geflüchteter und aller anderen Menschen ohne sicheren Aufenthaltsstatus geführt werden. Stadt ist für uns ein kollektives, offenes Konzept, das keine Obergrenze kennt.

Es ist Teil der aktuellen rassistischen Zuspitzung, dass Kofi, der beim Brandanschlag auf den Pudel ein wichtiger Zeuge ist und bei dem Feuer sein ganzes Hab und Gut verloren hat, im Zuge der Ermittlungen in Abschiebehaft genommen wurde. Wir sind zudem tief bestürzt darüber, dass nach Achidi John, Laya Condé und Oury Jallo erneut ein Geflüchteter Opfer der staatlicher Drogenverbotspolitik und von rassistischen Kontrollen geworden ist. Beamte haben am 19. Februar einen 21-jährigen in Hamburg in Untersuchungshaft „tot in seiner Zelle aufgefunden“. Die „Aufklärung“ der Todesursache wurde ausgerechnet von der Gerichtsmedizin durchgeführt, die unter Leitung des für die Tötung von Achidi John durch Brechmittel verantwortlichen Mediziners Klaus Püschel steht.

Wir stellen uns gemeinsam gegen die aktuelle rassistische Formierung und damit auch gegen die Zulauf findende „Inititative für Integration“ mit ihrer Forderung nach einem Volksentscheid gegen Massenunterkünfte. Wer über die Köpfe von Refugees hinweg eine Begrenzung und Auswahl des Zuzugs fordert, von kommenden Ghettos phantasiert, sich das leitkulturelle Verteilen von Integrationstickets auf die Fahnen schreibt und gleichzeitig nach konsequentem Abschieben verlangt, macht sich zur Brandstifter*in im Biedermeiergewand und zum lokalen Arm des europäischen Grenzregimes.

Wir wehren uns nicht nur gegen die Verweigerung eines Bleiberechts für die Lampedusa-Gruppe ebenso wie für Roma aus angeblich sicheren Herkunftsstaaten und nächtliche Massenabschiebungen, sondern kämpfen gegen jegliche Verschärfung des Asylrechts und die unter deutscher Beteiligung vorangetriebene Abschottung Europas bis an die syrische Grenze. Unsere Perspektiven sind Bewegungsfreiheit und antifaschistische Intervention gegen staatlichen und gesellschaftlichen Rassismus.

VI. Solidarität entwickeln!

Gegen die Versuche, Bedürfnisse und Interessen gegeneinander auszuspielen, setzen wir unsere Solidarität mit radikal kritischen Gesellschaftsentwürfen und kollektiven Lebensformen. Nur so können wir es möglich machen, den herrschenden Verhältnissen eigene Vorstellungen und Perspektiven entgegen zu stellen. Wir sind solidarisch mit allen Menschen, die zur Durchsetzung und Verteidigung dieser Ideen auch radikale und militante Mittel anwenden. Staatliche Repression setzt auf Einschüchterung und Vereinzelung, dagegen setzen wir Kollektivität und Solidarität! Dagegen setzen wir gesellschaftliche Intervention und Angriff!

Info: http://breitesolidaritaet.blackblogs.org
Kontakt: breite_solidaritaet@nadir.org

Kommt am Abend des 30. April zur Demo ins Schanzenviertel. Macht euch als eigenständige Akteur*innen und Nachtschwärmer*innen quer durch umkämpfte Räume auf den Weg zum Hafenrand.

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26. März 10-22 Uhr – Schanzenfrühjahrsfest

Solidarisch gegen Investoreninteressen und rassistische Ausgrenzung

Die Stadt als Ware im Schanzenviertel und anderswo: Im Vergnügungsareal steigen die Mieten, Hilfeeinrichtungen werden dichtgemacht, polizeiliche Kontrollen und Maßnahmen gegen Menschen eingesetzt, die diese Entwicklung stören. Wir stellen einen solidarischen Umgang dagegen. Wir machen den Investorenschreck gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn, als kritische Intervention in weiterreichende gesellschaftliche Widersprüche.

Schon länger werden die Mieter*innen des Schanzenhofs in der ehemaligen Füllfederhalter-Fabrik Montblanc durch massive Mieterhöhungen unter Druck gesetzt. Zum 31. März wurde dem Schanzenstern, der Kulturetage und der Drogenhilfeeinrichtung Palette gekündigt. Das Boxstudio ist bereits im Dezember ausgezogen. Das 3001 Kino mit ambitioniertem und politischem Programm ist langfristig ebenfalls bedroht.

Das Gebäude wurde 2013 von der Firma HWS Immobilien – Maximilian und Moritz Schommartz – gekauft. Der Betreiber der „Pyjama-Hotels“ in der Schanzenstraße und Reeperbahn, Stephan Behrmann, hatte bereits kurz darauf ein Angebot für den Schanzenstern vorgelegt, bekam schließlich den Zuschlag und verdrängt jetzt rücksichtslos die Mieter*innen. Er plante zudem (vergeblich) ein weiteres Hotel im Neubau der Esso-Häuser. Kritik und wachsenden Widerstand gegen die Haltung, aus der Aufwertung des Viertels den maximalen Profit rauszuholen, finden alle drei Akteure unverständlich und ungerecht.

Umkämpfte Räume

Durch die Verdrängung der bisherigen Mieter*innen soll ein großer Block im Stadtteil kommerzialisiert werden, der mit der Geschichte von Kämpfen im Schanzenviertel verbunden ist. Die Mieter*innenstruktur im Montblanc Gebäude ist zur Zeit des Widerstands gegen Umstrukturierung entstanden. In der Roten Flora war gerade erst ein gewisses Phantom der Oper verhindert worden. Die Schlagzeilen um anhaltende Demos, Straßenfeste, Besetzungen, z.B. der Schanze 41a, und militante Proteste im Schanzenviertel beschäftigten die Stadt. Das leerstehende Montblanc-Fabrikgebäude wurde in dieser Atmosphäre als städtische Immobilie erworben und 1991 zu günstigen Konditionen an Initiativen, Vereine, soziale, kulturelle und bildungspolitische Einrichtungen und kleine Betriebe vermietet.

Im Hof des Schanzenhofs fand auch der erste Schanzenfestsalon mit Polit-Talk zur Revolte und Krise in Griechenland statt. Der Protest und Widerstand gegen die sich weiterdrehende Gentrifizierung, gegen Leerstand, z.B. im Laue-Gelände Schanzen-/Ludwigstr., gegen rassistische Polizeikontrollen, die herrschende Drogenverbotspolitik oder die Schließung der Drogenhilfeeinrichtung Fixstern haben die Schanzenfeste der letzten Jahre begleitet.

Bereits die Umwandlung des Wasserturms im Schanzenpark zu einem Hotel war von massiver Polizeipräsenz und Repression im Stadtteil begleitet. Dass auch mit der Aufwertung des Schanzenhofes permanente Kontrollen und polizeiliche Übergriffe drohen könnten, zeigte sich beispielhaft im Anschluss einer Infoveranstaltung im Februar. Polizeikräfte riegelten den Innenhof und Durchgang zur Bartelsstraße als privates Grundstück vor Besucher*innen ab, erteilten Platzverweise und nahmen eine Person fest.

Wir rufen deshalb auf, sich in der aktuellen Bedrohungssituation solidarisch einzumischen und mit einem gemeinsamen Widerstandsfest rund um das Gebäude gegen Aufwertung und Umstrukturierung aktiv zu werden. Kommt raus und nehmt euch die Straße, um die Betroffenen und den Kampf um eine sinnvolle Nutzung zu unterstützen und über bestehende Kündigungstermine hinaus allen möglichen Investor*innen deutlich zu machen: Der Schanzenhof bleibt ein umkämpfter Ort!

Stadt selbst machen

Kämpfe gegen Investorenarchitekturen, für stadtpolitische Vernetzung und die Entwicklung von selbstbestimmten Projekten finden nicht nur im Schanzenviertel oder an symbolischen Orten wie der Roten Flora statt, sondern überall. Die Besetzung der Breite Straße in Altona und Solidarität mit Betroffenen von Repression ist uns dabei ebenso wichtig wie der Erhalt des Golden Pudel Club als politischer subkultureller Ort am Hafenrand oder des Kollektiven Zentrums KoZe im Münzviertel. Auch ein Gefahrengebiet rund um die Rigaer Straße in Berlin bekommt die dortigen stadtpolitischen Proteste nicht klein, die Wohnprojekte nicht ruhiggestellt und befriedet und auch der Erhalt von Wagenplätzen und Projekten bleibt auf der Agenda: Ob im Schanzenviertel, Barmbek, Flensburg und anderswo.

Selbstbestimmte Projekte sind und bleiben eine wichtige Basis in sozialen Kämpfen, wenn wir sie nicht als reine Rückzugs- oder Freiräume begreifen, sondern als Gewicht in die Waagschale von Auseinandersetzungen werfen. Es geht uns mit dem Schanzenfest nicht darum, eine heile Alternativ-Welt zu schaffen oder zu erhalten, sondern um konkrete Formen der politischen Selbstermächtigung und kritischen Intervention, um Repressionen und Ausgrenzungspolitik aktiv zu stören.

