Pierre Schaeffer - Etude aux objets Part 1-5 (1959)
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3:37 Objets étendus 2m56s
6:35 Objets multipliés 3m04s
9:40 Objets liés 3m09s
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Neben seiner wegweisenden Arbeit als Komponist, war
Schaeffer ebenso ebenbürtig als Musiktheoretiker und Literat tätig, was von ihm in weitaus umfassenden Schriften dokumentiert wurde. Geboren 1910 in
Nancy, richtete sich Schaeffer zunächst nach einem technisch-naturwissenschaftlichem Studium aus und war ab 1934 als Telekommunikationsingenieur und Tontechniker tätig, bevor er überhaupt eine kompositorische Laufbahn in Erwägung zog. Durch seine Berufserfahrung, die er mit rudimentären Grundkenntnissen des Cellospiels kombinierte, entstanden
erste Arbeiten zur musique concrete, darunter Cinq
Etude des bruits von 1948, der die Leitung der Groupe de recherches des musique concrete (GRMC) von 1951 bis
1953 folgte, das später unter der Bezeichnung
Groupe de recherches musicales (
GRM) firmierte und in den 1970er Jahren mit dem
Institut national de l'audiovisuel zur
INA GRM fusionierte.
Seine bereits früh betriebene theoretische
Reflexion intensivierte er zu Lasten seiner Musikpraxis und unter anderem auch um sein musikalisches Verständnis zu determinieren: „Schaeffer vertrat die Auffassung, die okzidentale
Musik beraube sich durch die Konzentration auf traditionelles Instrumentarium und der damit verbundenen Konzentration auf festgelegte Tonhöhen einer wichtigen Sphäre." Das Hinterfragen des traditionellen Instrumentariums und die verbundene Hörerfahrung mit
Varese,
Cage und
Messiaen geben Aufschluss über seinen beruflichen
Wandel hin zum Komponisten und die daraus resultierende Arbeit mit Klängen in der musique concrete.
Pierre Schaeffer verstarb im
August 1995 in
Les Milles. Das von Möller als „Hauptwerk Schaeffers" bezeichnete Etude aux Objets ist als „das Ergebnis der Suche nach Domestizierungsmöglichkeiten zu deuten" und ist die letzte große Komposition Schaeffers, dessen eigene kompositorische
Praxis ihm selbst nicht so wichtig war und der auch seine Fähigkeiten als Musiker immer wieder in Frage stellte. Es stellt eine Aneinanderreihung von mehreren kleineren Etüden dar, nach dessen Abschluss Schaeffer das Komponieren für längere
Zeit vollständig aufgab. Im
Werk wird die
Einstellung vertreten, das es die Konklusion der musikalischen
Weltsicht des Komponisten darstellen soll und damit „auf eine völlige Revolutionierung des kompositorischen Handwerks hinausläuft." Um dem gerecht zu werden, finden nur Originalklänge Verwendung, die jahrelang gesammelt wurden, die nur editiert, vermischt und höchstens transponiert werden durften. Schaeffer sieht seine Komposition als eine „Landschaft", deren „musikalischen
Objekte [
...] ausgebreitet wurden, das Basis-Klangmaterial bilden, dass niemals verraten wird."
Quellen:
Möller, Torsten: „Pierre Schaeffer" in: Die
Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite neubearbeitete
Ausgabe, hrsg. von
Ludwig Finscher,
Kassel 2005, Personenteil Bd. 14, Sp. 1165.
Frisius, Rudolf: „Pionier der akustischen
Kunst. Pierre Schaeffer" in: Musiktexte,
Band 62/63,
hrsg. von
Ulrich Dibelius,
Gisela Gronemeyer und Reinhard Oehlschlägel,
Köln 1996,
S. 48.
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