Die Geschichte der AEG
Es war
Thomas Edison, der 1879 mit seiner Glühlampen-Entwicklung die
Welt in elektrisches
Licht tauchte und sich diese
Innovation patentieren ließ. Der Siegeszug der elektrischen Beleuchtung begann. Der Maschinenbauingenieur
Emil Rathenau, ein
Mann mit einer klaren
Vision, erkannte ihren Nutzen für
Deutschland. Schon wenig später, 1884, erstrahlt in
Berlin das
Café Bauer in ungewohntem, elektrischem Licht.
Schon seit
1888 verfolgt die
AEG das Geschäft mit der „Construction elektrischer
Bahnen". Diese Grubenlokomotive läuft bereits ein
Jahr später, 1889, über die Schienen. In diesem Zeitraum legt die AEG auch den Grundstein für den Bau und die Weiterentwicklung moderner Verkehrstechnik. 1891, in
Halle an der Saale, errichtet das Unternehmen ein komplettes elektrisches Straßenbahn-System. Es ist das erste seiner
Art in
Europa und wird ein wirtschaftlicher Erfolg. Nur fünf Jahre später sind bereits 34 Straßenbahnen in Betrieb oder im Bau.
Zu dieser
Zeit gilt der langjährige Chefkonstrukteur der AEG, Michail von Dolivo- Dobrowolsky bereits als „
Vater der Drehstromtechnik". Er entwickelt das 3 phasige Wechselstromsystem. Zunächst erfindet er die sogenannte Käfigläufer-Asynchronmaschine, danach den dreischenkeligen Drehstromtransformator. Mit dem Drehstrom wird die Elektrotechnik praktisch anwendbar. Bis heute ist der Asynchronmotor der am meisten verwendete Elektromotor. Ohne Transformatoren gäbe es keine Stromübertragung!
Anlässlich der Internationalen Elektrotechnischen Ausstellung in
Frankfurt am Main, ebenfalls 1891, setzt die AEG erneut Maßstäbe. Sie baut die erste Fernübertragung elektrischer Energie mit hochgespanntem Drehstrom von 20.
000 Volt über 176 km, von
Lauffen am Neckar bis Frankfurt am Main. Damit beweist die AEG: Strom kann mit geringen Leitungsverlusten über weite Entfernungen transportiert werden. Ein regionaler Aufbau von Kraftwerken ist möglich.
Die flächendeckende Versorgung mit elektrischem Strom im Deutschen
Reich rückt immer näher.
1899: Am
Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal geht das
Kraftwerk Moabit in Betrieb. Es liefert Strom mit einer Spannung von 6 kV und kann somit einen größeren Umkreis versorgen. Das Kraftwerksgeschäft ist inzwischen ein fester Geschäftspfeiler der AEG.
Zwei Jahre später,
1901, hat der Konzern rund 248 Elektrizitätswerke mit einer Gesamtleistung von fast 200.000 kW im In- und
Ausland errichtet. 1911 wird die erste elektrifizierte Fernbahnlinie Deutschlands zwischen
Bitterfeld und
Dessau in Betrieb genommen.
Mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges verändert sich auch die Führungsstruktur der AEG. 1915 stirbt Emil Rathenau. Die Führung der AEG liegt nun in den Händen seines Sohnes,
Walther Rathenau. Er konzentriert sich im
Krieg auf die Rüstungsfabrikation und kompensiert so den Auftragsrückgang auf den ausländischen Absatzmärkten.
Nach dem 1. Weltkrieg leidet die deutsche Wirtschaft unter den Reparationszahlungen an die Siegermächte. Doch 1922 mit dem Vertrag von
Rapallo, zwischen dem Deutschen Reich und
Russland, kann sich das Reich aus der
Isolation befreien. Den Vertrag hat Walther Rathenau, inzwischen Reichsaußenminister, ausgehandelt. Die AEG profitiert davon. Russland wird ihr größter Handelspartner.
Berlin, in den 20er Jahren. Die Goldenen Zwanziger bescheren der
Weimarer Republik einen imposanten Wirtschaftsaufschwung, vor allem der elektrotechnischen
Industrie. Im
Berliner Vox-Haus nimmt 1923 der erste deutsche Rundfunksender seinen Betrieb auf. Die AEG ist über die
Firma TELEFUNKEN direkt daran beteiligt. Das Gleiche gilt auch ab
1924 bei der Entwicklung des neuen, jungen Mediums „Fernsehen". Ab 1928 sind die ersten TV-Geräte von TELEFUNKEN auf dem
Markt. Mit den Olympischen Spielen1936 in Berlin kommt die große Stunde des Fernsehens. Das mächtige Ikonoskop, bei AEG TELEFUNKEN entwickelt, ist die erste fahrbare Fernsehkamera der Welt und wird im Volksmund „Olympia-Kanone" genannt. Sie liefert einen Großteil der Wettkampf-Bilder aus dem
Olympiastadion... unter anderem in 25 angeschlossene öffentliche Berliner „Fernsehstuben". Danach war der Siegeszug dieses Neuen Mediums nicht mehr aufzuhalten
Nach dem 2. Weltkrieg gehen der Bau und die Weiterentwicklung bewährter AEG-Technologien mit Riesenschritten voran. Mit einem symbolischen Knopfdruck des damaligen Bundesaußenministers
Willy Brandt auf der Internationalen Funkausstellung 1967 erhält das gewohnte Schwarzweiß-Fernsehbild Farbe. Das PAL-System:
Eine Innovation der TELEFUNKEN. Nach dem Zusammenschluss mit TELEFUNKEN im gleichen Jahr ist die AEG
1970 mit rund
180.000 Beschäftigten das zwölftgrößte Elektrounternehmen der Welt. Die Produkte von AEG-TELEFUNKEN stehen unter dem Gütesiegel „
Made in Germany".
AEG ist in der Industrie dominant. Weltweit baut sie Industrieanlagen, Kraftwerke,
Hütten, Walz- und Zementwerke. Grubenanlagen werden mit Förderantrieben der AEG ausgerüstet.