Wir machen in der Kritik an den Verhältnissen dabei weder halt an den Grenzen dieses Stadtteils, noch akzeptieren wir rassistische Mobilisierungen von Bürgermobs gegen Wohnraum für Geflüchtete. Wir diskutieren nicht darüber, wie wir Menschen vom Leben in den Stadtteilen abhalten, sondern wie wir uns gemeinsam für Bewegungsfreiheit und Wohnraum, gegen kapitalistische Stadtpolitik und Verwertungsinteressen einsetzen können.


Obergrenzen und anderen Rassismus bekämpfen

Wir lehnen dabei stadtpolitische Initiativen ab, die rechtspopulistische Stimmungen schüren und über andere sprechen und bestimmen wollen, statt allen dieselben Möglichkeiten zur Selbstbestimmung zu gewähren. Wir lehnen einen Integrationsbegriff ab, der „deutsche Leitkultur“ festschreibt und Assimilation meint; ebenso wie einen Rassismus, der zwar keiner sein will, aber Geflüchtete als zu begrenzende Belastung betrachtet und vermehrte Abschiebung und Grenzschließung fordert. Hier sehen wir einen direkten Link zur deutschen und europäischen Abschottungspolitik und ihren Konsequenzen, wie geschlossenen Grenzen zwischen der Türkei und Syrien.

Initiativen, die angesichts hunderttausender Menschen, die in elenden Verhältnissen in Kriegsgebieten festgehalten werden, in der eigenen ehrenwerten Nachbarschaft Quoten und Belastungsgrenzen fordern und nun das Volksbegehren gegen Flüchtlingsunterkünfte vorantreiben, betreiben keine solidarische Stadtpolitik, sondern befördern rassistische Hetze.

Geflüchtete benötigen keine patriarchalen Hilfesysteme, die sie begrenzen, verschieben und entrechten, die sie zu Opfern und Objekten reduzieren, sondern unsere Solidarität bei der Selbstorganisierung. Sie sind keine Konkurrent*innen auf dem Wohnungsmarkt, wie der Hamburger Mieterbund zuletzt hetzte, keine anonyme Masse, sondern Nachbar*innen, Kolleg*innen und eigenständige Akteur*innen, mit denen wir gemeinsam für andere Verhältnisse und ein besseres Leben kämpfen.

Raus auf die Straße

Das Schanzenfrühjahrsfest findet am Samstag den 26. März rund um den Schanzenhof in der Schanzenstraße, Bartelsstraße und Susannenstraße statt. Wir wollen das umkämpfte Investorenareal symbolisch und praktisch einkreisen, um deutlich zu machen, wie wir uns ein selbstbestimmtes Leben in der Stadt vorstellen, wo für uns notwendige Fragen und Perspektiven sind. Auch in diesem Jahr soll es einen Anwohner*innen-Flohmarkt geben und wie immer werden im Lauf des Nachmittags Spenden gesammelt. Macht politische Stände und Aktionen gegen Umstrukturierung und für eine solidarische und selbstbestimmte Aneignung der Stadt!

Wir wollen mit dem Fest ein deutliches Signal gegen die aktuellen rassistischen Stimmungen setzen. Wir fordern alle auf, im Rahmen des Festes die Situation von illegalisierten oder traumatisierten Menschen zu berücksichtigen und aufeinander zu achten. Das Fest soll als politischer und feierlicher Ort für alle zugänglich sein. Greift ein bei rassistischen, sexistischen, homophoben oder antisemitischen Übergriffen, helft mit, das Fest als selbstbestimmten und unkommerziellen Ort möglich zu machen. Einen Ort des Protestes, von Vernetzung und Diskussion, Intervention und Aneignung.

Gemeinsam gegen kapitalistische und rassistische Stadtentwicklung!
All migrants welcome – kein Mensch ist illegal!
Die Zähne zeigt, wer das Maul aufmacht!

Weitere Termine:
Überregionale Demonstration 30.4.2016 18 Uhr
Breite Solidarität gegen kapitalistische Stadtentwicklung, Rassismus und Repression

Vom Schanzenviertel durch St. Pauli zum Hafenrand in Solidarität mit den Betroffenen des Verfahrens wegen der Hausbesetzung Breite Straße, gegen die Aufwertung des Schanzenhofes, gegen rassistische Razzien und Repressionen in der Hafenstraße und für den Erhalt des Golden Pudel als struppiges Raubtier gegen Investorenarchitekturen.

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Aufruf der Roten Flora: Solidaritätsdemo Breite Str. am Fr. 5.2. 19 Uhr Hamburg-Dammtor

Wir rufen zu einer kämpferischen und lauten Beteiligung an der Demonstration „Keine Freunde, keine Helfer“ am Freitag, 05.02.2016 (S-Bahn Dammtor – Ausgang Mittelweg) um 19 Uhr auf.

Am 26. Januar wurde frühmorgens eine Wohngemeinschaft im Hamburger Grindelviertel vom BFE gestürmt. Die Bewohner*innen wurden mit gezückten Waffen in ihren Betten überrascht und eine halbe Stunde voneinander isoliert in ihren Zimmern festgehalten. Erst dann erschien der Staatsschutz mit einem Durchsuchungsbefehl. Demnach sollte Ziel der Aktion das Auffinden von belastenden Beweisen im Zusammenhang mit der schwer kriminalisierten kurzzeitigen Hausbesetzung im Jahre 2014 (!) in der Breiten Straße sein.

Da offensichtlich nicht einmal die Bullen selbst daran glaubten etwas zu finden, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass sie die Erstürmung still und heimlich und ohne anschließende Presseerklärung durchführten. Vielmehr ging es darum, Macht zu demonstrieren und die Betroffenen weiter einzuschüchtern. Dass es möglich ist, für diesen Zweck einen gültigen Durchsuchungsbeschluss zu erhalten, ist bemerkenswert kann uns aber auch nicht mehr wirklich überraschen, wenn wir uns an vergangene Kriminalisierungsversuche beispielsweise zum G8 Gipfel in Heiligendamm erinnern.

Die Hamburger Bullen agieren hier mal wieder wie ein Staat im Staat und zeigen dem neuen Innensenator Grote auch gleich mal nebenbei, wie der Hase zu laufen hat.

Während tagtäglich Flüchtlingsunterkünfte angegriffen werden und angeblich bundesweit polizeilicher Notstand herrscht, zeigte sich hier wiederum, wofür ausreichend Ressourcen vorhanden sind: die Kriminalisierung der linken Szene. Wir sehen diesen Angriff in einer Linie mit den Geschehnissen rund um die Rigaer Strasse in Berlin und nicht zuletzt auch die heutige Räumung der Luftschlossfabrik in Flensburg.

Wir alle aber auch unsere Projekte sollen von den herrschenden Verhältnissen aus der Stadt gedrängt werden. Die angeblichen Sachzwänge des Marktes führen zu immer weiter steigenden Mieten. Die dahinter stehenden Mechanismen führen zu Ergebnissen, die jetzt zum Beispiel die Mieter*innen des Schanzenhofs wie auch den Golden Pudel Club bedrängen. Die langjährig engagierten Macher*innen des Clubs werden durch Wolf Richter, der mittlerweile offenbar mehr Gefallen an Rendite und kapitalistischer Gewinnmaximierung gefunden hat, in eine Zwangsversteigerung gedrängt und sehen sich nun mit dem vermeintlich realen Marktpreis des von ihnen genutzten Grundstücks konfrontiert. Aber auch die Nachfrage ist bestimmend für den Preis und wir werden uns mit Freude mit potentiellen Investoren anlegen, um dieser einen kräftigen Dämpfer zu verpassen.

Egal ob in der Breiten Straße oder der Golden Pudel Club – aus der 26-jährigen Praxis der Roten Flora wissen wir, dass linke Projekte auch militant verteidigt werden müssen. Weil der Hamburger Senat sich weigert, sich mit den Fragen, die die Hausbesetzungen aufwerfen, politisch auseinanderzusetzen und ausschließlich mit den Mitteln der Aufstandsbekämpfung reagiert, ist der Widerstand gegen diese autoritären Verhältnisse notwendig und eine logische Konsequenz.

Wir sind solidarisch mit den Angeklagten und allen Betroffenen des „Breite Straße“ Verfahrens.

Breite Straße, das muss scheppern!

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Auf zum antiolympischen Gruppenphoto für das Internationale Olympische Komitee (IOC)

No IOC – No Olympic City – Refugees Welcome!

Das Motto des Schanzenfestes am 6. September ist „Das antiolympische Dorf stellt sich vor“. Wir wollen diese Gelegenheit nutzen um ein Gruppenphoto für das Internationale Olympische Komitee (IOC) zu erstellen. Im Nachgang des Festes wollen wir das Motiv weltweit als Postkarte an Funktionäre des IOC senden.

Das IOC, verwoben und nicht minder korrupt als die FIFA und andere Profi-Sportverbände, versucht sich derzeit ein Bild von der Hamburger Bewerbung für Olympische Spiele 2024 zu machen. Während der Senat, städtische Institutionen, Medienpartner*innen und verschiedene private Geschäftsleute Millionen locker machen, um PR-Kampagnen in Gang zu bringen, können wir das authentischer und billiger. Feuer und Flamme für Spiele in Hamburg? Nicht ohne uns und unseren Widerstand!

