Kranke Tattoos oder
Kunst Ganzer Doku in HD hochgeladen
2015
Kreinkheit oder Kunst // Kranke Tattoos // Ganzer Doku
Film
Wie Menschen sich verunstalten
Eine Tätowierung (wissenschaftlich auch Tatauierung, umgangssprachlich (engl.)
Tattoo [tə'tu:]) ist ein Motiv, das mit
Tinte oder anderen Farbmitteln in die Haut eingebracht wird.
Dazu wird die Farbe in der
Regel von einem Tätowierer mit Hilfe einer Tätowiermaschine durch eine oder mehrere Nadeln (je nach gewünschtem Effekt) in die zweite Hautschicht gestochen und dabei ein Bild oder
Text gezeichnet.
Heute stellt die Tätowierung beim Menschen eine
Form der Körpermodifikation dar, bei Tieren eine Kennzeichnung (Tierkennzeichnung) zur Identifikation.[1]
Ursprung und Entwicklungen
Wegen der vielfältigen und über den ganzen Erdball verstreuten Hinweise ist davon auszugehen, dass sich die Sitte des Tätowierens bei den verschiedenen Völkern der Erde selbständig und unabhängig voneinander entwickelt hat. Im
Norden Chiles wurden auf ein
Alter von 7000 Jahren datierte Mumien gefunden, die Tätowierungen an Händen und Füßen aufwiesen. Die Gletscher-Mumie
Ötzi trug vor über 5000 Jahren mehrere Zeichen, die mit Nadeln oder durch kleine Einschnitte unter die Haut gebracht worden waren.[2] Besonders aufwändige und großflächige Tätowierungen sind von den eisenzeitlichen Skythen, einem Reitervolk der russischen Steppe und des
Kaukasus, und aus der Pasyryk-Kultur im
Altai bekannt.
Dies scheint die häufig vertretene These zu widerlegen, dass die Sitte des Tätowierens ursprünglich aus Südwestasien stamme, sich von dort über Ägypten nach Polynesien und
Australien ausgebreitet habe und schließlich nach Nord- und Südamerika weitergetragen wurde. In seiner rituellen Bedeutung ist es in verschiedenen
Kulturen in Mikronesien, Polynesien und bei indigenen Bevölkerungen verwurzelt und zum Beispiel auch bei den
Ainu und den
Yakuza (
Japan) verbreitet (siehe z. B. Anci-Piri, Tatauierung in
Palau und Philippinische Stammestätowierungen).
Die Bibel überliefert zu dem
Thema folgendes: „Und einen Einschnitt wegen eines Toten sollt ihr an eurem
Fleisch nicht machen; und geätzte Schrift sollt ihr an euch nicht machen.
Ich bin der Herr.“ (3. Mose 19,28). Tätowierungen waren jedoch bei einigen frühchristlichen
Sekten üblich.[3] Im europäischen Mittelalter verbreiteten sich christlich-religiöse Tätowierungen. So ist von dem Gelehrten und Mystiker
Heinrich Seuse, der im 14. Jahrhundert lebte, überliefert, dass er sich den Namen
Jesus auf die
Brust tätowiert habe. Ein deutsches
Mädchen erlangte 1503 Bekanntheit, weil sie am ganzen Körper mit religiösen Symbolen tätowiert war.[4]
Nach
Strabo (
Geographica) tätowierten sich die Karrner, ein keltischer Stamm der österreichischen
Alpen.
Laut Herodian (
III, 14) tätowierten sich auch die Thraker. Nach
Caesar bemalten sich die Pikten auf dem Gebiet des heutigen Schottland (daher der
Name), eine Tätowierung erwähnt er nicht.
Tätowierung zur Kennzeichnung
Tätowierung eines Auschwitzüberlebenden
In der
Zeit des Nationalsozialismus wurden den Insassen eines Konzentrationslagers Häftlingsnummern eintätowiert. Mitglieder der SS besaßen eine Blutgruppentätowierung am linken, inneren Oberarm.
Die Tätowierung eines Identifikationscodes ist bei vielen Haus- und Zuchttieren insbesondere bei Reisen ins
Ausland üblich, um
Tier und Halter einander zuordnen zu können. Bei Nutztieren wurde lange Zeit das Brandzeichen dafür eingesetzt. Mit der zunehmenden Verwendung von Mikrochips, die unter die Haut implantiert werden, existiert eine praktikable
Alternative zur Tätowierung.
Religion und Tätowierung
Mit christlichen Motiven tätowierte
Frau aus Bosnien
Innerhalb des Judentums stoßen Tätowierungen teilweise nach
Lev 19,28 EU auf Ablehnung.[
6][7] Tätowierungen, zu denen
Juden gezwungen wurden (beispielsweise Nummern-Tätowierungen in Konzentrationslagern), werden toleriert (da sie unter Zwang passierten). Allerdings dürfen solche zwanghaften Tätowierungen nicht durch weitere Tätowierungen verändert oder unsichtbar gemacht werden.
Bis 1890 wurden in Bosnien katholische Mädchen tätowiert, um einen Übertritt zum
Islam zu verhindern. Armenische Christen hielten die
Tradition der Pilgertätowierung bis zum Ersten Weltkrieg bei; so lange wurde diese Form der Markung in
Jerusalem angeboten. Koptische Christen in Ägypten tragen ein Kreuz an der Innenseite des rechten Handgelenkes, um sich vom Islam zu distanzieren.[8] Unter den
Tigray in Äthiopien und in
Eritrea ist unter anderem das Tragen eines tätowierten Kreuzes aus dem orthodoxen Christentum auf der Stirn verbreitet. In früheren Zeiten war Christen das Tragen von Tätowierungen verboten.[9]
Eine besondere Form der religiösen Tätowierung stellt die in Südostasien verbreitete Yantra-Tätowierung dar.
- published: 18 May 2015
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