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Madame Sarkozy
Carla Bruni ist jetzt Madame Sarkozy
Sie haben es getan: Gestern gaben sich Frankreichs Präsident
Nicolas Sarkozy und die Sängerin Carla Bruni in
Paris das Jawort. Damit bringen sie ihre Kritiker zum Schweigen - vorerst
Erneut hat Nicolas Sarkozy seinem Spitznamen "
Speedy Sarko" alle Ehre gemacht. Gestern
Morgen, gegen 11 Uhr, heiratete der französische Präsident im 1.
Stock des Élysée-Palasts die Sängerin Carla Bruni - nur drei Monate nachdem sich beide bei einem Freund kennengelernt hatten.
"Die Braut trug
Weiß und sah wie immer zauberhaft aus", sagte
François Lebel, Bürgermeister des achten Pariser Arrondissements, der die beiden offiziell zu
Mann und
Frau erklärte. "Aber der Bräutigam war auch nicht schlecht." Das
Paar bestätigte die
Hochzeit später in einer kurzen Stellungnahme, gab vorerst aber keine
Fotos frei. Die Zeremonie dauerte rund zwanzig Minuten. Anwesend waren etwa 20 Gäste, vor allem Familienangehörige und ein paar enge
Freunde. Trauzeugen waren Sarkozys Berater Nicolas Bazire und
Mathilde Agostinelli, die Pressesprecherin von
Prada Frankreich. Zwischen dem Paar sei "große Zuneigung" spürbar gewesen, sagte Lebel. "Ich habe ihnen Glück gewünscht."
Die Hochzeit des Glamour-Paares kam, wenngleich erwartet, am
Ende doch überraschend. Am 8.
Januar hatte Nicolas Sarkozy auf einer Pressekonferenz zwar mit den Worten "Mit Carla ist es etwas Ernstes" seine Beziehung bestätigt, aber Gerüchte dementiert, als Trautermin sei der 9. Februar festgesetzt.
Auch das spätere Gerücht, beide hätten schon heimlich geheiratet, erwies sich als falsch.
Glück können die Frischvermählten nun in der Tat gut gebrauchen. Denn ihre rasante Romanze hat in Frankreich für viel Kritik gesorgt. Erst im Oktober war Sarkozy von seiner zweiten Ehefrau Cécilia geschieden worden. Im November lernte Sarkozy bei einem Abendessen seines Freundes
Jacques Séguéla, einem der berühmtesten Werbeberater Frankreichs, dann Carla Bruni kennen, Ex-Model und Sängerin. Andere Gäste erzählten, zwischen beiden habe es sofort gefunkt. Anfang Dezember machten sie ihre Liaison öffentlich, indem sie sich zunächst bei einem Spaziergang in
Versailles zeigten, kurz danach bei einem Ausflug nach
Disneyland Paris. Mit dabei war auch Brunis
Sohn Aurélien, 6, aus ihrer Beziehung mit
Raphaël Enthoven.
Für die engsten Mitarbeiter Sarkozys war die Nachricht der neuen Beziehung zunächst eine Erleichterung. Denn ihr
Chef hatte in den Wochen nach der Trennung von seiner Frau Cécilia eine gewisse Ruhelosigkeit an den Tag gelegt. Oft sei er bis spätabends im
Élysée geblieben und habe Mitarbeiter, die gerade nach Hause aufbrachen, in Gespräche verwickelt. Doch die Erleichterung darüber, dass der Präsident wieder eine Freundin und damit auch eine Freizeitbeschäftigung gefunden hatte, wandelte sich schnell in
Sorge. Zu penetrant trug Sarkozy sein neues Liebesglück zur Schau. Das befremdete nicht nur das
Establishment, sondern die meisten Franzosen. Zwar sind Affären und Liebschaften in den französischen Herrscherhäusern seit je üblich. Doch das Zauberwort lautete dabei stets "Diskretion".
Für Nicolas Sarkozy ist es eher ein Fremdwort. Beim ersten gemeinsamen Urlaub mit Carla Bruni Ende Dezember in Ägypten hielten beide frisch verliebt ihre Gesichter in jede
Kamera, die sich ihnen bot - ob beim Besuch im Tal der Könige oder im Badeort Scharm al-Scheich. Angeblich soll Sarkozy noch aus Ägypten einen Freund in Paris angerufen und gefragt haben: "Und, wie waren wir?"
Nicht alle goutierten dieses Zurschaustellen des
Glücks. Als "Président
People", als Promi-Präsident, bezeichneten einige Medien Sarkozy und hielten ihm vor, mit seinem Privatleben vom Ausbleiben politischer Erfolge ablenken zu wollen. In Umfragen sackte Sarkozys Popularität drastisch ab.
Unkenrufe gab es auch von anderer Seite. Bruni fühle sich von Sarkozys Bitte, ihn zu heiraten, unter
Druck gesetzt, berichtete ein Glamour-Magazin. Pünktlich zu Sarkozys 53. Geburtstag am 28. Januar prognostizierte die Astrologin
Meredith Duquesne, die Sarkozy angeblich selbst gelegentlich konsultiert, ein Ende der Beziehung für
September 2009.
Die Hochzeit als "fait accompli" dürfte die Kritiker vorerst zum Schweigen bringen. Für Sarkozy ist es bereits die dritte Ehe. Er ist nicht der erste Präsident, der im Amt heiratet.
Dies hat bereits 1931 einer seiner Vorgänger,
Gaston Doumergue, getan.
Neu ist die Erfahrung lediglich für die Großindustriellentochter Carla Bruni, die trotz zahlreicher Affären nie geheiratet hatte. Die Ehe erscheine ihr "ein wenig wie eine Falle", hatte Bruni noch vor Kurzem gesagt. Immerhin - diese Falle ist nichts Geringeres als der französische Präsidentenpalast.
- published: 10 May 2008
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