Olympia wird eine einzige Katastrophe, fällt aber nicht unausweichlich vom Himmel. Wir können gemeinsam Widerstand gegen dieses Markenspektakel des modernen Kapitalismus leisten. Gegen Gentrifizierung, olympische Großprojekte und Plattenbaudörfer, Werbeplattformen kapitalistischer Konzerne und die polizeiliche Total-Überwachung auf die Straßen gehen. Wir können schon während der Bewerbungsphase, vor allem aber im Fall eines Zuschlages die weltweite Aufmerksamkeit nutzen, um Olympia vom schönen Schein zu befreien und zu demaskieren.

Allein die Kosten für Sicherheitsmaßnahmen sollen sich auf über 1,3 Milliarden Euro belaufen. Vor allem eine flächendeckende Kameraüberwachung soll eingeführt werden, aber auch der Einsatz des Militärs und verschärfte Grenzkontrollen gehören zum Arsenal des Ausnahmezustandes. Hier wird deutlich, dass die Heuchelei des Senates von nachhaltigen Spielen gar nichts Gutes verspricht. Statt Europa abzuschotten und in Sicherheitstechnik zu investieren für einen etablierten Kreis von Olympiabesucher*innen, ist es sinnvoller und besteht die gesellschaftliche Verpflichtung Refugees zu unterstützen, die Grenzen für alle Menschen zu öffnen und günstigen Wohnraum zu organisieren.

Wir helfen dem IOC und dem lokalen Pro-Olympia-Filz aus Politik und Wirtschaft auf die Sprünge, was die drängenden Fragen der Stadt sind und wie eine Olympiade des Widerstandes in Hamburg aussehen wird: Solidarität mit Geflüchteten gegen die Abschottung Europas, tägliche Demos gegen Vertreibung und Ausgrenzung, Hausbesetzungen (Solidarische Grüße an die Betroffenen vom Breite Straße Prozess), Gefahrengebietsproteste, Recht auf Stadt Aktivismus, buntes Chaos, Spontanität und Autonomie.

Kommt am Sonntag den 6.9. pünktlich (!!!) um 18:30 Uhr zum Platz vor dem Knust, bringt Schilder und alles mit, was dem IOC einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Wer oder welche sich auf diesem Bild, das um die Welt gehen wird, nicht mit Gesicht auf ablichten lassen möchte, soll sich im Rahmen dieser Inszenierung gerne vermummen, wer oder welche bunten Protest vorzieht, soll sich entsprechend farbenfroh präsentieren. Wir wollen alle Spektren des Protestes dabei haben wenn wir dem IOC unsere Grüße ausrichten.

Olympia in Hamburg zu einer Olympiade des Widerstandes machen.
Nicht nur 2024 sondern jeden verdammten Tag.

Quelle: https://linksunten.indymedia.org/de/node/151881

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Gegen Olympia und deutsche Zustände auf die Straße: Das antiolympische Schanzenfest in Hamburg

Am 6. September 2015 wird das unangemeldete Straßenfest im Schanzenviertel gegen die Hamburger Olympiabewerbung stattfinden. Unter dem Motto „Das Anti-Olympische Dorf stellt sich vor“ werden im Rahmen des Festes antiolympische Spiele und Wettbewerbe ausgetragen. Bereits am darauffolgenden Wochenende wird am 12.09. international zu Protesten gegen einen Naziaufmarsch in Hamburg mobilisiert. Beide Mobilisierungen finden vor dem Hintergrund einer zunehmend rassistischen Politik und Stimmungsmache gegen Geflüchtete statt, und beide haben das Potential, überregional Schlagzeilen zu machen und den Senat politisch in Bedrängnis bringen.

Dass das Schanzenfest das Thema Olympia aufgreift, ist naheliegend. Die Rahmenbedingungen für linke Projekte, wie z.B. das aktuell umkämpfte KoZe im Münzviertel, aber auch für andere Stadtteilinitiativen und das Schanzenfest selbst werden sich bereits im Rahmen der Olympia-Bewerbung deutlich verschlechtern. Schon in der Planung sollen vielfältige Umstrukturierungsprozesse angeschoben, städtische Gelder umverteilt und Sicherheitsarchitekturen und Überwachungsmaßnahmen ausgebaut werden. Gewinner dieser Entwicklung sind wenige, Verlierer viele. Insbesondere alle, die ohnehin bereits von Armut, Ausgrenzung oder Repression betroffen sind.

Wie der Senat sich aufstellt zeigt sich Beispielhaft im politischen Prozess gegen die Beschuldigten der Hausbesetzung in der Breiten Straße. Mit einem aufgeblasenen Verfahren sollen Hausbesetzer*innen eingeschüchtert und von weiteren Besetzungen abgehalten werden. Leerstand wird nach wie vor verteidigt und vor allem teurer Wohnraum geschaffen, vorhandene Gelder in weitere Großprojekte geblasen. Es bräuchte keine Massenunterkünfte für Geflüchtete und auch keine rassistische Berichterstattung über die begrenzten Kapazitäten von solchen, wenn generell ausreichend günstiger Wohnraum für alle Menschen vorhanden wäre. Offensichtlich gibt es aber genau hier ein politisches Interesse diese Zustände aufrechtzuerhalten um den Markt am laufen zu halten und damit die Stadt zur Beute zu machen. Eine Olympiabewerbung wird nichts besser machen.

Auf dem Schanzenfest soll sich nach den Vorstellungen der Teilnehmer*innen das gesamte nolympische Spektrum auf der Straße präsentieren, Inhalte und Perspektiven gegen olympische Spiele diskutieren und auch direkte Proteste und Aktionen vorstellen. In einem Aufruf wurden Aktivist*innen aufgefordert, sich mit eigenen Ideen am Schanzenfest zu beteiligen und auch Disziplinen wie „Mehlbombenweitwurf“ oder „Fahrradhindernisrennen“ durch die Stadt auszutragen.

Von Feuer und Flamme

Knapp zwei Monate darauf wird ein Referendum des Senates stattfinden, in dem über die weitere Bewerbung abgestimmt werden soll. Der Ausgang ist alles andere als klar. Immer mehr Gruppen und politische Spektren mobilisieren inzwischen gegen die Hamburger Olympiabewerbung. Anti-Olympia-Aktivist*innen verüben Aktionen, u.a. gegen die mögliche Infrastruktur während der Spiele und brannten schon mal einen Handymast nieder, die Nolympia-Kampagne organisiert Veranstaltungen und Demonstrationen, Sprecher*innen der Gewerkschaften beklagen negative Folgen für die Hafenwirtschaft und die Zunahme von prekären Beschäftigungsverhältnissen, wohnungspolitische Gruppen die negativen Folgen für Mieter*innen, Sportvereine und Fußball-Fans die Eventisierung und Vermarktung von Sportveranstaltungen zum Nachteil des Breitensports in Vereinen oder an Schulen.

Zuletzt warnte gar der städtische Rechnungshof vor den Folgen der Olympiabewerbung und eines Referendums in Hamburg zu einem Zeitpunkt, an dem die Kosten noch nicht mal ansatzweise festgestellt werden können.

Demgegenüber steht eine weitgehend auf Olympia gleichgeschaltete Lobby der Senatsparteien, Handelskammer und Medienpartnerschaften. Kulturschaffende und Sportvereine sollen mittels Kultur- und Sportförderungen ins Boot geholt werden. Auch soziale Träger werden in die Pflicht genommen. Ganz offen wird klargestellt, dass entsprechende freigemachte Mittel lediglich Olympiabefürworter*innen zugute kommen, während an anderer Stelle zunehmend gespart wird.

In einer Stadt, in der Schwarz-Schill ebenso wie Scholz‘ Hetzjagd auf Lampedusa-Flüchtlinge mehrheitsfähig waren, könnte sich auch Olympia in einem Referendum als mehrheitsfähig erweisen. Für die Proteste würde ein solches Ergebnis keinen Abbruch bedeuten.

Anti-Olympia-Aktivist*innen haben bereits angekündigt, ein mögliches olympisches Gefahrengebiet in Hamburg 2024 zum Austragungsort von Dauerprotesten umzufunktionieren. In der an Protesten und Straßenkämpfen nicht gerade armen Stadt war sich die Prolympia-Fraktion nicht zu blöde, auf das Motto „Feuer und Flamme für Spiele in Hamburg“ zurückzugreifen. Ein Slogan, dessen Doppeldeutigkeit im Fall einer Bewerbung dem Senat noch auf die Füße fallen könnte, wenn sich entsprechende Bilder beim IOC einbrennen.

Wirkliche Olympiastimmung kommt trotz umfangreicher PR-Arbeit des Senates und Werbekampagnen der Landesbanken und der Handelskammer kaum auf. Heraus sticht bisher das Miniaturwunderland in der Speicherstadt. Tatsächlich dürfte der auf Massentourismus und Besucherströme ausgelegte Betrieb einer der wenigen sein, die an Olympia in Hamburg tatsächlich verdienen. Entsprechend wird das ureigene privatwirtschaftliche Interesse zum Vorteil für alle erklärt.

Solidarität mit Geflüchteten

Das Schanzenfest fällt in eine durchaus angespannte Situation in der Stadt. Nach dem unangemeldeten „Refugees Welcome“-Schanzenfest vom letzten Jahr gibt es nach wie vor keine Anerkennung, Hilfe oder politische Lösung für die Gruppe Lampedusa in Hamburg und viele andere Geflüchtete in der Stadt. Anstatt menschenwürdigen dezentralen Wohnraum bereitzustellen, werden Massenunterkünfte, Containerdörfer und Zeltstädte eingerichtet.

