Mit
Queen Victoria beherrscht eine der mächtigsten Frauen der Geschichte gegen
Ende des 19. Jahrhunderts ein Weltreich, das zu diesem Zeitpunkt seine größte Ausdehnung erreicht hat. Doch schon im Jahre 1558 steht mit Königin
Elisabeth I. eine
Frau an der Spitze. Die jungfräuliche Königin, wie sie sich selbst nennt, ist Symbolfigur für die Anfänge des britischen Weltreichs
. 45 Jahre lang regiert sie mit eiserner
Hand.
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Elisabeth I. verfolgt eine gefährliche Strategie: Sie verleiht wagemutigen britischen Kapitänen so genannte Kaperlizenzen. Der Knappheit der eigenen Staatskasse will sie mit
Raub und Plünderung begegnen. Mit den königlichen Dekreten können die Freibeuter Schiffe feindlicher Nationen überfallen, für Ruhm und Gewinn der englischen Krone. Auf kleinen, aber stabilen Schiffen folgen sie den
Spuren der spanischen Schätze bis an die Küsten Amerikas, unter dem Kommando legendärer Kapitäne wie
Francis Drake. Nach oft jahrelanger Kaperfahrt greifen die Engländer, hochgerüstet mit den modernsten Waffen ihrer
Zeit, sogar spanische Festungen an.
Erst
1492 ist
Christoph Kolumbus an der Küste Amerikas gelandet. Seitdem hat die spanische Krone ihre Herrschaft über Süd- und Mittelamerika immer weiter ausgedehnt. In zahllosen Gefechten haben sich die Eroberer gegen die einheimischen Herrscher vorangekämpft. Ihr
Ziel sind scheinbar unerschöpfliche Schätze an
Gold und
Silber - und auf diese haben es die britischen Seefahrer abgesehen. Wie der englische Freibeuter Francis Drake. Im Frühjahr 1577 überfallen er und seine
Männer in
Panama eine spanische Schatzkarawane aus dem Unterholz.
Drake entkommt mit einer halben Tonne Gold - für sich und seine Königin.
Die Provokation der Briten ist der
Grund für den Angriff der Spanier im
Sommer 1588.
England wird von der damaligen Seemacht Spanien bedroht.
Eine gewaltige spanische
Flotte hält auf die englische Küste zu.
Queen Elisabeth I. inspiziert im englischen
Tilbury ihr letztes Aufgebot: Nur wenige britische Soldaten stehen 27.
000 Mann an
Bord der spanischen Schiffe gegenüber. Wenn
Elisabeth verliert, wird sie auf dem Scheiterhaufen der Spanier enden. Mit einer unglaublichen Rede gibt sie allen
Hoffnung: "Ich weiß, dass ich den Leib eines schwachen Weibes habe, aber ich habe auch das mutige
Herz eines Königs von England."
Geheimwaffe Spionage Im Herzen des Feindes verfügt die englische Krone über eine Geheimwaffe: Spionage.
Antony Standen ist einer der Elitespione im Dienst Ihrer Majestät. Unter falscher Identität hat er ein Agentennetz aufgebaut. Mit Geld und guten Worten beschafft er die Staatsgeheimnisse der spanischen Krone. Standen gelingt es, einen Spion in den Haushalt des spanischen Oberbefehlshabers, des Marquez von
Santa Cruz, einzuschleusen. In den Lagern des britischen Nationalarchivs sind die Spuren seiner Arbeit bis heute erhalten: In einer Nachricht unter seinem Decknamen Pompeo Pellegrini in Codeschrift schickt der
Agent seine Erkenntnisse nach England.
Männer wie
Anthony Standen haben jene Methoden entwickelt und perfektioniert, die
Spione noch jahrhundertelang anwenden. Ihre geheimen Nachrichten schreiben sie mit unsichtbarer
Tinte aus verschiedenen Chemikalien. Sichtbar werden seine Nachrichten für den Empfänger erst durch Hitze oder geheime Reagenzien. Nur die Zentrale in
London soll die Briefe entziffern können, deren Inhalt über den Fortbestand des englischen Königreichs entscheiden könnte. Anthony Standen benutzt ausgeklügelte Zahlen- oder Buchstabencodes, lesbar gemacht mit Schablonen und Codelisten. Mit der Hilfe dieser Informationen planen die Engländer den Angriff auf die spanische Flotte - bevor sie England erreicht.
Sieg gegen die spanische
Armada Mit dem Mut der Verzweiflung greifen die Engländer an, doch den
Untergang der spanischen Armada besiegelt das stürmische
Wetter. "Ich habe meine Flotte zum Kampf gegen die Engländer ausgesandt, nicht gegen Naturgewalten.", sagt der spanische König. Die Armada geht unter - und mit ihr die letzte Hoffnung Spaniens, den Konkurrenten England zu entmachten.
Nichts veränderte das Gesicht der
Welt mehr als das Ausgreifen der Europäer nach Übersee. Mit geradezu lächerlich geringem Aufwand erobern England, Spanien,
Portugal und
Holland ab dem 15. Jahrhundert immense Territorien, ja sogar ganze Kontinente und drücken ihnen damit bis auf den heutigen Tag ihren Stempel auf. Die Geschichte des Kolonialismus ist eine Geschichte über wagemutige Seeleute, über verwegene Abenteurer auf der Suche nach Ruhm und Reichtum, über gigantische Handelsimperien, aber auch eine Geschichte von brutaler Ausbeutung,
Ausrottung oder Versklavung ganzer Völker.
- published: 14 Jan 2014
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