Basis retten!

Kein Geld, keine Basis

Sonderverkauf im Januar

Ab 1.1.2012:
30% Rabatt auf alle Bücher des
Klassischen und Modernen Antiquariats

Die Basis Buchhandlung hat kein Geld. Seit Monaten müssen die EignerInnen, die den Laden offen halten, ihren Lohn stunden. Diese Selbstausbeutung ist endlich. Der Abverkauf soll und muss Geld in unsere Kassen spülen, sonst müssen wir zuschließen. Wir wollen mit dieser Aktion unser Lager zügig verflüssigen und vielleicht schaffen wir so eine Basis für einen Blick nach vorn.

Wir würden uns freuen, wenn ihr/Sie diese Mail in Umlauf bringt/en, und wir freuen uns auf regen Besuch.

Eure Eignerinnen und Eigner der Basis Buchhandlung

Basis Buchhandlung

If your <3 is not in the U.S.A.

american heart

via.

Ruhig bleiben

Bei SPON zeigt man auf recht eigenartige Weise Verständnis mit den protestierenden Griechen:

„Wenn man sich überlegt, wie wir Deutschen wegen fünf Euro mehr oder weniger Hartz IV gejammert haben, kann man sich vorstellen, was wir den Griechen zumuten“, sagt Ulrich Blum, Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). „Bei solchen Einschnitten hätte auch Deutschland Probleme mit der Regierungsfähigkeit.“

Was auf deutsch heißt: Die spätrömische Dekadenz der deutschen Arbeitslosen und ihrer mächtigen Lobby ist nicht angebracht. Die hiesigen Elenden sollen die Füße stillhalten, bis sie auf dem gleichen Level stehen wie die griechischen. Und dann, dann dürfen sie sich vielleicht beschweren. Oder auch nicht, denn dann wird wohl eher auf afrikanische oder lateinamerikanische Arme verwiesen werden. Das Fazit: Dem Kapitalinteresse dienen sogar die Verlierer in der Konkurrenz.

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Die Zähne zeigt wer’s Maul aufmacht…

Elend oder Barbarei (Sozialismus): Die Reaktionen

Nachdem Westerwelle, der sich wohl als moderne Kassandra sehen dürfte, vor der Zerstörung Deutschlands durch sozialistische Dekadenz nach spätrömischer Art gewarnt hatte, war die Empörung groß. Sigmar Gabriel konterte, in Wirklichkeit habe der Außenminister „am Staat gezündelt, indem er überall Steuergeschenke an seine Klientel verteilt“. Die Vize-Regierungssprecherin Sabine Heimbach erklärte in ihrer Funktion als Merkels Bauchrednerpuppe, Westerwelles „Sprachführung“ sei „weniger der Duktus der Kanzlerin“. Auch bei Journalisten kam die Vision vom Niedergang nicht sonderlich gut an. So kritisierte Thorsten Dörting ein „schiefes Geschichtsbild“ und eine „historisch unhaltbare, perfide, aus rein politischem Kalkül betriebene Beleidigung des schwächsten Teils der deutschen Bevölkerung“ – um zur deutschen Bevölkerung zu zählen, braucht es selbstredend einen deutschen Paß. Dörting schlug vor, in Zukunft besser von dekadenten Bankern und Politikern zu reden, schließlich seien es ja die, wenn überhaupt jemand, die ihre Aufgabe, „sich um das Gemeinwohl zu sorgen“, derzeit kaum erfüllten. Jan Fleischhauer, der übrigens ein ziemlich dummes Buch mit dazugehörigem blog zu verantworten hat, sah wenigstens die richtigen Fragen gestellt, bloß falsch beantwortet. Es sei eben richtig, Hartz IV-Empfängern grundsätzlich zu mißtrauen, da diese dazu neigen, ihre Kinder als „eine entscheidende Einnahmequelle“ zu mißbrauchen. Einige weitere, recht ähnliche Reaktionen fasste die FAZ zusammen. Eine Reaktion auf diese Reaktionen ließ sich Westerwelle natürlich nicht nehmen und wiederholte nur den bereits bekannten Blödsinn von wegen „geistiger Sozialismus“. Zudem seien nun Entschuldigungen bei den leistungsbereiten Bürgern fällig.

Man sieht, es geht um die richtige moralische Rechtfertigung für eine Politik, die Deutschland gut tun soll. Westerwelle inszeniert sich als erbittert streitender Pate des Mittelstands, Gabriel gibt den aufrechten Oppositionellen, Merkel läßt ihren „Duktus“ abgrenzen, Fleischhauer will den Armen auf die Finger gucken, Dörting lieber den Reichen und alle zusammen wollen den Erfolg der nationalen Ökonomie und ihres Staates. Da ist immer vorausgesetzt, daß es Armut für viele und Reichtum für wenige gibt. Da Armut und Reichtum nunmal relative Begriffe sind, ist man sich bloß uneins über die genaue Verteilung. Das Wesentliche steht jedoch nicht zur Debatte, nämlich eine Wirtschaftsweise, deren Zweck in der Vermehrung von in Geld gemessenem Reichtum liegt, wozu notwendig die Ausbeutung aller Lohnabhängigen gehört. Man darf sich also nicht täuschen und Westerwelles Kritiker für Menschenfreunde halten, denn das sind sie nicht. Ihnen schweben nur dezent andere Vorstellungen vor, wie Staat und Kapital am besten geholfen ist. Wenn sie Freunde von irgend etwas sind, dann von Geschäft und Gewalt.