In Griechenland und Italien stranden täglich Flüchtlinge und Tausende ertrinken im Mittelmeer. Die EU unter deutscher Führung verweigert dennoch bis heute gemeinsame Hilfen in den Mittelmeerländern und eine sichere Einreise nach Europa. In einer rassistischen „Das Boot ist voll“-Rhetorik werden stattdessen mehr Länder zu sicheren Herkunftsstaaten erklärt, noch schnellere Abschiebungen gefordert, der Ausbau von Grenzkontrollen angekündigt und damit auch rassistische Stimmungen im eigenen Land befeuert.

Statt die eigene politische Verantwortung für Wohnungsnot in den Kommunen und mangelnde soziale Vorsorge anzuerkennen, wird auf die Unzumutbarkeit verwiesen, mehr Flüchtlinge aufzunehmen. Der rotgrüne Senat in Hamburg und die Bundespolitik liefern hier eine deutliche Botschaft, die auch durchaus verstanden wird. Rassist*innen und Nazis greifen solche ökonomischen Totschlagargumente als Pegida, AFD oder NPD gerne auf.

Durch rassistische Diskurse über Flüchtlinge als bedrohliche Masse und Verlautbarungen, dass Geflüchtete aus Lampedusa hier keine Perspektive hätten, öffnet die etablierte Politik rassistische Büchsen der Pandora und macht sich zum Wegbereiter faschistischer Aufmärsche und Anschläge. Der argumentative Schulterschluss zwischen dem Hamburger Senat und Pegida findet seine jüngste Entsprechung in einer bundesweiten Nazidemo am 12. September.

Nazis und rassistische Standortpolitik angreifen

Zum „Tag der Patrioten“ mobilisieren vor allem organisierte Faschist*innen und Nazi-Hooligans, die rassistische Stimmungen und die aktuelle Hetze als Mittel der Politik – bis hin zu Mord- und Brandanschlägen gegen Geflüchtete – befördern wollen. Die menschenverachtende Demonstration wird jedoch nicht ohne Widerstand stattfinden. Proteste und Gegendemonstrationen mit mehreren tausend Menschen sind bereits von einem breiten Spektrum angekündigt.

Hamburg besitzt insbesondere unter SPD-Regierung jedoch die unrühmliche Tradition, Aufmärsche von Neonazis notfalls mittels Wasserwerfern und Polizeiknüppeln durchzusetzen. Sofern es eigene parteipolitische Proteste gegen Rechtsextremismus gab, dann weitab von der Route, um die Bürger*innen ruhig und fern zu stellen und der Polizei die Arbeit zu erleichtern, alten und neuen Nazis den Weg freizumachen. Die Frage der inneren Sicherheit wird von der SPD in Hamburg als strategisch wichtig für den Machterhalt eingeschätzt. Deshalb wird in der Stadt ein Kampf gegen Geflüchtete durch Kontrollen und Abschiebungen durchgeführt, deshalb werden antifaschistische Proteste gewaltsam behindert.

Hamburg gibt sich als Hafenstadt ein alternatives und weltoffenes Image im kapitalistischen Wettbewerb der Metropolregionen. Auch in die Olympiabewerbung fließt dieses Kapital mit ein. Gerne wird dabei lokalpatriotisch ein Gegensatz zu München bemüht. Doch während sich in anderen Städten wie z.B. in München auch schon mal Bürgermeister*innen an gemeinsamen antifaschistischen Protesten und Blockaden beteiligen, wird in Hamburg inzwischen selbst auf halbherzigste Proteste fernab verzichtet.

So soll der Naziaufmarsch möglichst abgelegen stattfinden, um die Anreise von Gegendemonstrant*innen zu behindern und Proteste und Blockaden vor Ort zu verhindern, während Teilnehmer*innen des faschistischen Aufmarsches von der Polizei durch die Stadt eskortiert werden.

Gefahrengebietsimpressionen

Alles soll möglichst reibungs- und geräuschlos funktionieren. Auch, um keine Negativ-Schlagzeilen für die internationale Presse im Vorfeld der Hamburger Olympiabewerbung zu produzieren. Immerhin sollen viele Millionen Euro allein schon in die Bewerbung fließen. Für den Senat ist das Image der Stadt derzeit daher ein hochsensibles Thema.

Unangenehm in Erinnerung ist z.B. noch die Reisewarnung in den USA vor Besuchen in Hamburg nach der Demonstration am 21.12.2013 und der Ausrufung eines riesigen polizeilichen Gefahrengebiets. In der Folge fanden tägliche Demonstrationen und eine internationale Berichterstattung statt, in der über Hamburg neben den Krisenherden in aller Welt berichtet wurde.

Die Wirkung ähnlicher Berichte auf die gemächliche und greise Welt des IOC lässt sich leicht ausmalen. Nicht anders als die FIFA gilt das IOC als hochkorrupter Verein, der in erster Linie an einem ruhigen Umfeld zur Imagepflege und möglichst wenig Negativ-Schlagzeilen interessiert ist. Dies könnte jedoch schiefgehen. Zum Schanzenfest und zur Demonstration am 12. September wird nicht nur ein breites Protestspektrum aus Hamburg erwartet, sondern vor allem zu letzterer eine starke bundesweite und internationale Beteiligung von antifaschistischen Gruppen. Die Dimension der Gegenproteste könnte dabei auch für die Politik des Senates zum Problem werden.

Proteste verschränken

In der aktuellen Diskussion um Flüchtlinge, den rassistischen Aufmarsch am 12. September und der Auseinandersetzung um die Olympiabewerbung gibt es eine gemeinsame politische Schnittmenge in der Frage um Stadt und Gesellschaft, städtische Räume und deren Ausgestaltung.

Proteste gegen Pegida und Nazis greifen zu kurz, wenn sie nicht die rassistische Dimension der aktuellen Flüchtlingspolitik als zentralen Inhalt aufgreifen und deren ökonomische Argumentation angreifen. Angesichts eines Wohnungsbauprogramms, das nur Gutverdienenden zugute kommt, Leerstand allein von Bürogebäuden von über einer Million Quadratmetern und der Repression gegen widerständige Aktionen wie die Hausbesetzung in der Breiten Straße vermittelt sich die Forderung nach Wohnraum und solidarischer Hilfe für Geflüchtete statt Milliardenausgaben für Olympia in Hamburg von selbst. Die Kritik an Olympia entwaffnet sich wiederum, wenn sie sich ausschließlich in Kosten/Nutzen-Rechnungen verliert, ohne sicherheitspolitische Verschärfungen und Auswirkungen auf Protestorte und andere Kämpfe in der Stadt aufzugreifen.

Die grundlegende Versorgung von allen Menschen mit Lebensmitteln und Wohnraum ist keine Kostenfrage, sondern eine gesamtgesellschaftliche Verpflichtung. Europa und seine Metropolen hätten ausreichend Kapazitäten, um Geflüchtete willkommen zu heißen. Elende Zustände für Flüchtlinge werden stattdessen bewusst herbeigeführt, um andere Geflüchtete abzuschrecken, um unten zu sparen und oben Elbphilharmonien und Olympiatürme zu bauen. Tote am Mittelmeer durch eine Abschottung der Grenzen Europas werden dabei ebenso in Kauf genommen wie Armut durch Freihandelszonen und Austeritätsprogramme in weiten Teilen der Welt.

Die Biedermänner bleiben die Brandstifter, auch und gerade im rotgrünen Anstrich. Der Senat legt Feuer und Flamme, nicht für Olympia, sondern gegen die Idee einer solidarischen Stadt. Einer Stadt, in der Wohnraum für alle, unabhängig von Herkunft oder Besitzstand, selbstverständlich ist und in der ein gemeinsamer Widerstand gegen jegliche Form von Rassismus, Antisemitismus und Faschismus auf der Straße dazugehört.

Es wird an uns allen gemeinsam liegen, ob es gelingt, der zynischen Rechenpolitik des Senates einen kraftvollen Widerstand auf der Straße entgegenzusetzen und eine ganz andere Rechnung aufzumachen.

06.09. Anti-Olympisches Schanzenfest
Solidarität mit Geflüchteten statt Millionengräber für Olympia!

12.09. Demos, Blockaden und Aktionen gegen den Tag der Patrioten und die rassistische Senatspolitik

Anti-Olympische Mediengruppe

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28.8. 19 Uhr Rote Flora: Demo gegen deutsche Zustände in Heidenau und die rassistische EU-Politik

Deutsche Zustände angreifen! Europas Grenzen einreißen! Refugees willkommen heißen!

Ob, Weissach, Nauen oder Salzhemmendorf: Täglich finden neue Brandanschläge und Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte statt. Der Deutsche Mob wütet fast ungehindert in Heidenau und anderen Orten auf der Straße. Nur durch Glück sind bei den neuesten rassistischen Übergriffen keine Menschen ums Leben gekommen.

Es zeigt sich einmal mehr, dass der Deutsche Staat nicht gewillt ist Refugees vor diesem Mob zu schützen. Vielmehr befeuert er durch eine kontinuierliche rassistische Politik diese Verhältnisse. Während zum Beispiel Linke Demos in Sachsen zusammengeknüppelt oder Willkommensfeste verboten werden sollen, zeigt sich bei rassistischen Aufmärschen ein gänzlich anderes Bild. Dieses Zusammenspiel von Nazis und Staat können und wollen wir nicht länger tatenlos hinnehmen. Darum rufen wir heute zu einer antifaschistischen Spontandemonstration auf.

