Kreuzzüge Vorgeschichte - Angriff auf Byzanz 1081
Siehe auch
http://www.kreuzzuege-info.de/
Bohemund I. stammte aus der normannischen Adelsfamilie der
Hautevilles. Sein
Großvater,
Tancred de Hauteville besaß in der
Normandie ein kleines
Lehen.
Zwei Frauen setzten mit seiner Hilfe 12 Söhne in die
Welt. Das Lehen warf nicht viel ab, die
Knaben erlernten folgerichtig das Kriegshandwerk. Die Ritter aus
Hauteville haben Süditalien erobert und hätten beinahe das byzantinische
Reich niedergerungen. Während Wilhelm der Eroberer über ein ganzes Herr verfügte, brach
Robert Guiscard, der
Sohn Tancreds und
Vater Bohemunds ganz alleine auf, um ein Reich zu gewinnen. In Süditalien machte
Robert mit ein paar normannische Söldnern einige Eroberungen.
Seine Erfolge ließen seine Gefolgschaft anwachsen. Er besiegte ein
Heer des Papstes und verbündet sich dann mit ihm. In Apulien bemächtigte Robert sich vor allem der byzantinischen Besitzungen. Schließlich beherrschten die Normannen den Süden Italiens. Als der Papst weitere Eroberungen in Italien verbot, machte sich Robert Guiscard und Sohn Bohemund an die Eroberung von Byzanz. Zweifrontenkrieg. Byzanz hatte Kleinasien bis auf einen Küstenstreifen an die seldschukischen Türken verloren. Sie standen kurz vor der Hauptstadt
Konstantinopel, als die Normannen von 1081 von
Westen per Schiff angriffen, mit Zustimmung von Papst Gregor. Die byzantinischen
Garnisonen an der Küste können die Städte nicht halten. Byzanz muss schließlich an zwei Fronten kämpfen. Die byzantinischen Truppen unter
Kaiser Alexios verlieren mehrere Schlachten. Da erreicht ein Hilfeersuchen des Papstes die Normannen. Kaiser
Heinrich IV. bedroht 1883 Rom - auch auf Ersuchen von Kaiser Alexios. Robert bricht sofort auf, Bohemund, gerät mit dem
Rest der Truppe ins Hinterreffen und muss abziehen. Das oströmische Reich war vorläufig gerettet.
Eine zweite
Invasion der Normannen scheitert ebenfalls , weil Robert stirbt. Nächste
Chance: Der erste Kreuzzug von Papst
Urban II: ausgerufen. Bohemund trifft als letzter Anführer mit seinen Normannen in Konstantinopel ein und schwört wie die anderen, alle den Türken entrissenen Territorien an Byzanz zurückzugeben.
Laut Albert von
Aachen hat Bohemund den Anführer des Aufgebotes aus dem Reich, Gottfried von
Boullion, aufgefordert, Konstantiopel zu stürmen und zu erobern. Der aber habe abgelehnt. Nach der blutigen Erstürmung der großen
Stadt Antiochia setzte sich Bohemund dann als Herr eines lateinischen Fürstentums ein - der Eidbruch führte zum
Krieg mit den Griechen, zu deren Befreiung man angeblich angereist war. 1105 kehrt Bohemund nach Italien zurück, und stellt ein neues Kreuzzugsheer auf, um Byzanz anzugreifen, mit dem Segen von Papst Paschalis. Das Unternehmen scheitert kläglich, Bohemund wird bei
Durazzo gefangen und muss Kaiser Alexios per Eid unterwerfrn. Bei der Vorbereitung eines weiteren Feldzuges gegen Byzanz stirbt Bohemund im
Jahr 1111. Bohemund wollte ein Weltreich gewinnen, mit Billigung römischer Päpste. Aber die
Zeit war noch nicht reif. Als Byzanz und
100 Jahre später von Kreuzfahrern erobert wurde, war es noch so groß wie heute
Griechenland.
Peter Milger (1. Kreuzzug, erster Kreuzzug)