Franz Marc

Franz-Marc-Museum Kochel: "Jenseits der Utopien"

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• published: 04 Nov 2014
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Sie waren "gegen den Materialismus" und "für die geistigen Güter" der Welt - und scheiterten doch tragisch: Deutschlands künstlerische Avantgarde hatte zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen naiven Traum von einer besseren Welt. Ihre heute eher fragwürdigen Visionen, die sich zu einer vielfältigen und widersprüchlichen Ästhetik verdichteten, betrachtet dieses Video mit der exzellenten Franz-Marc-Kennerin Cathrin Klingsöhr-Leroy. Unter dem Titel "Jenseits der Utopien" zeigte das Franz-Marc-Museum im Bayerischen Ferienort Kochel am See bis zum 1. Februar 2015 eine Auswahl von Bildern Franz Marcs und seiner Weggefährten. Die Ausstellung verfolgt die Entwicklungen der Avantgarde um den "Blauen Reiter" und die "Brücke" in der Zeit während und nach dem Ersten Weltkrieg. Von Franz Marcs Utopie einer friedfertigen, von Harmonie geprägten Natur über die düsteren Kriegserfahrungen Otto Dix' schlägt die Museumsleiterin Cathrin Klingsöhr-Leroy einen Bogen bis zu den konstruktivistischen Zukunftsvisionen Fernand Légers und vieler Bauhaus-Künstler, die in einer technisierten Welt ein neues humanistisches Ideal sahen. "Wir wußten nicht, daß so rasend schnell der große Krieg kommen würde, der (...) das Morsche zerbricht, das Faulende ausstößt und das Kommende zur Gegenwart macht", schrieb Franz Marc vor dem Weltenbrand. Daß seine befremdend naive Vorstellung von der "reinigenden Wirkung" des Krieges ein tragischer Irrtum war, entläßt den Betrachter der emotional aufwühlenden Bilder mit einem melancholischen Blick auf die Vergeblichkeit utopischer Zielsetzungen. Winfrid Parkinson Dieser Film ist meiner Mutter Lisa Parkinson gewidmet, die im Jahr 1914 geboren wurde. Link zum Franz-Marc-Museum Kochel: http://www.franz-marc-museum.de/