Den antifaschistischen Selbstschutz organisieren! Nazis von der Straße fegen – in Heidenau und überall!

Quelle

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28.8. 19 Uhr Rote Flora Demo gegen deutsche Zustände in Heidenau und die rassistische EU-Politik

Deutsche Zustände angreifen! Europas Grenzen einreißen! Refugees willkommen heißen!

Ob, Weissach, Nauen oder Salzhemmendorf: Täglich finden neue Brandanschläge und Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte statt. Der Deutsche Mob wütet fast ungehindert in Heidenau und anderen Orten auf der Straße. Nur durch Glück sind bei den neuesten rassistischen Übergriffen keine Menschen ums Leben gekommen.

Es zeigt sich einmal mehr, dass der Deutsche Staat nicht gewillt ist Refugees vor diesem Mob zu schützen. Vielmehr befeuert er durch eine kontinuierliche rassistische Politik diese Verhältnisse. Während zum Beispiel Linke Demos in Sachsen zusammengeknüppelt oder Willkommensfeste verboten werden sollen, zeigt sich bei rassistischen Aufmärschen ein gänzlich anderes Bild. Dieses Zusammenspiel von Nazis und Staat können und wollen wir nicht länger tatenlos hinnehmen. Darum rufen wir heute zu einer antifaschistischen Spontandemonstration auf.

Den antifaschistischen Selbstschutz organisieren! Nazis von der Straße fegen – in Heidenau und überall!

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Freitag 10.7.2015 Anti-Olympische Talkshow

„Flora bleibt unverträglich“ lädt zu einer Auftaktveranstaltung des Fan-Turniers für die Flora Sommerbaustelle
19 Uhr Fanräume im Millerntorstadion

Wir sprechen mit Olympia-Gegner_innen und Kritiker_innen über olympische Zustände. Warum heißt Olympia, Reiche werden reicher und Arme werden ärmer? Gäste aus Berlin erzählen von autonomen und anderen Kampagnen gegen die dortige Olympiabewerbung.

Was ist daran nachhaltig, wenn Milliarden in die Ausrichtung der Spiele fließen und die Stadt zu einem einzigen riesigen polizeilichen Gefahrengebiet erklärt wird? Eine Stadtaktivistin und -forscherin berichtet von den Versprechungen und Folgen der Olympics London 2012.

Was tun wenn’s brennt, wie sieht unserer Protest aus? Hamburger Aktivist_innen gegen Olympia diskutieren über unterschiedliche Ansätze und Widerstandsperspektiven. Dabei sein ist alles – gilt das auch für den FC St. Pauli? Eine Person aus dem Vereinsspektrum ist angefragt um aktuelle Kontroversen um die Beteiligung an Olympia darzustellen.
Alles redet über Korruption bei der FIFA, aber weshalb eigentlich kaum jemand über das IOC? Gäste aus Brasilien, die bei Protesten gegen die WM 2014 aktiv waren und nun die Olympiade in Rio vor der Tür haben, geben einen Input zu den dortigen Kämpfen und Erfahrungen.

Während der Talkrunde auf dem Podium schenken wir Getränke aus. In der zweiten Halbzeit öffnen wir die Diskussion fürs Publikum und lassen anschließend den Abend bei einem gemeinsamen Getränk ausklingen.

Es diskutieren:
Sybille Bauriedl – hat sich als Stadtaktivistin und Stadtforscherin mit Olympics London befasst
Ulf Treger – beschäftigt sich kritisch mit Stadtpolitik und ist bei NOlympia Hamburg aktiv
Autonome*r Aktivist*in aus Berlin – war an den dortigen Kampagnen gegen Olympia beteiligt

weitere Inputs:
Aktivist*innen aus Brasilien – engagiert gegen die FIFA-WM und die Olympiade 2016 in Rio
Eine Person aus dem Umfeld des FC St. Pauli (angefragt)

11.07.15 Flora Football Alltogether
10-18 Uhr Solifußballturnier für die Sommerbaustelle der Roten Flora
Bei den Kunstrasenplätzen an der Feldstraße– Hingehen – Feiern – Jubeln!
Ab 20 Uhr Solikonzert und Ausklang in den Fanräumen

Mehr Informationen:
http://stpauliroar.blogsport.de
http://florabaut.noblogs.org

Mit den Gästen aus Brasilien findet am Donnerstag vorher noch eine ausführliche Veranstaltung im Rahmen des Zeckensalons in den Fanräumen statt. Achtet bitte auf weitere Ankündigungen!

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11.5.2015 Stecker ziehen

Kundgebung gegen das G7-Energieministertreffen in Hamburg
Gänsemarkt 18 Uhr

Das Energieministertreffen in Hamburg findet im Vorfeld des Treffens der Staats- und Regierungschefs auf Schloss Elmau statt. Die Energieminister der sieben sich selbst für am wichtigsten haltenden Wirtschaftsnationen (Deutschland, USA, Kanada, Japan, GB, Frankreich und Italien) sollen die Lieferungen von Bodenschätzen sicherstellen und Einflusssphären absprechen. Ein weiterer Punkt ist der Zugriff auf fossile Ressourcen am Meeresboden und arktischen Regionen, mit unbekannten Risiken und erhöhtem Ausstoß von CO2 und andere schädlichen Emissionen.

Der Hamburger Hafen ist eine Drehscheibe des weltweiten Handels mit und der Ausbeutung von Ressourcen. Hier wird regelmäßig radioaktives Material für Atomkraftwerke in alle Welt transportiert und wurde mit dem Kohlekraftwerk Moorburg von Vattenfall eine CO2 Schleuder neu in Betrieb genommen. Es werden Anlagen und Maschinen verschifft, die natürliche Ressourcen in indigenen Gebieten zerstören.

Energie ist Macht und schon allein deshalb ein zentrales Thema der G7-Staaten.
Der Zugang zu Energie wird als Waffe eingesetzt, um Energie werden Kriege geführt, mit Energie werden Milliarden verdient und verschleudert.
Gegen herrschende Privilegien, gegen menschenverachtende Ideologien und gegen das weitverbreitete Selbst- und Missverständnis, dass die Dinge, wie sie sind, in Ordnung wären.

Kommt zur Kundgebung,
Montag 11.5.15!
Ort: Gänsemarkt 18 Uhr

Aufruf der vorbereitenden Gruppen

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*Jetzt wird es ernst! – Flora Sommerbaustelle 2015 ***

Vollversammlung am Donnerstag, den 07.Mai in der Roten Flora*

Ab Mitte Juli geht’s los und wir kommen langsam in die heiße Phase. Die
Baustelle steht vor der Tür und es fehlt noch einiges: helfende Hände
für die Vorbereitung und nicht zuletzt Geld zur Finanzierung noch
benötigter Baumaterialien und für die Verpflegung. In den letzten
Monaten gab es bereits eine fantastische Unterstützung. Soliaktionen,
Spenden, der Aktionstag im und ums Millerntorstadion und tatkräftiges
Engagement beim Umbau der Vokü – und daran wollen wir anknüpfen.

Wir wollen euch auf der VV über den Stand der Kampagne informieren und
die nächsten Schritte besprechen. Sowohl im Vorfeld, insbesondere für
die Logistik als auch in den Bauwochen selbst ist sehr viel zu tun. Wer
kennt wen? Wer kann was organisieren? Wie erreichen wir Menschen, die
sich in die Vorbereitung einbringen?

Es gibt viel zu erledigen und wer, wenn nicht WIR?

Kommt zahlreich am Donnerstag, den 07.Mai am 20 Uhr in die Rote Flora

--

*www.florabaut.noblogs.org* | *www.rote-flora.de* |
*www.florableibt.blogsport.de *

*Spendenkonto*

Empfänger: Rechtsanwalt Beuth

IBAN: DE 12 2001 0020 0336 5932 03

BIC: PBNKDEFF Postbank

Bereff: “Sommerbaustelle”

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Aufrufentwurf gegen das G7-Treffen in Hamburg veröffentlicht

„Der Kapitalismus und die von ihm erzeugten Ängste und Begierden schaffen eine Welt, die zunehmend lebensunwirtlicher ist. Um diesen Realitäten unseren Protest entgegenzusetzen, mobilisieren wir zu einer Demonstration gegen das Energieministertreffen der G7 am 9. Mai in Hamburg. … „

Zur Vorbereitung der Vollversammlung am Mi. den 8. April um 20 Uhr in der Roten Flora gegen das G7-Treffen der Energieminister in Hamburg wurde ein Aufrufentwurf von verschiedenen Gruppen veröffentlicht. Geplant werden soll eine überregionale Demo am 9. Mai. Ob die Demo und weitere Proteste stattfinden hängt an allen. Deshalb: Aufruf lesen, mit Freund*innen diskutieren, zur Vollversammlung in die Flora kommen und aktiv werden. Für starke und solidarische Proteste auf Schloß Elmau, in Lübeck und in Hamburg: Blackout G7!
http://blackoutg7.blogsport.de/aufruf/

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#BLACKOUT G7 abschalten

G7-Energieministertreffen in Hamburg und niemand geht hin?
Vollversammlung 8. April 20 Uhr Rote Flora

Am 11. Mai findet das Energieministertreffen der G7 in Hamburg statt. Das Energieministertreffen findet im Vorfeld des Treffens der Staats- und Regierungschefs auf Schloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchen im Juni statt. Die Energieminister von sieben führenden Wirtschaftsnationen (Deutschland, USA, Kanada, Japan, Großbritannien, Frankreich und Italien) sollen die Lieferung von Bodenschätzen wie Uran, Kohle, Erdöl oder Erdgas sicherstellen und Einflussspähren absprechen. Ein weiterer Punkt ist der Zugriff auf Ressourcen am Meeresboden und in arktischen Regionen, der derzeit durch die zunehmende Klimaerwärmung möglich wird.

