15.5.04

Aus und vorbei...

In einem Beitrag in der Welt von heute, Geringere Uebel, geht es darum, "was es uns kosten wird, den Krieg gegen den Terror zu gewinnen". Ist er denn nicht längst verloren?

13.5.04

Bilder statt Worte

Cartoons in arabischen zeitungen sagen oft mehr, als es die Redakteure schreiben dürfen. So auch in der ägyptischen Al-Ahram Weekly.

Spaß am Kriegsverbrechen ...

haben offenkundig diese israelischen Soldaten und Soldatinnen. Auf der Titelseite der überregionalen Zeitung Al-Hayat von heute freuen sich einige Angehörige der israelischen Streitkräfte darüber, dass sie Gaza mal mit so richtig dicken Dingern bombardieren können. Dass der Beschuss ziviler Wohngegenden ein Kriegsverbrechen ist, dürfte ihnen egal sein...

Jordanen und die Pressefreiheit

Jordanien wird ja von vielen als pro-westliches Modellland gerühmt. Die so daher reden habe allerdings keine Ahnung, es sei denn sie benutzen "prowestlich" als Synonym für "undemokratisch". So wie z.B. George W. Bush, der den jordanischen König kürzlich als treuen Freund würdigte. Das war in der gleichen seltsamen Pressekonferenz, auf der sich George W. für das "Fehlverhalten" (gefoltert wird immer nur von anderen) seiner Untergeben gegenüber Irakern "entschuldigte" (Warum eigentlich beim jordanischen König? Dachte er: Ein Araber ist so gut wie der andere - oder hat er sich mal wieder im Land geirrt?). Während Abdallah II sich so im Rosengarten des Weißen Hauses feiern ließ, verhafteten sein Büttel Fahd al-Remawi, den Herausgeber der unabhängigen Wochenzeitung al-Majd. Womit hat Remawi gegen die rigiden und undemokratischen Pressegesetze verstoßen? Vorgeworfen wird ihm "die Gefährdung der Beziehungen zu einem Nachbarstaat". Dieser Passus des Presserechts soll eigentlich jede Kritik an Israel und an der Israel-freundlichen Politik des jordanischen Regimes mundtot machen. Doch diesmal war ein anderer Nachbar gemeint. Die saudische Prinzengarde hatte protestiert - weil Remawi Auszüge aus dem Buch des US-Journalisten Bob Woodward veröffentlichte, das die Vorbereitungen zum Irakkrieg schildert. Und hier wird die Mitwirkung Saudi-Arabiens am Krieg gegen den Irak (auch ein Nachbarstaat Jordaniens) sehr deutlich geschildert - deutlicher als man es in Riyadh möchte.
Ein jordanischer Journalist wird wegen Nachdruck eines amerikanischen Buches verhaftet - und der Despot wird gleichzeitig vom amerikanischen Präsident gelobt - schöner neuer Naher Osten.

"Angry Arab" Abu Khalil - und die Rettung des Irak

As´ad Abu Khalil, Wissenschaftler und Publizist aus Kalifornien, hat in seinem Weblog, The Angry Arab News Service (Untertitel: A source on politics, war, and Chicken McNuggets) einen 13-Punkte-Plan für die rettung des Irak beschrieben:

1. Wahlen in den nächsten 8 Wochen. Material für Wählerverzeichnisse gibt es genug.
2. Die neugewählte Regierung soll Pro-Konsul Bremers Pseudo-Verfassung in die Mülltonne stopfen und - unbeeinflusst - eine neue Verfassung ausarbeiten.
3. Die Iraker werden in einem Referendum über die neue Verfassung abstimmen.
4. Saddam Hussein werden vor ein Gericht des Internationalen Strafgerichtshofes gestellt. Die USA wäre dann allerdings außen vor, da sie es versäumt haben, beizutreten. Einfache Mitglieder der Ba´ath-Partei werden amnestiert.
5. Ahmed "Der Dieb" Chalabi wird an Jordanien ausgeliefert (ein internationaler Haftbefehl existiert) und dort wegen betrügerischem Bankrott vor ein Gericht gestellt. Die 300 Millionen US-$, die er ergaunert hat, werden seine Opfer aber wohl nicht wieder bekommen.
6. Die USA sollten davon überzeugt werden, dass sie auch anderenortens nicht mit Blumen begrüßt werden.
7. Unterstützung der irakischen Opfer von US-Krieg und US-Besatzung bei der Klage vor amerikanischen und internationalen Gerichten.
8. Gorge W. Bush wird gezwungen das Wort "Irak" im US-Fernsehen auszusprechen. Und er darf dabei nicht die Hand von Dick Cheney halten).
9. Der Tag, an dem Paul Bremer den Irak verlässt, wird zum Nationalfeiertag erklärt.
10. Innerhalb weniger Monate werden die US-Truppen den Irak vollständig und dauerhaft verlassen.
11. Eine neue Flagge muss her (Abu Khalil hat hier seine Hilfe angeboten).
12. Gorge Bush gibt öffentlich zu, jedes mal gelogen zu haben, wenn er von "Fortschritten" im Irak sprach.
13. Die schwedische und nicht die amerikanische Botschaft wird die größte Botschaft in Bagdad.

Klingt einfach - da fragt man sich doch, wer nicht will, dass es so läuft.

12.5.04

Mörder und Vergewaltiger

Im britischen Guardian von heute wird ein weiterer Aspekt der US-Besatzung im Irak gelegt: Vergewaltigungen und sexuelle Übergriffe an Frauen. So sind Vergewaltigungen und Drohungen mit Vergewaltigungen bereits an den zahlreichen Checkpoints keine Einzelfälle mehr.
"Soldaten sind M...", so lautete einst der anti-militaristische Slogan, der durch deutsche Gerichte als Beleidigung geahndet wird. "Amerikanische Soldaten sind Mörder und Vergewaltiger" ist aber mittlerweile eine belegbare Tatsachenbehauptung.

Und noch ein "Anti-Faschist" ....

Nachdem bereits Zeit-Chef J.Joffe den nicht nur falschen und irreführenden, sondern auch selten dähmlichen Begriff des "Islamo-Faschismus" ins deutsche Feuilleton einführte - bislang posaunten damit nur die sog. "Anti-Deutschen" ihre Ahnungslosigkeit heraus - versucht sich nun auch Bassam Tibi damit zu profilieren. Nur in einer österreichischen Provinzzeitung, - aber vielleicht schafft er es damit ja mal wieder in den heimischen Blätterwald. Bassam Tibi, der Meister der Eitelkeiten, meint "Der Islamismus ist der neue Totalitarismus" und die einzige Wahl, die er "der gesamten islamischen Welt" zugesteht ist die "zwischen globalem Dschihad und demokratischem Frieden".
Nehmen wir ihn beim Wort: Wählen wir demokratischen Frieden und damit das Ende von Fremdbestimmung und Besatzung statt den globalen Djihad von Bush, Joffe und Tibi.