Tag-Archiv für 'konsumkritik'

Für das Recht auf selbstbestimmtes Durchwursteln unter Nichtbeachtung der Eigentumsordnung. Zum politischen Anspruch linker Hausbesetzer anlässlich der Mobilisierung für die Liebig 14 in Berlin-Friedrichshain

1. Solidarisieren!

Die drohende Räumung der Liebig 14, einem ehemals besetzten Haus im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, ist seit längerem zum prominenten Thema in der linken Szene avanciert und in den letzten Wochen durch die Räumung eines anderen Hauses noch aktueller geworden. Der Vermieter Suitbert Beulker hat nach längerem hin und her schon im letzten Jahr die rechtskräftige Kündigung aller Mietverträge erreicht. Dass dem gesprochenen Recht zur Durchsetzung verholfen wird, ist vermutlich eine Frage der Konsequenz der Staatsmacht und damit der Zeit. Um dies zu verhindern mobilisieren die Hausbewohner ihr Umfeld unter der Parole „Solidarisieren!“. Mit Demos und der Ankündigung, sich nicht widerstandslos wegschaffen zu lassen, möchte man der drohenden Räumung etwas entgegensetzen und legt sich dafür mit der Staatsmacht höchstpersönlich an. Ganz schön mutig möchte man meinen und fragt sich nach dem Verhältnis zwischen einer Zwangsvollstreckung und einem organisierten Aufstand. Schließlich ist die Tatsache, dass gesprochenes Recht auch durchgesetzt wird, hierzulande nichts Besonderes sondern Normalität, die Mobilisierung des linken Kräftepotentials ausgerechnet für diesen Fall also rechtfertigungsbedürftig. (mehr…)