Während in Lübeck und Süddeutschland bereits seit längerem Proteste vorbereitet werden, gab es in Hamburg noch keine öffentliche Mobilisierung. In den letzten Wochen haben wir mit verschiedenen Gruppen daher mit der Vorbereitung einer überregionalen Demonstration für Samstag den 9. Mai begonnen.
Die Beteiligung an der Vorbereitung wirkt nach unserer Einschätzung im Moment allerdings zu dünn, um über Mindeststrukturen hinaus die erwartete überregionale und möglicherweise auch internationale Mobilisierung organisatorisch zu tragen oder mögliche Behinderungskonzepte der Polizei mit vielen zu tragen und politisch zu beantworten.

Vor einigen Jahren zum G8 in Heiligendamm gab es noch eine sehr starke Mobilisierung in Hamburg und eine eigenständige internationale Demonstration gegen den ASEM-Gipfel. In diesem Jahr scheint es weniger Kapazitäten und Interesse zu geben, der Politik der G7 in Hamburg unseren Protest entgegenzusetzen.
Wir wollen uns deshalb auf einer Vollversammlung mit allen treffen, die das Interesse haben, dem G7-Treffen der Energieminister Protest entgegenzusetzen. Wir wollen uns darüber austauschen, weshalb sich bisher so wenige mit dem Thema beschäftigen und ob es vor diesem Hintergrund überhaupt sinnvoll ist, eine Demonstration zu organisieren. Wir werden dabei auch den Stand der bisherigen Vorbereitung darstellen, wo es aus unserer Sicht Möglichkeiten und Strukturen gibt und wo Probleme.

Eine Demo gegen das Energieministertreffen könnte ein starkes Signal für die Mobilisierung gegen den G7 im Juli darstellen und auch neue Akzente für klima- und energiepolitische Themen setzen. Gelingen kann dies allerdings nur, wenn sich Akteur*innen einbringen und auch verbindliche Aufgaben übernehmen. Mit dem Weg über eine Vollversammlung wollen wir diese Diskussion auf breiter Ebene öffentlich und möglich machen.

Wir laden energie- und stadtpolitische Gruppen, autonome Zusammenhänge, Klima-Aktivist_innen, den Widerstand gegen Uran- und Atommülltransporte und alle, die sich angesprochen fühlen, am Mittwoch den 8. April um 20 Uhr in die Rote Flora ein.

Infos und Aufrufentwurf: http://blackoutg7.blogsport.de
Kontakt: blackoutg7@nadir.org

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By any means necessary: Solidarität mit der Sommerbaustelle in der Roten Flora!

Sommerbaustelle Rote Flora

Im Sommer diesen Jahres wird eine Sommerbaustelle in der Roten Flora stattfinden. Damit sollen die Kämpfe für deren Erhalt fortgeführt werden, die in der Demonstration am 21.12.2013 einen zwischenzeitlichen Höhepunkt fanden. Nach wie vor ist die Rote Flora besetzt und unverträglich. Bleiben wir aktiv, damit es so bleibt!

Für die Instandhaltung der Roten Flora und dringliche Sanierungsmaßnahmen zum Erhalt des Gebäudes wird noch sehr viel Geld benötigt. Unter anderem ist die Erneuerung des Anbaus, die Sanierung des Vordachs/Balkons, eine Sanierung der Dachanschlüsse und Fassadensanierung geplant.

Wir fordern alle, die sich in unterschiedlicher Art und Weise an der „Flora bleibt unverträglich“-Kampagne beteiligt haben, erneut zu Solidaritätsaktionen und -veranstaltungen auf.

Die Kämpfe auf der Straße werden im Rahmen der Sommerbaustelle als praktische Intervention und Ausbau des Gebäudes fortgeführt. Wir wollen damit Fakten schaffen gegen eine städtische Politik der Profitmaximierung und jeglichen Versuch einer städtischen Befriedung und Einflußnahme. Es geht bei der Sanierung des Gebäudes darum, sie baulich als Störfaktor gegen Aufwertung und Vertreibung zu erhalten.

Werdet aktiv, sammelt Geld und organisiert die Solidarität mit der Sommerbaustelle. Leitet diesen Aufruf weiter und informiert euch über die geplanten Baumaßnahmen. By any means necessary!

Mehr über die Baustelle, einen Überblick über bisherige Aktionen und ein Spendenkonto findet ihr auf http://florabaut.noblogs.org

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Totschlagkonstrukte demolieren – Solidarität statt Repression!

Seit kurzem sind die Anklageschriften der Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit der letzten Hausbesetzung in der Breiten Straße in Hamburg raus. Das Konstrukt der Ermittlungsbehörden des gemeinschaftlich versuchten Totschlags bleibt bei drei Beschuldigten weiter bestehen. Durch dieses Konstrukt wurde die U-Haft gegen drei der Beschuldigten, die eindeutig politisch gewollt ist, juristisch gerechtfertigt.

Der Vorwurf zeigt deutlich wie hoch dieses Verfahren nach wie vor gehängt wird und auch, dass für die Betroffenen Freiheitsstrafen auf dem Spiel stehen. Bei den anderen lauten die Anklagen auf gefährliche Körperverletzung. Mittlerweile ist klar, dass die Verfahren zusammengezogen und damit zusammen verhandelt werden. Die ersten Verhandlungstage sind für August diesen Jahres angesetzt. Die gesamte Vorgehensweise der Ermittlungsbehörden macht deutlich, dass das Interesse der Anklage an diesem Prozess nicht nur juristisch, sondern vor allem auch politisch motiviert ist.

Wie seit einiger Zeit öffentlich bekannt ist sitzt im Zusammenhang mit der Besetzung in der Breiten Straße in Hamburg aktuell eine Person in U-Haft. Zwei andere Personen die in diesem Zusammenhang in U-Haft saßen sind nach wie vor draußen. Einer wurde nach der ersten Haftprüfung entlassen, der andere erst nach ca. 4 Monaten und einer weiteren Haftprüfung. Diese Entlassung war an Auflagen gekoppelt. Alle Beschuldigten haben Bescheide zur DNA-Abgabe erhalten und allen wurde trotz juristischen Widerspruchs mittlerweile DNA zwangsweise abgenommen.

DNA-Entnahme stellt immer einen massiven Angriff auf persönliche Selbstbestimmung und die krasse Beschneidung individueller Freiheiten dar. Seit 1997 ist in Deutschland DNA als Beweismittel im Strafprozess zulässig und darf seit 1998 in Datenbanken gespeichert werden. 2013 verfügte die entsprechende BKA-Datei bereits über mehr als eine Million Datensätze. Das bedeutet, dass nach einmaliger DNA-Abgabe diese gespeichert bleibt und darauf zukünftig immer wieder zurückgegriffen wird. Spätestens damit wird klar, dass es sich bei DNA-Entnahme und Speicherung um den Versuch massiver Einschüchterung und Kontrolle durch Repressionsorgane handelt, dem mensch sich nicht unwidersprochen beugen sollte.

Juristischer Widerspruch gegen eine Anordnung zur DNA-Entnahme stellt dabei nur eine Möglichkeit dar sich der Kontrolle durch den Staat nicht passiv hinzugeben. Beispielsweise konnten fünf von sechs Beschuldigten in einem Verfahren im Zusammenhang mit dem antimilitaristischen Camp gegen das GÜZ 2012 erfolgreich der DNA-Entnahme entgehen, da die Abnahme rechtlich nicht durchgesetzt werden konnte. Die Kombination aus nicht Erscheinen zum angeordneten Termin und juristischem Widerspruch führte letztlich dazu, dass es der sechsten Person gelang sich monatelang zu widersetzen bis die Maßnahme gewaltsam durchgesetzt wurde. Am 14. April wird nun nach zwei Jahren der erste Prozess in diesem Verfahren beginnen (vgl. http://dnasammelwahn.noblogs.org/).

Auch wenn es nicht immer zum Erfolg führt, geht es darum es den Ermittlungsbehörden so schwer wie möglich zu machen und auch darum sich diesem Aspekt von Fremdbestimmung nicht einfach hinzugeben, sondern etwas entgegenzusetzen. Wie andere Formen politischer Repression zielt auch DNA-Entnahme auf Einschüchterung und Vereinzelung ab. Dem gilt es Solidarität entgegenzusetzen. Auch wenn es bisher nur einzelne sind, die DNA abgeben müssen betrifft es uns alle. Es geht nicht nur darum sich im konkreten Fall auseinanderzusetzen, sondern darum sich dem politischen Prinzip der Freiheitsbeschneidung zu widersetzen.

Im Zusammenhang mit der Besetzung in der Breiten Straße, bedeutet die Entnahme von DNA eine Ausweitung der laufenden Ermittlungen und zeigt deutlich wie groß das Interesse daran ist die Beschuldigten zu überführen.

Wir müssen davon ausgehen, dass die Ermittlungen nicht abgeschlossen sind. Daher ist es nach wie vor wichtig aufmerksam und vorsichtig zu sein.

Lasst die Beschuldigten nicht alleine. Denn es gibt viele Gründe sich mit ihnen aber auch der Praxis von Hausbesetzungen und dem aktiven Widerstand gegen die Herrschafts-Verhältnisse und ihre Schützer_innen zu solidarisieren. Lassen wir nicht Polizei-Konstrukte und Repression unsere Solidarität bestimmen.

Solidarität und Widerstand gegen Staat und Repression!
http://breitesoli.noblogs.org

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Never mind the papers – fight for everbody’s right to (crash the) party!

### 20.01. taz-Salon stören! ### 31.01. Antirassistische Demo ###

Die etablierte Politik ist zurzeit eifrig bemüht, Hamburg in Wahlkampstimmung zu bringen. Auf Plakaten und mit Werbeveranstaltungen buhlt sie um die Gunst der Stimmen für die anstehende Bürgerschaftswahl. Doch wir werden hier keine bzw. eine andere Entscheidung treffen. Wir sagen FCK SPD und FCK YOU ALL! Die ganze Standortscheiße, eine marktkonforme Wohnraumpolitik, eine verwertungsorientierte und rassistische Flüchtlingspolitik sind nicht unsere Wahl – wir geben unsere Stimmen nicht ab, sondern tragen sie gegen systematische Verdrängung und Ausgrenzung auf die Straße!

Für den 31.01. rufen wir mit zur Demonstration „Recht auf Stadt – never mind the papers!“ auf. Bereits zuvor, am Dienstag den 20.01., werden wir ab 18:30 Uhr dabei sein, wenn im Haus 73 am Schulterblatt ein taz-Salon zum Thema Flüchtlingspolitik stattfinden soll. Hier wollen Spitzenkandidat*innen wie Dressel (SPD), Wersich (CDU) und Fegebank (Grüne) die „Lage der Flüchtlinge“ in Hamburg über die Köpfe der Betroffenen hinweg diskutieren und ihre Versionen eines repressiven und ausgrenzenden Umgangs wahlkampfgerecht aufbereiten. Diese Inszenierung werden wir nicht durchgehen lassen und ihnen die Suppe durch massenhaftes stören und unversöhnliche Einmischung versalzen!

Das europäische Grenz- und Migrationsregime ist in der Krise. Mehr und mehr Menschen versuchen die Außengrenzen Europas zu überwinden, werden dabei abgefangen oder kommen ums Leben. Aber auch immer wieder gelangen sie hinein, organisieren sich und fordern ihre Rechte ein. Innerhalb Deutschlands hat sich dies in den letzten Jahren etwa in den Kämpfen von „Lampedusa in Hamburg“, in der Besetzung von Plätzen und Schule oder in Flüchtlingsmärschen ausgedrückt.

Die etablierte Politik, die Medien und die Öffentlichkeit können die Augen vor den Bewegungen der Migration und den Kämpfen von Refugees nicht mehr verschließen. Doch statt Flucht und Migration als Ausdruck postkolonialer Wirtschaftspolitik, als Folge (mit)angezettelter Kriege wie z.B. im Irak oder Libyen und als Konsequenz kapitalistischer Verheerungen rund um den Globus zu begreifen, setzen die europäische und deutsche Politik auf eine fortgesetzte Verwaltung der Migration, bei der es einerseits um wirtschaftliche Nützlichkeitsabwägungen geht und andererseits tödliche Abschottung und Repression verschärft werden.

Zugleich nehmen reaktionäre Mobilisierungen aus der Bevölkerung zu. Was mit dem wachsenden Zuspruch für den Rechtspopulismus der AfD begonnen hat, findet im Auftreten von HoGeSa sein militantes Pendant. Vielerorts manifestiert sich Hetze gegen Flüchtlingsunterkünfte und Pegida in Dresden bringt das rassistische Ressentiment zehntausendfach auf die Straße.

Auch in Hamburg gab und gibt es Initiativen gegen Flüchtlingsunterkünfte und auch hier sind trotz deutlicher antirassistischer Proteste Geflüchtete von Ausgrenzung und Abschiebung betroffen. Der SPD-Senat konnte seine harte Linie „rechtsstaatlicher‘ Einzelfallprüfung gegenüber Lampedusa bislang durchziehen und verweigert nach wie vor die eingeforderten Grund- und Kollektivrechte. Trotz oder wegen dieser politischen Entscheidung erfährt die SPD weiterhin breiten Zuspruch aus der Wahlbevölkerung. Scholz sitzt fest in Sattel und es ist absehbar, dass er von der inzwischen wirtschaftsliberal gewendeten Ökopartei eine „green card“ bekommt, um eine weitere Amtszeit „durchregieren“ zu können.

Keine Illusionen, kein Bitten und Betteln und auch kein Hoffen auf eine vermeintlich bessere top-down-Politik – stattdessen setzen wir auf Intervention und Selbstorganisierung. Ein Recht auf Stadt ist für uns ein oppositionelles Projekt, das innerhalb und gegen die Verhältnisse erkämpft werden muss. Daher erheben wir keinen formalen Einspruch, sondern tragen unseren Widerstand in die heiße Wahlkampfphase und darüber hinaus.

20. Januar 18:30 Uhr – Action am Schulterblatt 73
Den taz-Salon zum Tanzen bringen!

31. Januar 13:00 Uhr – Demo ab Landungsbrücken
Recht auf Stadt – never mind the papers!

Flora bleibt unverträglich

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Gegen die Totschlagargumente der inneren Sicherheit – Solidarität mit den Kriminalisierten der Breiten Straße

Die Kampagne Flora bleibt unverträglich hat sich auf den Squatting Days solidarisch mit den Betroffenen der Ermittlungsverfahren wegen der Breite Straße Besetzung erklärt.

“Seit einigen Jahren setzt die Polizei im Falle von Besetzungen einen bürokratischen Automatismus in Gang”, sagt Florentin Müller (“Flora bleibt unverträglich”). “Bei den Räumungen, die meist innerhalb der ersten 24 Stunden stattfinden, werden Verletzungen der beteiligten BesetzerInnen in Kauf genommen. In den anschließenden Verfahren wird die kalte Sachlichkeit und Ignoranz mit der hier gehandelt wird deutlich.” Die aufgezeigten Probleme, wie beispielsweise Wohnungslosigkeit, könnten nur politisch und nicht mit der Polizei gelöst werden. “Bei Räumungen werden sich BesetzerInnen auch in Zukunft wehren. Wir lassen uns nicht gut und böse, nicht in friedliche und militante BesetzerInnen spalten. Wir bleiben solidarisch.”
http://hh-mittendrin.de/2014/08/squatting-days-wir-lassen-uns-nicht-spalten/

„Die Hausbesetzerszene ruft nach den Krawallen am Mittwoch zu einer Demonstration durch das Schanzenviertel auf. […] Der Protestzug soll unter dem Motto „Selber Handeln – Gegen eine profitorientierte Stadtentwicklung“ am Sonnabend um 14 Uhr am Park Fiction in Hamburg-St. Pauli starten und bis zur Feldstraße ziehen. Die Organisatoren haben sich unterdessen auf die Seite der Hausbesetzer gestellt. Die Veranstalter der „Squattin Days“, die sich mit Gentrifizierung und Wohnraumpolitik beschäftigen, warfen der Polizei am Freitag ein „repressives Vorgehen“ vor. Auch Vertreter der Kampagne „Flora bleibt unverträglich“ verlangten die Einstellung des Ermittlungsverfahrens durch die Staatsanwaltschaft wegen versuchten Totschlags.“
www.abendblatt.de/hamburg/altona/article131733992/Hausbesetzer-Szene-ruft-zur-Demonstration-am-Sonnabend-auf.html

Die Demonstration um 14 Uhr zur Solidaritätsdemonstration für die Breite Straße machen und die Hamburger Linie zu Fall bringen. Lasst euch nicht spalten in gute und schlechte, 80er und Nuller Besetzer_innen, militante und gewaltfreie. Gegen Repressionskonstrukte und städtische Leerstandsverwaltung. By any means necessary!

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Aufruf der Roten Flora zu den Squattingdays

in Hamburg vom 27-31.08.2014

In dieser Woche wird mit Vorträgen, Workshops und anderen Veranstaltungen Hausbesetzung als Aktionsform thematisiert werden.

Mobilisierungsseite | Aufrufe | Programm | Aktionstag und Demo

Im Angesicht des real existierenden Kapitalismus brauchen wir mehr denn je Räume, die auf Solidarität und Kollektivität aufbauen, die sich außerhalb der kapitalistischen Verwertungslogik verorten, die sich gegen die Privatisierung von öffentlichen Räumen wenden und sich staatlicher Kontrolle und Repression widersetzen. Hausbesetzungen sind notwendig und mit einer entsprechenden Entschlossenheit und Solidarität machbar.
Es ist nichts Neues, dass überall systematischer Leerstand betrieben wird, während die Wohnungsnot weiterhin wächst. Zusätzlich wird dieser martialisch bewacht oder kurzerhand abgerissen, um potentielle Aneignung und Besetzung zu vermeiden. Ganz zu schweigen von dem Recht auf Wohnen für Geflüchtete und Menschen ohne Papiere, die gezwungen werden unter miserabelsten Bedingungen zu leben.

Trotz aller legalen und konformen Initiativen, Kampagnen und Aktionen ändert sich nichts. Der Hamburger Senat versucht mit wirkungslosen Konzepten wie dem Drittel-Mix der Stadt einen sozialen Anstrich zu verpassen, setzt in der Realität aber weiter auf investorenfreundliche Politik.
Kritische Äußerungen und Bemühungen sich selbstbestimmt die Räume zu nehmen, werden entweder ignoriert oder repressiv im Keim erstickt. Wie sich aktuell bei den Verhandlungen über eine Fläche für die Squatting Days zeigt.

Wir haben als Haus 25 Jahre Erfahrung mit dem Besetztstatus und den damit einhergehenden Repressionsmaßnahmen des Hamburger Senates oder auch Eigeninitiativen des Investors Klausmartin Kretschmer. Die Zeit der Besetzung ist geprägt von sich immer wieder neu auszuprobieren und die falsche Sicherheit immer wieder aufs Neue zu riskieren, um die Widerständigkeit des Projektes zu erhalten.
Der Umgang der Stadt Hamburg mit Besetzungen der letzen Jahre, macht deutlich, dass es an der Zeit ist sich neu zu organisieren, um weitere besetzte Räume zu schaffen und sich gemeinsam gegen eine Kriminalisierung von Aktivist_innen zu stellen.

Wir rufen daher als Projekt Rote Flora dazu auf zu den Squatting Days in Hamburg zu kommen und sich an den Aktionen und Diskussionen zu beteiligen.

Kommt und nehmt euch die Räume, die Straßen und die Stadt!

Fuck the Law and Squat the World!”

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Demonstration am 30.8.2014

Selber Handeln – Gegen eine profitorientierte Stadtentwicklung
14:00 Uhr am Park Fiction, Hamburg

Es vergeht kein Tag, an dem nicht neue Nachrichten von Verdrängung, mehr oder weniger verdeckter Umschichtung oder die Umwandlung sozialen Lebensraumes in profitable Kommerzzentren durch die Presse wandern. Zuletzt gerade die Raeumung der ehemaligen Gehörlosenschule im Hamburger Münzviertel. Nicht nur in den Großstädten passiert täglich das Gleiche. Doch am sichtbarsten und eindrücklichsten kippt das soziale Gleichgewicht gerade an der Verteilung von Räumen in Metropolen.
Der Wettbewerb von Städten um Touristen, kreative Köpfe und zahlungskräftiges Klientel folgt der neoliberalen Logik, aus den Städten möglichst viel Profit zu schlagen.

Gemeinschaftliches, selbstbestimmtes Leben wird durch die Mietpreisspirale verdrängt und unmöglich gemacht. Nicht die Menschen, sondern lobbygetriebene Politik strickt ganze Viertel zu „Business Improved Districts“, Touristenzentren und Wohnvierteln für zahlungskräftiges Klientel um. Alle, die nicht in diese Logik passen, werden aus ihrem sozialen Umfeld an den Rand gedrängt.

Diese Inwertsetzung geht immer mit Repression gegen nicht konsumwillige, nicht angepasste und Menschen mit geringem Einkommen einher.

Die gezielte Kontrolle und Verdrängung von Menschen macht sich nicht nur durch den Ausverkauf der Stadt bemerkbar: Strassenmusiker*Innen, Wohnungslose und Drogenkonsument*Innen werden verdrängt sobald sie nicht in das Bild der Eventstadt passen, das durch zum Beispiel Cruisedays, Harlaydays oder Schlagermove zwanghaft seine glitzernde Fassade zur Schau stellen will.

Wir haben die Schließung und Kaputtkürzung von sozialen Einrichtungen satt, die durch vermeintliche Sachzwänge begründet wird, während gleichzeitig Milliarden für Prestigeobjekte wie die Elbphilharmonie ausgegeben werden.

Wir wollen in einer bunten Nachbarschaft leben, in der nicht nur der etwas Wert ist, der auch Wert produziert.
Wir wollen uns nicht in vorgefertigte Konzepte stecken lassen. Wir brauchen Räume für unkommerzielles Beisammensein, für gemeinschaftliches Wohnen, für alternatives Leben Mehrgenerationhäusern oder Wägen, für Kunst und Kultur.
Wir wollen nicht nur Mitbestimmen, sondern selbstbestimmt gestalten.

Um unsere Selbstbestimmung muss immer wieder gekämpft werden, das heißt, dass wir uns jenseits von Staat und Markt selbst organisieren müssen. Es gibt in Hamburg 1,2 Mio. m² leerstehende Büroflächen und darüber hinaus spekulativen Leerstand von Wohnhäusern. Dieser Zustand ist nicht hinnehmbar. Wir fordern die Entkriminalisierung der Besetzung von Leerstand!

Wir fordern eine unkommerzielle und solidarische Gestaltung aller Lebensbereiche.

Wir müssen uns Raume nehmen und Freiräume schaffen, wo Menschen sich wohl fühlen, auch wenn sie nicht dem profitorientierten Menschenbild der „wachsenden Stadt“ entsprechen.
Wir wehren uns gegen die Planung und Inwertsetzung der Städte von oben. Stadtplanung sollte nicht den Interessen von Investoren folgen. Wir nehmen es nicht mehr hin, uns durch politische Sonntagsreden und Scheinbeteiligungsverfahren abfertigen zu lassen.

Und deshalb gehen wir gemeinsam und solidarisch auf die Straße.
In bunt-schwarz. Gegen die bestehenden Verhältnisse und für uns alle.
Gründe aktiv zu werden gibt es mehr als genug. Lampedusa, Esso-Häuser, Rote Flora, Zomia, Borribles und die Squatting Days sind nur ein paar aktuelle Beispiele in Hamburg.

Kommt alle zu der Demonstration im Rahmen der Squatting Days am 30.8.2014

Selber Handeln – Gegen eine profitorientierte Stadtentwicklung

14:00 Uhr am Park Fiction, Hamburg

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Vollversammlung 21.5. 19 Uhr Rote Flora

Konflikte zuspitzen, Kämpfe ausweiten?!

Etwas mehr als ein halbes Jahr ist vergangen, seitdem im Rahmen einer Vollversammlung zur Verteidigung der Roten Flora aufgerufen wurde. Die Ereignisse der letzten Monate haben Spuren hinterlassen. Wir wollen uns auf die Suche nach diesen machen, hinter die Scherben und vor allem nach vorne blicken.

Demonstrationen für die Unverträglichkeit der Flora, gegen rassistische Kontrollen und für das Bleiberecht von Refugees, der Protest gegen den Abriss der Esso-Häuser und gegen Investorenarchitekturen auf St. Pauli haben bundesweit für Aufsehen gesorgt. Der Ausnahmezustand der Gefahrengebiete und der hartnäckige Widerstand gegen diese Zustände haben den Senat auch international ins Schussfeld der Kritik gebracht. Hamburg wurde in Medien und von Aktivist_innen in sozialen Netzwerken in einem Atemzug mit Protesten im GeziPark oder Burgos genannt.

In dieser Situation sah der Senat alles andere als gut aus, musste sich aus der politischen Isolation erst wieder herausarbeiten und Schadensbegrenzung betreiben. So soll der Rückkauf der Roten Flora jetzt von der Stadt mit erhöhtem Druck durchgesetzt und das Projekt möglicherweise in Form einer Stiftung befriedet werden. In Bezug auf Lampedusa und Esso jedoch wird der alte Kurs der Problemverwaltung und des Aussitzens unbeirrt weiterverfolgt.

War’s das und was bliebe dann mehr als ein Spektakel?

Was bedeutet dies für die Rote Flora und wie wird mit dem Würgegriff der herzlichen Umarmungen von Senats- und Parteienpolitik und Handelskammer umgegangen?

Wie stellen wir uns mit der Kampagne „Flora bleibt unverträglich“ auf und was bleibt politisch von positiven Mobilisierungen wie der autonomen Modenschau, dem Ultimatum an den Senat gegen rassistische Kontrollen oder der internationalen Demo im Dezember?

Wir wollen unseren Schwerpunkt auf die Frage richten, welche politischen Ziele wir mit der Verteidigung der Flora verbinden und wie wir einer Passivität entgehen, die lediglich auf Senat und Investoren reagiert, statt selber Themen zu setzen, Konflikte zu benennen und zuzuspitzen. Wir wollen dabei nicht nur über die Situation der Flora sprechen, sondern bewusst die Frage nach der Stadt, den aktuellen sozialen Kämpfen und darin liegenden Perspektiven stellen. Wie konkretisieren wir Unverträglichkeit in der politischen Praxis? Wie stellen wir uns gegenüber der SPD und ihrem Senat auf? Wie gehen wir mit Stiftungs- und anderen Szenarien um, wie soll unsere Öffentlichkeitsarbeit aussehen, wie greifen wir die Senatspolitik in den oben genannten und anderen Themenfeldern an?

Die VV soll drei Teile haben und beginnt um 19 Uhr. Ende ist pünktlich um 22 Uhr, danach Konzert.

Im ersten Teil wollen wir die vergangenen Ereignisse Revue passieren lassen und den aktuellen Stand zusammenfassen. Der zweite Teil befasst sich mit der Frage: Wohin wollen wir mit der Flora? Was heißt unverträglich? Wie gehen wir mit dem Stiftungsszenario um? Und zum Schluss: Wie kommen wir in die politische Offensive? Wie bleiben wir ein politischer Faktor?

Kampagne Flora bleibt unverträglich

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